Und
mein Anliegen war, einfach den Blick auf das Wort Krise zu lenken, das nicht von ungefähr kommt und meiner eigenen Erfahrung nach , die ich schilderte, wirklich lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist mir klar, dass das einhergehen kann mit anderen bedrohlichen "Schrullen" . Und man sollte vielleicht davon abgehen, das gegeneinander aufzurechnen oder es auch nur an der Oberfläche als Kräuseln des Wassers wahrzunehmen, wenn es in der Tiefe brodelt, bei Männern und Frauen. Und ich bin auch der Meinung, dass Verständnis statt Aufschaukeln der bessere Weg ist. Mann oder Frau muss nicht alles verzeihen wollen, aber doch wenigstens ein wenig das verstehen, was da in der Tiefe brodelt.
Ich habe mich früher auch lustig gemacht über das Kräuseln an der Oberfläche, dieses Bestätigenlassenwollen, dass man noch jung sei und voll im Saft stehe, nun ein Motorrad und eine neue junge Sozia brauche. Aber die junge Sozia ist nun mal nicht die Ursache, sondern ein mögliches Ergebnis. Und es ist bei Frauen nicht viel anders, wie auch das Herumschauen in Profilen hier zeigt. Die Statistiken sprechen eindeutig davon, dass mehr Frauen als Männer die Ehe aufkündigen. Und sie tun es nicht ausschließlich, weil der Mann eine neue Sozia hat.
Es gilt stets, Ursachen und Wirkungen zu trennen. Und höchst selten ist an Scheidungen nur ein Partner "schuld". Und vor allem sehe ich in der Krise der Lebensmitte das Positive, weil Frau und Mann, deren Leben in Gewohnheiten zu ersticken drohte, durch sie die Möglichkeit der Katharsis und Neubestimmung ihres Lebens als Frau oder Mann erhalten.
Und schon daher ist es müßig, auf eine dargestellte Meinung hin nicht argumentativ, sondern persönlich werd(t)end zu antworten.