Liebe: Verzicht oder Bereicherung?
Liebe ist Verzicht.... nein? Dann ist es sicher eine Bereicherung? Eine Bereicherung von einem, weil der andere sich in Verzicht übt, damit der eine glücklich ist....? Irgendwas läuft da doch gewaltig schief... Es ist sicher eine Bereicherung den Partner glücklich zu sehen, auch ihn glücklich zu machen, nur wenn es darauf hinausläuft, dass sich eben nur dieser eine wohl fühlt, weil er nach seinem Gusto entscheidet und des anderen inzwischen lautes Schweigen immer noch als Zustimmung seines Tuns sieht, merkt der eine eben nichts mehr und der andere ist dumm genug, dieses Spiel mitzumachen....?
Was aber, wenn dieser andere eben liebt, wenn er es mehr oder weniger gewohnt ist für den einen zu leiden – weil er es von klein auf gelernt hat zurückzustecken und die Fäuste möglicherweise in den Hosentaschen zu ballen. Was, wenn dieser andere dem einen nicht lange böse, aber sicher sein kann, dass der eine ihn ehrlich liebt – so wie er eben ist, mit all seinen Macken? Was, wenn beide auf ihre Art lieben, aber diese Art nicht unbedingt auf einer Wellenlänge liegt?
Oder ist das nur ein Schönreden von der möglichen Tatsache, dass der eine vielleicht doch nur egoistisch und eher unsensibel für die Bedürfnisse des anderen ist?
„Ich möchte eine Bereicherung in deinem Leben sein“... ein frommer Wunsch des einen zum Anfang der Beziehung? Möglicherweise ging ihm dann die Puste aus oder er denkt immer noch diese Bereicherung zu sein, alleine durch seine Anwesenheit?
Beziehungsarbeit ist nicht einfach – vor allem, wenn nur einer ständig versucht alles in Bewegung zu halten, sich aber auch mal das Recht herausnimmt etwas nicht zu wollen, nur weil der eine es eben gerade möchte.
Ist Liebe nun doch Verzicht?