Literaturempfehlung geschundener Männer in eigener Sache...
Bevor noch jemand quasi unvorbereitet oder einschlägig voreingenommen an dieses Buch gerät ... und dann aber nicht bekommt was an Erwartung geschürt wurde ... sollte manN vielleicht wissen, dass der Autor
wissentlich eine Posse auf die
damaligen (anno 1974) Machtverhältnisse und Rollenverteilungen verfasst hat... nicht umsonst mit Barbara Schöneberger vertont.
Zu Seite 23... Die Fiktion "
Die geschützten Männer" ...
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Schutz brauchen Männer zwar in erster Linie vor sich selbst, wenn's hier aber so weiter geht... erhalten sie wegen akuter Auto-Dezimierung von den Mods bald einen Frauen-Forum-Schutz-Status
... aber was soll's: die letzten sind die Besten... und die werden ja bekanntlich die ersten sein...: also schön dranbleiben.
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... ist übrigens M. Merles stilistisch wie inhaltlich uninteressantestes weil belanglosestes Buch... meinen die, die schon anderes absolut Lesenswertes vom französischen Oscar Wilde und Shakespeare - Bewunderer gelesen haben...
Zum Thema: Rollen-zuweisender Sexismus, wahlweise verklärter Chauvinismus oder von Stolz und Ignoranz geprägter Nationalismus, skrupellose, auf dem Nährboden von Gefühls-Armut sprießende Rücksichtslosigkeit und fehlendes Rückgrat ungestärkter [b]immer-noch-Kind-im-Erwachsenen-Körper[/b] - Persönlichkeiten (?) ... sind Zeichen einer unreifen Gesamtgesellschaft und in ihrer Anhäufung nur ex-medial in einer durch grenzenlose Uninformiertheit bestechende homogenen Menschen-Gruppe möglich gewesen... eine gänzlich andere Ausgangssituation, die in einer heterokliten Gesellschaft der aufgeklärten Moderne in ihrer Bündelung so nicht mehr existiert... Im Übrigen spielt der Roman mit dem so geschriebenen "das ist ein Konzentrationslager" - Vergleich die Schrecken der Internierten in den Real-KZs geschmacksverletzend herunter - weil ein goldener Käfig (nicht der schlechteste Gedanke, da hat frau sie wenigstens im Griff
) zur Arterhaltung nun mal alles andere als ein KZ ist.
Auch die Darstellung der Frauen als Männer-verachtende Mannweiber (wenn das kein Widerspruch in sich ist - den die Betreffenden
aber nicht sehen) entstand in den 70ern, der Blütezeit des extremisierten Feminismus als offensive Gegenbewegung der damals noch eklatantERen Missstände... das Frauenbild des überwiegend historisierende Romane verfassenden und Virginia Wolf ganz und gar nicht schätzenden Autors (bäh) ist wohl eher kein reales ... und sicher kein erstrebenswertes, sicher nicht für Frauen unserer Zeit: heute sind Frauen
feministisch angehaucht und nicht ideologisch durchdrungen,
feminin gut aussehend und vor allem aber ... differenziert.
ERGO: wir Frauen identifizieren uns mit so einer martialischen Darstellung
überhaupt nicht... sehen wir unser Heil doch bestimmt nicht darin, männlich aberrativer Herrlichkeit nachzueifern... - auch wenn in mancher von uns eine Lara Croft schlummert... so don't wake her...
Um von der Richtigstellung wieder die Kurve zu den
No Goes zu kriegen
:
Männer, die den Tod riskieren ... aus Angst, mit dem Verlust ihrer Männlichkeit (steckt im Schw*** hihi) nicht umgehen zu können, ist nicht nur eine romanesque Vorstellung potenter renitenter Männer in der Blüte ihres sexuellen Lebens (Kastraten betrifft die Lebensgefahr im Roman ja nicht) sondern gnadenlose Realität: Männer ganz generell sind
mediphob (durchdrungen!) so auch im Speziellen
zu geniert,
zu faul und
zu detachiert von ihrer eigenen körperlichen Realität, um für ihr irdisches Leben (implizit auch ggüber den engsten Angehörigen) respektvolle Sorge zu tragen... insbesondere als Prostata-Träger sollte man dies zur Kenntnis nehmen...
Natürlich gibt es auch die andere = entgegengesetzte Seite männlicher
Wahrnehmungsstörungen (selektive... booah), dann wenn ein Mann in der beständigen Introspektive die eigene Nabelschau als existenziellen Rahmen auserkoren hat... und durch diesen Realitäts-Knick
aus seiner gefilterten Sicht nur noch leid(end)volle Erfahrungen mit seinem körperlichen wie sozialen Leben zu machen scheint ... und alle anderen ob sie es wollen oder nicht daran regen Anteil nehmen lässt...
Sorry mit diesem Einspruch in die unbändige Leichtigkeit eures No Go-Flusses hineinzuplatzen... musste es aber loswerden.
Habe aber auch noch einige No Goes in petto... unerschöpfliches Reservoir sozusagen...