Sex nach Anleitung: Lustkiller oder Luststiller?

mit den Nippeln lässt sich wirklich viel anstellen, nur das Durchdiellascheziehn will mir nie gelingen.

Zugegeben, nicht in Sanskrit, und in einer eher "trockenen" Ausgabe, quasi zum Studium, nicht zum Bildergucken.

Und ganz ehrlich, es ist leicht verständlich, warum es bei Amazon wenig bis keine Punkte bekommt - es ist etwa so spannend wie eine Kreuzung aus Ulysses und dem Foucaultchen Pendel.

Wer sich davon echte Inspiration erwartet - außer im Rahmen indischer Geisteslehre oder akzeptablem sozioerotischen Verhaltens in polygamen Beziehungen - wird enttäuscht.

Ok, es gibt ein paar putzige Erklärungen, wie man dem Partner möglichst luststeigernd die Brustwarzen mit extra dazu angefeilten Fingernägeln zerkratzt... Spätestens da war mir klar, dass es zur Erweiterung des erotischen Horizontes eher esoterisch zu betrachten ist.

Das was zumeist als Kamasutra verkauft wird sind eher "Kopfkissenbücher" - nette Anleitungen für die japanische/chinesische Braut aus dem 18ten Jahrhundert...

Soviel zur Theorie

Ansonsten kommt die Inspiration doch meistens beim selbst ausprobieren... "Man kann nur mitreden, wenn man es selbst probiert hat" (Merci an Du weißt schon wer).

Und was da an Phantasie so im Kopf rumspukt, hat Frau irgendwo mal gelesen, gesehen oder gehört.. Aber extrem unwahrscheinlich, dass das aus einer 10-stufigen Anleitung zum Was-weiß-ich kam. Wir reden hier schließlich von Sex, nicht von einem IKEA-Möbel...

...sehe ich nicht nur als Quelle für Anregungen, Dinge auszuprobieren, an die man noch nicht gedacht hat. Es kann ein schönes Spiel sein, sich vorab etwas auszusuchen, das Vergnügen verspricht, und sich dann darauf zu freuen.

Es kann Abwechslung bringen, wenn der Spaß zur immer gleichen Routine geworden ist.

Es geht nicht darum, alles peinlich genau auszuführen. Immerhin steht kein Punktrichter dabei und bewertetet die Leistungen.

ist es das schönste Hobby überhaupt, Sex anzuleiten, zum Beispiel Rollenspiele zu initiieren, Partys zu arrangieren. Das hat für die ausführenden den Kick, dass sie zu Beginn nicht wissen, was geschieht, ist irgendwie wie Weihnachten und Geburtstag zusammen. Mit den Stunden werden die Anregungen zum Selbstläufer.

Aber das ist nur etwas für "Perverse".

Ich sehe das eigentlich genauso wie Legonaut.

"Sex nach Anleitung" kann richtig Spaß machen, wenn man es spielerisch angeht. Man darf nur nicht erwarten, dass alles tatsächlich gut funktioniert und dass Positionen, die optisch vielversprechend sind, auch tatsächlich viel Lust und Freude bereiten.

Ein Großteil von lediglich gezeichneten Stellungen aus manchen der schon erwähnten "Kamasutra"-Bücher scheinen mir bei gegebener durchschnittlicher Anatomie beider Partner (also mit Fleisch auf nicht biegbaren Oberschenkelknochen und ohne die Länge und Beweglichkeit eines Blauwalgemächts) auch schier unmöglich zu sein ...

Ich find nichts schlimmes dran sich das Kamasutra als Anleitung zu holen.

Beim ersten Mal würde es mit Sicherheit etwas Lehrstundenmäßig ablaufen, aber zum einen kann man auch nur so testen ob die Stellungen sich gut anfühlen und was sie mir und meiner Partnerin bringen.

Wenns gut ist, wovon ich jetzt einfach ausgehe, braucht man die Anleitung beim zweiten Mal schon nicht mehr.
Der Mensch lernt nie aus!

öde und langweilig

...wir haben beide auch so genug fantasie

Ich halte auch schon etwas davon, sich Rat zu suchen bei den Personen, die Bücher geschrieben haben, allerdings sollte man bei dem Buch und dem Thema doch SEHR kritisch sein. Das Kamasutra hat ja seinen Ursprung in Asien und dort ist eben vieles dem Mann untergeordnet und die Frau kämpft um ihre Stellung in der Gesellschaft - muß teilweise um einkaufen gehen zu können auch den Mann um Erlaubnis fragen und bei ihr dreht sich alles um die Ehe. Sex ist in diesem Buch Teil einer gelebten Religion, die ich nicht so ganz vorbehaltlos akzeptieren möchte. Besser gefallen hat mir jedenfalls in meinem persönlichen Verständnis das Buch bzw die Bücher von Alex Comfort: Joy of Sex und More Joy of Sex. Eben weil dort auch über Gefühle geredet wurde, die beim Sex in Spiel sein können. Sex auf Stellungen zu reduzieren bedeutet auch sich in eine Art Wettbewerb einzulassen, wer am meisten Stellungen kann - so als ob dies das wichtigste überhaupt wäre. Ich glaube, dass der Sex mit jedem Menschen anders ist, weil die Lebenserfahrung, die der Mensch mitbringt, sich auch in den Sex-Stellungen wiederfindet - grundsätzlich wird ja überall der Oral, Anal- und Vaginalsex praktiziert, wobei gerade im Kamsasutra der Frau die "Diener" und dem Mann die "Gebieter"-Rolle zufällt. Im Amerikanischen zum Beispiel gilt der Blow-Job irgendwie schon als Qualitätsmerkmal, wobei auch hier der Mann die Genießerrolle hat. Witzig finde ich dann die Anpassungsfähigkeit in der Beziehung, wenn es darum geht, NACH dem Sex festzulegen, wer am nächsten Mal mit dem "Bedienen" des anderen an der Reihe ist. Für mich ist das Kamsutra eher Ausdruck einer sexistisch orientiereten Wertegesellschaft, in dem Sex konsumiert und nicht mehr genossen wird - denn zum absoluten Genießen gehört einfach die Möglichkeit sich Zeit nehmen zu können beim Sex und zwar nach dem eigenen Lebensschema. Die Differenz zwischen dem, was ich bei einem anderen Menschen nicht verstehe und was mich erotisch anzieht, MUSS bei mir einfach die LIEBE sein - wenn ich das Kamsutra dazu lese, finde ich einfach mit der Zeit nichts mehr, was interessant ist , oder ich habe nicht mit der richtigen Partnerin den Zauber dieses Buches beim Lesen entdeckt ... .

Genau! Und auch wenn ihr es nicht mehr hören könnt, SHADES OF GREY...

Mein Freund, hat eine eher verklemmte Frau... das Licht mußte die letzten Jahre aus sein. Jetzt hat sie ne Augenbinde und er ist im siebenten Himmel!

Meine Frau ist auch eher sehr konserativ. Nie und nimmer nicht hätte ich ihr mit einem Plug kommen dürfen. Und so richtig Spaß hat es ihr auch erst mit Augenbinde und Fesseln gemacht.

Also, danke Mr. Grey

braucht man Mr.Grey? Da kann man nicht selbst darauf kommen?

Ich würde eher vermuten, dass Frauen, die so geartet wie geschildert sind, weder Mr.Grey lesen noch sehen.

Das hat u. A. was mit "sich trauen" tun. Manche Gedanken sickern langsam ins Bewustsein und es hilft ungemein, wenn Dinge einfach mal in den breiteren Medien umd somit im Gespäch sind.

Lieber Fesselnd, du solltest einfach nicht immer von dir ausgehen!

für mich eher ein Lustkiller

Ich bin ein spontaner Mensch, je nach Laune und Situation möchte ich spontan diese oder jene Stellung, eine in die andere fliessen lassen,ohne gross darüber nachzudenken. Einfach nach Gefühl

...kommt doch immer darauf an wer die Anweisungen gibt....lach

Sex nach Anleitung geht garnicht.....

Ist ein Paar bereits eine geraume Zeit zusammen, dann kennen sie auch die Stellungen/Positionen, die sie einnehmen müssen, um den bestmöglichen Lustgewinn zu haben. Auch wenn man zu Beginn noch etwas experimentiert, kehrt man doch irgendwann zu "Altbekanntem" zurück...

Da Sex keine Challenge oder ein "who's fucking best" werden, sondern Spaß machen sollte... finde ich die Wahl verschiedener/unterschiedlicher Locations u/o die Zweckentfremdung des eigenen Mobiliars wesentlich sinn- und reizvoller, als nach einem Buch/einer Anleitung zu hantieren.

Sex, glaube ich, sollte aus der Fantasie heraus entstehen aber eine Anleitung, wie das Kamasutra, kann auch ganz erregend sein. Und wenn man es ganz richtig machen möchte, fantasiert man etwas zur Anleitung hinzu.

Sex nach Anleitung ? Da vergeht mir ganz schnell die Lust.

…wenn aber Anleitung als aktive Begleitung - ob in schöner Zweisamkeit oder per Telefon/Skype - kann das im D/S Kontext sehr inspirierend wirken. Von einer Wohnung zur anderen, egal auf welche Distanz.

Anleitung in Form " Handbuch" geht natürlich gar nicht.

Nein, uns beschleicht nicht Gefühl beim Sex immer wieder gleiche Stellungen einzunehmen.
Wir NEHMEN immer wieder die gleichen Stellungen ein (2-3 Standardstellungen...sooo langweilige Leute sind wir).
Und das ist prima so...weil..das sind die etablierten Stellungen, gemütlich, bequem und mit Orgsmusgarantie
Langweilig????
Mitnichten...der Spass kommt von den Phantasien, die wir auch ausleben- nicht von irgenwelchen Stellungen. Allerdings haben diese Phantasien denn doch deutlich komplexere Inhalte als "Schatz ich will mal auf dem Küchentisch" das haben wir mit 16 Jahren abgehakt, heute sind wir experementierfreudige und entwicklungspralle 3 Jahrzehnte weiter -

Also ich finde es nicht schlecht sich tipps, anregungen ect zu holen. Man kann es ja für sich individuell umsetzten.

Wer auf was genau steht muss bzw sollte auch jeder für sich entscheiden...ich zb kann dem Kamasutra zur bedingt was abgewinnen...teil ist es mir zu esoterisch oder bestimmt atmenübungen die einfach nur antörnend sind ect ne danke...ich hol mir aber immer gern anreize von überall und koch dann mein eigenes Süppchen

Ich handle natürlich am liebsten intuitiv, wenn ich so in Fluss gerate gibt es dabei auch genügend Abwechselung aber Neugier sucht automatisch auch Inspiration und wenn ich den Vergleich zu Sprachen mal herannehme ist es sicher nicht das Schlechteste auf einen grossen Wortschatz zugreifen zu können, Redewendungen zu kennen und auch ein paar Zungenbrecher zu beherrschen.

mich ist es ein Lustkiller - wo bleibt die Spontanität??