Dann stelle dir mal die Frage (und beantworte sie ehrlich): Wärst du als AG auch bereit und in der Lage, deine Erwartungen zu bezahlen? Wäre dir die Arbeit, die du machst, das gleiche wert, wenn du jemand anderen dafür bezahlen müsstest?
ich habe nun den gesamten Fred gelesen und ein Punkt sticht mir besonders ins Auge. Dieser eine Punkt dient mir jetzt als Grundlage dessen was Feli auch schon in vorherigen postings mitgeteilt hat.....
Ist es nicht so das ALL diejenigen die arbeiten gehen und ihre Brötchen selber verdienen genau diese so günstig wie möglich kaufen wollen???
Liegt es nicht daran das der Konsument die Preise bestimmt? Das WIR alle die das Geld haben den gleichen Fehler machen und Ware made in "Billiglohnländer" bevorzugen und unseren Produkten keine Chance geben und demzufolge rationalisierungsmaßnahmen ergriffen werden und Firmen gar ganz ins billigere Ausland verschwinden um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben?
UND ganz wichtig dabei gibt es genügend großunternehmen die ins Auslkand gehen um noch mehr Kohle abzustauben....
Darauf basierend ist es so das der AG bestimmt bzw bestimmen muss wieviel die geleistete Arbeit Wert ist....weil der Konsument zu mehr Ausgaben nicht bereit ist(da dieser ja auch finanziell gekänzelt wird...der berühmte rattenshwanz)
Ich bin ein "Zahlenjongleur" und betreibe dies nur auf privater Ebene. Ich habe mir mal vor ein paar Jahren als der Euro eingeführt wurde die Mühe gemacht und meine sämtlichen Löhne und Gehälter incl. aller Ausgaben wie Miete, Auto Versicherung etc etc in eine Excel Tabelle eingegeben und weiß das ich heute trotz Euro viiiiel wenige netto in der Tasche habe als noch vor 10 Jahren im Vergleich und umrechnung Euro/DM. Ich weiß auch das es allen so geht. Ich habe heute einen weitaus höheren Stundensatz in Euro als vor 10 Jahren in DM und dennoch stelle auch ich mich in die Reihe derjenigen die lieber 10 Brötchen für 1,99 Euro kaufen als die gleiche Menge beim "Single" Bäcker wo die Dinger dann 2,50 Euro kosten, will heißen das ich auch sehr Preisbewußt einkaufen gehe und deshalb auch mit dazu gehöre die rationalisierung voranzutreiben.
ABER.....es ist eine ganz große Lüge wenn arbeitslose mir (stellvertretend auf mich gemünzt) die Schuld für ihre Arbeitslosigkeit in die Schuhe schieben.
Es ist schon immer so gewesen das tendenziell "neue" Berufe gebraucht wurden und die Menschen sich angepasst und neues gelernt haben. 1903 hat Henry Ford die industrialisierung revolutioniert und die Fließbandarbeit "erfunden, weiterentwickelt" und sehr viele Menschen in Detroit sind von einfachen Bauern, Landarbeitern also selbstversorger in die "gezwungene" Abhängigkeit eines AG geraten, ihnen ging es soweit schlecht als das die 60/70 Stunden Woche normal war und diese Menschen, wie auch später in Deutschland, kaum ihre Familie zu Gesicht bekam....irgendwann haben sich aus den Arbeitsparteien die Gewerkschaften gegründet und für bessere Arbeitsbedingungen gekämpft.
Solange es dem Unternehmen gut ging haben die Arbeiter auch gut verdient....daraus resultierend natürlich alle beteiligten Nachfolgeunternehmen...Bekleidungsindustrie, Autoindustrie etc......
Durch diese Gerkschaftlichen arbeiten die im Hintergrund liefen hat der mensch evtl versäumt zu erkennen das nur er selber etwas an seinem Zusatnd ändern kann, es ist einfach sich auf andere zu verlassen die das Kind ja schaukeln werden.
Arbeitslosigkeit ist kein Manko, nichts verwerfliches, wichtig ist das der Mensch sich treu bleibt aber um wieder zum Thema Hartz IV zu kommen
es gibt in dieser Branche zu viele Sozialschmarotzer die genau in dieses Klischee passen.
Ich habe mal grob nachgerechnet und bin auf ca 15 verschieden Jobs gekommen die ich bereits hinter mir habe bevor ich dann da gelandet bin wo ich jetzt bin....alles hab ich mir dank einer sehr guten Auffassungsgabe selber angeeignet und kann Stolz auf meine berufliche Vergangenheit zurückblicken und ja ich selber kenne das Gefühl Hartz IV Empfänger zu sein denn selbst in einer Stadt wie Düren, gibt es nicht genügend vernünftig entlohnte Arbeitsplätze und so manchen Hartz IV Empfänger kann ich vestehen wenn er sagt "Warum soll ich für 6,50 Euro Brutto arbeiten wenn ich vom Amt mehr erhalte ohne nen Handschlag zu tun"
UND Genau DA liegt das Problem.
Ich gehe Fulltime arbeiten, normal so zwischen 10 - 12 Std täglich, dann habe ich netto für ca 220 Std /Monat ungefähr 550 Euro verdient, macht umgerechnet 2,50 Euro netto / Stunde
Wäre ich weiterhin Hartz IV Empfänger würde meine Unterhaltsrechnung nämlich wie folgt aussehen:
2 Erwachsene gesamt 624,00 Euro
1 Kleinkind a´ 208,00 Euro
2 größere Kinder gesamt 556,00 Euro
Miete 555,00 Euro
lfd Heizkosten 95,00 Euro
macht den BEDARF Leistungen zum Lebensunterhalt aus von 2038,00 Euro
davon müssten dann wieder Kindergeld in Höhe von 462,000 Euro abgezogen werden sowie 400,00 Euro brutto die ich als Mini oder Teilzeitjob hatte. Durch den Umstand das ich mich in diesem Unternehmen bewährt habe habe ich nun den Fulltimejob und gehe jetzt für "nur" 2,50 Euro pro Stunde arbeiten und habe dadurch sehr sehr wenig Zeit für meine Familie....
Und trotzdem fühle ich mich sauwohl....
Sorry wenn mein Statement soooo lang geworden ist aber eigentlich wollte ich nur an kleinen fallbeispielen aufzeigen wie sich der Wandel in der Arbeitswelt vollzieht und welche Schritte der AN in Kauf nehmen muss und die daraus resultiernde abstemplung der schmarotzenden HartzIV Empfänger
in diesem Sinne
Lg
deWinni