Passend dazu folgender Artikel aus fitforfun.de:
+++schnipp+++
„Die Psyche muss damit fertig werden“
Überstürzen Sie nichts: Sex zu dritt kann nicht nur Lust bescheren. Ihre Expertin zum Thema: Sabine Werning, Psychologin mit Fachgebiet Paartherapie und Sexualstörungen.
Fit for Fun: Viele fantasieren vom Dreier – aber nur wenige wagen ihn. Wie groß ist der Schritt zwischen Wunsch und Wirklichkeit?
Sabine Werning: Riesig. In meiner Fantasie bin ich Regisseur: Die anderen sind sexuelle Objekte, die ich nach meinem Vorstellungen dirigieren kann. Genau das funktioniert aber nicht, wenn ich mich in eine „Echt-Situation“ begebe.
Warum nicht?
Sexualität ist etwas Intimes, ein sehr verletzliches Moment der Persönlichkeit. Wir haben es mit Menschen zu tun, die agieren, reagieren und Gefühle zeigen. So etwas ist unberechenbar und kann unkalkulierbare Nebenwirkungen haben.
Was ist gefährlich daran?
Da können ganz große Emotionen hochkochen. Sie hat mit einem anderen einen Rausch von Orgasmen, den ihr Partner ihr in zehn Jahren nicht beschert hat. Oder er macht Dinge mit einer anderen Frau, die er noch nie mit seiner eigenen versucht hat. Damit muss die Psyche erst einmal fertig werden.
Unserer Umfrage zufolge gibt es durchaus andere Meinungen.
Statistiken sagen nichts darüber aus, in welcher Phase des Lebens so ein Erlebnis stattfindet. Etwa, ob diejenigen ungebunden sind oder in einer festen Beziehung leben. Das ist ein großer Unterschied. Wer solo ist und der Dritte im Bunde, geht kein Risiko ein. Der kann entspannt genießen. Bei Paaren ist das etwas vollkommen anderes. Den vertrauten Körper in enger Umarmung mit einem Fremden zu sehen kann Eifersucht, Minderwertigkeitskomplexe, Zweifel und Angst hervorrufen.
Kann, muss aber doch nicht!
Ich sehe in meiner Praxis natürlich nur Paare, bei denen es zu Problemen geführt hat. Und selbst die, die beim ersten Mal vielleicht total begeistert sind, landen irgendwann hart auf dem Boden. Denn wir Menschen sind so strukturiert, dass wir nach mehr gieren. Ich kenne ein Paar, das positive Erfahrungen mit einem zweiten Mann gemacht hat. Das reichte der Frau aber nicht. Sie bekam Lust auf mehr – und ihr Mann die Probleme.
Wie bleibt ein „guter“ Dreier kein Traum – etwa für ein Paar?
Nur wer sich auf sich selbst verlassen kann, kann so was durchziehen. Stabiles Körpergefühl und ausgeprägtes Selbstbewusstsein sind die wichtigsten Voraussetzungen. Die Beziehung sollte also vertrauensvoll und gefestigt sein. Doch viele Paare denken darüber nach, wenn sie mit ihrem Sex nicht mehr zufrieden sind. Das Fremde soll den Kick bringen. Das aber geht häufig nach hinten los. Weil man sich nicht klar macht, dass es drei Gewinner nie geben kann. Einer ist eher Zuschauer – und der muss voyeuristisch drauf sein, um das genießen zu können.
Mein Partner konfrontiert mich mit dem Wunsch nach einem Dreier – ich will aber nicht. Und jetzt?
Unbedingt nein sagen. Was zählt, ist die eigene Wahrnehmung. Sexuelle Störungen entstehen, weil diese Signale überhört werden. Weil ich versuche, etwas zu machen, was ich nicht machen will.
+++schnapp+++