Doch so viele neue Antworten, Danke!
Um mal auf einige Dinge näher einzugehen, folgendes:
TallTaurus schrieb:
zum Beispiel mit der Frage, wieso du dich wider besseren Wissens dazu entschieden hast, diesen Mann zu lieben. Und letztlich auch damit, wieso du schreibst, er hätte dir etwas angetan, obwohl er es gar nicht weiss. Denn, etwas anders betrachtet, hast du es zugelassen, dass er dir etwas antut, denn so richtig hat er sich ja nie zu dir bekannt, geschweige denn dich geliebt.
Ich denke, dass ist keine Entscheidung bei der man einfach sagt "Hey, ich verlieb mich jetzt in den, weil er so toll (etc.) ist" sondern ein Entwicklungsprozess. Ich hätte bis vor paar Jahren nicht im Traum daran gedacht, mich je in ihn verlieben zu können und doch ist es passiert. Kannte ihn ja bereits schon um einiges länger und als Partner kam er für mich eigentlich nie in Frage und trotzdem hat er -genau wie alle anderen Menschen, in die man sich potenziell jederzeit verlieben kann - genügend positive Eigenschaften, die ihn liebenswert machen. Liebe kann man nicht bewusst steuern, es macht "Klick" oder eben nicht. Ich denke, er ist sich der Tragweite nicht bewusst, für ihn war es ja nie eine ernste Sache, für mich hingegen schon.
Zu
Lavendelherz's Beitrag möchte ich nur wenig sagen ausser DANKE! Dein Beitrag beschreibt sehr eindrucksvoll genau, wie ich mich fühle. Zu einem großen Teil finde ich meine eigenen Persönlichkeitszüge in Deinem Beitrag wieder und vieles davon ist meiner Geschichte sehr ähnlich. Ich möchte Dir an der Stelle meinen vollsten Respekt für diese Leistung aussprechen!
Summanight, ich denke das wird nicht nötig sein, denn in mein "Beuteschema" passte er von Anfang an nicht
Zur Aussage von
Versuchender
Und ich bezweifele einfach mal, dass es ihm zwingend besser mit der Situation geht.
Da ich ihn schon so lange kenne, glaube ich Du hast Recht. Über das Mädel, in welches er sich verliebt hatte, habe ich erfahren, dass es ihm mit der ganzen Situation auch nicht besonders gut geht. Die Gründe hierfür scheinen aber andere zu sein - nur Mutmaßung.
. Mir persönlich hilft es mich in ähnlichen Situationen auf mich selbst zu besinnen und mir meine Grenzen zu setzen. Oder mich dafür zu entscheiden es nicht zu tun
Ich habe mich auch während der Zeit schon öfters zurück gezogen. Als Echo kam dann jedes mal, ich sei egoistisch und "man könne es doch auch gleich lassen, denn es bringt ja eh nichts" - Ich fühlte mich seinerseits so unter Druck gesetzt um das ich ihm darauf hin wieder seine Entschuldigung abnahm und es kurzzeitig auch besser wurde aber dann wieder die Enttäuschung. Frei nach "Ich hasse dich - verlass mich nicht" (übrigens gutes Buch zum Thema)
Zum Thema Helfersyndrom und anderen Vermutungen:
Ich leide weder am Helfersyndrom, noch habe ich irgendwelche elternbezogene Komplexe oder Traumata durch zu wenig Liebe oder was auch immer. Ich verstehe auch nicht so ganz, warum hier ab und an von Therapie die Rede ist - ist aber nur mein Empfinden. Entschuldigt, wenn sich jemand dadurch auf den Schlips getreten fühlt.
Ich gehe ganz mit
la_vie_en_rose Konform:
Sich um einen Menschen, einen Freund, eine Freundin, zu kümmern in schwierigen Zeiten, empfinde ich als etwas völlig normales. Sofern es einen gesunden Zeitraum nicht überschreitet und es nicht an die eigene Substanz geht.
Würde ich so unterschreiben! Ich habe meinen Freunden und den Menschen, die mir nahe stehen, schon immer in schwierigen Phasen beigestanden und versucht zu helfen
ABER mit dem Unterschied, dass sie eingesehen haben, wo ihre Probleme liegen und diese selbst zu lösen vermochten.
Bei dem Mann, in welchen ich mich verliebt habe, ist das anders: Über all die Zeit hat er sich seine Probleme mehr oder minder selbst gemacht. Er zog sich nach und nach aus der "normalen" Welt zurück in seine eigene und dies ist nicht nur mir aufgefallen sondern auch vielen Freunden. Diese haben sich auf Grund seines negativen Verhaltens immer mehr zurück gezogen und diesen Prozess konnte man über die Jahre sehr gut verfolgen. Viele derer sind auch meine Freunde und auch mit ihnen habe ich sehr lange Gespräche über sein Verhalten geführt. Wir sind einstimmig zu dem Schluss gekommen, dass so ein Verhalten nichts mit der normalen Umstrukturierung - die sich bei jedem Menschen ein Leben lang vollzieht - zu tun hat. Natürlich ist es so, dass sich Freunde und Eigenschaften eines Menschen innerhalb dessen verändern aber doch nicht binnen 4-5 Jahren auf so drastische Weise. Ein kompletter Freundeskreis, der sich hätte weder durch Umzug, neuer Arbeitsstelle, Hobby oder whatever hätte ändern können, wurde mehr oder weniger ausradiert. Warum weis nur er und auch wenn ich mit ihm darüber geredet habe kam immer nur die Aussage "Die sind doch alle doof" Er og sich mehr und mehr in sein Schneckenhaus zurück, keiner - weder ich noch andere - kommen mehr an ihn ran ohne das er aggressiv wird oder schmollt.
Nun nochmal zu mir:
Ich bin schon immer sehr Rational gewesen und konnte gut differenzieren, was mir gut tut und was nicht. Das Problem ist, und das habe ich auch sehr Häufig in Zusammenhang mit den beschrieben Symptomen gelesen, dass man sich als Aussenstehender, verliebt man sich in einen Menschen mit diesem Krankheitsbild - in eine Abhängigkeit begibt. Dies wurde hier auch schon mehrfach angesprochen und ja, ich bin mir bewusst, was das bedeutet. Mein Problem liegt darin, dass ich diese Abhängigkeit zwar nun durchbrochen habe, es mir dabei aber sehr schlecht geht. Nicht, weil ich denke, dass ich ihn dadurch hab "hängen lassen" sondern weil ich mich wie hier - so schön sinnbildlich - geschrieben wurde, wie eine
ausgelutschte Zitrone fühle. Möglich, dass der Zeitpunkt, die Notbremse zu ziehen, mehrfach an mir vorbei gerauscht ist, aber wie - auch hier angesprochen - es war meine Entscheidung soweit mit ihm zu gehen. Ich bereue es (...und jetzt kommt das eigentlich...) nicht denn es gab auch schöne Momente. Leider haben aber die Negativen überwogen, dass ist mir mittlerweile klar.
Fakt ist, ich muss mich selbst wieder auf die Reihe kriegen und die Sache abschließen. Nur ist das garnicht so leicht denn sein Vorwurf, ich sei egoistisch, nagt doch ziemlich an mir. Ich war nie egoistisch, ich wollte nur nicht, dass er mich weiterhin so verletzt!