Es gibt in diesem Thread einige sehr feinsinnige, hoch interessante Beiträge.
Meiner Meinung nach lässt sich die Frage des Threads auf eine ganz simple Antwort destillieren. Egal, welche Mängel in einer Beziehung auftreten, egal nach welchem Zeitraum, ob nach 4 oder 40 Jahren: Die Ursache ist immer ein Mangel an Liebe.
Die Auswirkungen davon können unterschiedlichste Konsequenzen haben. Viel zu viele Menschen leben nicht im Hier und Jetzt, erkennen weder sich selbst noch ihren Partner. Wacht nun einer davon auf, kann es zum Bruch kommen, denn jeder Mensch muss für sich selbst entscheiden, was er will.
Es kann nach 40 Jahren mangelhafter Beziehung geradezu eine Befreiung sein, aus einem "goldenen Käfig" auszubrechen. Genauso kann es geradezu leichtsinning sein, nach 4 Jahren eine liebevolle Beziehung aus einem Impuls zu beenden.
Viele Menschen, inklusive mir, lernen erst spät, auf die innere Stimme zu hören, nicht nur auf verkopfte Argumente. Dadurch kommt es oft zu unüberlegten Handlungen, man bindet sich in einer Phase der Verliebtheit und verpasst den Übergang zum aktiven Lieben. Was dann meistens aus Vernunftgründen aufrecht erhalten wird, scheitert nicht selten an den eigenen Ansprüchen.
Da hier in diesem Forum die Sexualität korrekterweise als wichtiges Element in den meisten Beziehungen erkannt wird: Gerade hier lässt sich durch liebevolles, aktives Handeln fast jedes Problem lösen. Man muss es aber wollen, und wenn alle Beteiligten sich selbst und den oder die anderen wirklich lieben, kann es funktionieren, wenn es denn als Thema überhaupt erst einmal auftauchen sollte. Wie immer im Leben ist die Kommunikation entscheidend.
Ich bin davon überzeugt, dass man sich sogar aus Liebe trennen kann. Eine liebevolle Trennung hat ganz andere Konsequenzen als ein Rosenkrieg und hinterlässt nicht zwingend lauter Direkt- und Kollateralschaden. Alles schon erlebt und gelebt.