Meine Liste: good Dom bad Dom
Hallo Green_Eyes,
einen guten Dom zeichnen aus meiner persönlichen Sicht folgende Dinge aus:
1. Er ist sich des Umstandes bewusst, dass die wahre Macht immer durch die Sub ausgeübt wird und vergisst dies zu keinem Zeitpunkt.
Indem Sie dem Dom ihr Einverständnis gibt, sie zu dominieren und darauf verzichtet das Safewort zu benutzen, auch wenn es richtig hart kommt.
Dieses Geschenk aus purer Hingabe mit einer doppelten Portion unverdünnten
Vertrauens kann Dom gar nicht hoch genug schätzen.
Das Selbstbewusstsein eines guten Dom ist aber ausgeprägt genug, dass ihn diese
Erkenntnis nicht weiter stört.
Er weiß, das auch sein Geschenk an die Sub einen hohen Wert hat.
Schließlich gibt es viele, viele schlechte Doms und er weiß wie gut er ist
2. Ein guter Dom ist aufmerksam und sehr emphatisch, was es ihm ermöglicht die
Reaktionen der Sub während einer Session genau einzuschätzen und zu beurteilen.
Dadurch erkennt er, wann Sie sich einer Grenze nähert, wann sie erreicht ist und wie weit er ihre Grenze ggfs. überschreiten kann.
Aber vor allem erkennt er, wann er die Sub auffangen muss.
3. Ein guter Dom versteht sein Handwerk. D. h. er informiert sich im Vorfeld über die Risiken von Praktiken, die er während einer Session anwendet. Er weiß womit er schlägt, wohin er damit schlagen darf und wohin nicht, welche Knoten im Notfall leicht zu lösen sind, dass man für Bondage keine Nylonseile verwendet etc..
Er weiß im idealfall auch aus eigener Erfahrung sofern es möglich ist, was welchen
Schmerz verursacht (Klammer am Kitzler wird er nie wirklich nachempfinden können.)
Um zu sicher zu stellen, dass es nicht zu "gefährlichen" Verletzungen kommt und die
Gesundheit der Sub zu keinem Zeitpunkt gefährdet ist, wendet er keine Mittel an,
von denen er keine Ahnung hat.
4. Ein guter Dom hat Fantasie und bereitet sich auf die Session vor.Jede Session ist eine Reise, die sich von der Vorangegangen unterscheidet.
Immer das gleiche Programm, da wird früher oder später selbst BDSM langweilig.
Der Dom führt die Sub auf dieser Reise immer wieder an aufregende, neue Orte. In gewisser Weise erzählt er mit eine Session eine Geschichte, mit Anfang, Hauptteil, Höhepunkt und Schluss. Was nicht heissen soll, das es nicht auch spontane Spiele & Quickies geben kann.
5. Ein guter Dom nimmt sich viel Zeit, um die Sub vor der ersten Session kennenzulernen.Frage 100 Menschen, was ist BDSM und du wirst 100 unterschiedliche Antworten bekommen. Im Joy kann man schon einiges über die Vorlieben und Abneigungen herausfinden, aber es sind immer noch sehr starke Vereinfachungen komplexer Zusammenhänge. Menschen sind unterschiedlich. Was der eine als Erniedrigung empfindet ist für andere nur harter Sex oder Dirtytalk.
Es gibt hier Menschen die bei "unbedingt" harten Sex, Dirty Talk, Augenverbinden,
Bondage und Rollenspiele ausprobieren wollen, SM, BDSM geht aber gar nicht!?
Deshalb ist es im Vorfeld wichtig zu klären, was genau die Sub meint, um sicher zu
gehen, dass Dom weiß, was ok ist und was nicht. Natürlich muss der Dom davon mal abgesehen, auch wissen auf welchem Level sich die Sub befindet.
Anfänger, Fortgeschrittene und Pro sind hier unzureichend präzise. Durch ausführliche Gespräche kann man das herausfinden.
6. Ein guter Dom, weiß wann er Dom sein kann/soll/muss und wann es unpassend ist.
Ich habe keine Erfahrung mit 24/7 aber ich denke auch hier gibt es irgendwo zwangsläufig Einschränkungen , wo es schlicht unpassend ist die Dom/Sub-Beziehung heraushängen zu lassen.
("Komm sofort her Sklavin, deine Mutter ist am Telefon, auf allen Vieren, sonst ..."
)
In der ersten Email gleich auf Meister machen und die auserwählte Dame wie eine
Sklavin ansprechen zeugt weder von Stil noch ist es meiner bescheidenen Meinung nach passend:
Er will dich als Sub gewinnen, aber zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme bist du
noch nicht sein Spielzeug, sondern ein Mensch mit freiem Willen, devoter Neigung
und einem kostbaren Geschenk, das der Dom gerne hätte.
Eine ernste BDSM Beziehung basiert auf Vertrauen und Respekt.
Ein guter Dom wird die Sub respektieren und sich ihr Vertrauen verdienen!
7. Ein guter Dom ist mehr als seine BDSM-Identität. Eine BDSM Beziehung schafft unglaubliche Nähe.
Man kann mit dem Partner über Dinge sprechen, über die weder die Eltern
(hoffentlich
), noch die meisten Freunde und Bekannten Bescheid wissen.
Man tauscht Fantasien aus, für die man sich vor sich selbst schämt und man erlebt
gemeinsam diese einzigartige tiefe Verbindung, die während einer Session entstehen kann.
Ein guter Dom wird die Sub nach der Session auffangen, für sie da sein, ihr Halt geben.
Ich persönlich möchte keine Sub, mit der ich nicht im Vorfeld auch gut Essen gehen
und im Anschluss reden und einen schönen Film schauen kann. Ein guter Dom wird mit der Zeit so auch ein guter Freund, der auch außerhalb der Sessions für dich da ist. Ich persönlich favorisiere ganz klar eine feste Beziehung.
8. Ein guter Dom befriedigt deine devoten Sehnsüchte und schenkt dir unzählige
sexuelle Erfahrungen und Höhepunkte aus
… einer weit entfernten Galaxis.
9. Ein perfekter Dom und das gilt genauso für die perfekte Sub macht den anderen
einfach nur glücklich.
PS:
Ich habe noch kein 24/7 praktiziert. Einige Aussagen hier, treffen auf 24/7 vielleicht nicht zu oder müssen ggfs. für 24/7 neu interpretiert oder anders bewertet werden.
Alle Punkte entsprechen meiner persönlichen freien Meinung. Am Ende geht es nur darum, das beide Dom & Sub Erfüllung finden und glücklich sind, wie Sie das machen spielt dann absolut keine Rolle mehr.
PPS:
Topic ist, was macht einen guten Dom aus.
Gibt es einen Thread für korrektes BDSM wording "WELCHE BDSM BEGRIFFE SIND PASSEND?" <<< würde mich durchaus interessieren.