Kritik an HartzIV-Empfängern, besser AlgII-Empfängern, ist kein Tabuthema.
Man darf durchaus ansprechen, wenn jemand Fehler macht, sich verweigert, ein asoziales Leben führt. Aber, und darauf lege ich ganz viel Wert, es sind nicht
die AlgII-Empfänger, die sich verweigern und/ oder ein asoziales Leben führen! Es sind einzelne, oder sogar auch mehrere. Und dafür werden ALLE Betroffenen haftbar gemacht? Das kann doch nicht sein!
Kritik ist gut und wichtig, aber nur, wenn sie berechtigt ist und wenn sie konstruktiv ist. Nur konstruktive Kritik kann eine Situation (eventuell) verbessern, währenddessen destruktive Kritik oft tatsächlich nur feindselig gemeint ist. Das kann sehr vernichtend wirken. Sie – diese destruktive Kritik – verschärft immer weiter die Kluft zwischen den „normalen“ Bürgern und den „Hartzies“.
Wenn man also meint,
die AlgII-Empfänger wären faule Geschöpfe, die gar nicht willens sind zu arbeiten und die sich stattdessen mit der Bierdose in der Hand vor dem Fernseher lümmeln, dann wirft das
ALLE AlgII-Empfänger in einen Topf, ist
NUR destruktiv und drückt die feindselige Stimmung sehr deutlich aus.
Und horcht Euch doch mal draußen um: Es heißt immer wieder "Die Hartzies", ohne zu differenzieren. Was soll das bitteschön!?
Solche o. g. Argumente sind unsachlich! Wundert es da jemanden, wenn darauf nicht erfreut reagiert wird?
Ich versuche mir gerade vorzustellen, wie ich mich dabei fühlen würde: Jahrzehntelang gearbeitet, auch fleißig Steuern gezahlt, Arbeit verloren und dann auf AlgII angewiesen sein, und ständig als der letzte Dreck der Gesellschaft behandelt werden. Noch vor allen anderen …
Hoffentlich passiert mir das nie!!! Aber das haben ganz viele Opfer der HartzIV-Reform sicher auch gedacht, bevor …
Lara