Alphaweibchen
Warum ich Single bin:
Ich bezeichne mich gerne als karriereorientiertes Alphaweibchen. Einen sogenannten 'Männerberuf' gelernt, tummel ich mich seit 30 Jahren in einer Männer dominierten Berufswelt. Das prägt.
Jemand sagte einmal zu mir: 'ihr (Frauen in Männerberufen) seht aus wie Frauen, aber ihr verhaltet euch wie Männer'.
Ich habe über diesen Satz nachgedacht und er wird wohl mehr oder weniger stimmen.
Denn, um zu bestehen, muss man die Spielregeln der Männerwelt beherrschen und vor allen Dingen sich behaupten. Frau muss besser, schneller und schlauer sein, wenn sie etwas erreichen möchte und vor allen Dingen 'mitspielen' in dieser Welt.
In den 90gern erschien das Buch 'Die Angst des Mannes vor der starken Frau'.
Und jetzt ziehe ich den Bogen: Ich brauche keinen Beschützer, keinen Versorger, keinen Bierkastenschlepper, keinen Winterräderwechsler. Ich kann alles alleine. Nicht, dass ich mir nicht helfen lassen würde, aber es muss nicht sein.
Ich bin nicht Barbie, ich bin Pipi Langstrumpf.
Ich zitiere noch ein Buch: 'Gute Mädchen kommen in den Himmel, böse überall hin'
Ich bevorzuge 'Überall' und so lebe ich auch. Ich mache mein Ding und lebe, wie es mir gefällt, soweit es umsetzbar ist.
Prioritäten hatten und haben immer mein Job und mein Hobby Motorradfahren mit PS starken Maschinen.
Auch hängt es davon ab, in welcher Region man lebt.
Erfahre ich im Rheinland, wo ich geboren bin, eine Offenheit und Selbstverständlichkeit (jede Jeck is anders), so ist es in Italien, wo ich lange gelebt habe oder in der Schweiz, wo ich jetzt seit Jahren lebe, dann doch eher schwieriger einen Mann kennenzulernen, der mit mir 'umgehen' kann und möchte.
Es ist also auch eine Mentalitätsfrage. Die 'Gleichberechtigung' und die Emanzipation der Frau, entwickeln sich in den verschiedenen Ländern unterschiedlich.
Es ist also tatsächlich so, dass ich den 'Mann' oft überfordere und er mit mir, ausser als Kumpeltyp, wenig anfangen kann.
Ich kann eine Beziehung führen (ich war viele Jahre verheiratet) und ich kann Single sein. Beides mit Genuss.
Als Single richte ich mir mein Leben anders ein. Kann ich als Single tatsächlich mein Ding ohne Kompromisse machen, so verhält es sich in einer Partnerschaft selbstverständlich anders. Aber, wenn ich mich in einer Partnerschaft befinde, empfinde ich 'Kompromisse machen' nicht negativ. Es ist dann nur selbstverständlich, dass man auf einander eingeht, die Dinge bespricht und sich in der Mitte findet.
Ich war schon immer eher ein Einzelgänger und kann wunderbar alleine sein. Ich geniesse die Zeit mit mir selber. Man kann das lernen. Irgendwann, als ich Mitte Zwanzig war, habe ich mir die Frage gestellt: willst du hier warten bis der Prinz kommt und dich auf seinem weissen Pferd mitnimmt oder fängst du an Dinge, vor allen Dingen Reisen, alleine zu machen.
Ich wollte nicht warten, also bin ich hinaus in die Welt, alleine. Seitdem war und bin ich viel alleine unterwegs und auf einer meiner Reisen, habe ich dann meinen Ex-Mann kennengelernt.
Selbstverständlich gibt es Momente in denen auch ich mich alleine fühle. Wer kennt sie nicht, die Sehnsucht nach Nähe, Zärtlichkeit, Geborgenheit und Sex.
Mittlerweile habe ich aber eine Gelassenheit entwickelt, die mit einer grossen Zufriedenheit einhergeht. Die Dinge sind wie sie sind und jedes Ding hat seine Zeit.
Zur Zeit ist eben Single-Zeit.
Saluti