*********2014:
Ich verstehe nicht, was es bringen soll, zu antworten.
Unterhaltung für die Gemeinde, so wie in unzähligen anderen Thread halt auch. Und das ist doch schon mal was.
Hier gehts ja nicht um Verhaltensregeln sondern um Geschichten zum Thema, mir gefällt das und ich trage mal etwas bei, auch wenns nicht sehr spektakulär ist.
Natürlich zur Rubrik schlimmstes Date, die finde ich amüsanter
Es begab sich vor etlichen Jahren, ein online Date, ich war neu in der Stadt und kannte noch nicht sehr viele Leute.
Wir schrieben hin und her, relativ lange Zeit (was ich heute nicht mehr machen würde), es klang alles ganz gut, war unterhaltsam, witzig und auch interessant.
Die Optik schien beiderseitig zu passen, jedenfalls auf den Fotos.
Endlich waren wir so weit, ein Kennenlernen im echten Leben stand an.
Verabredet zu einem Frühlingsspaziergang auf einem belebten Platz am Rande der Wiener Innenstadt.
Natürlich war ich überpünktlich, und hielt in der Menge Ausschau (völliger Blödsinn übrigens, seit dem treffe ich mich nicht mehr irgendwo auf einem Platz sondern gleich in nem Cafe, das ist definitiv übersichtlicher)
Die Dame war nirgends zu entdecken. Es war herrliches Wetter, warm und außer mir waren noch gefühlte 10.000 Menschen unterwegs, also wartete ich.
Und wartete, und wartete.
Irgendwann dachte ich mir, sie kommt wohl nicht mehr, und habe mich in ein Straßencafe gesetzt um dennoch den schönen Tag zu genießen.
Eine Dreiviertelstunde später sprach mich eine Dame an, sie war es tatsächlich, erzählte mir, sie wäre schon ewig hier und hätte mich nicht gefunden.
Interessant war, dass sie eine knallrote Baskenmütze trug (eigentlich hätte ich da schon abhauen sollen) und ich sie eine Minute bevor sie auf mich zusteuerte sehr deutlich in der Menge gesehen hatte. Ich vermute stark ich hätte sie also auch zum ausgemachten Zeitpunkt schnell entdeckt, aber egal.
Ich lud sie an meinen Tisch ein, das verneinte sie, es seien zu viel Mensche hier....
Aha? Ja schon, wie gesagt, der Schwedenplatz war gut frequentiert, aber bei mir am Tisch saß nur ich
Gut, wir müssen woanders hin...
Gezahlt und losgezogen, ein bissl geplaudert und schnell das Cafe ihrer Wahl betreten. Eine ziemlich düstere Kellerhöhle, außer uns keine Gäste, kalt und das bei dem herrlichen Wetter draußen - na gut.
Bestellt, sie Tee, ich Kaffee. Die Tassen standen noch nicht mal richtig auf dem Tisch, sah ich, wie sich ihre Augen weiteten, fast panisch hat sie meinen Kaffee angestarrt.
Ich fragte, ob alles in Ordnung sei, da begann sie mir zu erklären, dass mein unschuldiger Milchkaffee böse sei. Nicht wegen des gefährlichen Koffeins, wie ich zuerst dachte, nein, sie sah irgendwelche Muster
unter dem Milchschaum...
Ich nicht, denn der Schaum war ja noch auf dem Kaffee und ich habe keinen Röntgenblick.
Ich habe natürlich nachgefragt, was das zu bedeuten hätte, und welche Konsequenzen beim Trinken zu erwarten wären
Sie schilderte mir dann eindrücklich und langwierig, wie sich diese Muster aus dem Kaffee im Raum ausbreiten würden, direkt hinter mir an der Wand.
Höflicherweise habe ich mich nicht umgedreht um nachzusehen...
Als dann im Laufe diese Schilderung überall im Cafe auch noch schwarzes Wasser erschien (also für sie, ich saß weiterhin hoch und trocken) wurde mich ganz leicht mulmig zu mute.
Eine kurze Schockstarre ihrerseits, weil gerade wieder irgendwas hinter mir aufgetaucht war, nutzte ich um mich mit den Worten "Du, entschuldige, aber i glaub des wird nix mit uns hier" ins Gespräch einzubringen.
Das hat sie nicht weiter beachtet, wie gesagt, Schockstarre.
Ich hab dann schnell gezahlt, gesagt ich müsse weiter und habe das Cafe verlassen. Das letzte was ich gehört habe waren laut gerufene Warnungen jetzt nicht rauszugehen...
Wie gesagt, nicht sehr spektakulär wenn man es liest, aber in dem Ambiente und real erlebt gruselig genug, dass ich sehr froh war mich draußen schnell unter die fröhlichen Sonnenanbieter zu mischen
Unnötig zu sagen, dass ich nie wieder etwas von der Dame gehört habe...