Virtuelles BDSM erleben?
Das Scheitern eines ähnlichen Themas auf einer speziellen SM-Seite hat mich angeregt, doch hier mal unter anderen Vorgaben nachzufragen, ob das für einige von Euch in Frage käme.In jenem Thema stellte sich heraus, dass die Leser- und Schreiber-innen vollkommen falsche Vorstellungen von der Umsetzung virtuellen BDSMs hatten. Da kamen seltsame Dinge zu Tage, die ich lieber nicht erwähne, um nicht auch hier falsche Vorstellungen aufkommen zu lassen. Zum Teil lag es natürlich daran, dass manche virtuell genanntes BDSM schon gruselig schlecht erlebt hatten. Auch diese Beispiele lasse ich weg.
Vorneweg möchte ich betonen, dass BDSM in der Qualität noch nie vergleichbar war, zu verschieden sind die Meinungen, was BDSM überhaupt ist, und zu verschieden sind die Voraussetzungen, die Tops bieten. Manch einer schaut sich SoG an und nennt sich danach Dom, weil er denkt, das bekäme er auch hin. Andere haben schon echte Erfahrungen mit Subs gesammelt, aber irgendwie wollte es nicht so recht klappen und zuweilen passierten auch Unfälle. Andere zelebrieren Vorführungen so, dass es manchen Subs eine Ehre ist, von diesen Doms bespielt zu werden. Alle nennen sich Dom, aber welch himmelweiter Unterschied!
Mein Lieblingsbeispiel ist für mich meinem Namen entsprechend das Fesseln. Das kann ich so, wie ich es üblicherweise brauche. Zuweilen hole ich mir aber die Hilfe von Herren, die das besser als ich können, und für ästhetische Fesselungen versuche ich, Shibarimeister zu gewinnen.
Und nun zum eigentlichen Thema: so wie es verschiedene Fesselkünstler oder auch Doms gibt, so gibt es auch im Bereich des virtuellen BDSM völlig verschiedene Möglichkeiten. Grundsätzlich gesehen kann virtuelles BDSM bei Fernbeziehungen dienen, es kann ohnehin durch realen SM ergänzt werden. Ich sehe drei Schwerpunkte neben der Fernbeziehung:
1. Der unverbindliche Einstieg, das Sichausprobieren, ob es überhaupt in Frage kommt, ob man Sub, Sklavin, Dienerin oder was auch immer sein könnte.
2. Das heimliche Ausleben von Fantasien, die sonst nicht umzusetzen wären, eventuell, weil ein Partner vorhanden ist, der dafür kein Verständnis hätte.
3. Das Nutzen von Möglichkeiten, um bestimmte Dinge auszuleben, auch Möglichkeiten mit dem Partner in geführten Rollenspielen auszuleben.
Ich kenne noch sehr viele Gründe mehr, die zum Teil sehr persönlich bedingt sind. Schon deshalb bitte ich darum, hier nicht persönlich zu werden und die moralinsauren Tropfen im Giftschrank zu belassen.
Es gibt Möglichkeiten, neben den ohnehin vorhandenen der sprachlichen Dominanz, Erotik und auch BDSM unmittelbar virtuell zu erleben, wobei eine Ohrfeige als Ohrfeige ebenso spürbar ist wie anderes Spanking, Orgasmen, auch multiple, fallend oder fliegend rein über den Geist ausgelöst werden. Der Vorteil ist, wenn man nicht irgendwann auch real agiert, dass es keine Ansteckungsgefahr gibt, dass auch Zeiten genutzt werden können, in denen man sich nicht körperlich nahe sein kann. Für manche ist es auch von Vorteil, dass das ganz diskret und anonym machbar ist.
Nun also die Frage dazu: Gesetzt den Fall, DU würdest diesen Möglichkeiten begegnen, würdest DU sie nutzen wollen?