Es kann niemandes Interesse sein, dass eine/r in einer Partnerschaft dauerhaft unzufrieden ist.
Nein, das sollte es zumindest nicht sein und es ist ja immer die Frage, in wie weit man die Unzufriedenheit des Partners wahrnimmt. Selbst wenn man etliche Gespräche geführt hat, kann man doch blind sein.
Findet paar alleine keine Lösung: Paartherapie und schauen, wie es weiter gehen kann.
Ich stehe ja im Moment selber vor der Frage "was nun?".
Ich war schon einmal von meinem Partner getrennt - auf dem Papier sind wir fast 21 Jahre verheiratet. Damals hatte Paartherapie und Gespräche nichts gebracht. Mir hat einfach zu viel gefehlt, also habe ich mich getrennt. Ich habe meine Freiheit genossen, habe mich endlich nicht mehr eingeengt gefühlt und konnte
ich sein.
Vor ein paar Jahren hat mir ein damaliger Freund, dem ich sehr vertraut habe und der einer der sehr wenigen war, den ich überhaupt emotional an mich rangelassen habe und viel von mir gezeigt habe, einen Spiegel vorgehalten und mir einiges von mir gezeigt. Seine Meinung war mir immer sehr wichtig und ich habe, als dieser Freund und ich, uns im Streit voneinander entfernt haben, lange über das, was er gesagt hat, nachgedacht.
Durch unglückliche Umstände, bin ich vor 5 Jahren dann wieder in meine Ehe "reingerutscht" - weil ich mir das, was dieser Freund mir mal gesagt hatte, zu Herzen genommen habe und wirklich dachte, dass ich zu egoistisch mit der Trennung von meinem Partner gehandelt habe - ich wollte es wieder versuchen.
Dieser Versuch ist fehlgeschlagen, ich habe mir selbst etwas vorgemacht, denn auch vor 5 Jahren habe ich doch eigentlich schon gewusst, wie verschieden mein Mann und ich sind und dass das auf Dauer nicht gutgehen kann. Ich habe einfach das Gefühl zu ersticken.
Wenn wirklich zu viel fehlt in einer Partnerschaft und Gespräche usw. nicht wirklich eine Lösung bringen, dann sollte sich jeder ersteinmal für sich selbst klar werden, was ihm wichtig ist, was er will, mit welchen Kompromissen und Verzicht er leben kann - ohne sich selbst dabei aufzugeben. Man sollte
mit offenen Augen die Beziehung wahrnehmen und nicht nur die Bedürfnisse des Partners, sondern auch das Entgegenkommen des Partners für die eigenen Bedürfnisse wahrnehmen. Es kommt immer darauf an, was alles fehlt und wie man auf einen gemeinsamen Nenner kommen könnte.
Für mich persönlich bedeutet "ein gemeinsamer Nenner" nicht, dass man sich in die Arbeit stürzt und sich viele Freiräume lässt und nur noch die Familie und die oberflächlichen Dinge gemeinsam hat. Darin sehe ich persönlich nur eine oberflächliche Nähe, aber keine Liebe und Geborgenheit mehr. Aber ich bin ja auch eine Frau, die sind ja bekanntlich emotionaler und anspruchsvoller