Meine Probleme mit meiner Sexualität
Hallo ihr Lieben,ich würde gerne über meine Probleme schreiben, die ich mit meiner Sexualität habe, da ich auf Anregungen hoffe oder vielleicht lerne ich auch Menschen kennen, die das ein oder andere kennen und mit denen ich mich ein bisschen austauschen kann.
In meinem Profil deute ich ja schon an, dass es bei mir einige Probleme gibt, die meine Sexualität hemmen. Das würde ich hier gerne ausführen, da ich mir erhoffe, dass sich mal iiiirgendwas ändert. Der Text wird vermutlich sehr lange.
So, wo fangen wir an. Vielleicht bei meiner Mutter, die eine große Abneigung gegen Sexualität im allgemeinen hat. Laut meinem Vater (sind getrennt) hatte sie nie ein großes Interesse an Sex.
Jedenfalls hat sie mir ihre Meinung, gerade als ich in die Pubertät kam, sehr oft mitgeteilt, auch sehr bösartig und abfällig darüber gesprochen. Wie viel ich davon verinnerlicht habe, weiß ich nicht, aber vielleicht spielt das unterbewusst doch eine Rolle. ich denke in der Pubertät war meine Sexualität ganz normal, ich war experimentierfreudig, etc. Dafür,dass ich mich selbst befriedigt habe, habe ich mich geschämt, aber ich könnte mir vorstellen, dass das auch anderen jungen Mädchen so ging/ geht.
Mit 17 hatte ich dann das erste Mal eine Pilzinfektion im Scheidenbereich und von da an ständig wieder. Leider habe ich es damals öfter mal für nicht so wichtig erachtet zum Frauenarzt zu gehen, sondern habe lieber ewig abgewartet oder mich selbst mir vom letzten Mal übrig gebliebener Salbe selbst behandelt. Also ich ging schon zum Arzt, aber nicht ganz so oft, wie ich gesollte hätte, was natürlich rückblickend ziemlich dämlich ist.
Mit der Zeit ging das Jucken dann gar nicht mehr richtig weg und bis heute habe ich ein ständiges Jucken und Brennen im Intimbereich. Ich dachte lange, das sei ein chronischer Pilz aber 3 Frauenärzte hintereinander fanden dafür keine Anzeichen, alles sei in Ordnung, Abstriche wurden in´s Labor geschickt, gefunden wurde nichts (auch keine Vaginose, Flora wäre so, wie sie sein sollte). Es würde sich wohl um ein Hautproblem handeln.
Was mir an der Hautproblemtheorie nicht gefällt: Ich habe das Gefühl, dass in meiner Klitoris etwas nicht stimmt. Sie ist auf negative Art und Weise sehr gereizt, aber dem Gefühl nach innerlich, nicht äußerlich, also bei Druck. Wie das dann mit einem Hautproblem zusammenhängen kann, frage ich mich?
Dieses gereizte Gefühl der Klitoris ist auch ein großes Problem. Nicht nur, dass Sex so generell natürlich weniger Spaß macht, auch mein Orgasmus ist ein schlechter Witz... Eine wirkliche Luststeigerung findet nicht statt, durch das gereizte Gefühl komme ich sehr schnell, aber meistens nur körperlich und sehr unspektakulär. Das sind Orgasmen, die ihrem Namen nicht gerecht werden und auf die ich gut verzichten könnte... Was ich machen soll, weiß ich nicht, zur Zeit creme ich mich auf anraten der Frauenärztin mit Deumavan, einer Creme ein, die die Haut schützen und einfetten soll. Bisher ist der Erfolg mäßig.
So weiter gehts... Dazu kommt, dass ich seit ca 2 Jahren ständig Blasenentzündungen bekomme. Seit Frühling habe ich eine fast durchgehend gereizte Blase, die Ursache wird auch hierfür nicht gefunden. Blasenspiegelung, Harnröhrenabstrich, alles wurde gemacht, alles sehr unangenehm, das Problem gefunden wurde nicht... Ständig bekomme ich Antibiotika verschrieben, die aber nicht wirklich was helfen, sondern höchstens nur wieder eine Pilzinfektion begünstigen.
Die gereizte Blase stört beim Sex auch sehr, es gibt wenige Positionen, in denen kein Druck auf meine Blase stattfindet. So habe ich beim Sex oft durchgehend das Gefühl auf Toilette zu müssen. Mit einer weiblichen Ejakulation hat das nichts zu tun, von Lust bin ich dann meistens weit entfernt.
Des weiteren habe ich noch ein ziemlich komisches Problem. Und zwar wird mir bei sehr starker sexueller Erregung manchmal kotzübel. Das ging so weit, dass ich mich schon insgesamt 3mal bei sexuellen Aktivitäten übergeben musste. Das ist natürlich extremst unangenehm! Ich habe hierauf bisher keine wirkliche Erklärung gefunden, mit einer Ärztin habe ich darüber noch nicht gesprochen. Passiert tut so etwas nur, wenn ein Partner beteiligt ist.
Auf meine Atmung habe ich schon oft geachtet auch auf sonstige körperliche Reaktionen. Das passiert unabhängig von der Person des sex.Partners, also unabhängig davon, wie sehr ich ihm vertraue, wie wohl ich mich bei ihm fühle. Da ich sowieso selten große Lust habe, spielt das keine soo große Rolle, aber wenn es eben doch mal vorkommt, wird sie mir dadurch schnell wieder kaputt gemacht. Es ist wie verhext...
Als letzten Punkt könnte ich wohl noch nennen, dass ich meinen Körper nicht sonderlich mag und mich das natürlich auch noch hemmt. Generell viel Lust habe ich nämlich auch nicht, das ist auch ziemlich schade.
So, ja, klingt alles nicht so prickelnd, ist es auch nicht.
Der Sex in meinen letzten 3 Beziehungen sah irgendwie immer ähnlich aus. Selbstbefriedigung spielt eine große Rolle, auch zusammen, was aber auf Dauer sehr langweilig und eintönig ist. Ich komme generell meistens nur zum Orgasmus, wenn ich mich selbst darum bemühe, alles andere ist schwierig, weil mein Intimbereich eben so gereizt ist und dann Berührungen von wem anderes auf Dauer fast immer wehtun, egal wie vorsichtig er ist. die richtigen Punkte zu treffen, ohne das Gefühl zu spüren, ist fast unmöglich.
Ich kann sehr offen mit meinen Partnern über diese Probleme sprechen, das ist auch ein Muss, anders geht sowieso gar nichts. Allerdings spreche ich wohl zu oft darüber, was den anderen dann auf Dauer auch verunsichert, die Männer wollen ja auch, dass ich Spaß habe und nicht nur die Zähne zusammenbeiße, weil es weh tut... So findet dann meistens 08/15 Sex statt, obwohl das keiner von uns will...
Ich weiß nicht wirklich, was ich tun soll. Teilweise trage ich eine tiefe Verbitterung in mir, was das Thema Sex angeht. Dabei bin ich überzeugt davon, dass mir guter Sex so gut tun würde... Ich weiß aber nicht, wie dieser aussehen soll.
Oft versuche ich irgendwie nur mitzumachen, weil ich meinen Partner nicht enttäuschen will. Ich weiß, dass das falsch ist, aber ich habe auch an mich die Erwartung, sexuell wenigstens irgendwas bieten zu können. Keiner meiner Exfreunde hätte mich zu irgendwas gezwungen, eher einmal zu früh aufgehört als zu spät, wenn sie merkten, dass es mir nicht gut damit geht.
Aber ich zwinge mich selbst manchmal dazu. Und es ist auch bei Weitem nicht so, dass ich gar keine Lust habe. Häufig ist die Situation so, dass ich anfange, am Anfang wirklich bei der Sache bin, dann kommen die Schmerzen (die jetzt nicht sooo schlimm sind, aber eben wirkliche Lust an der Sache auch unmöglich machen).Das sind oft die schlimmsten Situationen in mir, weil ich mir dann selbst Druck mache: ich habe schließlich angefangen.
Das fühlt sich dann teilweise schrecklich an, Lust habe ich keine, irgendwie versuche ich zu suggerieren, ich hätte Spaß, in mir schreit alles "ich will nicht". Manchmal breche ich ab, wenn nicht vorhersehbar ist, dass der Sex bald ein Ende findet.
Ich denke gerade dieses mitmachen obwohl ich eigentlich nicht will, ist Gift für mich und führt dazu, dass ich immer weniger Lust auf Sex habe und immer bitterer werde. Aber es tut mir auch so weh, meinen Freund immer wieder zu enttäuschen. Schlussendlich müsste ich mich erst damit arrangieren, eine offene Beziehung zu führen (grundsätzlich nicht auf ihn konkret bezogen, unsere Beziehung ist noch sehr frisch, sondern mich generell mit dem Gedanken anfreunden, ), da ich auch keinem sein Recht auf Sexualität absprechen kann und will. Aber da steht mir die Eifersucht eben (noch?) im Weg.
Langer Sex ist für mich ein Gräuel. Zu meinem Glück habe ich den 3. Kerl in Folge, der überdurchschnittlich lange "braucht"... Juhu.
Bei meinem jetzigen Freund habe ich das Gefühl, dass der Sex für mich aufgrund seiner Anatomie (großer, dicker Penis) besonders unangenehm für mich ist, jedenfalls kann ich mich nicht daran erinnern, dass ich einmal beim Sex gar keine Probleme gehabt hätte, bei den anderen Männern kam das hin und wieder schon vor.
Ja, so, wie ihr lest, ist das keine schöne Situation.
Hat irgendwer Ratschläge für mich, Anmerkungen, was denkt ihr dazu? Gibt es Sexstellungen, die ihr mir empfehlen könnt, die die Blase vielleicht entlasten?
Tipps wie "trag Baumwollunterwäsche", "regelmäßige Intimhygiene", "Partner bei Pilzinfektion mitbehandeln" kenne ich zu genüge und setze ich auch schon um.
Ich denke, Bezug auf den psychologischen Aspekt (oder auch Tipps für Experten, an die ich mich wenden könnte) zu nehmen, wäre hier nicht falsch.
Ich bin verzweifelt, es wird immer schlimmer, anstatt besser! Ich bin 23 und möchte meine Sexualität wenigstens halbwegs genießen können