Geliebte eines gebundenen Mannes zu sein - ein NoGo. Da würde ich auch nicht einfach so reinschlittern. Ich mag einfach nicht. Ich möchte nicht heimlich lieben müssen. Verzichten auf ehrliche Nähe und offenen Umgang. Nicht verbergen, verschleiern, vertuschen. Ich möchte mich treffen können, wann und wo wir BEIDE es möchten. Kein schlechtes Gewissen haben, mein Verhalten nicht ständig kontrollieren müssen, keine Rücksicht nehmen auf die eingeschränkten Möglichkeiten eines gebundenen Mannes.
Keine Gefühle unterdrücken und auch keine Telefonnummern. Keine Angst haben vor Entdeckung, keine falsche Not empfinden für jemanden, für den ich nur zweite Geige bin. Möchte frei und offen bei jemandem ein- und ausgehen können, übernachten, wo wir es wollen und zusammen frühstücken, solange wir es möchten.
Ich möchte genießen dürfen, Hoffnungen, Wünsche und Träume haben, auch wenn diese vielleicht nicht in Erfüllung gehen. Aber das ist besser, als das Leben eines gebundenen Mannes einfach nur „mitzuleben“. Solidarität zu leben, die niemals wirklich gewürdigt und gedankt werden kann, weil die Umstände es nicht zulassen.
Ich möchte kein Drama. Keine Beschäftigung mit einem Mann, um den ich kreise und mich selber verliere; das Kümmern um ihn und die Bemühungen, alles zu tun, um ihm alles zu ermöglichen, während für mich nur flüchtige Glücksmomente bleiben. Ihn decken, für ihn lügen, Betrug mittragen. Himmel und Hölle direkt nebeneinander. Die Seelenschmerzen, die damit verbunden wären – nein, ich möchte das niemals.
Ich möchte nicht heimlich leben. Sondern offen, auf Augenhöhe, mit Verbindlichkeit und – ehrlich. Ich möchte meinen Gefühlen nicht befehlen müssen. Es tut mir nicht gut.
Das ist kein moralischer Zeigefinger - jeder so, wie es ihm gefällt und jedem das Seine. Für mich kommt die Rolle der Geliebten nicht in Frage. Ist aber nur meine ganz persönliche Meinung!