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Leben und lieben mit psychischen Erkrankungen

Leben und lieben mit psychischen Erkrankungen
In dem Thread "zur falschen Zeit kennengelernt" hat sich eine ganz interessante Diskussion entwickelt. Grundlage war mein Erlebnis mit einer Partnerin, die eine psychische Erkrankung entwickelt hat. Von der mehr allgemein gefassten Diskussion würde ich jetzt gerne zu einer tieferen Betrachtung einer solchen Situation übergehen.

Wer erlebt so eine Beziehung, wie geht man mit so einer Beziehung um, wie kann man als Co-Betroffener damit klarkommen? All solche Fragen und deren Antworten würden mich interessieren.

Ich selber bin nicht wirklich direkt betroffen, ich erlebe diese Situation zwar gerade aktuell mit, aber ohne dass eine Beziehung in Frage käme. Die Person, um die es bei mir geht, ist zwar der Mensch, mit dem ich mein Leben verbringen möchte, aber sie ist aus verschiedensten Gründen dazu nicht bereit. Gründe, die aber nicht in unseren Personen liegen.

Wir hatten lange keinen Kontakt, nun hat sie sich vor wenigen Tagen plötzlich wieder bei mir gemeldet (warum auch immer) und jetzt stehe ich einfach an...

Ich habe aufgrund meiner beruflichen Tätigkeit eine gewisse psychologische Ausbildung, ein bissl analysieren kann ich also, mein bester Freund ist Psychotherapeut, ich treibe mich also auch in den entsprechenden Kreisen rum. Dennoch möchte ich Betrachtungen kennen lernen, die über die wissenschaftliche Rezeption des Themas herausgehen.

Ich freue mich, wenn ihr mir mit euren Erfahrungen ein wenig beim Gedanken-Sortieren helft.
Bemerkenswertes Thema!
Ich selbst ebenso nicht betroffen, dennoch sehr interessiert, weil die Konfrontation mit der Materie "psychische Erkrankungen" heute fast schon alltäglich ist.
Ob in der Familie, im Berufsleben, im Freundeskreis, etc.

*top* RidcullyM
...wobei die Diagnosekriterien ja immer enger gefasst werden. Was früher zu den normalen Tiefen des Lebens oder als persönliche Eigenart gezählt wurde, gilt heute schon als pathologischer Zustand.


Was ernstzunehmende psychsiche Krankheiten betrifft, so ist es wohl die größte Herausforderung, den betroffenen einerseits mit seinen Meinungen und Gefühlen wie jeden anderen Menschen zu respektieren, sich andererseits nicht in pathologische Gedankenwelten hineinziehen zu lassen.
*********en79:
Was früher zu den normalen Tiefen des Lebens oder als persönliche Eigenart gezählt wurde, gilt heute schon als pathologischer Zustand.

Ja, das sehe ich genau so.
Das mag einerseits an den besseren diagnostischen Möglichkeiten liegen, andererseits, leider, an der inzwischen vorherrschenden Vollkaskomentalität, die dazu führt, dass Mensch nicht mehr selber für sein Handeln verantwortlich ist, sondern immer "jemand anderer" schuld ist.

Mir gehts hier um die kaum abgrenzbare echte Erkrankung.
****ika:
weil die Konfrontation mit der Materie "psychische Erkrankungen" heute fast schon alltäglich ist.
Um die Menschen und Meinungen, die wirklich von so einer, ich mag es kaum sagen, Katastrophe betroffen sind.
Und "betroffen" sind, meiner Meinung nach, oftmals die "Außenstehenden", also die Menschen, die mit so einer Erkrankung konfrontiert werden und damit umgehen müssen/wollen/dürfen.
Was tut ihr? Wie geht ihr im täglichen Leben und im Kontakt mit diesen Menschen um?
NEWFACE
****AR Mann
1.629 Beiträge
Als KOPFmensch habe ich
die letzten Jahre sehr intensiv erlebt und verbracht.
Ob nun im realen Leben oder in der Szene, es fällt mir auch wie viel Menschen um mich herum nicht "gerde denken " können.
So vieles , das nur auf Drumherum erlebtem basiert wird als wirklich wahr genommen.
Und ich habe mit meinen 20 jahren Buechererfahrung gemarkt das ich damit nicht weiter komme.
Ich merkte oder spürte zwar vieles zu wissen aber nicht voran zu kommen.

Im letzen JAhr kamen die ersten Boten von Tanrtischem Denken an mich heran.
Ich fand es gut und lies mich drauf ein. In diesem JAhr habe ich tiefe Erfahrungen im Leben , auf emotionaler Ebene erfahren. So vieles das ich durch lesen udn denken gedacht habe hatt sich auf einer Ebene der Nähe zum anderenMenschen verändert.

Kopf und denken ist das eine, Nähe und Emotionalitaet das andere.
Und ich kann es nicht erklären!!!
Mir wurde so viel dinge auf einmal klar , ich fasse es selber nicht.
Ich freue mich im innern aber sehr.

Für mich ergibt sich nach diesen Erfahrungen das ich diesen mir unbekannten Bereich der Seele udn Emotion genauer kennelernen möchte.
Ich spürte nach den tantrischen Ritualen in mir selber ein anderers wirken.

Ja ich weiß wie sich das liest..... (gleich herbt er ab....usw...)

Ich bin fest davon überzeugt das wir weniger psychische Krankheiten hätten , wenn wir uns mehr auf die Nähe zu anderen Menchen einlassen würde.

Wir sind zwar hier in einem Kontakt und Sexforum, was wir aber im inneren wirklich suchen das sind die Dinge die uns ausfüllen , die uns langfristig befriedigen.
Ich gebe gern weiter Infos dazu weiter. Aber in einer PM
Hier im offenen Bereich würde das nur zu ganz vielen seltsamen Reaktionen führen.
NAMASTE
********eams Frau
2.872 Beiträge
Was tut ihr? Wie geht ihr im täglichen Leben und im Kontakt mit diesen Menschen um?

Die Frage ist gar nicht so einfach zu beantworten, ich versuche es dennoch.

Vorweg geschickt sei, dass ich als ehemalige Depressionserkrankte wie auch als Mensch, der psychisch Erkrankte in seinem Umfeld hat, beide Seiten kenne. Trotzdem ist natürlich die Interaktion zwischen zwei Personen auch sehr von deren Persönlichkeiten und der Erkrankung abhängig.

Als Erkrankte habe ich den Kontakt mit Nicht-Erkrankten als sehr anstrengend erlebt. Selbst bei allem guten Willen der Menschen um mich herum, konnten diese nicht wirklich erfassen, wie es mir ging und auch warum ich was tat. So war ich eigentlich ständig in der Position mich und die Depression erklären zu müssen. Und beim Gegenüber entsteht dann schnell der Eindruck, "man wolle sich ja nicht helfen lassen" oder "man solle sich doch nicht so anstellen" oder auch "Das ist doch alles gar nicht so schlimm." Fast zwangsweise gibt es dann Streit, wenn man noch die Energie dafür hat oder, weil einfacher, Rückzug mit schlechtem Gewissen auf beiden Seiten.

Auf der Gegenseite weiß ich heute, wie wichtig es ist, sein Helfersyndrom zurückzunehmen. Noch so gut gemeinte "Lösungsvorschläge" helfen in aller Regel nicht weiter und setzen das Selbstwertgefühl des Erkrankten noch weiter herab oder provozieren einfach Unstimmigkeiten. Besser ist es, einfach da zu sein, wenn der Erkrankte einen braucht, die Schulter zum ausheulen anzubieten oder einfach eine Umarmung, als Zeichen, ich bin bei dir. Das kann natürlich nicht jeder und es is auch völlig legitim zu sagen, dass man das nicht leisten kann. Auch die eigene Hilflosigkeit hinzunehmen, kann so manchen überfordern. Es ist und bleibt eine persönliche Entscheidung. Wenn man sich aber drauf einlassen will, dann ist es sicher eine gute Idee, sich dabei zum Beispiel von einer Selbsthilfegruppe für Angehörige begleiten zu lassen.

Noch anders sieht es natürlich aus, bei Menschen, die aufgrund ihrer Erkrankung übergriffig werden, egal ob körperlich oder auch verbal. Dies sollte der Punkt sein, wo man als Angehöriger oder Freund ganz schnell die Notbremse für sich ziehen sollte. Dieses Päckchen sollte niemand tragen wollen und müssen.
*****dne Frau
6 Beiträge
Das Thema nimmt bei mir viel Raum ein, da ich als Pertnerin eines Mannes mit diagnostizierter psychischer Behinderung betroffen bin.

Innerhalb unserer Beziehung habe wir einen guten Umgang damit gefunden, wir gehen ohne Tabus mit dem Thema um und es ist klar, dass die Behinderung immer einen gewissen Raum in der Beziehung einnehmen wird, wie eine Hypothek, die bedient werden muss. Da haben wir uns drauf eingestellt.

Schwieriger ist es, gegenüber anderen Personen. Seine von der Norm abweichenden Eigenheiten sind nicht so auffällig, dass sie direkt mit psychischen Diagnosen in Zusammenhang gebracht werden aber auffällig genug um zu Irritationen zu führen. Nun hat er aber weder eine ICD Nr. auf der Stirn, die das abweichende Verhalten erklären würde, noch wäre es immer angeraten offen mit einer psychischen Diagnode umzugehen, da die Angst vor Stigmatisierung auf Grund von Vorurteilen und Halbwissen doch leider berechtigt ist.

Da fühle ich mich dann manchmal unangenehm berührt, wenn ich merke, dass ihm/uns eine befremdete oder ablehnde Reaktion, sei es auch höflich überspielt. Ich kenne zwar die Hintergründe seiner Vehaltensmuster, die anderen aber nicht.

Würde mein Partner humpeln, träfe er auf Verständnis, wenn man auf einen schlecht verheilten Knochenbruch verweisen würde. Würde er bestimmte Situationen auf Grund körperlicher Schmerzen vermeiden, wäre niemand irritiert.

Psychische Verletzungen und soziale Schmerzen lösen andere Reaktionen aus, sind noch enger mit dem Selbstwertgefühl verknüpft und auch für nicht Betroffene nachvollziehbar schnell mit einer negativen Wertung der Person behaftet. Das tut mir als Partnerin dann auch weh und ich muss aufpassen, nicht in die Rechtfertigungsposition bzgl meiner Partnerwahl zu kommen.
********eams:
wie wichtig es ist, sein Helfersyndrom zurückzunehmen. Noch so gut gemeinte "Lösungsvorschläge" helfen in aller Regel nicht weiter und setzen das Selbstwertgefühl des Erkrankten noch weiter herab oder provozieren einfach Unstimmigkeiten

Oh ja, das weiß ich auch, habe es selbst erlebt (nicht im vorliegenden Fall) und beherzige das.
Einer der grundlegenden Tipps überhaupt.

********eams:
Besser ist es, einfach da zu sein, wenn der Erkrankte einen braucht, die Schulter zum ausheulen anzubieten oder einfach eine Umarmung, als Zeichen, ich bin bei dir.

Und jetzt kommt der kontroverse Anteil der Geschichte. Als "Gesunder" wird von mir also gefordert, immer und überall für die erkrankte Person da zu sein.
So weit so gut, ich mache das, inzwischen schon seit Jahren (nicht für die Eine die ich hier im Aufmacher erwähnt habe, sondern allgemein)
Ich mache das, ich habe gelernt, das Verhalten der Betroffenen zu verstehen, ich richte mich danach, aber wo bleibe ich?
Ein Mensch, den ich liebe bekommt alles von mir, alles, was ich geben kann. Aber irgendwo komme ich auch an meine Grenze, ich kann nicht mehr weiter, ich habe nichts mehr zu geben...
Was ist dann die Möglichkeit, die ich noch habe?
********eams Frau
2.872 Beiträge
Auch das schrieb ich schon. Es ist völlig legitim zu sagen, dass die eigene Grenze überschritten ist. Letzten Endes gebietet dann der Selbsterhaltungstrieb den Rückzug und das ist auch völlig in Ordnung.

Und nein, meines Erachtens muss man auch dann kein schlechtes Gewissen haben.
*****dne:
Würde mein Partner humpeln, träfe er auf Verständnis, wenn man auf einen schlecht verheilten Knochenbruch verweisen würde. Würde er bestimmte Situationen auf Grund körperlicher Schmerzen vermeiden, wäre niemand irritiert.

Jepp, noch ein Thema was zu besprechen wäre.
Die Akzeptanz von Erkrankungen. Wobei mir das jetzt hier im Thread zu weit geht. Ich weiß zwar, und habe es gerade wieder erfahren, dass die Akzeptanz sehr gering ist, aber das sehe ich als -zweite Stufe die es abzuarbeiten gilt- an.

Man muss, so wie Du, erst mal auf diese Stufe kommen. Bei mir ist das so, dass ich (noch) Lichtjahre davon entfernt bin.
Einen Zugang wie Du ihn hast, den würde ich mir wünschen...
********eams:
Letzten Endes gebietet dann der Selbsterhaltungstrieb den Rückzug und das ist auch völlig in Ordnung.

Ja, im Normalfall schon, bei mir persönlich halt nicht.
Für mich waren und sind andere Menschen halt wichtiger als ich, da ist der Selbsterhaltungstrieb ziemlich zweitrangig....
Der clou, Rid, ...
...wird sein, deine grenzen frühzeitig zu erkennen und abzustecken, bevor sie auf dich zurasen. Und stets bewusst wahrzunehmen, inwieweit es noch möglich ist, in der situation du selbst zu sein, ohne dich selbst für die person aufzugeben. Das sollte glaube ich als erstes geschehen, wenn wir uns entscheiden, mit einer psyhisch kranken person engen kontakt/freundschaft/beziehung zu haben.
********eams Frau
2.872 Beiträge
******lyM:
Für mich waren und sind andere Menschen halt wichtiger als ich, da ist der Selbsterhaltungstrieb ziemlich zweitrangig....

Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um, sagt ein altes Sprichwort, aber es ist deine Entscheidung....

In diesem Fall empfehle ich dir dringend, Unterstützung zu suchen, möglichst in einer Selbsthilfegruppe, die sich regelmäßig trifft. Diese Belastung wirst du nur durch eine Forendiskussion nicht alleine tragen können.
Alexia, das ist schon klar. Als normaler Mensch würde ich mich auch vor solchen Dingen abschotten.

Aber darum gehts hier nicht. Ich als Spinner, der so ziemlich alle Menschen liebt, bin nun mal mit dieser speziellen Situation konfrontiert.
Und ich lasse mich drauf ein, auch wenn es bequemer wäre zu sagen, interessiert mich nicht.
Ich lasse mich drauf ein, obwohl ich vordergründig nichts davon habe.
Ich lasse mich drauf ein, weil ich hoffe einem Menschen damit Gutes zu tun, auch wenn ich nicht daran beteiligt bin.
********eams:
In diesem Fall empfehle ich dir dringend, Unterstützung zu suchen, möglichst in einer Selbsthilfegruppe, die sich regelmäßig trifft. Diese Belastung wirst du nur durch eine Forendiskussion nicht alleine tragen können.

Mag sein, sollte diese Belastung zu schwer werden, dann mache ich das.
Momentan kann ich das noch alleine tragen.
Meine glückliche Alternative ist ja immer noch, ich lass es einfach sein.
Ich habe keine Veratwortung gegenüber der Frau, ich kann machen was ich will und ich muss niemals auf sie reagieren.
Wir haben kein gemeisames Leben, keine gemeinsamen Verpflichtugen, es ist einfach egal.
*****dne Frau
6 Beiträge
Abgrenzungen
Ich glaube, vermeintliche Erwartungen sich selbst immer zurücknehmen zu müssen, sind eine selbst gemachte Falle des eigenen Wertesystems.

Sollte diese Forderung von außen oder von meinem Partner an mich gerichtet werden, würde ich es zurückweisen. Das ist aber noch nie geschehen.

Schwieriger ist es dann schon, seine eignen, inneren Aufträge zu reflektieren und auf den Prüfstand zu stellen.

In erster Linie führe ich eine Beziehung aus egoistischen Motiven, weil es mir gut mit ihm geht, und indirekt natürlich auch, wenn ich sehe, dass ich ihm gut tue. Ein gewisses Maß an „gebraucht werden“ ist sicher mit im Spiel aber das sehe ich unproblematisch.

Eine Beziehung ohne beiderseitige Fürsorglichkeit würde ich auch nicht führen wollen. Die Behinderungen machen dabei aber nur einen Teilaspekt aus. . Ich halte es für richtig und wichtig die Behinderung nicht zu ignorieren oder zu relativieren aber ich bin weder die Krankenschwester noch die Therapeutin meines Partners. Wenn die Behinderung zu sehr in den Mittelpunkt rückt und meine eigenen Befindlichkeiten dabei auf der Strecke bleiben, läuft etwas schief. Dann muss und kommt das auf den Tisch.

A und O in solchen Konstellationen, sind für mich eine offene und ehrliche Kommunikation.
********nder Mann
2.896 Beiträge
******lyM:
Wer erlebt so eine Beziehung, wie geht man mit so einer Beziehung um, wie kann man als Co-Betroffener damit klarkommen?

Wer ist "man"? *zwinker*

Generell kann ich (mal wieder) nur sagen: "Selbstfürsorge." Konkret heißt das für mich, dass ich (idealerweise) nicht co-betroffen bin. (Sonst bin ich nämlich ziemlich schnell Teil des Problems *zwinker* Und das wird dann für mich zum Problem.)

Ich las letztens einen Artikel, der davon sprach, dass es nicht darum geht, dass der Partner nicht gestört ist, sondern dass die beiden Menschen (mitsamt ihren Eigenheiten) zueinander kompatibel sind.

http://thephilosophersmail.c … p-marrying-the-wrong-people/

Heißt: Ein Mensch ist erst einmal so, wie er ist. Je nachdem, wie er ist beziehungsweise sich (mir gegenüber) verhält, will ich mit ihm/ihr allerdings nichts oder nur in begrenztem Maße zu tun haben.

Oder auch:



Was auf den ersten Blick so merkwürdig anmutet, hat - je mehr Frauen ich kennenlerne - einen absolut wahren Kern. (Und neben dem "wissenschaftlichen Ansatz" finde ich auch seine sprachliche Präzision sehr gut.)
...und ich bin aufgrund aktueller Entwicklung schon wieder raus aus dem Thema. Tschuldigung, dass ich das hier eröffnet habe. Es gab einen Moment, wo ich dachte, das würde mir helfen, die Realität scheint anders, also lassen wir es einfach...
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Auch wenn sich für den TE das Thema schon wieder erledigt hat, möchte ich doch noch mal auf einen Gesichtspunkt eingehen:

******lyM:
Und jetzt kommt der kontroverse Anteil der Geschichte. Als "Gesunder" wird von mir also gefordert, immer und überall für die erkrankte Person da zu sein.
Ich mache das, ich habe gelernt, das Verhalten der Betroffenen zu verstehen, ich richte mich danach, aber wo bleibe ich?
Ein Mensch, den ich liebe bekommt alles von mir, alles, was ich geben kann. Aber irgendwo komme ich auch an meine Grenze, ich kann nicht mehr weiter, ich habe nichts mehr zu geben...

Das EP bezog sich doch im Grunde genommen auf "Leben und Lieben", also auf eine Partnerschaft.

Was ich nicht verstehe, ist der Fakt, dass der TE hier schreibt, dass er immer nur gibt, gibt, gibt, bis er sich total ausgelaugt fühlt und nichts mehr zu geben hat.
Aber ist es denn in einer Partnerschaft nicht so, dass der andere auch etwas gibt, etwas zu geben hat? Für mich klingt das so, als wenn psychisch erkrankte Menschen immer nur nehmen würden, aber nie geben.
Sicher kann de Balance durchaus unausgeglichen sein, so dass der gesunde Partner vielleicht auch häufig mehr gibt, mehr Verständnis aufbringen muss, mehr Zugeständnisse macht. Aber dass das Ganze komplett einseitig ist, kann ich mir überhaupt nicht vorstellen.

Ich als derzeit Betroffene - mit einer mittelschweren Depressionen, Burnout und durch Mobbing ausgelösten Ängsten (auf dem Weg der Besserung) - wünsche mir sehr einen Partner, der natürlich auch Verständnis und Unterstützung aufbringen sollte, dem ich aber auch ganz viel geben möchte. Ich möchte nicht nur nehmen, ich möchte durchaus auch geben!
Und danach sehne ich mich sogar regelrecht.
*****ess:
Für mich klingt das so, als wenn psychisch erkrankte Menschen immer nur nehmen würden, aber nie geben.
Und genau so ist es...
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Und genau so ist es...

Sorry, aber das sehe ich überhaupt nicht so!
Und diese Verallgemeinerung sehe ich jetzt auch ein bisschen als persönlichen Angriff.

Sicher brauche ich in meiner derzeitigen Phase vielleicht mehr als ich selber geben kann, aber das heißt nicht, dass ich nur nehme und nichts gebe!

Aber ich kann ja auch nur von mir sprechen und von den anderen, die ich kenne.
(Eine Ausnahme gibt es da auch - eine Person, die immer nur haben will und von anderen etwas erwartet, aber nichts geben kann.)

Die Personen, mit denen du zu tun hast, die kenne ich natürlich nicht.
*****ess:
Und diese Verallgemeinerung sehe ich jetzt auch ein bisschen als persönlichen Angriff.

Nein, das ist kein persönlicher Angriff. Tut mir leid, wenn Du das so gesehen hast.
Es ist einfach nur mein persönlicher Eindruck.

Meinen speziellen Fall kennst Du nicht, das ist klar.
Ich weiß nicht, ob und was ich momentan tun soll. Jetzt gerade aktuell bin ich wieder zurückgewiesen worden.
Ich schrieb von Menschen, die sie lieben, sie lieben für das, was sie ist.
Und ich muss mir erklären lassen, dass das L-Wort nicht zulässig sei...

Ich weiß, dass es dieser Frau schwerfällt Liebe zuzulassen, weil sie sich, schon in guten Tagen, nicht wert sieht, geliebt zu werden.
Ich weiß aber auch, dass es ein paar Menschen gibt, die sie lieben, ich weiß das, weil ich es erlebt habe, und noch erlebe.
Ich weiß, dass einige Menschen alles für diese Frau tun würden, und tun. Weil sie sie lieben. Und es tut weh, wenn das nicht zu ihr durchdringt...

Versuchender, danke für das Video, ich kannte es schon, aber es ist immer mal wieder wert angesehen zu werden.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Ich verstehe es trotzdem immer noch nicht.
Nur weil eine Frau, der du deine Liebe gibst, dich nicht zurück liebt (bzw. es nicht kann), kommst du zu der Schlussfolgerung, dass alle psychisch erkrankten Menschen immer nur nehmen, aber niemals geben wollen?

Es gibt doch noch so viel mehr, was man geben kann außer Liebe.

Also, ich möchte auch nicht alle Menschen lieben können. Ich möchte mich sicher manchen Menschen, die mir gut tun, eng vertraut fühlen, aber wahrhaft lieben möchte ich als monogam veranlagte Frau nur einen einzigen Mann (den ich noch suche). Muss ich mir dann auch unterstellen lassen, dass mich so viele Menschen lieben und ich ihnen das nicht zurück gebe? Ich kann so viel anderes geben: Freundschaft, Respekt, ein Ohr zum Zuhören, seelische Unterstützung, praktische Hilfen, ...

Vielleicht habe ich dich ja auch nur missverstanden. Ich weiß es nicht.
*****ess:
Nur weil eine Frau, der du deine Liebe gibst, dich nicht zurück liebt (bzw. es nicht kann), kommst du zu der Schlussfolgerung, dass alle psychisch erkrankten Menschen immer nur nehmen, aber niemals geben wollen?

Ich schreibe es ungern, aber es scheint notwendig zu sein...

Nein, nicht alle psychisch erkrankten Menschen sind so, natürlich nicht und das habe ich auch nicht geschrieben.
Keine Ahnung Vererteste welchen Kreuzzug Du führst, aber hier bist Du falsch damit...
NEWFACE
****AR Mann
1.629 Beiträge
@RidcullyM
sorry RidcullyM , aber das mit dem Kreuzzug ist zu heftiger Tobak.
Aus meiner lesenden Sicht geht das thema nicht nur um das was DU
ursprünglich geschrieben hast.
DAs Thema ist so präsent das es eine Eigenynamik entwickelt hat.

Bitte lies die Dingen mit einer Art Abstand.
Du siehst ja ja selber , es geht auch anders...
(sorry ich bin KEIN Moderator)
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