Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
Saunafreunde Harz Heide
446 Mitglieder
zur Gruppe
Faszination Harz
535 Mitglieder
zum Thema
Ist pinkeln im Sitzen männlich?749
Vor einigen Tagen erlebte ich folgendes Szenario in einem Restaurant…
zum Thema
Im Sitzen pinkeln - Wie vermeide ich späteres Nachlaufen?57
Mittlerweile ist es ja guter Ton, dass auch Männer im sitzen Pinkeln.
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Hartz IV - Die Unkritisierbaren?

@feli
Nein, nicht wie der Empfänger zu handeln hat, sondern für was er das "gespendete" Geld einzusetzen

wo ist da der unterschied??? das ist pure entmündigung

Ich finde es aber andererseits seltsam, dass Geld, das für die Sicherung des Lebensnotwendigen gedacht ist, für "Luxus" und "Unsinn" ausgegeben wird oder gerne ausgegeben würde.

maßt du dir wirklich an, zu beurteilen was luxus und was unsinn ist?

Und laut Gesetz dient ALGII nunmal nur zur Grundsicherung (also zur Beschaffung von Lebensmitteln, Kleidung und "Dingen des täglichen Bedarfs") und nicht zur Anschaffung eines 50" Plasma-TV mit Dolby-Surround Anlage.

klar... und der porsche steht in der garage. negativ extrembeispiele helfen nicht mal ansatzweise, bei diesem heiklen thema, sie verschärfen es nur. oder ist das deine absicht?

Wenn man natürlich den Ansatz des staatlich finanzierten Grundgehaltes hernehmen würde, wäre auch das Sparen oder die Anschaffung von Luxusgütern eine "diskutable" Möglichkeit. Dann muss sich aber auch die Einstellung "dann kann ich die ganze Zeit zu Hause sein und mich um mich 'amüsieren'" ändern. Dann sollte auch der Ehrgeiz entwickelt werden, etwas an die Sozialgesellschaft zurückzugeben und seinen Beitrag zum Ganzen zu leisten. Warum sollte ich dann nicht auch auf die Nachbarskinder mit aufpassen, wenn ich schon daheim bei meiner Familie bin? Dafür kann dann z.B. die Nachbarin die Trikots der Fußbaljugend waschen und flicken. Anschließend übernimmt die Nachbarin die Kinder und ich kann dann z.B. Besorgungen für meine Nachbarin erledigen, die wegen eines Schlaganfalls nur mehr schwer selber einkaufen gehen kann.

es geht nicht um den staatlichen grundlohn.
jeder mann sorgt für seine frau und sein kind (idealfall)
und da die familie der kern des staates ist, sorgt die vielzahl der familien füreinander. deine weiteren ausführungen sind genau das worauf ich abziele.
aber das macht man nur wenn es freiwillig geschieht, niemals aus zwang heraus.
es ist wie in der familie. man macht nicht alles gerne, aber man macht es weil man weis es wird honoriert und man bekommt etwas dafür zurück. z.B. aufmerksamkeit, zuneigung usw.



Wenn ich dann aber wieder sinngemäß lese "ich krieg ja auch nicht weniger Geld, wenn ich nix mach und daheim bleib", dann frag ich mich, ob das Bild vom schmarotzenden HartzIV-ler nicht doch ein bisschen berechtigt ist.

wo wir wieder beim grundproblem wären. was hast du, was bekomm ich, wieso hat der mehr usw.
würden wir den menschen das gefühl geben, das auch sie ohne bezahlte arbeit, etwas wert sind, ihnen die anerkennung geben würden, ein vollständiges mitglied unserer gesellschaft zu sein, meinst du wirklich, das wir uns dann darüber unterhalten müssten?
********xe32 Frau
1.222 Beiträge
also ich bin Harz IV Empfänger ich besitze keinen Führerscheine wollte ihn machen ,aber nur nach vorlage eines Arbeitsvertrags
Umziehen in eine bessere gegend mit hören chanchen auf Arbeit, nur mit zu stimmung des Arbeitsamtes hier und des Arbeitsamtes wo ich hinziehen will. Wenn ich das mache bekomme ich keine Umzugshilfe
Wenn die denken sie können mich nicht vermitteln ,dann nehmen die mich nicht auf .
Ich Trinke nicht und ich Rauche nicht ,das einzige ich bin sehr übergewichtig (was ich schon in angriff nehme) und ich habe Diabetes und Bluthochdruck.
Was jeden Arbeitgeber abschreckt.
Und meine letzte stelle habe ich verloren weil in den Heim was gebaut worde die plätze nicht voll geworden sind und ich als letztes gekommen bin,ich also als erstes gehen mußte.
Bei uns hier gibt es keinen Zug mehr ,Bus fährt 4 mal am tag in die nächste Stadt .
Taxi ist zu teuer .
Also versuche ich weiter abzuhnehmen und umzuziehen und einen job zu bekommen ,was dank des fehlenden Führerscheins ein riesiges problem ist.
Und wen gesagt wird das hartz IV empänger trinken und so weiter enspricht das nicht den tatsachen weil nicht alle so sind. Viele versuchen arbeit zu bekommen.
WEnn selbst das Arbeitsamt zu mir sagt hier bekommen sie keinen job ,na dann.
********xe32 Frau
1.222 Beiträge
Ich besitze nicht mal nen richtiges Bett ,keine schrankwand und das Internet leiste ich mir von dem was ich bekomme. Kaufe mir da für billigeres essen und esse weniger, ich muß mit 20euro die woche überleben.
Aber das Internet eignet sich gut für Arbeitssuche und auch für Abwechslung da mit man nicht völlig verdummt und verrückt wird.
Es gibt sicher Schmarotzer die sich auf kosten der anderen ein schönes leben machen ,aber es gibt auch die anderen die darunter leiden und versuchen das zu ändern.
Man kann das alles nicht verallgemeinern
*******466 Mann
37.498 Beiträge
wo ist da der unterschied??? das ist pure entmündigung

"Ich hab Hunger, gib mir Geld!" - "Hier hast du 10 Euro, kauf dir ein Brot, Butter und Wurst davon" - Empfänger geht in den Laden und kauft sich eine Musik-CD...

Wenn schon um Hilfe zum Lebensunterhalt gebeten wird (der Antrag auf ALGII wird vom Bedürftigen gestellt!), dann sollte die dafür erhaltene Hilfe auch zweckgebunden genau dafür eingesetzt werden. Alles andere wäre Betrug.

maßt du dir wirklich an, zu beurteilen was luxus und was unsinn ist?
Ja allerdings. Alles, was in der gegebenen Gesellschaft als "übermäßig" empfunden wird und über den Standard hinausgeht.

klar... und der porsche steht in der garage. negativ extrembeispiele helfen nicht mal ansatzweise, bei diesem heiklen thema, sie verschärfen es nur. oder ist das deine absicht?

Ich rede nicht vom Porsche... ich rede von Artiklen, die sich "normalsterbliche" als "kleinen Luxus" leisten können. Also als Anschaffung, die nicht dem "Überleben" dient.

Aber anscheinend hast du auch schon einigermaßen kapiert, wo Grundsicherung aufhört und Luxus anfängt. Ein 50" Plasma-TV ist für dich also extremer Luxus, vergleichbar mit einem Porsche. Du betreibst damit selbst das, was du mir vorhälst, nämlich zu entscheiden, was notwendig ist und was nicht.

es geht nicht um den staatlichen grundlohn.
jeder mann sorgt für seine frau und sein kind (idealfall)
und da die familie der kern des staates ist, sorgt die vielzahl der familien füreinander.

Dieser von dir dargestellte "Idealfall" ist nichts weiter als eine beschönigte Version dessen, was Ende des 19. Jahrhunderts zu Beginn der Industrialisierung zum notwendigen Übel wurde. Der Mann schuftete 70 oder 80 Stunden in der Woche in der Fabrik, Kinderbetreuung wie z.B. Kindergärten oder Tagesmütter gab es nicht. Den Frauen blieb also nichts anderes übrig, als jetzt daheim bei den Kindern zu bleiben. Sobald die Kinder halbwegs selbstständig wurden, kamen sie ebenfalls in die Fabrik und konnten nicht mehr bei der Betreuung der jüngeren Geschwister mithelfen.
Das "Familienbild", das es schon seit Urzeiten gab, sah anders aus: In der Gemeinschaft hatte jeder seine feste Aufgabe zur Sicherung des Lebensunterhalts. Wer gerade Zeit hatte, kümmerte sich um den Nachwuchs. Die Männer jagten, die Frauen sammelten und betrieben Ackerbau. Später dann wurde Ackerbau und Viehzucht ebenfalls von der ganzen Familie betrieben. Wieder kümmerte sich jeder nach seinen Kräften um die Belange der anderen...

aber das macht man nur wenn es freiwillig geschieht, niemals aus zwang heraus.
Arbeit zur Lebenssicherung kann niemals als "freiwillig" angesehen werden. Das würde bedeuten, ich hätte die freie Möglichkeit zu entscheiden, ob ich für meinen Lebensunterhalt aufkommen will oder nicht. Selbst dein Beispiel der Familienhilfe beruht nicht auf Freiwilligkeit, sondern auf sozialem Zwang. Da aber in der Anonymität einer Plattenbausiedlung dieser soziale Zwang mehr oder weniger wegfällt, muss dieser Zwang eben "staatlich" aufgebaut werden.

Zum einen muss also wieder ein "Zwang zur Lebenssicherung" (egal ob staatlich oder soziologisch) entstehen, zum anderen muss aber auch das Bewustsein, dass es auch "indirekte Lebenssicherung" gibt, und diese als gleichwertig anzusehen ist, geschärft werden. Es ist eben auch Lebenssicherung, wenn ich mich um einen Schwächeren kümmere und ich dafür von anderen unterstützt werde.
menschen sind halt unterschiedlich
Das "Familienbild", das es schon seit Urzeiten gab, sah anders aus: In der Gemeinschaft hatte jeder seine feste Aufgabe zur Sicherung des Lebensunterhalts. Wer gerade Zeit hatte, kümmerte sich um den Nachwuchs.

deine argumente verwirren mich... speziell dieses!!!

aber deine einstellung erschreckt mich, ehrlich gesagt und es erklärt auch warum einige versuchen sich hier zu rechtfertigen, was ich sehr schade finde, denn sie müssen das nicht.

es ist anmaßend arrogant sich über andere zustellen und anderen seine eigenen ansicht auf's auge zu drücken. man kann darüber diskutieren, welcher weg besser ist, aber konkret in das leben anderer hineinzugreifen

wow... da muss ich tief luft holen.

du hast deine ansichten und die akzeptiere ich, auch wenn ich sie nicht gut finde. aber es sind deine und du hast wahrscheinlich gute gründe sie so zu haben.
hoffen wir, das du niemals in die situation kommst, wo andere anfangen über dein leben und deine handlungsweisen zu bestimmen.
*******5_87 Paar
328 Beiträge
mir fehlen langsam die worte!
ich will mich nicht rechtfertigen!
ich mache mit dem geld, welches ich bekomme, das, was nötig ist!
wenn etwas über bleibt gönne ich mir den luxus mal zum friseur zu gehen, oder eine cd zu kaufen!
wir beide arbeiten hart für das geld, welches der steuerzahler uns "zur Verfügung stellt" *gr2*
ich nehme mir das recht heraus mir und meiner familie auch etwas gönnen zu dürfen! weil ich nicht auf meiner faulen haut liege und den lieben gott einen guten mann sein lasse!
ich bin sehr wütend, dass feli meint ich dürfe nur lebensmittel kaufen...
mein tel der miete und der meines sohnes wird übernommen 150 euro muss mein mann noch beisteuern,,.......
ich will nicht auf grund von bewilligten 500 euro auf den luxus verzichten, den ich mir meiner meinung nach erarbeitet habe!!!!
wir besitzen nichts wertvolles, weder ein auto noch wer weiß was!
luxus ist für mich mal eine hose für mich kaufen zu können, oder eine pommes essen zu gehen!!!!
wer mich jetzt verurteilt, weil ich auch mein "geliehenes Geld" für luxus und unsinn ausgebe kann mich mal gerne haben!

ich leiste meinen gesellschaftlichen beitrag und erwarte ein wenig luxus
*******5_87 Paar
328 Beiträge
entschuldigung!
es war nicht so krass gemeint wie ichs gesagt habe!

aber mich entsetzt es einfach!

spezielll an feli:

ich wünsche dir nur einen monat in meiner situation!
********xe32 Frau
1.222 Beiträge
genau für mich ist es luxus internet zu haben was ich mir gönne
ab und an kann ich mir im monat auch mal leisten was zumanziehen zukaufen
undichspare schonseit 2 monaten auf meinen 30istn geburtsag der im januar ist anders kann ich es mir nicht leisten
*******466 Mann
37.498 Beiträge
deine argumente verwirren mich... speziell dieses!!!
Ja, Tatsachen können manchmal recht verwirrend sein. Vor allem, wenn man sein Weltbild auf idealisierte Halbwahrheiten aufbaut.

es ist anmaßend arrogant sich über andere zustellen und anderen seine eigenen ansicht auf's auge zu drücken. man kann darüber diskutieren, welcher weg besser ist, aber konkret in das leben anderer hineinzugreifen

wow... da muss ich tief luft holen.

Inwiefern machst du das denn besser? Ich drücke dir nicht meine Ansichten aufs Auge und will sie dir aufzwingen. Ich möchte dir nur näherbringen, dass deine Argumente, mit denen du mir deine Sichtweise aufdrücken möchtest, (für mich) nicht den Wert haben, den du ihnen beimisst.
letzter kommentar von meiner seite dazu
Zitat:
deine argumente verwirren mich... speziell dieses!!!

Ja, Tatsachen können manchmal recht verwirrend sein. Vor allem, wenn man sein Weltbild auf idealisierte Halbwahrheiten aufbaut.

nochmal zurück zu dem verwirrendem text von feli:

Das "Familienbild", das es schon seit Urzeiten gab, sah anders aus: In der Gemeinschaft hatte jeder seine feste Aufgabe zur Sicherung des Lebensunterhalts. Wer gerade Zeit hatte, kümmerte sich um den Nachwuchs

es ist also eine tatsache, das in der gemeinschaft jeder seine feste aufgabe hatte und gleichzeitig derjenige sich um den nachwuchs kümmerte, der zeit hatte??? was denn nun???
@**li... sowas nennt man einen klassischen wiederspruch erster güte...
das ist verwirrend, wenn menschen so argumentieren.
und das hat überhaupt nichts mit tatsachen oder halbwahrheiten zu tun.

und ich finde es gelinde gesagt unverschämt mir idealisierte halbwahrheiten zu unterstellen. ich habe meine meinung, die bestimmt verbesserungswürdig ist. du deine, die ich nicht gut finde. aber ich werde mich hüten deine meinung negativ zu ver/beurteilen.


Inwiefern machst du das denn besser? Ich drücke dir nicht meine Ansichten aufs Auge und will sie dir aufzwingen. Ich möchte dir nur näherbringen, dass deine Argumente, mit denen du mir deine Sichtweise aufdrücken möchtest, (für mich) nicht den Wert haben, den du ihnen beimisst.

ich äussere mich dazu, aufzwingen ist etwas völlig anderes.
wenn jemand wie du, im speziellem fall zu cuople konkret dich äusserst, dann greifst du ihn ihr leben ein. du nimmst eine bewertung vor.
du urteilst darüber wie sie mit dem geld, welches ihr zur verfügung steht, umzugehen hat. das finde ich anmaßend. du zwingst ihr in dem moment deine sichtweise auf wie sie zu leben hat.

welchen wert meine argumente für andere oder speziell für dich haben, das ist völlig sekundär.
ich äussere mich dazu, du kannst darüber nachdenken oder es sein lassen. das bleibt ganz allein dir überlassen.
so wie ich deine argumnete lese und sie abwäge, könnte feli damit recht haben oder sehe ich das anders, oder ergeben sich aus der synthese beider argumente interessante neue ansätze.

somit verabschiede ich mich hier aus diesem tread und kann nur jedem raten, der hilfe staatliche hilfe erhält, sich dafür nicht zu rechtfertigen.
jeder hartz4 empfänger sollte sich bewusst sein, das viele andere auch geld vom staat beziehen, nur da nennt man es dann kilometerpauschale, steuerfreibeträge, subventionen usw. dies sind auch staatliche hilfen und die werden garantiert nicht in frage gestellt. daher, die staatliche hilfe annehmen, wie jeder unternehmer/arbeitnehmer auch. denn sonst schadet das dem eigenen ego und führt nur zu weiteren vorurteilen.
und niemals die hoffnung aufgeben das es besser wird, denn irgendwann wird es besser...
nur der, der handelt, kann erfolg haben... mein credo *gg*


lg tom
*******5_87 Paar
328 Beiträge
@ feli
ich habe deine beiträge gelesen, und verstehe im ansatz deinen standpunkt.
aber alles, was über diesen ansatz hinaus geht find ich anmaßend.
viele, viele menschen leisten ihren beitrag zu gesellschaft nicht, und noch mehr finden das auch noch gut! das ist scheiße und ich gebe dir recht, wenn du sagst diese sollten sich keinen luxus gönnen dürfen!

aber alles andere, was du sagst.......
bei dir ist alles schwarz ODER weiß
du siehst das dazwischen nicht!
als hartz IV empfänger hast du kaum möglichkeiten für später vorzusorgen, und wirst darüber hinaus noch angemacht, waum du etwas besitzen willst!

wozu auch?
warst du jemals in der situation ind der du hilfe von staat brauchtest?
was glaubst du denn wie wir leben?
ich habe die verantwortung für meinen sohn! ich muss geld anspaaren!
er braucht kleidung, essen windeln....das deckt das kindergeld niemals ab!
wenn meine waschmaschine kaputt geht, ein sohn ein auto demoliert, oder die jahres end abrechnung für den strom kommt.... das zahlt keiner für mich!
ich muss das selber tragen!!!
ab sommer bin ich hoffentlich nicht mehr hiervon abhängig, und dann?
habe ich nichts erspaartes um mich in einem solchen fall über wasser zu halten!
was soll ich dann deiner meinung nach tun?
als hartz IV empfänger hast du kaum möglichkeiten für später vorzusorgen, und wirst darüber hinaus noch angemacht, waum du etwas besitzen willst!

dazu fällt mir auch nichts mehr ein!

wozu auch
***an Frau
10.900 Beiträge
Das hier eine solche Diskussion entsteht war klar, es ist ja auch nicht einfach zu verstehen wenn man die untenstehende Meldung liest. Die Grundsicherung zum Lebensunterhalt besteht meiner Ansicht nach doch auch aus dem sogenannten Warenkorb der auch gewisse "Luxusgüter" beinhaltet. Das dieser Warenkorb den tatsächlichen Bedürfnissen der Empfänger stets hinterhinkt sieht man ja auch daran, dass Familien mit Kinder noch nicht einmal das Geld haben um ihren Kindern die notwendigen Schulbücher etc. zu kaufen.

Es ist einfach eine totale Schieflage entstanden mit der Verteilung der Geldmittel die der Staat zur Verfüng hat, um seiner Pflicht der Grundversorgung seiner minderbemittelten Bürger nachzukommen.

In einer Diskussion hat einer der Diskutanten bemängelt, dass es derzeit ca. 7000 Arbeitnehmer gibt die Vollzeit arbeiten gehen und damit trotzdem nicht den Geldwert von AGL II erreichen. Das kann noch nicht der Sinn von Arbeit sein, dass sie den Arbeitnehmer nicht mal ernähren und leben läßt und der Staat trotzdem noch sein Schärflein dazu beitragen muss.

Die untenstehende Meldung ist auch mit Arbeitslohn in Verbindung zu bringen und der "normale" Arbeitnhemer versteht seine Arbeitswelt angesichts solche Mio-Beträge nicht mehr.

Warum wir uns alle so echauffieren können wir aus dieser Meldung herauslesen und wie hat der Kommentator dazu gesagt:

Honi soit qui mal y pense

Post-Aktienoptionen verkauft
Zumwinkel verdientam Post-Mindestlohn

Unmittelbar nach der Entscheidung für einen Post-Mindestlohn sind die Papiere des Konzerns in die Höhe geschossen. Nun hat Post-Chef Zumwinkel Aktienoptionen des eigenen Unternehmens verkauft - und dafür 4,73 Millionen Euro kassiert.

Politiker von FDP und Grünen haben den Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Post AG, Klaus Zumwinkel, scharf für dessen jüngste Aktiengeschäfte kritisiert. "Dieses Monopoly-Spiel passt nicht zu unserer sozialen Marktwirtschaft. Schwarz-Rot hat Herrn Zumwinkel durch den Post-Mindestlohn ein großes Weihnachtsgeschenk beschert“, sagte der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Rainer Brüderle der Bild.

Zumwinkel hatte dem Bericht zufolge mit Datum von Montag 200.640 Aktienoptionen des eigenen Unternehmens an der Börse verkauft und dafür insgesamt rund 4,73 Millionen Euro eingenommen.

Die stellvertretende Fraktionschefin der Grünen, Christine Scheel, sagte dem Blatt: "Es ist moralisch verwerflich, wenn der Post-Chef die Mindestlohn-Entscheidung in dieser Art und Weise in privaten Gewinn ummünzt. Anscheinend bekommt Herr Zumwinkel den Hals nicht voll."
sueddeutsche.de 05.12.07
*******466 Mann
37.498 Beiträge
es ist also eine tatsache, das in der gemeinschaft jeder seine feste aufgabe hatte und gleichzeitig derjenige sich um den nachwuchs kümmerte, der zeit hatte??? was denn nun???
@**li... sowas nennt man einen klassischen wiederspruch erster güte...
Wo siehst du dort einen Widerspruch? Du hast die Aufgabe, für's steinzeitliche Barbeque ein paar Spareribs zu besorgen. Du triffst zufällig ein Wildschwein, lädst es ein, am Grillfest teilzunehmen und kommst wieder zur Höhle zurück. Aufgabe erledigt. Du hast jetzt Zeit und kannst mal nach dem Sippennachwuchs schauen und vielleicht eine tolle Jagdgeschichte zum Wildschweinbraten erzählen.

und ich finde es gelinde gesagt unverschämt mir idealisierte halbwahrheiten zu unterstellen.
Ich unterstelle nicht nur, ich geb dir auch gleich noch die passenden Argumente für die Unterstellung mit. Eine Untermauerung solltest du in diversen Publikationen zum Familienbild im 19. Jahrhundert finden. (Google mit >idealisiertes familienbild 19. jahrhundert< füttern)

Das von dir als Idealbild stilisierte Patriarchat ist eine Notwendigkeit, die sich aus der Industrialisierung des 19. Jahrhunderts ergibt. Ein über jahrtausende eingespieltes Familienbild wurde durch die industrielle Revolution abgelöst und nun als ideell stilisiert, da hierauf ein neues Weltbild aufgebaut werden konnte.

ch äussere mich dazu, aufzwingen ist etwas völlig anderes.
wenn jemand wie du, im speziellem fall zu cuople konkret dich äusserst, dann greifst du ihn ihr leben ein. du nimmst eine bewertung vor.
So wie du dich zu meinen Beiträgen speziell äußerst und mir ein bestimmtes Weltbild vorwirfst und dies als negativ bewertest? Wie war das doch noch gleich mit dem Steineschmeißen?

du urteilst darüber wie sie mit dem geld, welches ihr zur verfügung steht, umzugehen hat.
Nein, ich weise noch einmal darauf hin, wie sie das Geld, das ihr für einen bestimmten Zweck auf ihre Anfrage hin zur Verfügung gestellt wurde, einzusetzen hat. Nämlich für den Zweck, für den sie es beantragt hat. Das gilt aber nicht nur für "cuople", sondern für jeden, der zweckdienliche Hilfe beantragt. Ich beantrage auch demnächst staatlich subventioniertes Baugeld. Ich komme aber nicht im geringsten auf die Idee, dass ich das Geld ja auch für ein Auslandsstudium meiner Tochter sparen könnte und doch nicht bestimmungsgemäß in die Schaffung von selbstgenutzem Wohnraum in ländlichen Gebieten investiere.
Zum Verständnis noch einmal: Sozialhilfe und Lebenssicherung sind nicht per se schlecht. Aber sie sollte für das genutzt werden, für das sie beantragt und vorgesehen ist. Und wenn ich mich beschwere, dass ich das Geld nicht für etwas anderes nutzen darf, habe ich das Prinzip nicht verstanden.
*******466 Mann
37.498 Beiträge
als hartz IV empfänger hast du kaum möglichkeiten für später vorzusorgen, und wirst darüber hinaus noch angemacht, waum du etwas besitzen willst!

Weil HartzIV auch nicht als Vorsorge für später gedacht ist. ALGII ist eine Grundsicherung der Lebensbedürfnisse. Krass ausgedrückt soll es lediglich verhindern, dass mann den Kitt aus den Fenstern fressen muss. Es soll nicht dazu dienen, sich ein kleines Pölsterchen für seinen Ruhestand anzusparen.

viele, viele menschen leisten ihren beitrag zu gesellschaft nicht, und noch mehr finden das auch noch gut! das ist scheiße und ich gebe dir recht, wenn du sagst diese sollten sich keinen luxus gönnen dürfen!

Genau! Darum geht die Diskussion. Es scheint nicht möglich zu sein, die Lebenssicherung als vollkommen freiwillig zu gestalten. Wie ich schon schrieb, muss ein gewisser Zwang dazu aufgebaut werden. Ob nun direkt per Gesetz oder indirekt durch "Boah, guck mal die faule Sau, kassiert ALG und sitzt nur vor der Glotze". Nur, da es eben wie ich viel weiter vorne schon angebracht habe, keine Vollbeschäftigung mehr geben kann, muss eben eine andere Form der Arbeit, wie z.B. das Ehrenamt auch wieder als solche anerkannt werden und nicht als "spleeniges Hobby" angesehen werden. Wenn dieser Punkt erreicht ist, dann ist auch das Leisten eines gewissen Luxus über die Grundsicherung hinaus kein Thema mehr. Dann kann sich auch der Jugendwart des Fussbalvereins von Klein-Pusemuckel ohne Scham auch mal einen größeren Fernseher leisten, auch wenn er "staatliche Stütze" erhält. Er arbeitet eben als Betreuer für die Jugend und versucht ein bischen "die Welt zu verbessern".

warst du jemals in der situation ind der du hilfe von staat brauchtest?
was glaubst du denn wie wir leben?
ich habe die verantwortung für meinen sohn! ich muss geld anspaaren!
er braucht kleidung, essen windeln....das deckt das kindergeld niemals ab!
Ich bin sogar in der Situation. Ich erhalte Hilfe für meine Tochter (Kinder- und Erziehungsgeld), für den kommenden Hausbau (Darlehen der LaBo), Zuschüsse für die Modernisierung des umgebauten Altbaus (KfW)... Und wie ich dir vorhin schon vorgerechnet habe, stehe ich finanziell auch nicht viel besser da als du. Meine Frau studiert (Lehramt) und ich muss alleine das Geld für die Familie beibringen. Meine Tochter lebt aber nicht schlecht und hat auch ordenliche Klamotten und was zu essen.

Und zu "Kleidung, Essen, Windeln, das deckt das Kindergeld niemals ab"...
Pampers Megapack 25€ (reicht einen Monat), Essen wird mitgekocht bei den Erwachsenen, der Mehrbedarf wird mal gutgeschätzt auf 50€ gerechnet (die halbe Kartoffel oder Handvoll Nudeln, die mehr gegessen wird...). Bleiben noch 79€ für Klamotten im Monat! Das sind jeden Monat 2 Hosen, 4 Sweatshirts und 5 Bodies + "Accessoires". Also, wenn das mal nicht reicht. Dazu kommt dann noch einmal das Erziehungsgeld....

wenn meine waschmaschine kaputt geht, ein sohn ein auto demoliert, oder die jahres end abrechnung für den strom kommt.... das zahlt keiner für mich!
ich muss das selber tragen!!!
Dafür hast du ja den Freibetrag von 1.200€, den du ansparen kannst.

Und bevor mir jetzt mutabor65 und andere wieder vorwerfen, ich würde vorrechnen, hetzen, verurteilen und abwerten:
Wer keine Gegenargumente verträgt, sollte nicht diskutieren. Hier wurde als Punkt angebracht "Das Geld reicht nicht". Ich habe versucht, durch eigenes Beispiel darzustellen, dass das Geld doch reichen kann.
*******5_87 Paar
328 Beiträge
wie gesagt, ich bekomme kein erziehungsgeld mehr. aber es ist schön zu hören dass ihr soweit gut hinkommt... das freut mich ehrlich und das ist nicht sarkastisch!
ich habe auch nichts gegen den gesellschaftlichen zwang den du beschreibst, aber der bringt kaum etwas, da diese sorte mensch nur mit seinesgleichen verkehrt und sich davon nichts annehmen!
ich wiederhole nochmal:
ich lebe nicht schlecht, aber für die arbeit die wir beide (mein mann und ich) leisten erwarte ich mehr!
und eben weil ich nicht faul bin leiste ich mir ohne schlechtes gewissen den luxus internet und einmal im monat ne pizza zu bestellen!!! oder schwimmbad oder minigolf!
ich kann es auch niemandem verübeln! (der seinen teil leistet!)
und wenn du ganz ehrlich bist kannst du mir auch nicht sagen, dass wir das nicht verdient haben
aber subventionen sind nichts schlimmes (und du bekommst sie auch nicht "geschenkt"!) für diese art von hilfe wird dich niemand verachten!
bekommst du ja auch nur weil du einen "echten" job hast!
ich bin eine billige aushilfskraft.... ich werde beleidigt und muss mich rechtfertigen warum ich es mir leisten kann einmal im jahr (!!!) ins kino gehen zu können!
ich werde genau so über den kamm geschoren wie die schmarotzer die vor der glotze hängen und den larry machen! dagegen wehre ich mich!
*******der Frau
70.947 Beiträge
der letzte satz gilt verstärkt, den alleinerziehenden, das die gesellschaft ihnen beiseite steht, das sie sich um ihren nachwuchs kümmern können und doch ein menschenwürdiges dasein, ein akzeptiertes dasein in der gesellschaft ausleben können.

stop, ich bin seit der geburt meiner tochter allein erziehend und deshalb muss ich meinen arsch selber hoch bekommen um was zu erreichen. ich kann mich doch hier nicht auf die gesellschaft verlassen und mich auf sie berufen. und ich habe mit meiner tochter ein menschenwürdiges dasein. aber ich habe es mir erschaffen und nicht die hände in den schoss gelegt und den herrgott einen guten mann sein lassen.
vor 13 jahren war es sicher noch einfacher mit einem nebenjob. aber ich habe meine tochter im maxi cosi mit zu meinen putzstellen geschliffen, damit ich mir mit ihr etwas mehr leisten konnte als nur das tägliche essen.

in keinem von felis beiträge habe ich einen direkten vorwurf an cuople gelesen. er hat lediglich von hartz IV gesprochen und aussagen zitiert. und in den meisten dingen muss ich ihm einfach recht geben.

bei dir ist alles schwarz ODER weiß
du siehst das dazwischen nicht!
das leben ist schwarz oder weiß. es gibt kein dazwischen. entweder man packt es selber oder man lässt sich hängen und hat an allem nur was auszusetzen und bemitleidet sich selber.

warst du jemals in der situation ind der du hilfe von staat brauchtest?
was glaubst du denn wie wir leben?
ich war 3 jahre in der situation. und ganz ehrlich, mir ging es damals nicht schlecht. wenn irgendeine stromabrechnung kam oder irgendeine andere hohe rechnung habe ich die im amt eingereicht und sie wurde beglichen.
zu meiner damaligen sozialhilfe habe ich 70 DM kindergeld bekommen und das erziehungsgeld nur zur hälfte. unterhalt vom "vater" meines kindes habe ich bis heute nie erhalten. aber alles was ich mir auch in der zeit angeschafft habe konnte ich, weil ich nebenbei einige nebenjobs hatte. das geht auch mit kleinkind und sogar wenn man alleinerziehend ist.

habe ich nichts erspaartes um mich in einem solchen fall über wasser zu halten!
was soll ich dann deiner meinung nach tun?
ich gehe seit 10 jahren vollzeit arbeiten in einem nicht gerade leichtem job und ich kann auch nicht sparen. ich kann mir auch keinen urlaub mit meiner tochter erlauben und keine grossen sprünge machen. das einzige was ich mir erlaube ist mein auto und eine wohnung mit garten in einer sehr guten wohngegend.

Wer gerade Zeit hatte, kümmerte sich um den Nachwuchs
das ist doch heute auch schon luxus, dass mutter oder vater zuhause bleiben kann. bei den heutigen lebenshaltungskosten ist man doch schon gezwungen, auch in einer partnerschaft, das beide arbeiten gehen. wenn man glück hat passt oma auf den nachwuchs auf, ansonsten bleibt nur die tagesmutter oder die kita.

Wenn schon um Hilfe zum Lebensunterhalt gebeten wird (der Antrag auf ALGII wird vom Bedürftigen gestellt!), dann sollte die dafür erhaltene Hilfe auch zweckgebunden genau dafür eingesetzt werden.

das sehe ich genau so. wenn ich im job von unseren hartz IV mitarbeitern höre, dass sie für 1 woche in die türkei fliegen, dann frag ich mich immer, was ich in meinem leben falsch gemacht habe. ich arbeite wie eine irre und kann mir keinen urlaub leisten und er erhält von den steuergeldern hilfe damit er leben kann und fährt damit in urlaub. da kann doch was nicht richtig sein.

und noch mal an cuople ihr müsst euch hier nicht rechtfertigen, dass verlangt niemand von euch. ihr habt euren standpunkt und den vertret ihr. rechtfertigung muss nicht sein.

lg
luder
*******466 Mann
37.498 Beiträge
ich lebe nicht schlecht, aber für die arbeit die wir beide (mein mann und ich) leisten erwarte ich mehr!
Dann stelle dir mal die Frage (und beantworte sie ehrlich): Wärst du als AG auch bereit und in der Lage, deine Erwartungen zu bezahlen? Wäre dir die Arbeit, die du machst, das gleiche wert, wenn du jemand anderen dafür bezahlen müsstest?

und eben weil ich nicht faul bin leiste ich mir ohne schlechtes gewissen den luxus internet und einmal im monat ne pizza zu bestellen!!! oder schwimmbad oder minigolf!
ich kann es auch niemandem verübeln! (der seinen teil leistet!)
und wenn du ganz ehrlich bist kannst du mir auch nicht sagen, dass wir das nicht verdient haben

Nein, ich verüble dir das nicht, will es dir auch nicht verbieten. Ich möchte es eigentlich niemandem verbieten. Es sollte aber die Mentalität "Wenn ich nix arbeite krieg ich auch nicht weniger, also wäre ich doch doof, wenn ich arbeiten würde." ausgetrieben werden...
...traurig...
das "höchste" gut, was jeder einzelne mensch in einer "modernen" gesellschaft "besitzt", ist seine arbeitskraft.

dass die besteuerung eben dieser arbeitskraft in gewissen ländern mittlerweile groteske ausmasse angenommen hat, ist leider nur eines von vielen ergebnissen einer gewaltig verfehlten sozialpolitik.

dass gleichzeitig unzählige steuertricks und -lücken den "wohlhabenden" menschen die taschen immer mehr füllen, ist eine weitere erscheinung, die mehr als nur bedenklich ist.

dass zu "guter letzt" der konsum am ergebnis der erbrachten leistung in form einer mehrwertsteuer, die ihresgleichen mittlerweile ebenfalls grotesk hohe prozente erreicht hat, schliesst einen teufelskreis, aus dem kaum mehr hinauszufinden ist.

dass am ende die schwächsten mitglieder der gesellschaft dann auch noch zu den schuldigen am ganzen desaster gemacht werden, ist nur noch blanker hohn. ja, es mag sie geben, die "schmarotzer" - aber: wer kann es ihnen unter all den gegebenen umständen wirklich vorwerfen?

kein mensch träumt davon, immer am rande des abgrunds zu leben. wohl aber sollte jeder mensch ein minimum an würde und respekt erhalten. "hartz IV" (und wie auch immer ähnliche lösungen in anderen ländern und gesellschaften heissen mögen) ist ganz bestimmt nicht das erklärte lebensziel eines menschen, ganz im gegenteil.

es wird wohl noch viele, viele jahre dauern, bis das ganze ausmass des debakels das ganze system zum einsturz bringt. denn viel zu viele menschen leben in diesem system wie die maden im speck - und das sind nicht die, die von "hartz IV" leben müssen, weil es das system so erschaffen hat. es sind die, die das system erschaffen haben.

lasst uns alle hoffen, dass es gut ausgehen wird.

lg!
***an Frau
10.900 Beiträge
off topic
@*******766

es wird wohl noch viele, viele jahre dauern, bis das ganze ausmass des debakels das ganze system zum einsturz bringt. denn viel zu viele menschen leben in diesem system wie die maden im speck - und das sind nicht die, die von "hartz IV" leben müssen, weil es das system so erschaffen hat. es sind die, die das system erschaffen haben.

Das glaube ich nicht, dass das noch lange gut geht. Die Geldwirtschaft ist ein Papiertiger. Selbst das globale Wirtschaftsystem ist am Bröckeln.

lasst uns alle hoffen, dass es gut ausgehen wird.

Glaubst du an den Weihnachtsmann?
*******466 Mann
37.498 Beiträge
das "höchste" gut, was jeder einzelne mensch in einer "modernen" gesellschaft "besitzt", ist seine arbeitskraft.

Dieses Gut ist aber nur soviel wert, wie jemand bereit ist, dafür zu geben. Und Arbeitskraf != Arbeitskraft. Für die Arbeit eines hochspezialisierten Kerzenamweihnachtsbaumanzünders ist man mit großer Warscheinlichkeit nicht bereit genausoviel zu zahlen als für einen Ingenieur, der komplexe Maschinenparks planen kann, die dann in der Realität auch funktionieren.

dass die besteuerung eben dieser arbeitskraft in gewissen ländern mittlerweile groteske ausmasse angenommen hat, ist leider nur eines von vielen ergebnissen einer gewaltig verfehlten sozialpolitik.
Nein, das ist die Folge dessen, dass immer weniger Arbeitskraft benötigt wird um immer mehr zu produzieren. Diejenigen, deren Arbeitskraft noch so wertvoll ist, dass jemand dafür bereit ist, Geld auszugeben, müssen nach dem Sozialprinzip immer mehr Bürger "tragen", für deren Arbeitskraft keine oder nur noch geringe Verwendung besteht. Diese Bürger sollten ihr "höchstes Gut" dann für Arbeiten einsetzen, für die zwar eine Notwendigkeit besteht, die aber nicht direkt finanziert werden können. Aber genau diese Bereitschaft scheint bei einem nicht unerheblichen Teil auf der "Empfängerseite" nicht zu bestehen. Und hier fängt das wirkliche Problem an. Solange keine Bereitschaft zur Erbringung nicht direkt bezahlter Arbeit besteht, kann auch keine Bereitschaft verlangt werden, diese über das Nötigste hinaus zu tragen. Solange aber nur das Nötigste getragen wird, wird auch nicht die Bereitschaft steigen, mehr als das Nötigste "für die Gesellschaft" zu tun.

dass zu "guter letzt" der konsum am ergebnis der erbrachten leistung in form einer mehrwertsteuer, die ihresgleichen mittlerweile ebenfalls grotesk hohe prozente erreicht hat, schliesst einen teufelskreis, aus dem kaum mehr hinauszufinden ist.
Gerade der Konsum sollte in einer sozialen Gesellschaft erheblich mehr und direkt besteuert werden. Dann würde jeder seinen gerechten Beitrag zum Sozialnetz beitragen: Derjenige, der viel konsumiert und ausgibt, kann auch entsprechend stärker andere beim Konsum "unterstützen".

ja, es mag sie geben, die "schmarotzer" - aber: wer kann es ihnen unter all den gegebenen umständen wirklich vorwerfen?
Gerade unter den gegebenen Umständen! Jetzt die Hände in den Schoß zu werfen und zu sagen "Ach, lass mal die anderen machen" ist soziologischer Selbstmord. Wenn die Kommunen ohnehin kein Geld mehr haben, warum sollte ihnen dann nicht bei der Pflege der Grünanlagen unter die Arme gegriffen werden? Wenn kein Geld für die Landschaftspflegefirma da ist, dann kann auch keine für die Arbeiten engagiert werden. Dann wird der Erwerbslose auch nicht dem Landschaftsgärtner die Arbeit wegnehmen, wie hier so oft kritisiert wurde. Und keiner kann mir sagen, dass die Komunen das Geld, dass sie möglicherweise sparen, in irgendwelche Taschen stecken.

wohl aber sollte jeder mensch ein minimum an würde und respekt erhalten.
Sobald sich jemand würdig und respektabel verhält, wird er auch den ihm zustehenden Respekt erhalten. Jemand, der mich für doof erklärt, weil ich noch arbeiten gehe, hat vom mir keinen Respekt verdient.
**by Frau
1.861 Beiträge
Ich kann mich meinen Vorredern nur anschließen ...

In Zeiten, in denen Menschen nicht mehr wissen, wie sie ihre Freizeit planen sollen, weil sie einfach zu viel geworden ist, in Zeiten, in denen ich für "Empfänger" auch noch Friseurgeld ausgeben soll - während ich bei einer Freundin vorbeiseh und mir den Pony beschnippeln lass, um Geld zu sparen, in Zeiten, in denen mit regulärer Arbeit weniger verdient ist, als ein monatlicher Besuch beim AA erbringen würde, in denen kann ich einfach nicht freimütig zugeben, dass ich sozial genug bin, an meinem täglichen Arbeitskraft, an meinem Engagement teilhaben zu lassen.

Nein, ich meine nicht den Mann, der mit 55 keinen Job mehr findet - für den zahl ich gerne meinen Obulus und auch für die Mutter, die ihren Anteil an der Zukunft Deutschlands erbringt.

Ich hab nur keine Lust mehr für Leute zu zahlen, die einfach zu faul sind um 06.00 Uhr aufzustehen, die ihren Arsch nicht hoch bringen und darauf warten, dass jemand ihnen einen Job zuschustert. Die nicht fähig sind, angebotene Hilfen sinnvoll zu nutzen und sich weiterzubilden, die sich auf Kosten des Staates - auf die Kosten derer die arbeiten - ein Leben ermöglichen, dass sicher entspannter und gelassener ist, als ein mit Arbeit vollgestopfter Tag.

Warum darf ich nicht erwarten, dass jeder, der sich aus dem Staatssäckel bedient, auch einen Anteil dafür erbringt? Egal in welcher Form das aussehen mag, jeder kann sich einbringen. Und sei es nur, dass er nachmittags für ein paar Stunden in ein Krankenhaus, Senioren- oder Behindertenheim geht und sich mit den Menschen unterhält, ihnen vorliest oder einfach nur da ist. Es kann von vielen aus diversen Gründen kein berufliches Engagement mehr erwarten werden - aber soziales durchaus - denn danach wird ihn Deutschland auch verlangt.. ohne einen Job zu gefähren..

Es gibt nur den einen Weg.. ein Leben mit Engagement, denn wie heiß es so schön - wir sind Deutschland und damit sind wir alle gemeint!
Es freut mich
zu sehen, dass der thread so viele Diskussionen und Emotionen freisetzt.

Ich gebe jedem Recht, dass die Grundsicherung nach Hartz IV in ihrer Größenordnung nicht überragend ist und es nicht das Lebensideal sein sollte, in Hartz IV zu leben. Trotzdem kann ich den Rufen nach einer Erhöhung der Beträge nicht zustimmen und ja, ich befürworte die Grundideen der Hartz´schen Gesetze, da sie effektiv zu einem Mehr an Beschäftigung geführt haben und der Staatshaushalt keine unerschöpfliche Quelle ist. Das möchte ich an dieser Stelle jedoch nicht weiter thematisieren, da hier sehr schnell die persönliche Lebenssituation jedes Einzelnen hineinspielt und es daher schnell unsachlich wird.

Was mich interessiert ist - um die Diskussion einmal auf ihre Ursprungsthematik zurückzuführen - zweierlei:

1.
Hartz IV oder frühere Sozialhilfe ist eine staatliche Hilfsleistung (früher deshalb auch Hilfe zur Selbsthilfe genannt). Sie ist keine Vergütung für Leistungen/Beiträge in der Vergangenheit. Vereinfacht gesagt sollen die Leistungen das absolut notwendige Minimum der Existenz garantieren. Also Nahrung, Wohnung, Kleidung, Energie, ärztliche Versorgung. Aufgrund des gestiegenen Lebensstandards hat sich dies um einzelne Punkte wie Telefon, Fernsehen, technische Geräte etc. erweitert. Hartz IV oder die alte Sozialhilfe soll allerdings - sowohl nach dem m.E. zutreffenden Willen des Grundgesetzes, des Gesetzgebers und des Bundesverfassungsgerichtes - nicht zu einer Gleichstellung mit der Lebenssituation der Arbeitnehmer führen.

Wir werden wohl kaum darüber diskutieren können, dass jeder Arbeitnehmer, sei er Schreiner, Metzger, Dachdecker, Arzt, Steuerberater, Bankangestellter, selbst Politiker, etwas tun, das zunächst vielleicht nur einem einzelnen zugutekommt, aber letztlich das Gemeinschaftssystem Staat zusammenhält und damit letztlich Leistung für alle ist.

Dies voran gestellt frage ich mich allerdings, wieso nicht auch Hartz IV- Empfänger oder andere Bezieher staatlicher Leistungen nicht auch etwas für die Gemeinschaft leisten sollen. Wieso nicht gemeinnützige Arbeiten verrichten, für die es überhaupt keinen Arbeitsmarkt gibt, z.B. die Pflege öffentlicher Einrichtungen und Parks, Einkäufe nach Hause tragen etc...... Hiervon nehmen wir dann diejenigen aus, die aufgrund ihrer persönlichen Lebenssituation Arbeiten nicht verrichten können, z.B. wegen Krankheit, kleiner Kinder. Trotzdem wird eine siebenstellige Zahl von Leistungs-empfängern übrig bleiben. Gibt es einen logischen Grund, wieso diese Gruppe derartige Tätigkeiten nicht ausüben soll? Wie will man z.B. einem Postboten erklären, dass er, verheiratet, zwei Kinder, im Monat gerade einmal 150,-- Euro mehr Einkommen hat als ein vergleichbarer Familienvater unter Hartz IV? Das soll kein Vorwurf an Leistungsempfänger sein, aber fördert den sozialen Frieden sicherlich nicht.

2.
Der Ursprungkern meiner Frage.

Wieso ist alleine schon das Stellen entsprechender Fragen wie unter 1. ein derartiges Tabu in diesem Land, wieso wird man, wenn man eine derartige Frage stellt, direkt angegriffen?

Um auf Herrn Metzger zurückzukommen. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass der Leistungswille vieler Leistungsempfänger gleich null ist. Wir reden nicht über einige hundert Fälle, sondern über zehntausende, hunderttausende Fälle. Es gibt zahlreiche Fälle der Leistungsbezieher in dritter Generation. Wieso ist es in diesem Land so inakzeptabel, all dies auszusprechen? Wieso sofort persönliche Angriffe, der Vorwurf der Verallgemeinerung? Wieso kann man nicht sagen, ja, es gibt eine erhebliche Anzahl von Hartz IV Emfpängern, die es sich - provokativ gesprochen - in der sozialen Hängematte gemütlich gemacht haben. Damit wird nicht jeder einzelne diskreditiert, sondern auf einen einfachen Missstand hingewiesen. Sicherlich, für diejenigen, die aus der Hartz IV-Spirale herauswollen, ist der Bezug wahrlich keine Freude. Aber es gibt eben auch viele, viele, die derartige, persönliche Gewissennöte nicht verspüren. Bei allem Verständnis über persönliche Frustration ist dies kein Grund, beispielweise den Tag vor dem Fernseher zu verbringen, nicht mehr selbst zu kochen und sich nicht aktiv mit seinen Kindern zu beschäftigen. Auch dass ist nicht die Regel, aber eben auch leider trauriger Alltag in Deutschland.
********nner Mann
4.902 Beiträge
Ich finde es schön,
dass wir hier wieder auf die Ursprungsfrage zurückgekommen sind, und will mal meine Sicht der Dinge dazu wiedergeben:

Es ist doch nicht nur so, dass man über Leistungsempfänger nicht offen reden kann, sondern dass im Land der vorauseilenden Betroffenheit und der vorsorglichen Lichterketten insgesamt nicht offen über Fehlentwicklungen und Probleme reden kann, wenn die sog. "gesellschaftlichen Randgruppen" betroffen sind.

Wir leben im Zeitalter der Wattebausch-Sozialarbeit und eine ganze Berufsgruppe lebt doch davon, "Integrationsarbeit zu machen", "Fanprojekte durchzuführen", "Problemkinder zu fördern" etc. Und diese Fraktion reagiert natürlich allergisch, wenn jemand kommt und sagt, dass der eine oder andere besser einen Tritt in den Allerwertesten gebrauchen könnte, statt dass ein Team von Sozialdienstleistern ihm nochmal Zucker bläst...
Da wird dann natürlich sofort die Maschinerie angeworfen und dank enger Kontakte zu den Medien schnell ein Sturm allgemeiner Entrüstung und Empörung losgetreten, für den es in der Bevölkerung selbst gar keine Grundlage gibt. Es wird der Eindruck vermittelt, die breite Mehrheit der Gesellschaft sei auch schon auf Weichspülen umgeschwenkt. Dabei ist es nur eine Minderheit, die sich in allgemeiner Verniedlichung von Problemen ergeht.

Beim Normalbürger ist ein geistig Minderbemittelter immer noch "nicht ganz hell" bis "dumm" und nicht etwa "praktisch begabt".
Ein Übergewichtiger ist "dick" oder gar "fett" und nicht etwa "kräftig".
Ein bequemer Sack ist einfach "faul" und nicht etwa "motivations- und perspektivlos".

Trotzdem ist die Angst vor der (angeblich) allgemeinen Empörung so groß, dass die meisten sich ums Verrecken nicht mehr trauen, die Dinge beim Namen zu nennen. Da wurden hier bei uns doch jüngst tatsächlich einige Angehörige von "Familien mit unterschiedlichen Wohnsitzen aus dem europäischen Ausland" strafrechtlich verfolgt, weil sie nachweislich den Nachwuchs zu Dieben ausgebildet und zu Einbrüchen angehalten hatten. Man hatte nicht mal den Mumm, von "Angehörigen einer mobilen ethnischen Minderheit" zu sprechen. Also ob das dazu beitragen würde, das allgemeine Misstrauen gegenüber "Zigeunern" nicht noch weiter zu steigern.
Jeder wusste, was Sache war und trotzdem traut man sich einfach nicht, tatsächlich bestehende Probleme offen anzusprechen. Weil man sonst gesellschaftlich unmöglich gemacht wird. Denn die Masse der von der "öffentlichen Meinung" Eingeschüchterten wird doch jeden wie einen Aussätzigen meiden, des es wagt, eine Lawine loszutreten - man könnte dabei ja selbst zur Zielscheibe der allgemeinen Betroffenheit werden!

Insofern verwundert es doch gar nicht weiter, dass niemand mehr gern problematische Zustände ohne sprachliche Maskerade anspricht...

Die Gefahr, die sich hieraus ergibt, ist leider den Wenigsten bewusst:
Letztlich wird dadurch nur die Unzufriedenheit geschürt, es wird verhindert, dass man klare Unterscheidungen einführt, weil es ja gar kein Problem gibt. Und so wird dann eines Tages der Mann, der sich vierzig Jahre in einem Handwerksbetrieb abgerackert hat und jetzt nach einer Firmenpleite mit kaputten Knochen mit 56 nach wenigen Monaten Arbeitslosengeldbezugs mit dem jungen Burschen in einen Topf geworfen, der morgens noch nie vor 10 Uhr aufgestanden ist, einer regelmäßigen Schwarzarbeit am Wochenende und abends nachgeht und sich über den Deppen kaputtlacht, der sich durch seine ordentliche Beschäftigung nicht den gleichen Lebensstandart leisten kann.

Ich würde mir wünschen, wenn öfter Ross und Reiter genannt würden und nicht immer alles, was in klaren Worten echte Probleme beschreibt, gleich als "Volksverhetzung" und "Stammtischniveau" abgetan würde. Ein Problem wird nicht dadurch gelöst, indem man es kleinredet oder gar verleugnet. Eine Lösung in jedem Bereich setzt immer voraus, dass man zunächst die Problemstellung schonungslos beschreibt. Nicht um zu lamentieren. Sondern um praktikable Ansätze für eine Verbesserung finden zu können. In einem unverstellten Meinungsaustausch.

Nur so kommt man zu differenzierenden Aussagen, wie sie auch hier zu diesem Thema auf eine für mich sehr überzeugenden Weise schon getroffen worden sind... ohne Beleidigungen, ohne Pauschalverurteilungen etc.
@Lustgewinner
Ich hätte es nicht besser schreiben können, vielen Dank.

Nur eine kleine Anmerkung am Rande:

"Dumm" heißt mitlerweile allenernstes "kognitiv suboptimiert". Aber was will man in einer Gesellschaft erwarten in der Hausmeister "facility manager" sind?
volatile
*******aum Frau
16.590 Beiträge
die Ausgangsfrage
war doch, wenn ich mich nicht täusche, diese:

wieso gibt es in Deutschland ein Tabu, das verbietet, Hartz-IV-Empfänger zu kritisieren? Oder anders: wieso darf man diese Kritik nur hinter vorgehaltener Hand üben?

Ich vermute, das hängt damit zusammen, dass der Zustand der Arbeitslosigkeit an sich in Deutschland stark stigmatisiert. Arbeitslos zu sein ist ein "Schicksal", dass man seinem ärgsten Feind nicht gönnt. Es wird getuschelt "Haste schon gehört, Herr Sowieso hat seinen Job verloren!?" "Neeeein, wirklich? Oh wie schrecklich. Hat der nicht Familie? Kinder? Droht ihm jetzt etwa der soziale Abstieg??"

Das ist fast so, als würde man erfahren, jemand hätte eine schlimme Krankheit. Man möchte am liebsten nicht darüber reden, weil das fast so wäre, als würde man sich die "Seuche" selbst zuziehen.

Und wenn Arbeitslosigkeit als solche schon so stark tabuisiert wird, dann ist es doch nachvollziehbar, dass auch die Kritik an Arbeitslosen hochgradig politically incorrect ist. Das ist, als würde man einen Schwerstkranken auch noch verhöhnen, um beim Vergleich zu bleiben.

So zumindest erkläre ich mir das Phänomen.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.