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Zur "falschen Zeit" kennengelernt?

Zur "falschen Zeit" kennengelernt?
Mich interessiert, ob ich das richtig sehe, dass man sich in einer falschen Situation kennen lernt und eine Beziehung deshalb zum Scheitern verurteilt ist.

Ein Beispiel von mir, um das was ich meine zu verdeutlichen:
Vor längerer Zeit ging es mir emotional nicht sehr gut, Stress im Job, gesundheitlich nicht auf der Höhe (Folgeerscheinungen eines schweren Unfalls), nach diesem Unfall haben sich diverse Bekannte plötzlich nicht mehr gemeldet (ich war wohl aufgrund körperlicher und seelischer Einschränkungen zu unspaßig geworden) in Folge dessen war ich auch ziemlich einsam, Beziehung war in die Brüche gegangen und, und, und...

Plötzlich tauchte eine Hobbykollegin auf mit der ich bis dato zwar netten, intensiven aber sehr seltenen persönlichen Kontakt hatte (telefonisch und schriftlich allerdings recht oft).
Dann ging alles sehr schnell, sie bekam meine Adresse heraus, stand eines Abends bei mir vor der Tür, sagte, ich solle einen Koffer packen und mit zu ihr kommen.
Gesagt, überrumpelt und getan. In der selben Nacht drückte sie mir fast wie in einer Zeremonie ihren Haustürschlüssel in die Hand, am nächsten Tag begann die Vorstellungsrunde bei Freunden und Bekannten und eine längere Phase in der wir viele Dinge aus meiner Wohnung geholt haben, damit ich mich in der neuen Umgebung auch wohl fühle.

Kurz, wir sind einfach zusammen gezogen. Die Integration in die Familie (Eltern, Kinder, sonstige Verwandte) ging ratz-fatz, die Frau ist ein Wirbelwind der selten still sitzen kann und am liebsten alles gleichzeitig macht. Ich konnte mit dem Tempo nicht richtig mithalten, war überwältigt und machte wohl oft den Anschein mich würde das alles nicht so richtig "interessieren".

Dem war natürlich nicht so, im Gegenteil mir war vorher noch nichts Schöneres passiert. Ich hatte plötzlich eine Familie, die ich liebte und die mich vorbehaltlos liebte. Das war genau das, was ich - ohne es vorher zu wissen - immer wollte.

Es ging im selben Tempo weiter, von Hochzeit war die Rede, Unterlagen, Ringe wurden besorgt, ein Termin stand fest und dann ganz plötzlich kam das Aus. So schnell, wie meine Sachen damals in der gemeinsamen Wohnung waren, so schnell waren sie, perfekt verpackt auch wieder bei mir und das wars...

Eine gemeinsame "Aufarbeitung" hat aus verschiedenen Gründen nicht stattgefunden, meine Ex-Partnerin ist schwer erkrankt und war der Meinung sie müsse das alleine durchstehen, ich habe mir eine Auszeit genommen und bin ein Dreivierteljahr in meine Heimat verschwunden um mit mir selbst klar zu kommen.

Inzwischen ist das alles schon länger her und es hat sich für mich bei den wenigen Gesprächen, die wir hinterher geführt haben, herauskristallisiert, dass ich für ihren Geschmack wohl einfach zu langsam war, bzw. sie einfach zu schnell für mich.
Innerhalb der ersten zwei Wochen alle Freunde, die Familie, Vereinskameraden, Hobbys kennenlernen und annehmen habe ich einfach nicht gepackt. So kamen wohl Zweifel auf, ob ich überhaupt Interesse an einem gemeinsamen Leben hätte. Ja, das hatte ich, und wie, nur wie gesagt, in der Zeit war ich einfach nicht schnell genug das zu zeigen. Ich tat was ich konnte, habe die Wohnung auf Vordermann gebracht, mich in meine neue "Vaterrolle" eingefügt (gar nicht mal so schlecht, wie ich hörte), vegetarisch kochen gelernt, ich war einfach Hals über Kopf verliebt und habe das wirklich gezeigt, dachte ich (nicht nur mit den o. g. Beispielen natürlich).

Letztlich kann ich mir nur vorstellen, dass das Grundproblem die mangelnde Zeit war um mich voll und ganz in ein gemeinsames Leben einzurichten. Mein Kopf war scheinbar nicht frei genug für so eine Turbobeziehung - es war einfach nicht der richtige Zeitpunkt...

Mich würden Eure Erfahrungen zu so einer Geschichte interessieren.
****on Mann
7.104 Beiträge
Für mich liest sich das nicht nach falschem Zeitpunkt sondern eher nach falschen Erwartungen...und die sind immer so.

Sie hatte ganz bestimmte Vorstellungen wie (schnell) so eine Beziehung zustande kommen 'muss' und wie sie dann auch abzulaufen hat. Du hast dich aus verschiedenen Gründen genau da abholen lassen und in IHR Konstrukt einfügen lassen, wo blieb da deine Persönlichkeit?

Du warst dankbar dass jemand da war und das noch mit Gefühlen beiderseits, aber im gleichen Maße scheinst du dich aufgegeben zu haben...und als du anfingst so langsam wieder zu dir und deinem Tempo zu finden warst du für sie inkompatibel. Ihre Empathie und Toleranz scheinen eher schwach ausgeprägt zu sein...

Ich denke das hätte so nie funktioniert, eher noch dass zu einem anderen Zeitpunkt es nie so weit gekommen wäre...das ging nur weil du dich nach Zuwendung etc. gesehnt hast...

Aber wie immer wäre es interessant ihre Sicht der Dinge zu hören.
Erstmal natürlich...
...danke für Deine Sicht.
Möglicherweise haben da auch falsche Erwartungen mitgespielt, das will ich gar nicht ausschließen.
.und als du anfingst so langsam wieder zu dir und deinem Tempo zu finden warst du für sie inkompatibel.
Das ist allerdings nicht zutreffend, das kannst Du aber nich wissen, weil ich es vergessen habe zu schreiben. Ich lebe normalerweise auch im Turbo-Modus, nur damals aus beschriebenen Gründen eben nicht, deshalb auch mein Aufhänger mit der falschen Zeit.

Ihre Empathie und Toleranz scheinen eher schwach ausgeprägt zu sein...
Und dem muss ich ganz klar widersprechen, auch das kannst Du nicht wissen, aber diese Vermutung ist einfach völlig falsch.
Das ist nicht meine Sicht weil ich retrospektiv alles verklären würde, das ist die Sicht der Menschen, die sie kennen und gerade deswegen auch sehr schätzen.
Nochmal, wie gesagt, mir gehts tatsächlich aus Interesse ob es jemandem schon so ergangen ist, um den Zeitpunkt, denn der ist es, dem ich die "Hauptschuld" gebe.
Emotional ist das Thema schon lange durch, das ist eine ganz alte Geschichte.
Ich erwarte hier keine Aufarbeitung meines Beispiels, jenes habe ich nur zur Erklärung gewählt.

Und leider, ihre Sicht der Dinge wird man hier nicht lesen können, es besteht schon lange kein Kontakt und ich weiß nicht mal ob sie den JC kennt.
Meiner Meinung nach...
... scheitern Beziehungen nicht am Kennenlernen, sondern an dem, was danach passiert. Kennenlernen ist oft spannend (jemand Neues, Flirten, ...). Irgendwann kehrt dann Alltag und Routine ein. Wen man den auf Dauer nicht gemeinsam meistern kann, sieht's schlecht aus.
*********nd_69 Frau
7.517 Beiträge
Woran ich beim Lesen dachte:

Bist du sicher, dass sie dir "die wahren Gründe" genannt hat? Könnte ja sein, dass sie einfach die Krankheit nicht mit dir durchstehen wollte (im Sinne von "dich schützen") und hinterher andere Prioritäten gesetzt hat...

Außerdem: Du schreibst "Hobbykollegin" - das heißt, ihr kanntet euch schon länger? Wieso kam diese Geschwindigkeit erst nach deinem Unfall auf?


Grundsätzlich denke ich, dass es den falschen Zeitpunkt natürlich geben kann. Es gibt so viele äußere Umstände, die hinderlich sind oder sein können. Das reicht von einer beruflich belastenden Situation über eine schwierige private Phase bis hin zu einer frisch geschlossenen Ehe oder einer Schwangerschaft...
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Solche Dinge
sehe ich immer von der positiven Seite. Alles hat seine Zeit- und so hatte diese Frau auch ein Zeitfenster bei Dir. Du hattest die Möglichkeit, diese Erfahrungen mit ihr zu machen, konntest daraus deine Schlüsse ziehen- und nun ist höchste Zeit, dich der Zukunft zuzuwenden, statt Vergangenem (hätte, wenn....) nachzubedauern. Es ist gut so, wie es ist, denn ganz offenbar hätte das nie etwas werden können. Und nun blockieren Gedanken zurück einen Neuanfang, kann es geschehen, dass die passende Frau vorbei kommt und du sie nicht erkennst. Dann hättest du die andere Frau tatsächlich zur falschen Zeit kennengelernt, die vermutlich nur Platzhalterin war, bis das Schicksal die Richtige schickt.

Zur falschen Zeit kennenlernen geschieht ständig. Da ist man verlobt oder sogar verheiratet wegen eines solchen Kennenlernens, weil man es unbedacht eilig hatte- plötzlich taucht die Frau des Lebens auf.
****is Frau
9.947 Beiträge
Ich denke schon, dass man sich einfach zum falschen Zeitpunkt kennen lernen kann und ich denke, genau das habe ich auch selbst erlebt. Aber nicht nur ich habe es so empfunden, sondern auch mein "Gegenüber" .
Er war es sogar, der es kommuniziert und auf den Punkt gebracht hat.
Das Ganze zu erklären ist zu lang, zu verworren, zu umfangreich, aber und da bin ich sicher:
hätten wir uns zu einem anderen, nicht auf diese Weise belasteten Zeitpunkt, den wir beide zu der Zeit lebten, kennen gelernt, wir wären heute ein Paar!


Ich würde lügen, wenn ich nicht zu gäbe, dass ich mir noch immer manchmal wünsche, dass aus dem, was wir teilten, eine wahre Liebe und Beziehung geworden wäre, aber auf der anderen Seite, weiß ich auch, dass es genau so wie es kam kommen musste und dass das so auch okay ist.
Und auch wenn es keine Beziehung und keine Liebe im Beziehungssinne ist, ist es doch eine wundervolle Freundschaft mir tiefer Zuneigung, Verständnis und Respekt, die ich mehr als zu schätzen weiß.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Die Frage ist ja "zur falschen Zeit kennengelernt" in Bezug worauf?

Je mehr ich weggehe von dem, was ich will, zu dem was ich brauche/was sich für mich richtig anfühlt, desto mehr bin ich nur noch richtig. Das heißt nicht, dass es mir immer Spaß macht oder mir immer gut geht, aber ich das augenscheinlich für mein Vorankommen (und/oder das Voranbringen meines Gegenübers) brauche.

Das Eingangsposting klingt für mich nach einer mitreißenden Geschichte, bei der ich mich frage, ob überhaupt eine Prüfung des Mitreißens stattgefunden hat. Sich mitreißen zu lassen, obwohl man sich nicht mitreißen lassen will (Und wenn ja, bliebe die Frage "Wohin?".): Eher suboptimal. Und Lernerfahrung.

Lernerfahrung finde ich, zumindest rückblickend, immer wieder klasse. (Auch wenn ich auf den Preis manchmal gerne verzichtet hätte.)
*******gica Frau
856 Beiträge
Kurz und knapp:

Ja, es gab in meinem Leben ein paar Menschen, die ich gerne zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Bedingungen kennengelernt hätte. Männer und Frauen.

Aber nun ... das liegt nicht in unserer Hand.
Man kann nur daraus lernen, mehr können wir nicht dazu tun.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Die eine besondere Frau
konnte ich gar nicht zu einem besseren Zeitpunkt kennenlernen, weil sie 24 Jahre jünger ist. Es ist, was es (und wann) ist,... Ich war zu allen Zeiten mit den jeweiligen Partnerinnen glücklich. Irgendwann sah ich auch ein, dass immer ein Ende sein musste, um Neuem frei begegnen zu können.
Dankeschön für die rege Beteiligung
ich freu mich, dass mein Thema nicht ganz uninteressant zu sein scheint.

Und nur noch mal vorweg, es ist nett, dass viele auf mein Beispiel eingehen, das war aber gar nicht beabsichtigt. Das ist schon lange her, schon lange emotional aufgearbeitet, dem Beispiel folgten schon weitere Beziehungen. Die Geschichte ist zwar so passiert aber wirklich nur als Anstoß gedacht.


@*********2014
Meiner Meinung nach...
... scheitern Beziehungen nicht am Kennenlernen, sondern an dem, was danach passiert.
Das sehe ich grundsätzlich auch so, dennoch bin ich der Meinung, dass auch ein falscher Zeitpunkt oder ungünstige Umstände eine Beziehung beeinflussen können und das soll das Thema hier sein.

@ rueckenwind_69
Könnte ja sein, dass sie einfach die Krankheit nicht mit dir durchstehen wollte (im Sinne von "dich schützen") und hinterher andere Prioritäten gesetzt hat...
Das wird wohl so gewesen sein, das hatte ich ja auch geschrieben.

Außerdem: Du schreibst "Hobbykollegin" - das heißt, ihr kanntet euch schon länger? Wieso kam diese Geschwindigkeit erst nach deinem Unfall auf?
Dafür gibt es mindestens zwei Gründe. Zum Einen waren wir beide davor in Beziehungen, zwar wie sich später herausstellte beide sehr vom anderen angetan, aber eben keine Fremdgeher.
Zum Anderen wusste ich von diversen Jobs, die wir im Rahmen unseres gemeinsamen Hobbys erledigt hatten (wir haben beide fotografiert), zwar dass wir beide ein "schnelles Leben" führen, "interessant" ist das aber eben erst geworden als ich zeitweise aus diesem Turboleben ausgestiegen war und sie das mitbekommen hat, wobei ich bis heute nicht weiß wie das von statten ging.

@*****lnd
Du hattest die Möglichkeit, diese Erfahrungen mit ihr zu machen, konntest daraus deine Schlüsse ziehen- und nun ist höchste Zeit, dich der Zukunft zuzuwenden, statt Vergangenem (hätte, wenn....) nachzubedauern.
D'accord, und wie geschrieben, die Zukunft findet schon längst wieder statt, die Geschichte ist alt und sollte nur verdeutlichen, was ich mit meiner Frage meine.

Und nun blockieren Gedanken zurück einen Neuanfang, kann es geschehen, dass die passende Frau vorbei kommt und du sie nicht erkennst. Dann hättest du die andere Frau tatsächlich zur falschen Zeit kennengelernt, die vermutlich nur Platzhalterin war, bis das Schicksal die Richtige schickt.
Zum Glück blockiert da schon lange nix mehr, aber das kann im Prinzip eine Folge sein. Ein interessanter Nebeneffekt, den es sich auch zu diskutieren lohnen würde.

@****_is
hätten wir uns zu einem anderen, nicht auf diese Weise belasteten Zeitpunkt, den wir beide zu der Zeit lebten, kennen gelernt, wir wären heute ein Paar!
Mit wenigen Worten das ausgedrückt wofür ich Wortsammler ewig gebraucht habe *zwinker*
Genau darum gehts mir. Neben vielen anderen Faktoren - meine ich - ist es eben doch auch manchmal der Zeitpunkt der über Gelingen oder Nichtgelingen einer zwischenmenschlichen Beziehung entscheiden kann.

@********nder
Das Eingangsposting klingt für mich nach einer mitreißenden Geschichte, bei der ich mich frage, ob überhaupt eine Prüfung des Mitreißens stattgefunden hat. Sich mitreißen zu lassen, obwohl man sich nicht mitreißen lassen will
Interessanter Aspekt, und auch wenn es hier nicht um mich persönlich gehen soll, trotzdem noch mal aus meiner Sicht betrachtet. Ich hab mir darüber gar keine Gedanken gemacht, auch dafür war ich damals zu langsam (oder im lädierten Kopf noch nicht wieder klar genug *zwinker* ). Gewollt werde ich es aber schon haben, sonst hätte ich es nicht gemacht.
Heute mit langem Abstand und allen verbliebenen Gehirnzellen wieder an der richtigen Stelle würde ich sagen, "mitreißen lassen" klar auf jeden Fall, und auch gerne wieder im Sauseschritt. Umgekehrt mache ich das heute wieder genau so, wer sich auf mich einlässt, zieht besser die Laufschuhe an *zwinker*

@*********tten
Ja, es gab in meinem Leben ein paar Menschen, die ich gerne zu einem anderen Zeitpunkt und unter anderen Bedingungen kennengelernt hätte. Männer und Frauen.
So ist es, und mit diesem Hintergrund denke ich, dass an meiner Theorie eben doch ein bissl was dran ist. Dieses "zum falschen Zeitpunkt" ist zumindest einer der Aspekte im Aufeinandertreffen von Menschen.

@*****lnd
Die eine besondere Frau konnte ich gar nicht zu einem besseren Zeitpunkt kennenlernen, weil sie 24 Jahre jünger ist.
Nun gut, "technische Aspekte" darf man natürlich auch nicht außen vor lassen *zwinker*
****is Frau
9.947 Beiträge
@ http://www.joyclub.de/my/2993228.ridcullym.html

******lyM:
Mit wenigen Worten das ausgedrückt wofür ich Wortsammler ewig gebraucht habe *zwinker*

Das gelingt mir auch eher selten, vor allem bei einem solchen Thema *zwinker*

******lyM:
ist es eben doch auch manchmal der Zeitpunkt der über Gelingen oder Nicht-gelingen einer zwischenmenschlichen Beziehung entscheiden kann.

Wenn du das Gleiche wie ich meinst, bin ich davon überzeugt. Doch ich würde eher sagen, dass der Zeitpunkt nicht über das Gelingen, sondern über das grundsätzliche Zustande-kommen einer Beziehung entscheidet.

Ob eine Beziehung, wenn sie zustande kommt gelingt, scheint mir weniger vom Zeitpunkt, als mehr vom Miteinander, der Kommunikation, der Persönlichkeit, der Art der Beziehung, den Erwartungen und deren Erfüllung, des Freiraums, der Lebenseinstellung.... uvm. abhängig.

So denke ich, es ist der Zeitpunkt, der über das Zustande-kommen entscheidet und dieser kann, aus völlig unterschiedlichen Gründen, der Falsche sein. Wobei ich da nicht nur bestehende Partnerschaften meine, sondern eben Belastungen, Veränderungen oder Umstände, die man genau zu diesem Zeitpunkt erfährt.

Nun könnte man ja argumentieren, dass Alle, zu dem Zeitpunkt bestehenden, Widrigkeiten ja auch wieder vergehen und man dann immer noch eine Beziehung eingehen könnte. Vielleicht trifft das auch dass ein oder andere Mal zu.
Ich kann da nur für meine Geschichte und meine Erfahrung sprechen und die hat mir gezeigt, dass es diese Möglichkeit bisher nicht gab und ich denke auch nicht, dass es diese jemals in der Form geben wird.

Grundsätzlich möchte ich aber noch dazu sagen, dass trotz allen negativen Beigeschmacks und aller Traurigkeit darüber, dass die Begebenheit keine Beziehung zuließ, es doch eine wertvolle Erfahrung und eine wunderbare Freundschaft, die ich, in meinem Fall, gewonnen habe und die ich, um nichts in der Welt, missen wollte.

Zuerst, wollte ich die Situation und das entstanden Konstrukt, nicht so stehen lassen. Ich wollte für meine empfundene Liebe "kämpfen" - und habe das auch getan- erst, als ich annehmen konnte, dass es einfach so ist, dass ich trotz allem "Kampf" nichts ändere und nie ändern werde, dass wir eben nie eine Beziehung führen werden, wurde diese Begegnung für mich zu einem Gewinn und zu einer wichtigen Erfahrung zugleich.

(Jetzt ist es doch wieder mehr geworden, als ich eigentlich schreiben wollte.)


Eines noch zum Schluss, am Rande und völlig *offtopic* :
******lyM:
@****_is
mein Name ist nicht love_is , sondern Lov_is.
Lovis / Lovisa ist als eine Form von Luise ein traditoneller Frauenname. Das v in der Mitte bleibt hierbei fast stimmlos. Bedeutung: >>berühmter Kämpfer<<
Dieser Name spricht also, wie auch mein Spitzname, von meiner Kämpfernatur (im positiven Sinne von >niemals aufgeben<)

Liebe Grüße
Snips *zwinker* *jedi2*

*zumthema*
Doch ich würde eher sagen, dass der Zeitpunkt nicht über das Gelingen, sondern über das grundsätzliche Zustande-kommen einer Beziehung entscheidet.

...und schon wieder erwischt *zwinker*
Natürlich hast Du recht, dass es zum Gelingen mehr braucht.
Vielleicht sollte man "Zeitpunkt" durch "Umstände" ersetzen, das würde eher das ausdrücken, was ich meinte.

Nun könnte man ja argumentieren, dass Alle, zu dem Zeitpunkt bestehenden, Widrigkeiten ja auch wieder vergehen und man dann immer noch eine Beziehung eingehen könnte.
...oder eine Beziehung fortsetzen könnte...
Das ist es ja, was ich meine. Nur manchmal reicht, wie in meinem Beispiel, die Zeit einfach nicht aus, oder es ergibt sich eine neue noch schwierigere Situation.
Manchmal sollte man sich eben gemeinsam einfach mehr Zeit geben denn die wenigsten Widrigkeiten haben für immer Bestand.

es doch eine wertvolle Erfahrung und eine wunderbare Freundschaft, die ich, in meinem Fall, gewonnen habe und die ich, um nichts in der Welt, missen wollte.
Ich bin überzeugt (und nicht nur ich) das wäre bei uns damals auch der Fall gewesen, wenn nicht diese Erkrankung dazwischen gekommen wäre.
Allerdings ist mein Kenntnisstand wirklich sehr alt, ich kann also nicht beurteilen wie es da weitergegangen ist...

mein Name ist nicht love_is , sondern Lov_is
Hoppla, sorry. Da hat mir der Fehlerteufel einen Streich gespielt.
Zumal mir der Name durchaus bekannt ist, da ich in Studententagen sehr viel auf einem Boot namens Lovis gesegelt bin *zwinker*
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Von
Kierkegaard gibt es den Spruch "Das Leben wird vorwärts gelebt und rückwärts verstanden". Manchmal bedarf es eines größeren Abstandes und dazwischenliegender Episoden, um zum Verstehen zu gelangen.

Wir bekommen vom Schicksal Möglichkeiten, vielleicht karmisch bedingt, wer weiß das schon, schon vor dem Zustandekommen einer Beziehung bestimmten Menschen zu begegnen. Auf manche lässt man sich ein, manche ignoriert man, andere würde man gerne auf den Mond schießen, aber sie sind offenbar als Stolperfallen unseres Lebens gedacht. Die Umstände, unter denen das alles geschieht, haben wir nicht in der Hand. Wir haben es nicht in der Hand, ob Krieg und Armut oder Frieden und Wohlstand unseren Weg begleiten, Krankheiten oder Unfälle oder aber besondere Glücksfälle unser Leben beeinflussen. Deshalb sehe ich jeden Menschen als Wegbegleiter-in für ein Stück des Lebenswegs an, der mir vielleicht sogar Aufgaben stellt, vor allem auch solche, die mich zum Nachdenken und Reifen bringen, manchmal Abzweigungen nehmen lässt, mal in den Dschungel, mal auf Prachtstraßen.

Wir selbst können nicht bestimmen, ob ein Zeitpunkt richtig oder falsch ist. Er mag uns ungelegen kommen und darüber können wir räsonieren oder träumen in Wenn....., dann....-Manier. Es ist nun mal, wie und was es ist und nicht anders.
Ich sehe es auch wie fesselnd...

Menschen und Situationen als Aufgabe des Schicksals/ Charma/ Universum... daran zu reifen. Gemeinsam ein Stück zu gehen. Wie lange, das wei vorher niemand und ist auch nicht planbar.

Und rückschauend gab es immer einen Grund, warum mir eine Person im Leben begegnete, warum ich in eine bestimmte Situation geriet. Eine Lernaufgabe, an der ich dann gereift bin.

Ich hatte auch schon zwei Beziehungen, bei denen ich dachte: menno... falsche Zeit, unpassende Umstände...

Aber rückschauend passte es. Und hättet ihr zusammen gehört für immer, dann wäre es nicht auseinandergegangen und/oder käme wieder zusammen.

Spekulativ: die Lernaufgabe von ihr war an Hand Deiner Schilderungen: ihr eigenes Tempo zu drosseln... das hat spätestens ihre Krankheit "erledigt", denn Krankheit zwingt meistens erst einmal zum Stillstand bzw. zum Innehalten.

Was war deine Lernaufgabe/ Erkenntnis?
Spekulativ: die Lernaufgabe von ihr war an Hand Deiner Schilderungen: ihr eigenes Tempo zu drosseln... das hat spätestens ihre Krankheit "erledigt", denn Krankheit zwingt meistens erst einmal zum Stillstand bzw. zum Innehalten.

Ebenso spekulativ, weil nur vom Hörensagen vor langer Zeit, genau das mit dem Tempo war Auslöser der Erkrankung und ein Lernerfolg wird nicht eintreten, höchstens jener die Anzeichen einer erneuten kritischen Phase früher zu deuten. Aber wie gesagt, keine Ahnung was davon wirklich passiert ist.

Was war deine Lernaufgabe/ Erkenntnis?
Ich schrieb es jetzt schon in fast jedem meiner Beiträge, es geht nicht um mich, es interessiert mich nur, was andere Menschen zu meiner Frage denken, meine Geschichte war nur ein Beispiel, ein Aufhänger.
Einen Lernerfolg oder eine Erkenntnis habe ich daraus gar nicht gezogen. Ich verbuche das lediglich unter "ist vor längerer Zeit einfach passiert".
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Aber
habe bitte Verständnis dafür, wenn hier Schreiber ihre Antwort an deiner Geschichte aufhängen und nicht ins Unbekannte vermuten.

Um direkt auf die Frage einzugehen: es kommt einfach auf die Sichtweise und was man damit verbinden möchte an, ob ein Zeitpunkt als falsch oder richtig gelten kann. Es ist persönliche Sichtweise.
Ja klar...
Ich verstehe schon, dass mein Beispiel natürlich als Grundlage verwendet wird.
Ist ja auch in Ordnung.
Ich will ja bloß den netten Menschen hier die Mühe ersparen sich gute Tipps für mich auszudenken. Da ich diese persönlich nicht benötige und mich eben nur die Frage interessiert, ob so ein ungünstig gewählter Zeitpunkt Einfluss auf eine Beziehung haben kann oder nicht.

Ob das mit der Sichtweise zu tun hat, weiß ich nicht so genau. Es gibt eben Umstände, die sich negativ auf eine Beziehung auswirken können. Unabhängig davon, ob die Beteiligten die Beziehung wollen oder nicht.

Anderes Beispiel dazu (eben gerade ausgedacht, ohne jeglichen persönlichen Bezug):
Ein Paar lernt sich kennen und verliebt sich, kurz darauf muss einer von beiden beruflich für lange Zeit ins Ausland. Der Partner kann nicht mit kommen, will das vernünftigerweise auch nach der kurzen Dauer der Beziehung nicht.
Die Beziehung hält aufgrund der langen räumlichen Trennung nicht, hätte aber gehalten, wenn es diese Trennung nicht gegeben hätte.
Das wärs, was ich mit dem "falschen Zeitpunkt" meine.
*****lnd Mann
27.765 Beiträge
Das verstehe
ich durchaus. Auf die angebahnte Beziehung im Moment bezogen, mag es das Paar als den falschen Moment empfinden. Auf die Beziehung, die an diesem Fakt scheitert, wohl eher ein Glücksfall, weil sich mit wahrer Liebe solche Hindernisse bewältigen lassen. So kann man sich der real besseren Beziehung widmen. Ich bin heute für alle "falschen" Zeitpunkte, die zu Beziehungsenden führten, äußerst dankbar. Schienen sie damals wie Weltuntergang in dem Tunnelblick, den ich hatte, weiß ich heute, dass der Tod einer Beziehung die nächste möglich macht.

Wie geschrieben, alles nur relativ.
Die...
..."wahre Liebe" ist natürlich ein sehr großes Wort, dem man wenig entgegensetzen kann.
Will sagen, so eine Art Totschlagargument im Sinne von - wenn die Beziehung die räumliche Distanz nicht aushält ist es keine richtige Liebe -
Das ist mir persönlich zu strikt. Ich glaube durchaus an Liebe, aber ich bin auch überzeugt davon, dass diese Liebe, für mich persönlich, auch erfahrbar sein muss. Somit wäre eine solche Fernbeziehung für mich nicht führbar.
Und, nicht immer möchte man bis in alle Ewigkeit auf die, möglicherweise fiktive wahre Liebe warten, manche Menschen wollen auch einfach nur ganz normal lieben, ankommen und gemeinsam leben.

Aber ich komme zu weit vom Thema ab...
********arah Frau
9 Beiträge
falsche Zeit...
Ich denke, dass man Menschen durchaus zur falschen Zeit kennen lernen kann.

Aktuell bin ich in so einer Situation. Ich habe mich eben gerade erst von meinem Partner getrennt, Er gerade erst von seiner Partnerin.

Beide sind wir emotional noch im Alten verstrickt, trotzdem spüren wir eine gegenseitige Anziehung.

Wir sehen uns ganz sporadisch, wenn wir zusammen sind ist es immer toll. Mir tut das ganze weh, wie er es sieht weiß ich nicht genau.
Ich denke ich muss aus emotionalem Schutz die Verbindung ganz abbrechen, leider nicht so einfach getan.

Unter anderen Umständen, zu einem anderen Zeitpunkt, hätte das ganze verutlich anders ausgesehen
********arah:
Ich denke ich muss aus emotionalem Schutz die Verbindung ganz abbrechen, leider nicht so einfach getan.

Wärs nicht besser sich erstmal drüber zu unterhalten?
Wenn die Karten offen am Tisch liegen ist es vielleicht einfacher eine Lösung zu finden, insbesondere, da wie Du schreibst, Anziehung vorhanden ist.

NB: Das ist ein "gutes" Beispiel, so hatte ich mir das beim Eröffnen des Threads gedacht.
Zeit und Handlung sind fest miteinander verbunden. Insofern gibt es keinen falschen Zeitpunkt. Zu einer anderen Zeit wäre etwas anderes Geschehen.

Und ich möchte trotzdem auf das Beispiel im Eingangspost zurück kommen: Es war der (richtige) Zeitpunkt für eine wichtige Erfahrung, für Erkenntnis: Menschen leben ihr Leben in verschiedenem Tempo, die einen sind aktiv, die anderen eher passiv. Nicht alle Lebensentwürfe sind miteinander kompatibel.
***yp:
Und ich möchte trotzdem auf das Beispiel im Eingangspost zurück kommen: Es war der (richtige) Zeitpunkt für eine wichtige Erfahrung, für Erkenntnis: Menschen leben ihr Leben in verschiedenem Tempo, die einen sind aktiv, die anderen eher passiv. Nicht alle Lebensentwürfe sind miteinander kompatibel.


Ich denke, damit hast du es auf den Punkt gebracht. Schön geschrieben...
***yp:
Menschen leben ihr Leben in verschiedenem Tempo, die einen sind aktiv, die anderen eher passiv. Nicht alle Lebensentwürfe sind miteinander kompatibel.

Das sehe ich ganz genau so, bzw. geht es in meinem Beispiel genau darum.
Wie ich schrieb, im "Normalmodus" waren beide Tempi gleich hoch, in diesem speziellen Fall war ich einfach zu langsam und hatte nicht mehr die Zeit mein Tempo wieder anzupassen.
Deshalb meine Idee mit dem kennenlernen zum falschen Zeitpunkt.
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