Schwierig... Ich habe das Problem, dass ich immer entweder zu wenig sage - weil ich zu viel Wissen voraussetze - oder dass ich viel zu viel sage, weil ich von einem Thema zum nächsten komme und einfach nicht mehr die Klappe halten kann
Und wenn ich erstmal so richtig in Fahrt bin... bin ich so schnell wirklich nicht wieder ruhig
Ich verfasse zu diesem Thema in letzter Zeit vermehrt Blog-Posts und schweife immer wieder aus... (Ich glaube, ich tu's schon wieder! Also zurück zum Thema
)
Zum Einen käme es immer darauf an, wer mich fragen würde. Vielleicht würde ich nur sagen, dass ich halt Dominanz mage, mich gerne unterwerfe und hingebe und es härter mag.
Vermutlich würde ich aber weiter ausgreifen. Irgendwie ist es witzig - erst gestern habe ich einen Blog-Post dazu geschrieben, dass und wieso ich mich in meiner Unterwerfung frei fühle und habe wieder viiiel zu viel geschrieben
Angenommen, ich müsste jetzt einem Freund meine BDSM-Neigung erklären, dann könnte der Text in etwa so aussehen:
Ich wusste seit meiner Jugend, dass ich "anders" bin und wusste auch in den letzten Jahren insgeheim immer ganz genau, was mir gefehlt hat. Mittlerweile weiß ich auch ganz sicher, dass es nicht Liebe war, nach der ich mich immer gesehnt habe (Ich habe geliebt und ich wurde geliebt und es konnte mich nicht ausfüllen) - jetzt weiß ich, was mir gefehlt hat: Dominanz, Hingabe, Vertrauen, Sicherheit, Disziplin.
Ich habe mich immer nach einer "strengen Hand" gesehnt, habe mich allerdings nie getraut, da auch nur genauer drüber nachzudenken. Ich dachte, es wäre unnormal (aber was ist schon normal?) und ein Zeichen von Schwäche, wenn ich möchte, dass mich jemand dominiert und kontrolliert, erzieht und straft, dass ich Schmerzen mag und brauche. Schließlich muss ich doch selbstbewusst und selbstbestimmt und emanzipiert und so weiter sein - die Kontrolle behalten, niemanden über mich bestimmen lassen. Insbesondere, da ich als Jugendliche vergewaltigt wurde, fiel es mir sehr schwer, zu akzeptieren, dass ich die Kontrolle abgeben möchte, zu manchen Dingen "gezwungen" werden möchte, so sehr vertrauen möchte, dass ich mich wirklich fallen lassen kann.
Jetzt erkenne ich: Es ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke. Ich weiß, was ich will und ich wähle aus, wem ich mich unterwerfe. Ich sollte stolz auf mich sein, dass ich noch immer die Fähigkeit besitze, zu vertrauen und dass ich erkenne, was mich glücklich macht, mich erfüllt und befriedigt.
Es entspannt mich, mich zu unterwerfen. Mich hinzugeben. Den Kopf abzuschalten und zu wissen, ich muss jetzt nicht darüber nachdenken, was ich tun soll - sondern ich darf einfach warten.
Ich weiß, dass ich eine starke Frau bin, dass ich selbst über mein Leben bestimmen kann - doch auch als starke Frau kann ich meinen Platz zu Füßen eines Herrn sehen. Ich lasse mich nicht von jedem dominieren. ICH wähle aus, wem ich diese Macht über mich gebe.
Ich möchte benutzt, aber nicht ausgenutzt werden. Mich unterwerfen, ohne unterdrückt zu werden. Mich fallen lassen, mit dem Vertrauen, dass ich aufgefangen werde.
Und zu guter Letzt schützt meine Unterwerfung mich. Sie schützt mich vor mir selbst, da ich doch gelegentlich impulsiv und selbstschädigend bin. Vielleicht ist es doch ein wenig schwach, nicht auf sich selbst aufpassen zu können. Doch ich sehe wenigstens ein, dass ich es nicht kann - und lasse mir von jemandem, den ICH ausgewählt habe, Grenzen auferlegen, die ich einzuhalten habe. Und diese Grenzen schützen mich.
BDSM ist für mich viel mehr als das, was Laien sich vielleicht darunter vorstellen. Viel mehr als Peitsche, körperliche Fesseln und "Ich befehle, du gehorchst!". Es geht viel tiefer, es beginnt im Kopf.
Das ist tatsächlich ein Thema, über das ich stundenlang reden/schreiben könnte, mich dabei garantiert zehntausend Mal wiederhole
, aber letztendlich würde meine Antwort immer hinauslaufen auf: In my submission I am free.