Wir haben auch eine Paartherapie gemacht bzw. sind mitten drin.
Was uns recht schnell aufgefallen ist ist das wir auch dort mit genau den selben Worten argumentieren. Nur reden wir dort komischerweise nicht aneinander vorbei.
Das hat uns zum Denken gebracht. Dann sind wir drauf gekommen voran das liegt: der Mediator nimmt Emotionen runter wenn sie hoch kochen und sorgt dafür das man beim Thema bleibt und nicht von einem zum anderen kommt. Klar, die meisten Probleme hängen wie in einer Spirale zusammen, trotzdem muß man diese tatsächlich im Einzelnen angehen. Und diese auch benennen können.
Das war für uns beide, die rethorisch doch recht gewand sind, ein AHA-Effekt. Selbst für meinen Mann der eine Mediatorenausbildung hat. Aber wenn man in einer Situation selbst drin steckt ist die Sicht eben doch eine andere.
Wenn man bereit ist eine ernsthaft Therapie zu machen bleibt auch nicht aus sich selbst zu reflektieren. Und das nicht zu knapp. Nein, es ist nicht wirklich schön sich selbst einen Spiegel vorzuhalten. Das kann mitunter ganz schön bitter werden. Aber mir hat es bisher sehr gut getan.
Keine Frage, ich bin noch lange nicht am Ziel, aber schon viel weiter.
Meinem Mann geht es ähnlich. Wie weit er mit seiner Selbstreflektion ist kann ich nicht sagen weil das jeder für sich tut, tun muß.
Aber das miteinander ist mitlerweile ein ganz anderes. Obwohl wir schon immer ehrlich zueinander waren.
Probleme werde von mehreren Seiten beleuchtet, Lösungen auch mal auf ungewohnte Weise in Angriff genommen.
Wir haben gelernt uns zu bewegen und nicht in den alten, festgefahrenen Mustern zu verharren.
Übrigens, ganz kurz zum Sex: wir haben sehr wenig Sex miteinander. Er weiß auch das mich das stört.
Aber wenn wir Sex haben dann ist er wunder schön.
Es kommt vielleicht doch nicht so sehr auf das "wie oft" an sondern vielmehr auf das "wie schön". Es ist vielleicht wert mal darüber nachzudenken.
Kelene