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Immer noch "Single"? Wieso...? ;-)

*******ias Frau
4.374 Beiträge
Formen der Freiheit
doro2011 schrieb in...
Immer noch "Single"? Wieso...? ;-)
Acivasha schrieb von den Schmerzen, unter denen sie gelernt hat, Single zu sein. Die kenne ich auch, und auch die kleinen Triumphe, wenn wieder ein Schritt gelungen war *ja* . Auch wenn bei mir die Sehnsucht nach einer neuen festen Beziehung eher in den Hintergrund getreten ist.

Und Galinthias schilderte, wie sie auch in ihren Solozeiten am Lebenskonzept einer Lebenspartnerschaft festgehalten hat. Find ich interessant, obwohl ich selbst dieses Lebenskonzept nach dem Zerbrechen meiner Ehe über Bord geworfen habe. Und das Konzept Lebenskonzept gleich mit *g* .

Hallo Doro!
Sagen wir es so: Als ich hier die Beiträge von Acivasha, sunnofretete und einige ähnliche Beiträge las, dachte ich immer wieder:
"So lange habe ich das nie ausgehalten!"
Oder aber:
"So weit bin ich nie gegangen."

Im Prinzip stand ich schon oft vor demselben Problem:
In meiner Generation gibt es Dank Emanzipation zwar kaum Schwierigkeiten, zusammen mit dem Partner die Aufgabenverteilung auszuhandeln. Doch viele Männer erledigen die von ihnen übernommenen Aufgaben höchst unzuverlässig. Und dies, obwohl sie in anderen Lebensbereichen herausragende Fähigkeiten in Organisation und Zeitmanagement beweisen.

Ereignis hat schon Recht.
Immer noch "Single"? Wieso...? ;-)
Das Leben sollte für beide Seiten einfacher werden. Das könnte es auch. Stichwort gemeinsames Wohnen. Während meines Studiums lebte ich zwei Jahre in einer 9er-WG. 4 Frauen. 5 Männer. Da ich Backofen-Schrubben hasse, war es doch sehr angenehm, diese Haushaltspflicht dort nie ausüben zu müssen. Das ist der immense Vorteil bei der Aufgabenverteilung. *zwinker*
OK, Partnerschaft ist viel mehr als "der gemeinsame Haushalt" bzw. muss nicht unbedingt damit einhergehen. Doch bleiben wir mal beim Haushalt. Der ist so schön greifbar.

Der Unterschied zwischen WG-Genossen und Partnern
Sicherlich gab es auch in der WG die Tendenz einzelnder Mitbewohner (meist Männer), die übernommenen Aufgaben zu vernachlässigen und stattdessen um Verständnis zu werben (Stress im Studium/ beim Jobben/ in der Familie, Kumpel mit Liebeskummer, ein wichtiges Match...). Klar, ausnahmsweise kann sowas Mal vorkommen. Doch auf Dauer interessiert es die Mitbewohner herzlich wenig. Wer die versprochene Leistung nicht bringt, bekommt die Konsequenzen zu spüren. Gleichgültig wie charmant und humorvoll der Typ ist und wie viele Entschuldigungen hervor gebracht werden. Entweder man zollt seinen Mitmenschen Respekt und hält Absprachen ein oder man ist unten durch. So wie in allen anderen Lebensbereichen auch.

In allen anderen Lebensbereichen außer "in der Partnerschaft".
Da kommt Mann dann mit der Vorstellung - oder besser: mit dem Bedürfnis - dass sich Partner doch gegenseitig den Rücken frei halten sollten.. Ein Bedürfnis, welches ich teile und daher sehr gut nachvollziehen kann. Und wie oft fand ich mich dann selbst in der Rolle der verständnisvollen Seelentrösterin wieder, fragte mich: "Was tue ich hier eigentlich?" und suchte nach Lösungen.

Resultat: Oft lief es auf Trennung hinaus. Mein "Erwachen" kam meist zu spät. Eingefahrene Beziehungsdynamiken in Frage zu stellen, ist für beide Seiten heikel und sehr verletzend. Und "die Frau als Unterstützerin des Mannes" ist ein uralter und nach wie vor allgegenwärtiger Archetyp. Wenn ich erst nach Monaten des Verliebtseins beginne, diesem Archetypen Grenzen zu setzen, habe ich keine Chance mehr. Dann "liebt" Mann bereits etwas an mir, das ich in diesem Ausmaß gar nicht leben will und fühlt sich durch die Richtungsänderung betrogen.
(Daher u.a. meine provokante Frage, wie man von einer Schönwetter-Affaire zum echten Kennenlernen gelangen will.
Immer noch "Single"? Wieso...? ;-))

Zwar hatte ich in meinem Leben auch das Vergnügen, einen Mann kennenzulernen, der von sich aus die Gratwanderung zwischen Worthalten und Unterstützung anfordern hinbekam, doch diese Exemplare sind leider verdammt selten, meist in festen Händen und wenn nicht, sind häufig andere Dinge unpassend. Irgendwie musste ich das selbst lernen, um bei meiner Partnersuche davon unabhängig zu werden.

Mit den Lebenjahren kam dann die Übung. Die Disziplin, trotz der rosaroten Brille und den damit einhergehenden "Verschmelzungswünschen" immer wieder hinzuschauen, das GEGENÜBER zu suchen und in die Auseinandersetzung zu gehen. Das ist verdammt hart. Und ich tappte jahrelang immer wieder in diese Falle. Zwar wurde ich immer flinker darin, mich aus der Falle zu befreien. Doch immernoch so spät, dass es heftig im Gebälk knackste... Ein/ zwei wenig später auftretende Belastungen hielten diese Beziehungen dann nicht mehr aus.

In meiner vorletzten Beziehung konnte ich endlich von Anbeginn in konkret auftretenden Situationen für die Gültigkeit von Absprachen mit mir eintreten. Und wir fanden gemeinsam einen guten Umgang mit Absprachen einhalten und Unterstützung vom Partner anfordern.
Meine letzte war leider wieder ein Rückfall.

Ich denke, wir suchen alle nach Freiheit.
Manche haben nach vielen Jahren der Ehe ihre Freiheit im Lebenskonzept "Single" gefunden. Ich suche meine Freiheit weiterhin im Lebenskonzept "Lebensgefährte". Einfach, weil ich diese Freiheit hier und dort bereits gefunden habe. Männer, denen die Absprachen mit mir wenigstens ebenso wichtig waren wie ihre Absprachen am Arbeitsplatz oder mit Freunden! Wo zeitweilig eben jenes "für beide Seiten einfacher" eintrat. Wo wir unsere Fähigkeiten in einen Topf warfen und zusammen einfach viel mehr Handlungsoptionen hatten als alleine. Diese Form von "Mehr-Freiheit-durch-Partnerschaft" strebe ich an.


LG!
Galin
****on Mann
16.221 Beiträge
Life Style
Früher war für mich Single-Sein immer der Besinnungsmoment zwischen zwei Beziehungen. Nun aber wurde es für mich der Versuch, einen neuen Life Style zu erleben, den ich in Wirklichkeit noch nicht kannte. Eine gute, sehr freiheitliche Alternative zu Beziehungen, aber wirklich!

Aus beruflicher Anstrengung habe ich mir in den letzte Monaten meinen Freundeskreis ein bisschen vom Hals gehalten. Nun spürte ich so richtig, wie es ist, wenn ich nur bei mir bin. Und ich lernte so eine unbestimmte Sehnsucht kennen. Fühl mich wie eine Synapse, die ihre Neurotransmitter mit anderen Synapsen austauschen will und muss, aber sie ist eine Single-Synapse, die im leeren Raum endet.

Komm mir vor wie jemand, der sich in der Hitze des Sommers an den Nordpol wünscht, dort aber bibbernd sofort an den Amazonas will. Nur um dort 'n Hitzschlag zu erleiden. Eine freiheitliche, verbindliche Beziehung (keine offene!) mit viel Nähe und Freiraum, gibt's sowas? Dafür würde ich meinen Single-Life-Style aufgeben.
********tete Frau
10.387 Beiträge
lächel,
ja das kann ich sehr gut nachvollziehen.

denn synapsen sollten die möglichkeit haben anzudocken...g

aber was verstehst du unter "freiheitlich, verbinden?"
****on Mann
16.221 Beiträge
Freiheitlich und verbindlich
********tete:
aber was verstehst du unter "freiheitlich, verbinden?"

Freiheitlich und verbindlich: Das Verbindliche, Verlässliche in der Beziehung beruht nicht auf gegenseitigen Einschränkungen, sondern im Vertrauen auf den Anderen. Jeder hat maximale Bewegungsfreiheit, und der andere kommt nicht auf den Gedanken, die Sache überprüfen zu müssen. Und wenn er auf den Gedanken kommt, spricht er ihn aus, damit die Sache geklärt wird.

Ich sag zu ihr: "Ich brauch ein paar Tage, vielleicht eine Woche Alleinsein. Ich fahr jetzt solange weg. Hab dir für die Zeit alles eingekauft, so dass du's nicht alleine tun musst."
Sie lässt mich und vertraut mir, dass ich nicht etwas tue, das unserem Verständnis von Loyalität widerspricht. Ich mach keinen Seitensprung, auch begehe ich kein Verbrechen, gehe nicht auf Sauftour oder durch Spielhallen. Das muss sie nicht hinterfragen oder überprüfen. Sie nimmt's hin. Oder sagt: "Schlecht verabredet, wir sind gemeinsam bei den Popolskis eingeladen." Dann verschieb ich mein Alleinsein.

Wir verhalten uns also nicht unverbindlich, und gleichzeitig können wir mit den benötigten Freiräumen des Partners gelassen umgehen. Kein Kontrollwahn, kein schlechtes Gewissen, kein böses Blut.
********tete Frau
10.387 Beiträge
find
ich ne klasse einstellung.

könnte von mir sein...g
ich sehe da leider keinen Bezug zu Singles?
Freiheit und Verbindlichkeit
@****on : Das klingt gut, was du schreibst:
Kein Kontrollwahn, kein schlechtes Gewissen, kein böses Blut.

Ich denke, keiner hat das Recht, seinen Partner zu kontrollieren oder "Besitzansprüche" geltend zu machen. Ich finde auch, in einer Beziehung - gleich welcher Art - oder einer Freundschaft sollte sich niemand rechtfertigen müssen. Jeder ist sich selbst verantwortlich.
mit Partner und Freundschaft hat das Phänomen imho auch nichts zu tun.
Losgelöst.
Falls jemand zu den echten Singles gehört, dann freue ich mich auf entsprechende postings.
****on Mann
16.221 Beiträge
*******Muc:
ich sehe da leider keinen Bezug zu Singles?

Doch, schon: Es ging um Singles Traum. Und auch: Wieso in diesem Fall ich noch Single bin (Threadthema) - wegen der Abwägung zwischen diesem Traum und den Schönheiten des Singledaseins.
*****ess Frau
18.542 Beiträge
*******Muc:
ich sehe da leider keinen Bezug zu Singles?


Ich habe es so verstanden:
Trigon ist deshalb noch Single, weil er bisher noch keine passende Frau gefunden hat, die mit ihm das von ihm beschriebene Beziehungsmodell leben will.
*****sha Frau
2.613 Beiträge
Wenn ich erst nach Monaten des Verliebtseins beginne, diesem Archetypen Grenzen zu setzen, habe ich keine Chance mehr

Tja und genau da liegt der Hase in Pfeffer, meiner Meinung nach.

Beispiel:
Mein zweiter Mann und ich waren gerade 4 Wochen verheiratet (nachdem wir zugegebenermaßen bereits nach 2 Monaten des Kennens heirateten) und ich zog in
das Haus seiner Eltern, die noch die archetypische Rollenverteilung lebten, sprich, Schwiegervater, Frührentner, lag den meisten Teil des Tages auf dem Sofa und ließ sich von vorne bis hinten von Schwiegermutter bedienen. "Bring mir mal dies, bring mir mal jenes" und Schwiegermutter sprang, wenn er "Hopp" sagte.

Wir wollten abends ausgehen und ich saß ausgehfertig in der Küche, als mein Mann
zu mir meinte " Meine Schuhe müssen geputzt werden, machst du das mal eben?"

Kein "Bitte" oder so was... ich dachte, mein Schwein pfeift...
Ich sah ihn an und sagte, während Schwiegermutter daneben stand, die bislang
seine Schuhe geputzt hatte:

"Du glaubst doch wohl jetzt nicht allen Ernstes, dass ich dich geheiratet habe, um jetzt niedere Dienstmädchentätigkeiten zu machen? Vergiß es, aber ganz fix.".

Meine Schwiegermutter verstand die Welt nicht mehr...

Mein Mann hatte ´jedoch den Wink mit dem Laternenpfahl verstanden. Und von da an
teilten wir uns (beide berufstätig) uns alle anfallenden Haushaltstätigkeiten wie
Putzen, Kochen, Kindversorgen, Einkaufen etc.pp. den Rest unserer Zwanzigjährigen Ehe gemeinschaftlich. Wenn er auch nicht wirklich Verantwortung tragen konnte, und ich mich dadurch "alleine" in der Beziehung fühlte, so war wenigstens das gegeben.
Dennoch habe ich in der ersten Verliebtheit Fehler gemacht, die ich besser vermieden hätte.

Auch Schwiegervater bekam von mir die passende Antwort, als er mir mal "befahl" , seinen Aschenbecher auszuleeren: " Solange du das Wörtchen "Bitte" nicht in deinen Wortschatz lernst, einzufügen, kannst du mich mal kreuzweise und spiralförmig..."

Ich bin bei Eltern aufgewachsen, die sich auch beide alle anfallenden Haushaltsarbeiten immer teilten und gemeinsam erledigten.

Was ich sagen will, ist: Wenn man, gerade in der ersten Verliebtheitsphase, versäumt, klare Regeln, wie in einer WG aufzustellen, zu vereinbaren, hat man den Krieg verloren. Es zu einem späteren Zeitpunkt dann irgendwann entnervt zu versuchen, ist meistens müßig, das "Gewohnheitsrecht" greift.

Aber meiner Meinung nach haben daran nicht die Männer in erster Linie wirklich Schuld, sondern die Mütter, die ihren Söhnen nicht bereits in jungen Jahren beibringen, das Jungs ebenso gut in den gemeinsamen Familienhaushalt mit Aufgaben integriert werden können, wie Mädchen.

Als mein Sohn mit 18 auszog und in einer WG wohnte, war er sehr wohl in der Lage, sich selber zu versorgen und mußte nicht seine Wäsche am Wochenende ins Hotel Mama karren, wie einige seiner männlichen Mitbewohner,zwecks Reinigung derselben. Irgendwann sagte er mir" Mama, ich habe es früher gehasst, dass ich bereits mit 14 selber meine Wäsche und mein Zimmer machen mußte und auch kochen.
Aber heute bin ich dir unendlich dankbar dafür, dass du mich dazu gezwungen hast".

Und ich finde, viele Männer sind vielleicht deswegen nicht gerne Singles,
weil sie die Komfort-Zone einer Beziehung im Hinblick auf die unangenehmen Begleitumstände des Haushalts, die ein Single selber erledigen muss, nicht missen möchten. Was natürlich mitunter auch für weibliche Singles gelten kann.
Oh Gott *schweig* meine eine Bekannte meinte zu mir "kein Mann möchte eine Frau, die alles für ihn macht wie eine Mutter...sei endlich Frau und keine Mama"

Ich kann es nicht ablegen aber nicht weil es mir so erzogen worden ist etc sondern weil ich es gerne mache. Ich liebe es die Wäsche meines Mannes dann zu waschen..zu bügeln..zu kochen. Versuche das Lieblingsgetränk da zu haben oder seine Lieblingsgummibärchen etc..halt nur Kleinigkeiten *nixweiss* was jedoch auch nicht bedeutet das Mann damit zu rechnen hat, denn es kann auch m al sein das diese Dinge nicht zuhause sind.

Mein Exmann war/ist Berufssoldat und hat von mir immer eien Karte bekommen wenn er in ein Auslandeinsatz musste. Bei einem seiner letzten in unserer Ehe versteckte ich eien karte in seinem Auto auf dem Lenkrad, so dass er die sieht wenn er morgens zur Kaserne fährt und weiß das ich an ihn denken werde. Abends bevor wir ins Bett gingen fing er plötzlich an zu streiten und e sging um die "blöde§" karte. Ich war so enttäuscht das er es quasi scho erwartete das ich nix sagte und es nur schluckte. Es kamen 2 Wochen später langstielige rote Rosen nach Hause mit einem Kärtchen das ich ihn immer wieder überraschen würde.

was ich damit sagen möchte....ich würde es immer wieder so tun...denn das bin ich..ich liebe es einfach zu sehen wenn es "meinem Mann" gut geht..jedoch würde ich darauf achten diesma das es nicht einseitig ist sondern auch Kleinigkeiten mal zurück kommen *g* und sei es ein Gänseblümchen von der Wiese *zwinker*
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
Es geht bei der Sache mit der Hausarbeit auch nicht um die Arbeit an sich oder gar um einen Gefallen , den man dem anderen tut. Wenn ich beim Fernsehen in die Küche gegangen bin, habe ich natürlich gefragt, ob ich ihm was mitbringen soll.

Es geht um Respekt und Achtung: wenn er nie fragt, wenn er alles für selbstverständlich hält, wenn er nie "danke" sagt oder "das hat gut geschmeckt, danke, dass du gekocht hast". Wenn er selbstverständlich davon ausgeht, dass die ebenso berufstätige Ehefrau eben auch die ungeliebte Hausarbeit macht. Wenn sie Beruf, Haushalt, Kinder und kranke Eltern managt, während er alle 14 Tage das Papier in die Papiermülltonne steckt und meint, damit der große Hausmann zu sein ...

... dann bleibt frau doch lieber Single anstatt zu riskieren, wieder zum selbstverständlichen Putzlappen zu werden.

*g*

Ich find's schön, wenn ein Mann zu Besuch kommt und sich auch so benimmt, mit Bitte und Danke und Tisch abräumen helfen. Ich liebe mein Leben.
****on Mann
16.221 Beiträge
Dann lieber Single...
*****ess:
Ich habe es so verstanden:
Trigon ist deshalb noch Single, weil er...

Danke für's Verständlichmachen, sin_less!

*****sha:
Aber meiner Meinung nach haben daran nicht die Männer in erster Linie wirklich Schuld, sondern die Mütter, die ihren Söhnen nicht bereits in jungen Jahren beibringen, das Jungs ebenso gut in den gemeinsamen Familienhaushalt mit Aufgaben integriert werden können, wie Mädchen.

"Schuld", naja... aber Acivasha nennt den verbreitesten Mechanismus, wie Sexismus immer noch am Leben erhalten wird. Eltern sollten ihren Kindern in meinen Augen nicht gesellschaftliche Geschlechtsunterschiede einimpfen (Mädchen rosa, Jungs blau, Mädchen kümmern, Jungs hämmern), sondern darauf hinwirken, dass nachwachsende Generationen den imaginären Geschlechterquatsch nicht mehr als gesellschaftlichen Konsens hochhalten.

Was hat das mit "Immer noch Single?" zu tun? Der gesellschaftliche Sexismus verurteilt viele zum Singledasein, weil er zu wenige gute Kandidaten für gelingende Beziehungen produziert.
****on:
Was hat das mit "Immer noch Single?" zu tun? Der gesellschaftliche Sexismus verurteilt viele zum Singledasein, weil er zu wenige gute Kandidaten für gelingende Beziehungen produziert.

Ich stimme Dir zu, dass die Gesellschaft
****on:
zu wenige gute Kandidaten für gelingende Beziehungen produziert.

Jedoch sehe ich nicht den Sexismus als Ursache. Auch dann nicht, weil ich auch Sexismus erlebt habe und mich an der Genderforschung beteiligt habe.
Ich denke die Ursachen liegen ganz wo anders. Hier sind jedoch die Soziologen und Politikwissenschaftler gefordert.

Wir leben in einer familien- und beziehungsfeindlichen Gesellschaft. Ich lebe es anders... kann aber andere nicht ändern, lediglich mein eigenes Verhalten steuern.

Gut... es nützt nichts. Auch ich war sehr lange Single. Momentan ist der Platz in meinem Herzen besetzt, weshalb ich mich nicht mehr als Single betrachte. Dennoch leben wir in zwei verschiedenen Wohnungen und an einem Zusammenzug bin ich nicht interessiert, da mich die Gesetze in die "Haftung" nehmen, mich "bestrafen". Das Einstehen für einen Partner und/ oder die Familie wird nicht mehr gefördert. Stattdessen sanktioniert. Eine wirklich ungünstige Konstellation, angefangen beim Steuerrecht bis hin zum Sozialrecht...
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
Polly_pocket:
Ich stimme Dir zu, dass die Gesellschaft
****on:
zu wenige gute Kandidaten für gelingende Beziehungen produziert.

Und mir wird gerade bewußt, daß das wohl wieder so eine Sache ist, die einem nirgendwo gelehrt wird: wie führe ich eine gute Beziehung, wie baue ich eine solche auf, wie gestalte ich eine solche... jeder muß das selbst im Leben lernen...

Bin ja fast der Meinung, solche Dinge müßten schon in der Schule durchgegangen werden... vielleicht würden die Menschen dann beziehungsfähiger werden...?

Und es gäbe wohl weniger (unfreiwillige) Singles.
Oh ja, Schattenfunke. Ich stimme Dir uneingeschränkt zu. Auch in meinem eigenen Leben habe ich mich oft gefragt: Wieso hat Dir das keiner gesagt, wie Beziehung funktioniert? Wieso ist das kein Unterrichtsfach schon in der Schule? Z.B. Psychologie, wie funktionieren zwischenmenschliche Beziehungen usw?

*********unke:
vielleicht würden die Menschen dann beziehungsfähiger werden...?

Und es gäbe wohl weniger (unfreiwillige) Singles.

Definitiv. Das Lieben (und Leben) würde einfacher sein. Vielleicht gäbe es sogar weniger Kriege.
Warum haben wir noch keinen Partner? Auf Facebook las ich mal "Ich würde mich gerne mit jemandem unterhalten, der nicht so oberflächlich ist". "Ja, ich würde mich gerne mit dir unterhalten." "Nein, nicht mit dir, du bist mir zu hässlich."
********tete Frau
10.387 Beiträge
hmmm,
nur wer soll uns beziehungen lehren?

psychologen haben oft nen grösseren knacks als ihre patienten.
(so meine ehemaligen vorgesetzten)

und unsere eltern haben nie anderes gekannt... *gruebel*

wen gibts jetzt noch?
*******eta Frau
347 Beiträge
Interessante Runde
Guten Morgen liebe Damen, Herren & Andere,

In einen Beitrag einzusteigen, der bereits solch viele Meinungen anbei hat, birgt natürlich immer die Gefahr, dass man etwas mit den eigenen Worten wiederholt, was schon angesprochen wurde - ich bitte also um Nachsicht, dass ich mir nicht jede einzelne Antwort durchgelesen habe...

Fakt ist aber 1.: Es ist schön solch angenehme, niveauvolle Diskussionsrunde lesen zu
dürfen

& 2.: Frage ich mich die ganze Zeit, ob denn das hinkommt, dass rein
rechnerisch in Deutschland auf jede Frau in "liebesfähigem" Alter
ein ebensolcher Mann kommt - ich kann mir das fast gar nicht vorstellen


Nun gut, es soll hier ja aber nicht um die Statistik gehen...

Ich denke, dass es für solch Diskussion auf jeden Fall die Unterscheidung freiwilliger oder unfreiwilliger Single geben sollte, denn ich bin, wie auch schon manch andere, der Meinung, dass man durchaus eine erotisch, romantische Liebe leben kann & trotzdem Single sein kann...
Ich glaube, dass entgegen manch anderer Meinung hier, eine Frau durchaus eine Beziehung für regelmäßigen Sex "brauchen" kann, weil es einfach manchmal keine Freude bereitet jedesmal mit einer fremden Person Sex zu haben...
Ich fühle, dass die Worte "brauchen" & "Beziehung" schon generell keine guten Worte für mich sind...

Erich Fromm, "Die Kunst des Liebens" - da ist der Unterschied zwischen brauchen & wollen sehr gut beschrieben - nicht "ich liebe dich, weil ich dich brauche", sondern "ich brauche dich, weil ich dich liebe" ...

Beziehung - eine Beziehung ist vielleicht etwas an der zwei oder mehrere Menschen ständig ziehen - das fühlt sich doch nicht gut an
Partnerschaft - ist vielleicht etwas, in der man gemeinsam etwas schafft - das fühlt sich doch gleich viel besser an ...

OH, ICH MERKE GERADE, DASS ICH BEGONNEN HABE ZU THEORISIEREN ...
Also, ich bin Single, weil ich keine unbewusste Liebe haben will, sondern tiefe, echte Begegnung - An-&/oder Erregung in breitgefächerten Varianten - & dafür braucht es erstmal das richtige Gegenüber, egal, ob das dann Eine(R) oder mehrere sind ...
*******eta Frau
347 Beiträge
kleiner Nachtrag
& dass man die Werte zwischenmenschlicher Umgangsformen, als Grundlage für spätere Beziehungen &/oder Partnerschaften bereits in der Schule lernen könnte, halte ich durchaus für einen sinnvollen Gedanken - das wäre aber vielleicht schon eine neue Diskussionsrunde!?

Wenn man sich z.Bsp., den wachsenden Trend von herangezogenen Narzissten anschaut usw. ...
Das würde
*******eta:
ich bin, wie auch schon manch andere, der Meinung, dass man durchaus eine erotisch, romantische Liebe leben kann & trotzdem Single sein kann...
Ich glaube, dass entgegen manch anderer Meinung hier, eine Frau durchaus eine Beziehung für regelmäßigen Sex "brauchen" kann, weil es einfach manchmal keine Freude bereitet jedesmal mit einer fremden Person Sex zu haben...

ich so unterschreiben. So lange es möglich ist, sich gefühlsmäßig abzugrenzen, und so eine Zusammenkunft als das sehen kann, was es ist. Das ist ein Spagat, den ich mir als schwierig vorstellen könnte. Aber durchaus wünschenswert, solange der Mensch, den man bedingungslos lieben kann, nicht in Sicht ist

dass rein
rechnerisch in Deutschland auf jede Frau in "liebesfähigem" Alter
ein ebensolcher Mann kommt - ich kann mir das fast gar nicht vorstellen

Die Statistik dazu kenne ich auch nicht, aber ich habe manchmal das Gefühl, dass meine Mrs. Right in Hamburg wohnt und ich bei München.
*******na57 Frau
22.279 Beiträge
JOY-Angels 
& dass man die Werte zwischenmenschlicher Umgangsformen, als Grundlage für spätere Beziehungen &/oder Partnerschaften bereits in der Schule lernen könnte,

...überfordert die Schule genau so wie die Mütter. Es muss die ganze Gesellschaft vorleben, wie man liebt, wie man achtsam miteinander umgeht, wie man miteinander redet. Und die Kinder müssen geliebt werden , nicht nur unterrichtet.

In der Schule kann man Theorie lernen - Kommunikationstheorien z.B. - aber die Anwendung muss geübt werden. Da sind alle gefragt.

Zu den Müttern, die immer an allem Schuld sind, möchte ich auch erwähnen, dass die Jungs auch einen Vater haben - wenn der nicht mitzieht, wird es schwierig.

So lange es möglich ist, sich gefühlsmäßig abzugrenzen, und so eine Zusammenkunft als das sehen kann, was es ist. Das ist ein Spagat, den ich mir als schwierig vorstellen könnte
Für mich ist so eine Zusammenkunft die Zeit, die ich mit einem geliebten Menschen verbringe. Den ich nur nicht ständig in meinem Leben habe und der nicht "mein Mann" ist, sondern ... mein Liebster.

dass man durchaus eine erotisch, romantische Liebe leben kann & trotzdem Single sein kann...
... durchaus wünschenswert, solange der Mensch, den man bedingungslos lieben kann, nicht in Sicht ist.
Ich kann meine Liebesbeziehungen nicht als zweite Wahl empfinden, nur weil sie keine klassischen Zweierdinge sind. Also mir geht das so. "Bedingungslos lieben" ist auch so ein Ding: ich liebe immer bedingungslos, so weit das geht. "Ich liebe Dich und Du bist dafür mein Partner" ... das ist doch nicht bedingungslos ?

*nixweiss*

(PS: Ich finde nichts Schlimmes darin, einen Partner haben zu wollen und will mein Leben nicht als das bessere darstellen. Nur eben anders.)
*******eta Frau
347 Beiträge
Ich glaube
liebe Katharina57 , dass der Satz mit dem "solange der Mensch, den man bedingungslos lieben kann, nicht in Sicht ist"

eher darauf bezogen war, dass man solange man den Menschen, den man erotisch liebt nicht in der Nähe hat, den Spagat durchaus hinbekommt & wenn das Objekt der Liebesbegierde dann da ist, man trotzdem alles will & eben nicht die Kontrolle behält ... *g*

Bei mir jedoch ging es gar nicht darum, dass ich da einen Spagat hinbekommen wollen würde, sondern, dass ich eine Liebe leben kann, in der sich die Freiheit genau daraus ergibt, dass man den anderen in seinem Leben weiß & es trotzdem nicht annähernd etwas mit einer "Beziehung" im herkömmlichen Sinn zu tun hat ...
Wenn meine Liebe also nicht bei mir ist, lebe ich dennoch wie ein Single & wir begegnen uns, wenn wir uns begegnen ...

So etwas dürfte ich schonmal leben & ich fand es schön ... Die Bedürfnisse, Vorstellungen & Bezeichnungen sind jedoch so individuell wie jeder einzelne Mensch ...
*******eta Frau
347 Beiträge
&, ja,
liebe Katharina57 aus genau den von Dir angemerkten Gründen glaube ich eben, dass das Thema "Beziehung, bzw. Parnerschaft lernen" ein extra Thema wäre - denn mir ginge dazu ebensoviel durch den Kopf wie anscheinend Dir ... ☺️
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