Wenn eine Frau ein Kind zur Welt bringt, dann ist es im besten Fall so, das mit dem Kind, eine große, allumfassende Liebe mitgeboren wird, oder kurz nach der Geburt beim ersten fühlen, tasten, riechen, stillen entsteht.
Ich will ein paar Beispiele aus meinem Leben schildern. Als ich mein erstes Kind geboren habe, war ich gerade erst 16 Jahre alt. Meine Familie hat mich sehr unterstützt.
Nach etwa zwei, drei Monaten haben sie mich weggeschickt. Ich sollte mich mit Freundinnen treffen, in ein Café gehen, ein bißchen shoppen, jung sein eben.
Ich hatte zwei Stunden keine gute Zeit. Ich sehnsüchtig nach meinem Kind, ich hab es vermisst, fast körperlich und ich war glücklich wieder zu Hause zu sein.
Mein zweites Kind wurde im Krankenhaus geboren. Ich bin nachts ins Kinderzimmer geschlichen um es zu sehen, hab mit Herzklopfen auf sie gewartet, ich hab mich eher entlassen lassen um mit ihr allein sein zu können, sie den ganzen Tag bei mir zu haben. Ich war mit allen körperlichen Symptomen schwer verliebt!
Und das dritte Kind habe ich gleich zu Hause geboren, damit ich es nicht hergeben muss.
Ich war wach nachts, bevor meine Kinder weinten, ich wußte immer dass sie krank werden, noch bevor sie ein Symptom zeigten usw usw.
Ich bin mal wieder provokant, ich war immer so in meine Babys verliebt, dass für meinen Partner wenig Raum blieb. Sie haben mich völlig und total eingenommen. Rein biologisch finde ich das auch völlig verständlich. Das kleine Wesen ist ja total abhängig, es kann nicht für sich sorgen.
Was macht ein Mann mit einer Frau, die sich eben neu verliebt hat? Die so sehr verliebt ist, das in ihren Gedanken kaum Raum ist für jemand anderen?
Fast könnte man diese Frage in den Polyamorie Thread stellen.
Denn für mich ist die Antwort die gleiche, wenn man sie behalten will, dann nimmt er teil an ihrer Liebe, an ihrem Glück und freut sich für sie.
Wählt er stattdessen, selber wieder ein Kind zu werden, auf sein Recht zu beharren, zu fordern, zu zerren... dann wird er sie verlieren.
Seit gestern denke ich aufgrund mehrerer Threads, die ich hier gelesen habe, wenn der Sex schwierig wird oder für eine längere Zeit aufhört... wenn Schwierigkeiten auftauchen beim Thema Erotik, wenn sich der Partner nicht mehr entsprechend meinen Vorstellungen , Neigungen, Bedürfnissen und Wünschen verhält, ist das das Ende der Liebe?
Ich habe für mich eine eigene Antwort gefunden: Nein! An diesem Punkt fängt Liebe erst an!