@TheClassic
Wenn du glaubst, Zuckerberg und Co haben das vor allem durch eigenen Fleiß erreicht, ... Schau, ich kenn von den Millionär & Milliardär-Geeks ein paar. So richtig persönlich. Das sind tolle Leute. Ja, die sind intelligent. Und ja, fleißig. Aber das reicht nicht. Es gibt zig Menschen die genauso intelligent, genauso fleißig sind, vielleicht teilweise mehr. Das reicht aber nicht. Man muss auch und vor allem Glück haben. (Und oft auch über mehr als eine Generation.) Du fällst gerade dem Halo-Effect anheim. (Im übrigen ist Intelligenz auch vor allem eins: Glück. Bei den Genen.)
Ich bin nicht unzufrieden. Mir geht es ziemlich gut, wenn auch nicht ganz auf dem Niveau von Mark oder Larry; da fehlen ein, zwei Generationen - und mein Timing bei ein paar Jobangeboten war suboptimal
Ich neide niemandem etwas.
Ich bin mir meiner Privilegien nur genauso bewusst wie meiner Fähigkeiten. Und muss mir keine Geschichte konstruieren, warum ich die verdient habe (und all die anderen nicht).
Es ist ein verdammtes Glück, dass ich allein durch meine Geburt in einem Land und in einer Zeit geboren wurde, die mich alleine dadurch schon in die oberen 5-10% der Weltbevölkerung katapultiert haben. Noch dazu als weißer Kerl. Mit einem ganz gut messbaren IQ. Eigentlich ganz gesund und nicht ganz häßlich. (Wobei, mehr Sport, da hätte ich gern bessere Gene bekommen ...) Mit Talenten die gerade in dieser Zeit zu dem passen, was nachgefragt wird. Etc. Wenn ich das alles zusammen rechne bin ich ohne auch nur einen einzigen fleißigen Handschlag getan zu haben im oberen Promille. Mindestens. Auf nichts davon hatte ich Einfluss. Ja, wir spielen alle das gleiche Spiel, aber einige von uns spielen es auf "leicht".
Und daraus soll ich allen Ernstes Dominanz ableiten? Aus Zufall? Gelächter. Wenn überhaupt bewundere ich Menschen, die weniger Glück hatten, und ihr Leben dennoch auf die Reihe kriegen. Wenn man es so gut hat, ist "Dominanz" leicht.
Und deswegen kriege ich die Krise, wenn jemand Einkommensunterschiede als Zeichen von irgendwelcher besonderer persönlicher Leistung sieht, und es dann am Ende auf die Sexualität Auswirkungen hat.
Ich könnte es auch anders formulieren: deine Rechtfertigung von elitärem Denken finde ich traurig. Vielleicht, weil's mich daran erinnert hat, dass ich das auch mal geglaubt habe und mir das heute eher peinlich ist.
Klar, man kann sich davon angezogen fühlen. Sexuelle Anziehung ist nicht politisch korrekt: mein Schwanz findet jugendliche, sportliche, gesunde, intelligente, erfolgreiche Menschen auch attraktiver. Aber ich lege denen das nicht als persönliche Leistung aus. Da kriege ich Ausschlag.
Und ich glaube, hier klink' ich mich mal aus.