Was mir immer wieder auffällt ist, dass gewisse Männer die Emanzipationsbewegung der Frau als Bedrohung gegen die eigene Identität betrachten.
Dabei ist diese eben genau auch eine Befreiung des Mannes aus starren Rollenklischees, wie etwa "der Ernährer der Familie" (wehe er wird mal arbeitslos), "ein Mann darf nicht weinen" usw.
Die angebliche "Emanzipation", de in vielen Köpfen anscheinend Horrorvorstellungen auslöst, ist längst noch nicht da wo sie hingehört: Nämlich ein gleichgestelltes partnerschaftliches, berufliches und soziales Miteinander zu schaffen (siehe die erzwungene Frauenquote, weil sich die feinen Herren einfach seit Jahrzehnten drum herum drücken eine Frau in ihre Reihen zu lassen, geringeres Gehalt aufgrund des Frauseins, oder die kaum in Anspruch genommene Elternzeit. Von Sorgerechtsansprüchen väterlicherseits im Falle von Trennungen mal ganz zu schweigen.
Nein, es gibt noch eine Menge zu tun - zum Wohl beider Geschlechter
Ich freue mich in der heutigen Zeit einer Tochter sagen zu können das sie (theoretisch) alles werden kann was sie möchte und einem Sohn, daß er in der Welt nicht den großen Max markieren muss und Gefühle zulassen darf. Das es wichtig ist zusammen zuhalten und nicht gegeneinander zu streiten.
Ebenso abwegig empfinde ich den Gedanken anzunehmen, daß das sexuelle Bedürfnis der Frau aufgrund irgendeiner Überforderung der ach so bösen Emanzipationsbewegung gestört sein sollte. Wer diesen, sorry, aber gelinde gesagt, Unfug verbreitet, hat scheinbar nicht die geringste Ahnung von der Sexualität einer Frau!
Unterwerfungs- und Machtfantasien hat es immer gegeben, wahrscheinlich schon in der Steinzeit. Und mal scherzhaft: Wer kann denn heute noch dokumentieren das es keine Jägerinnen in der Steinzeit gab und keine Frauen die ihre Männer sexuell dominiert haben? Ich denke , da ist zu viel Klischee al la Fantasyroman im Spiel und , dies ist wahrscheinlich der wirklich ausschlaggebende Punkt:
Eine Überforderung mancher Männer durch selbstbewusste Frauen!
Dann wird gerne das "Schreckgespenst Emanzipation" vorgeführt, um sich selbst für den eigenen Minderwertigkeitskomplex zu entschuldigen.
Probleme bei der Partnersuche haben definitiv andere Ursachen als emanzipiert lebende Frauen, die wissen was sie möchten, gut ausgebildet sind und ihren eigenen Lebensunterhalt bestreiten können...
Und zuguterletzt: Diese Soft-SM-Streifen wie Shades of Grey sind eine seichte, moderne Variation eines altbekannten Themas, siehe den Marquis de Sade usw.
Hat es immer gegeben, wird es immer geben...*gähn*
Emanzipation und Lust an der sexuellen Unterwerfung schließen sich nicht aus., vorausgesetzt der Mann braucht für sein desolates Ego kein verschüchtertes Hascherl im Bett um sich männlich zu fühlen...
Soviel dazu.