Seit einer gefühlten Ewigkeit mal wieder eine Antwort von mir hier bei joyclub.
Mein Singledasein hat verschiedene Ursachen
1.: Der lange nachwirkende Herzschmerz der freiwilligen Trennung von meiner Ex (obwohl ich es wollte). Ich hatte, und die Betonung liegt auf hatte, immer ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich selbst nur mit einer Frau unterhalten habe.
2.: Die persönliche Wandlung. Kurz nach der Trennung meiner Freundin habe ich mich intensiv dem Sport hingegeben. Ich zieh das jetzt seit knapp 4 Jahren durch und regelmäßiger Sport alleine draußen (ich mag Gruppensportaktivitäten nicht sonderlich und treibe mich selbst lieber an meine Grenzen) führt logischerweise zu eher begrenzten Möglichkeiten der Kontaktaufnahme.
3.: Der neue Job. Nach meinem Studium bin ich in eine neue Stadt gezogen, wo ich niemanden kannte. Ich verdiene für die Region außerordentlich viel, dafür muss ich aber auch viel arbeiten. Da der Sport am Ende des Tages auch noch im Lastenheft steht, bekomme ich vom tollen Leben hier unter der Woche eigentlich nix mit. Zumal ich mir selbst auch gewisse Karriereambitionen attestieren würde. Und dafür muss man nunmal eine ganze Weile die Zähne im anspruchsvollen beruflichen Umfeld zusammenbeißen.
4.: Der letzte und für mich schlimmste Punkt. Die zunehmende Scheu, auf fremde Menschen zuzugehen. Im Job klappt das prima, im Privaten nicht mal ansatzweise. Völlig gelöst und frei agier ich in der Masse, wenn ich mit Freunden, die mich besuchen, unterwegs bin. Alleine bekomme ich den Mund aber eher selten auf. Und wenn ich mal den Mut fasse, eine Dame anzusprechen, ist die natürlich vergeben. Und ich glaube, nem Mädel fällt diese innere Unzufriedenheit meinerseits auch auf.
Ich geh stramm auf die 30 zu und seit fast 4 Jahren lebe ich unfreiwillig als Single und ich hasse es einfach nur. Ich sehne mich nach den Augenblicken, Freude und Leid mit einem Partner teilen zu können. Mein Leben selbst bekomme ich ohne Probleme auf die Reihe, dafür brauche ich niemanden. Aber mal nicht alleine im Bett einzuschlafen, tja, dieser Gedanke mutet für mich beinahe schon nach einer unerreichbaren Wunschvorstellung an. Vom Sex mal ganz zu schweigen. Die körperliche und finanzielle Hochform, in der ich mich befinde, nutzt auch nur mir was. Ich würde das sehr gern ändern.
Ihr seht also: die gern gezeichnete Position eines zumindest materiell gutgestellten und freiheitsliebenden Großstadtsingles nehme ich unfreiwillig ein.