Es ist wie mit einer Medaille…
ein solcher Sklavenvertrag hat sicherlich und unbestritten seine verschiedenen, zumindest aber zwei Seiten. Grundsätzlich war es ein lesenswertes Hin und Herr der Gefühle, Meinungen und zum Teil der Emotionen in den obigen Forumsbeiträgen. Vorab - wir haben auch einen verfasst. Ob Unsinn oder nicht, wenn es Lust bereitet, einen solchen (wohlweislich unverbindlichen) Vertrag aufzusetzen, warum nicht? Sollte man auf seine Lust bzw. auf ein selbst kleines Kopfkino verzichten? Vielleicht weil es albern erscheint? Nun ja, gerade dies ist - denke ich - eine Frage des persönlichen Standpunktes. Man bedenke einfach den - wenn auch noch so geringen - geistigen Kick, wenn man sich vorstellt, was man seiner Partnerin/seinem Partner alles (von sich) schenken möchte. Dies könnte der Körper, die Lust, die Hingabe, die Demut, die Liebe, das Vertrauen, die eigene Manneskraft… auch in handwerklicher Hinsicht, jaja - wer hätte es gedacht und so vieles sein. Für einen Partner könnte es der WUNSCHZETTEL, für den anderen der GESCHENKEBONUS sein. Wichtig ist sicherlich die Frage des Stils sowie selbstverständlich und unbestritten auch des Inhalts. Unser Vertrag hat sich im Laufe der Zeit doch erheblich eingekürzt und detailgetreuer gestaltet. Es gibt Dinge im Alltags- und Eheleben, welche man bspw. einfach ziemlich ungern macht und die man erfahrungsgemäß möglichst so lange wie es geht „vor sich her schiebt“. Warum soll man sich nicht seinen „eigenen, inneren Schweinehund“ in einem solchen Vertrag vergegenwärtigen? Ein Beispiel: Ich schlumpere gern einmal am Wochenende klamottenmäßig rum. Naja, Rasieren ist manchmal auch eher „unpassend“. Also haben wir die für mich und meinerseits für meine FemDom-Partnerin unangenehmen Dinge eben „vertraglich festgehalten“, um sich a) selbst daran zu erinnern oder wenn’s ganz schwer fällt, b) daran erinnert zu werden. Es ist also in gewisser Weise auch eine durchaus unangenehme Art und Weise eine Spiegelung (meiner) eigener selbstbewusster Unarten. Ein psychologisch simpler aber einprägsamer „Schachzug“. Klar „wedeln wir nicht mit dem Zettel rum, damit der andere mit dem A… hochkommt“, wie es hier sinngemäß zu lesen ist. Wir wissen wo wir stehen und vor allem was wir wollen, es bedarf dazu keines Vertrages, aber dennoch existiert er - das ist doch angenehm paradox oder?! LG Kirsten