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Kann man Gefühle wie Liebe bewusst kontrollieren?

***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
Kann man Gefühle wie Liebe bewusst kontrollieren?
Hallo zusammen,

ergänzend zu zwei Themen hier im Forum

Wie macht ihr jemanden "verliebt"...?

und

Liebe: Verzicht oder Bereicherung?

möchte ich gerne eine Frage aufwerfen, die wahrscheinlich eher eine philosophische Basis hat, ohne die anderen beiden Threads in eine OT-Richtung zu bringen.

Können Gefühle wie Liebe bewußt gesteuert/kontrolliert/erzeugt/vermieden werden?

Ist Liebe ein vergleichbares Gefühl wie z.B. Angst, Freude oder Wut? Muss man dazu zwischen Eltern-, Kinder-, Tier- oder Partnerliebe unterscheiden? Kann man Liebe lernen? Kann man Liebe vermeiden? Oder ist man der Liebe völlig ausgeliefert?

Wie sind eure Erfahrungen mit Gefühlen bzw. mit dem Gefühl Liebe?

Freue mich auf eine spannende Diskussion und wünsche viel Vergnügen.

Adie.
****on Mann
7.104 Beiträge
Kann man denn Angst, Freude und Wut steuern?

Ich glaube nicht, man kann lernen damit umzugehen und die Symptome 'bekämpfen', aber im Grunde sind das natürliche Reaktionen die uns z.T. auch am Leben erhalten in dem sie uns schützen oder der Vermehrung dienen.

Ob nun partnerschaftliche Liebe auch dazu gehört bin ich unsicher, das könnte auch durch die Sozialisierung und viele Einflüsse von außen geschehen sein...

Zumindest dient das Verliebtsein mit der Hormonausschüttung sicherlich der Arterhaltung ist ist dementsprechend schwieriger zu steuern oder kontrollieren.
*******geur Mann
21.796 Beiträge
Vielleicht eine ganz einfache Antwort:
Nein, Gefühle kann man nicht steuern. Deshalb heissen die Dinger ja auch "Gefühle".

Allerdings lassen sich die (Re)aktionen, die aus Gefühlen entstehen, sehr wohl steuern.

Angst zum Beispiel lässt sich nicht steuern. Angst vor etwas hat man oder hat man eben nicht.
Und Angst zu haben ist ein ganz normales Gefühl, welches unter anderem ja auch dem Selbstschutz dient, also ein positives Gefühl.
Und dieses Gefühl kann man nicht abschalten.

Aber die Reaktion auf dieses Gefühl, nämlich erstarren, weglaufen, annehmen, bekämpfen, kann man sehr wohl steuern.


***ie:
Ist Liebe ein vergleichbares Gefühl wie z.B. Angst, Freude oder Wut?
Ja.

***ie:
Muss man dazu zwischen Eltern-, Kinder-, Tier- oder Partnerliebe unterscheiden?
Ja.

***ie:
Kann man Liebe lernen?
Nein.

***ie:
Kann man Liebe vermeiden?
Nein.

***ie:
Oder ist man der Liebe völlig ausgeliefert?
Nein.

****on:
Kann man denn Angst, Freude und Wut steuern?
Steuern als Gefühl sicher nicht. Aber kanalisieren, beherrschen.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
"damit umgehen" und "kontrollieren" ist das nicht das Selbe?

Also, um mal meinen Senf dazu zu geben. Ich denke, man kann Gefühle kontrollieren, bzw. lernen zu kontrollieren. Man muss ihnen nicht ausgeliefert sein, wenn man nicht will.
Ich nenne nur mal ein paar Beispiele: Bekämpfung von Flugangst, Seminare für bzw. gegen Wutausbrüche, Seminare für Verliebte, Paartherapien, ...

Ein bewußter Umgang damit ist Voraussetzung dafür.

Ich behaupte: ich kann es. *smile*
***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
Nein, Gefühle kann man nicht steuern. Deshalb heissen die Dinger ja auch "Gefühle".

Ähhh ... das verstehe ich nicht. Gefühl ist alles was nicht steuerbar ist?

Das glaube ich nicht. Ich kann Gefühle/Wahrnehmungen schulen, z.B. ein musikalisches Gehör. Ich kann ein Gefühl wie Angst überwinden. Wenn ich mit der Flugangst umgehen kann, habe ich sie im besten Fall nicht mehr.

Aus Wiki nur soviel dazu ... ohne jetzt die Definition von Gefühlen zu sehr zu vertiefen.

Gefühl bzw. Fühlen bezeichnet:

Gemüt als Sammelbezeichnung für Gefühlsmodalitäten
Fühlen (Psychologie) als eine psychologische Grundfunktion
Emotion als psychologisches Phänomen
Intuition im Sinne einer Eingebung
Kompetenz (Psychologie) als eine fühlende Fähigkeit
Sensibilität (Medizin) als das Fühlen im Allgemeinen

Wahrnehmungsempfindungen in der Physiologie:

Oberflächensensibilität und Temperatur als ein taktile Wahrnehmungen
visuelle Wahrnehmung
auditive Wahrnehmung (Gehör, Wahrnehmung von Geräuschen)
olfaktorische Wahrnehmung (Geruchssinn)
Geschmack (Sinneseindruck), siehe auch: gustatorische Wahrnehmung
haptische Wahrnehmung der Struktur einer Oberfläche

Ich hab auch nicht ganz verstanden, warum zwischen Kinder- und Partnerliebe zu unterscheiden ist.
*******geur Mann
21.796 Beiträge
***ie:
"damit umgehen" und "kontrollieren" ist das nicht das Selbe?
Definitionssache *nixweiss*

Für mich bedeutet - am Beispiel Wut gesehen - "damit umgehen":
Ich weiss, dass ich wütende bin, weiss, dass ich eventuell falsch reagiere, aber ich ärgere mich nicht darüber, sondern nehme es hin. A la "dann bin ich halt wütend, was solls."

"Kontrollieren" heisst für mich:
Ich merke, dass ich wütend bin, ich passe jetzt auf auf, aus Wut nichts falsches zu machen, bleibe ruhig und versuche, meine Reaktion der Situation anzupassen.
*******geur Mann
21.796 Beiträge
Ich ...
... für mich unterscheide zwischen ...

Gefühle = nicht fassbar, subjektiv,
Wahrnehmungen = sind hörbar, sichtbar, fühlbar,

Will ich etwas nicht wahrnehmen, schalte ich den entsprechenden Sinn ab:
Ohrenstöpsel, Augenbinde.


Bei Gefühlen geht das nicht.
***ie:
ohne jetzt die Definition von Gefühlen zu sehr zu vertiefen
Meine Erfahrung:
Ohne Definition keine Argumentation, keine Diskussion.
Wenn man Begriffe nicht definiert, redet jeder Diskussionsteilnehmer von etwas anderem.
***ie Frau
7.369 Beiträge
Themenersteller 
Definition
Ok. Gern.

Dann sollten wir aber allgemein gültige Definitionen von Gefühl finden.

Ich ...
... für mich unterscheide zwischen ...

Das ist mir dann zu wenig, denn dann nimmt jeder seine eigene Definition und dann sprechen wir wieder jeder von was anderem.

Oder jeder stellt seine eigene Definition voran.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@***ie

Gefühle sind da oder nicht.

Ich nenne nur mal ein paar Beispiele: Bekämpfung von Flugangst, Seminare für bzw. gegen Wutausbrüche, Seminare für Verliebte, Paartherapien, ...

Ein bewußter Umgang damit ist Voraussetzung dafür.

Ich behaupte: ich kann es. *smile*

Sich mit etwas auseinander zu setzen, was einen nicht gut tut, ist immer der erste Schritt.

Ich habe ein Problem damit, wenn man von kontrolliert spricht, denn das suggeriert, daß man es immer und überall selbst beeinflußen kann. Dem ist aber nicht so.
Im Gegenteil, ich finde, wenn man meint es kontrollieren zu können, dann läßt man in der Aufmerksamkeit nach.

Beispiel....

Ich bin mal mit einem Aufzug abgestürzt. Die körperlichen Schäden waren schneller behoben, wie die seelischen.
Ich hatte nun die Wahl ob ich immer und überall auf den Aufzug verzichte oder wieder lerne damit um zu gehen.
Geholfen hat die Tatsache, das die Wahrscheinlichkeit das ich erneut mit einem defekten Aufzug zu tun bekommen, äußerst gering war.
Heutzutage fahre ich wieder Aufzug.
Geblieben ist das beklemmende Gefühl, Schweißausbrüche, Angst und Unruhe, aber auch Erleichterung jedes mal, wenn ich es geschafft habe.
Manchmal schaffe ich es aber nicht. Dann ist das so und ich nehme es auch so hin.
Immer mit dem Wunsch es das nächste Mal wieder an zu gehen.

WiB
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
meiner Meinung nach..
..entstehen Gefühle aus dem Unterbewusstsein..was vom Gedächtnis in Verbindung mit der aktuellen Empfindung gespeist wird..lernt man mit diesen Gefühlen im „ jetzt“ umzugehen sie zu steuern..dann tut man das bewusst mit dem Kopf..

…es gibt Menschen, die können das..aber sehr hoch sensible feinfühlige Menschen.. haben da ihre Probleme..und ein unterdrücken bereits entstandener Gefühle wie Liebe..könnte auch gesundheitliche Konsequenzen haben..wie zu Krankheit führen,z. Bsp. Depressionen oder schlimmeres nachziehen..weil der Mensch eben auch ein Herz und eine Seele hat..
***ie:
Ich hab auch nicht ganz verstanden, warum zwischen Kinder- und Partnerliebe zu unterscheiden ist.

Die griechischen Philosophen unterschieden zwischen Philia, der "freundschaftlichen", Eros, der "sexuellen" und der von Gott inspirierten "uneigennützigen" Liebe Agape.

Im idealen Fall stecken in einer Beziehung zwischen zwei Menschen, die wir heute als "Liebe" bezeichnen, Elemente aller dieser drei Kategorien, nur eben in unterschiedlichen Wichtungen.
Und in einer partnerschaftlichen Liebe dürfte wesentlich mehr "Eros" stecken als in einer Kinderliebe. Genauso wie die elterliche Liebe im Normalfall einen außerordentlich großen Anteil uneigennütziger Liebe beinhaltet.

Aber ganz rational betrachtet, sind "Gefühle" einfach chemische Reaktionen in unserem Hirn, die durch verschiedene Reize ausgelöst werden. Das ist von uns zunächst nicht zu beeinflussen und läßt sich auch kaum steuern. In einigen Fällen ist es möglich, sich so "umzuprogrammieren", dass der Reiz andere Reaktionen hervorruft, das beste Beispiel dafür ist die von Dir angesprochene Bekämpfung der Flugangst.
Aber grudsätzlich geht es immer nur darum, seine Gefühle zu erkennen und die eigenen Reaktionen darauf zu kontrollieren - sich also nicht von seinen Gefühlen beherrschen zu lassen. Das könnnen wir praktisch alle.

(Und vorher gehen fast alle durch das Hormongewitter der Pubertät, wo Gefühlslagen fast stündlich wechseln können - an Teenagern kann man sehr gut beobachten, wie unsere Welt und das soziale Zusammenleben aussehen würden, wenn jeder sein Leben lang einfach seinen Gefühlen nachgehen würde.)
*****one Frau
13.323 Beiträge
@WiB
sehr guter beitrag!
"ich bin ich, aber ich bin nicht das gefühl" finde ich im dem zusammenhang passend.

gefühle kann sich menschenkind nicht abgewöhnen oder verkneifen. aber das lernen, mit gefühlen umzugehen, das geht.
ich mache das so: ich frage mich, was bringt mir ein gefühl? geht es mir unterm strich damit besser oder schlechter?
geht es mir mit einem gefühl schlechter, dann habe ich verschiedene skills, das negative zu eliminieren.

kurz noch zu dem gefühl "Liebe".
mir wurde schon vorgeworfen, dass ich nicht weiss, was liebe ist ( im kontext partnerschaftlicher liebe). warum? weil ich nicht verstehen kann, wie frau/ mann sich dermassen an seinem eigenen gefühl der liebe zu jemandem festmacht, obwohl nichts vom gegenüber zurückkommt. das mag eine weile aus gründen der verklärung dieser liebe gehen, am ende ist es nur traurig und macht unglücklich.
warum soll ich jemanden lieben, der mich nicht oder nicht mehr liebt? was bringt mir das? nichts.
*********nd_69 Frau
7.522 Beiträge
Naja...
*****one:
warum soll ich jemanden lieben, der mich nicht oder nicht mehr liebt? was bringt mir das? nichts.

Liebe als Kosten-Nutzen-Kalkulation? Das kann es doch auch nicht sein. Ich kann durchaus Liebe fühlen ohne Ansprüche daraus abzuleiten.
Mir hat sehr geholfen, ein Gefühl zu akzeptieren, aber keine Wenn-Dann-Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
"Wenn ich liebe, dann muss diese Liebe erfüllt sein." versus "Wenn ich liebe, dann gestatte ich dem Geliebten, glücklich zu sein."

Und ich glaube, das ist der Schlüssel: Gefühle, die kommen oder da sind, akzeptieren (nicht beeinflussbar), aber sie nicht zum Lebensinhalt machen (beeinflussbar). Die meisten Ansprüche, die mit der Liebe verknüpft sind, kommen meiner Meinung nach eh aus Hollywoodfilmen.

Ich nehme da immer gerne Pretty Woman als Beispiel: Als sie ihre Affaire mit dem tollen Typen beendete, hatte sie eine wunderbare Erinnerung an ihn, Erfahrungen daraus gezogen, wollte ihr Leben neu ausrichten - und was passiert? Der doofe Prinz mit dem weißen Gaul (Auto) kam an, um sie in sein Märchenschloss zu entführen. Das ist ein Kleinmädchen-Traum, der sie jeder Verantwortung für ihr eigenes Leben und für den Umgang mit ihren Gefühlen enthebt. Sympathisch war sie mir, als sie mit ihm abgeschlossen hatte und ihre Ausbildung machen wollte - aber Liebe fühlen, um den Anspruch zu haben, sie kann nur glücklich sein, wenn er ihr sein Leben zu Füßen legt? *nene*

Liebe kann man auch als wohlwollende Erinnerung in sein Leben integrieren und seinen Umgang mit dem Gefühl bewusst gestalten.

Meiner Meinung nach.
*******tte Paar
923 Beiträge
Gefühle und Emotionen
Gefühle wie z.B. Liebe und damit meine ich nicht die Emotion Schmetterlinge im Bauch sondern echte bedingungslose Liebe ist ein Gefühl und ist da oder nicht.
Was man Steuern kann sind die aus den Gefühle fortfliegende Emotionen.
Beispiel: Es gibt eine Emotion und darauf die Reaktion (Autofahrer schneidet und Wut (Gefühl) kommt hoch.) Das Gefühl, die Wut, ist nicht steuerbar, sie ist da oder nicht da. Aber die Emotionen die damit einher gehen, wie Verkrampfung schimpfen, etc können gesteuert werden.

Just my 2 Cents *smile*

Der Adler
*****one Frau
13.323 Beiträge
Liebe als Kosten-Nutzen-Kalkulation? Das kann es doch auch nicht sein. Ich kann durchaus Liebe fühlen ohne Ansprüche daraus abzuleiten.
Mir hat sehr geholfen, ein Gefühl zu akzeptieren, aber keine Wenn-Dann-Schlussfolgerungen daraus zu ziehen.
"Wenn ich liebe, dann muss diese Liebe erfüllt sein." versus "Wenn ich liebe, dann gestatte ich dem Geliebten, glücklich zu sein."[...]

wenn du es so siehst, dann ist es eine kosten/ nutzen- rechnung. klingt unromantisch, ist aber so.
ich bezog mich konkret auf partnerschaftliche liebe, als mann/ frau...im weitesten sinn.
wäre es wirklich so egal, wenn ein partner zum anderen sagt: "du, ich liebe dich nicht mehr", der andere part aber weiterliebt?
*********nd_69 Frau
7.522 Beiträge
Egal ist es nicht, DiANone, aber ich hab den Knopf zum Ausschalten noch nicht gefunden. Will ihn auch gar nicht finden.
Die Haltung "ich muss mich jetzt ganz schnell entlieben, weil er mich auch nicht mehr liebt" ist einfach nicht meins. Gut gefahren bin ich bis jetzt damit, dass ich mich in den anderen hineinversetzt habe, und solange ich nachvollziehen konnte, was in ihm vorgeht, konnte ich mich auch mit dem "Liebesentzug" arrangieren und stand ihm trotzdem wohlwollend gegenüber.
Was gar nicht geht, ist Manipulation (fällt mir gerade ein).
Wenn dein Partner sagt "ich liebe dich nicht mehr", hast du die Wahl wie du reagierst. Du kannst wie ein trotziges Kind sagen "dann liebe ich dich auch nicht mehr. so. *schmoll*" oder du kannst sagen "Schade. Das bedauere ich. Woran liegt es?" Ich denke, in beiden Fällen hat sich dein Gefühl ihm gegenüber (noch) nicht geändert.
*****one Frau
13.323 Beiträge
@rueckenwind_69
[...]Was gar nicht geht, ist Manipulation (fällt mir gerade ein).
Wenn dein Partner sagt "ich liebe dich nicht mehr", hast du die Wahl wie du reagierst. Du kannst wie ein trotziges Kind sagen "dann liebe ich dich auch nicht mehr. so. *schmoll*" oder du kannst sagen "Schade. Das bedauere ich. Woran liegt es?" Ich denke, in beiden Fällen hat sich dein Gefühl ihm gegenüber (noch) nicht geändert.

nein, so schnell ent- liebe ich mich auch nicht. aber es ist der moment gekommen, eine strategie zu entwickeln. dazu gehört möglicherweise auch eine art trauerarbeit.
die braucht ihre zeit.
am ende bleiben schöne erinnerungen. aber die liebe ist dann aus meiner perspektive weg.
Dazu viel mir dies Gedicht ein...
Was es ist
Es ist Unsinn
sagt die Vernunft
Es ist was es ist
sagt die Liebe

Es ist Unglück
sagt die Berechnung
Es ist nichts als Schmerz
sagt die Angst
Es ist aussichtslos
sagt die Einsicht
Es ist was es ist
sagt die Liebe

xxx
xxx
xxx

Erich Fried


Ich denke wenn es wirklich Liebe ist kann man es nicht mehr steuern, Liebelei oder die erste Euphorie nach dem kennenlernen denke ich kann man schon steuern.


Posting editiert by Mod xxxotb. Bitte die http://www.joyclub.de/hilfe/grundregel_fuer_inhalte.html beachten

********nder Mann
2.896 Beiträge
Emotionsregulation.

Ich würde in dem Sinne weniger von "kontrollieren" als, wie der Begriff besagt, von "regulieren" beziehungsweise "beeinflussen" sprechen. Das heißt nicht, dass mir das bei/in jedem emotionalen Zustand zu jeder Zeit möglich ist. Gerade konditionierte Prozesse haben die Tendenz radikal durchzuschlagen und agiere ich da auf archaischer Ebene. Ansonsten geht es mittlerweile ganz gut, sofern nötig, und kann ich immer öfter bei mir bleiben, um dem anderen Raum zu geben.

Gefühle sind in erster Linie Handlungsbahner/Impulsgeber. Nicht jedem Impuls muss ich nachgeben. Auf der anderen Seite muss ich auch nicht jeden hemmen oder blockieren. Ich mag vor allem die Situationen, in denen ich dazwischen stehe und mich entscheide, ob ich mich selbst reguliere oder dem Impuls einfach folgen möchte *lach*
********nder Mann
2.896 Beiträge
*******geur:
Angst zum Beispiel lässt sich nicht steuern. Angst vor etwas hat man oder hat man eben nicht.
Und Angst zu haben ist ein ganz normales Gefühl, welches unter anderem ja auch dem Selbstschutz dient, also ein positives Gefühl.
Und dieses Gefühl kann man nicht abschalten.

Das ist übrigens Quatsch beziehungsweise sprachlich unzutreffend. Es gibt "Furcht" und "Angst". Furcht ist das, was uns ziemlich zügig reagieren lässt, wenn ein Säbelzahntiger vor uns steht. Angst ist ein diffuses Konstrukt, das uns lähmt, und hat mit der Wirklichkeit meist wenig gemein.

Ebenso ist es abwegig von positiven oder negativen Gefühlen zu sprechen. Gefühle sind in erster Linie nützlich, geben sie - siehe Vorposting - einen Handlungsimpuls/Handlungsmotivation. Das Problem liegt eher darin, dass viele Menschen nicht in der Lage sind/nicht gelernt haben ihre Emotionen zu regulieren. Das hat zur Folge, dass sie sich auch noch als Erwachsene wie Kleinkinder aufführen und sich dessen nicht einmal bewusst sind.

Finde ich schade.
*****cat Paar
43.252 Beiträge
sooooo viele fragen
***ie:
Können Gefühle wie Liebe bewußt gesteuert/kontrolliert/erzeugt/vermieden werden?

Ist Liebe ein vergleichbares Gefühl wie z.B. Angst, Freude oder Wut? Muss man dazu zwischen Eltern-, Kinder-, Tier- oder Partnerliebe unterscheiden? Kann man Liebe lernen? Kann man Liebe vermeiden? Oder ist man der Liebe völlig ausgeliefert?

Wie sind eure Erfahrungen mit Gefühlen bzw. mit dem Gefühl Liebe?

zur ersten frage würde ich - aus meiner erfahrung- sagen:
nicht gesteuert *nein*...aber signale ausgesendet
kontrolliert *ja* (manchmal muss sie...weil der/die ersehnte eben nicht"möglich" ist)
erzeugt *nein*...das ist künstlich...nicht echt...und damit keine liebe
vermieden *janein* ...es ist wie beim kontrollieren....manchmal baut mensch eine "mauer" um sich, um nicht mehr verletzt zu werden.
man lässt sich also gar nicht erst darauf ein...und distanziert sich, sobald gefühle auftauchen.

bei der zweiten frage würde ich eindeutig unterscheiden, zwischen
Eltern-, Kinder-, Tier- oder Partnerliebe
die liebe zu den eltern oder zu den kindern ist bedingungslos...sie ist einfach da...es ist diese emotionale bindung, die nicht hinterfragt wird (so sollte es auf jeden fall in "gesunden" familien sein), bei der liebe zu einem tier verhält es sich ähnlich. auch sie ist bedingungslos. ob ein tier einen menschen "liebt"....nun...das wäre spekulation...eine emotionale odere andere bindungsebene gibt es wohl auf jeden fall.

die liebe zu einem partner ist anders. sie wächst. sie durchlebt verschiedene phasen. eine neugier, ein aufgeregt sein..ein verliebt-sein...eine vertrautheit...en verlassen auf...eine nähe..fallen-lassen-dürfen...vertrauen.

liebe lernen *gruebel*...ich befürchte...nein.
liebe erfährt jeder mensch ganz individuell. hat ein mensch nie liebe erfahren...kann es sein, dass er selbst abstumpft und nicht fähig ist, liebe zu empfinden...aber ausschließen kann man das wohl nicht.

wer wollte ganz absichtlich liebe vermeiden? warum?
es gibt ja meistens irgendetwas, was mensch lieben kann....und wenn es der glauben ist, der jemanden liebend macht. auch die natur kann geliebt werden.

----------------------------

ich kann sagen, dass ich auf unterschiedlichen ebenen liebe.

meinem wolf gegenüber empfinde ich eine ganz tiefe, innige (alte?) liebe..aber ich bin auch immer mal wieder in ihn verliebt. das schließt sich nicht aus.

ich sehe aber auch im freundeskreis menschen, die liebe versuchen zu unterdrücken....


da ist die lesbische frau, die sich in eine hetero-frau verliebt hat, die aber ihre gefühle (natürlich) nicht erwidert....was sollen sie tun? beide ihre freundschaft aufgeben, damit niemand verletzt wird? da wird doch etwas kontrolliert.

eine andere frau ist seelisch sehr verletzt worden und möchte diesen schmerz nie weider empfinden. also gibt sie keine signale, dass sie single und bereit für eine partnerschaft ist...da wird vermieden...


aber wenn jemand selbstbewußt einen partner sucht...dann werden signale ausgesendet, auf die man reagieren kann...also doch gesteuert...irgendwie...

ich danke auf jeden fall für die vielen gedanken....*blume*
Gefühle und Emotionen sind genau das, was sie sind, Gefühle und Emotionen. Sie kommen und gehen. Etliche Philosophen sehen darin den Unterschied zwischen den Menschen und anderen Lebewesen, etliche Wissenschafter versuchen, genau diesen Unterschied logisch zu erforschen und erklären.

Und doch gelingt es nur ansatzweise.

Es ist mMn erwiesen, dass der Umgang mit Gefühlen sehr wohl erlernt werden kann. Wäre dem nicht so, wäre der ganze Planet ein einziges Irrenhaus. Ebenso scheint mir erwiesen, dass der falsche Umgang mit Gefühlen und Emotionen, auch der Missbrauch, zu entsprechend negativen Konsequenzen führen kann - und genau dieser Umstand führt gerade im Fall dessen, was wir "Liebe" nennen, zu nicht enden wollenden Beispielen an Tragödien und Unglücksfällen.

Ausgerechnet die Neurowissenschaft hat nachgewiesen, dass man Liebe nicht als zufällig auftretendes Gefühl abqualifizieren sollte, ganz im Gegenteil. Gewisse Botenstoffe und Prozesse in unserem Denkzentrum lassen sich sogar sehr gezielt ansprechen - und nicht weniges davon entsteht gefühlt "einfach so", wie aus dem Nichts - obwohl rein biologisch betrachtet der entsprechende "Schalter" tatsächlich durch ein Ereignis ausgelöst wurde.

Die "Liebe" als solches ist sehr wohl ein Gefühl, leider scheinen viele Menschen nicht gelernt zu haben, wie es sich anfühlt, wie man es fördert, wie man damit umgeht. Viele Leute lieben noch nicht einmal sich selbst (damit ist an dieser Stelle nicht die krankhaft narzisstische Selbstliebe gemeint) und wissen gar nicht, wie es geht, andere wirklich zu lieben. Das "einfachere" Gefühl des "Verliebtseins" hat mit Liebe wenig zu tun, ersteres ist tatsächlich ein Zustand, letzteres ein waches, achtsames, aktives Handeln, um Liebe mit anderen zu teilen und sie dadurch nicht nur zu erhalten, sondern sie durch Teilen zu vergrössern. Eine radikale Umkehr der menschgemachten physikalischen Gesetze.

Ist Liebe ein vergleichbares Gefühl wie z.B. Angst, Freude oder Wut? Muss man dazu zwischen Eltern-, Kinder-, Tier- oder Partnerliebe unterscheiden? Kann man Liebe lernen? Kann man Liebe vermeiden? Oder ist man der Liebe völlig ausgeliefert?

Liebe ist genauso Teil des Lebens wie Angst, Freude oder Wut. Es gibt wundervolle Bücher, die beschreiben, wie man verschiedene Arten der Liebe umschreiben könnte (ein Klassiker sei an dieser Stelle genannt: "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm). Und ja, man kann den Umgang mit "Liebe" lernen - ich persönlich wundere mich ein wenig, wieso man sie "Vermeiden" sollte, aber selbst das ist möglich. Wer sich selbst seinen Gefühlen völlig ausliefert, dürfte Gefahr laufen, früher oder später dank völliger Abwesenheit an Selbstbeherrschung die Kontrolle über sich selbst zu verlieren. Eine der möglichen Nebenwirkungen sind Depressionen. Heilung ist zwar nicht einfach, aber sehr wohl nicht unmöglich.

Der langen Rede kurzer Sinn: Gefühle kommen... und gehen, je nach dem, wie man sich bewusst darum kümmert. Der Umgang mit Gefühlen ist erlernbar, sie lassen sich verstärken, sie lassen sich abschwächen. Die Auswirkungen der Gefühle wiederum lassen sich steuern und möglicherweise vermeiden - nicht aber die Gefühle selbst.
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*******rus

Ich gehe auch davon aus, daß man Lieben lernen kann.
Wieso sollte es auch nicht so sein?
Das Problem entsteht m.E. eher dadurch, daß es so nüchtern klingt und so gar nicht mit den "Schmetterlingen im Bauch" oder "Bäume ausreißen können" zusammen passen will.
Doch ist es nicht immer so, daß man jemanden lieben lernt.
Man lernt es in dem Maße, wie der andere sich öffnet und man erwidert dies, öffnet sich, spiegelt sich und lernt den anderen lieben.
Oder nicht, dann paßt es eben nicht oder nur einseitig, was es schwierig macht.
Aber genauso wie man sich verliebt, kann man sich auch entlieben.
Sonst gäbe es kein zweites Mal und die Menschen wären um einiges ärmer.

Gefühle sind einfach da, da gebe ich Dir gerne Recht.
Was wir allerdings daraus machen, ist alleine unsere Angelegenheit.

Ich finde übrigens, das "Die Kunst des Liebens" von Erich Fromm Pflichtlektüre in den Schulen sein sollte.

Wenn ich die Wahl habe zwischen dem Nichts und dem Schmerz, dann wähle ich den Schmerz.

William Faulkner

So krass dies auch klingt, bringt es doch nur zum Ausdruck, daß es schlimm sein muß, wirklich nichts mehr zu fühlen.
Keine Freude und kein Leid. Und da es sich im Leben immer abwechselt, würden wir nichts mehr zu schätzen wissen, wenn es das eine ohne das andere nicht mehr gäbe.

WiB
********s_63 Frau
2.973 Beiträge
nicht fühlen zu können..
so mit Herz und Seele..ist schrecklich..

..es gibt Menschen die treffen Entscheidungen rein mit dem Kopf und dann gibt es die Gefühlsmenschen..sie treffen Bauchentscheidungen..nicht ganz ohne die Ratio..aber bei Unstimmigkeiten zwischen Kopf & Herz..geben sie ihrem inneren Gefühl den Vorrang..

Deshalb, ist es vor allem für Gefühlsmenschen wichtig..das sie sich auf ihre Gefühle in Verbindung mit ihrer Intuition verlassen können..sie schulen ihr inneres sehr wohl..schärfen ihre Sinne..nehmen die positiven Dinge auf...die ihnen bei der Gefühlsbildung und den Beurteilungen helfen..lassen sie zu leben sie aus..nicht nur die glücklich machenden, nein auch die traurigen..sie lassen beide zu ohne sie zu beeinflussen..(damit meine ich nicht Phobien oder extreme Furchtgefühle und Ängste die den Alltag lähmen können)…nein ganz normale Höhen und Tiefen die das Leben halt mit sich bringt..lassen sich nicht manipulieren..werden nicht Spielball der Medien, der Politik, andere menschen..sie nutzen ihren von der Natur gegebenen gesunden Menschenverstand..das alles wenn es gut gepflegt ist..beschert ihnen eine enorme Treffsicherheit im Glauben an ihr Bauchgefühl und ihre Intuition..

Das finde ich sehr wichtig,beim Umgang mit Gefühlen..
Ich denke nicht, dass man Gefühle bewusst kontrollieren kann. Es ist auch nicht möglich, sie bewusst hervor zu rufen.
Es mag vielleicht Menschen geben, die ihre Gefühle lieber beiseite schieben, sich mit aller Macht dagegen wehren und sich lieber selbst verletzten.. aber ob das eine Kontrolle ist? Nein, ich denke nicht... Gefühle sind wie das Wetter. Unberechenbar. Mal sonnig. Mal stürmisch und regnerisch.

Es ist immer schwierig mit Gefühlen umzugehen, wenn diese nicht erwidert werden oder es eigentlich keine geben sollte.. aber der Mensch ist nun mal so gestrickt, dass es passieren kann, dass sich Gefühle entwickeln, ob man will oder nicht.
Denn nur Gefühle machen uns zu dem, was wir sind. Ganz gleich ob es Liebe, Trauer oder Schmerz ist. Nichts von alle dem will und kann ich kontrollieren
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