im grunde ist RAW sowas wie ein negativ.
versuch dir mal eine kamera - oder besser das, was sie tut - in einzelnen teilen vorzustellen.
das bild kommt durch das objektiv rein und trifft im inneren auf einen film, bzw. auf einen bildsensor bei digicams. beim film entsteht an dieser stelle das negativ. im digitalen bereich entsteht hier das RAW (=roh) file. die daten, die vom chip kommen werden so sofort auf der speicherkarte abgespeichert. fotografierst du nicht in raw, dann beginnt der kleine computer der kamera jetzt, dein bild zu "optimieren". das problem ist, dass oft die ideen des fotografen und die ideen der kamera bzgl. dieser optimierung weit auseinander driften. was in der regel passiert ist, das die kamera einen weißabgleich durchführt, evtl. rauschen reduziert, bilder künstlich nachschärft und dann als JPEG abspeichert. mit einem RAW-file machst du diese schritte nachträglich selbst am PC, kannst sie also alle beeinflußen (was ein nicht zu unterschätzender vorteil in der bearbeitung ist). ein weiterer vorteil von RAW ist, dass die kameras in der regel 12-bit oder 16-bit farbtiefe liefern, die auch in RAW abgespeichert werden. JPEG hat nur 8-bit. was bedeutet das nun in der praxis? ganz einfach. du fotografierst ein bild mit einem hohen kontrastumfang, z.b. einen sonnenuntergang. die sonne ist natürlich hell, die landschaft dunkel. je mehr farbtiefe dir zur verfügung steht, um so mehr zeichnung wirst du in den einzelnen bildpartien haben (bei landschaftsaufnahmen wird das oft bei den wolken recht gut deutlich).
und ein weiterer wichtiger punkt: JPEG ist kein verlustfreies format. das bild wird kompremiert. dadurch werden nahe beieinander liegende bildpartien mit ähnlichen farbtönen zu einer fläche zusammengefasst. dies führt zu einer verschlechterung der bildqualität gegenüber einem verlustfrei kompremierten bild.
ich hoffe es war jetzt nicht zu technisch...