Nicht alle sind gleich
Ich möchte jetzt auch mal meine Meinung und meine Erfahrungen kundtun. Mich trifft man auch hin und wieder als Solofrau im Swingerclub an.
Ist es nicht so, dass jeder Mensch andere Vorlieben und Abneigungen hat? Was dem Einen gefällt, ist dem Nächsten zuwider? Ist es nicht sogar so, dass manche "Stimmungen" auch von der eigenen tagesaktuellen Verfassung, Laune und Lust abhängen? Ich finde: ja.
Und: Wollen wir Frauen Marionetten, die eingeschüchtert sind von den vielen (unterschiedlichen) Wünschen der Frauen und die nur noch so handeln, wie sie mal gehört oder gelesen haben, dass sie es dann einer Frau "recht machen"? Oder wollen wir Frauen nicht doch lieber Männer(!), die sich so verhalten, wie es ihrem eigenen Naturell entspricht? So dass wir Frauen dann auch erkennen, aha, der ist so und so, der macht mich an, der macht mich nicht an...?
Liebe Männer, lasst euch nicht verunsichern.
Ich habe bisher sehr positive Erfahrungen in Clubs gemacht und wenn mir mal was nicht gepasst hat - was ja durchaus vorkommen darf, denn: manche Dinge muss man halt einfach mal ausprobieren, auch als Solomann, und entweder der Frau gefällt das dann oder nicht - und wenn mir dann mal was nicht gefällt, dann handele ich.
Ich sage dann was dazu oder nehme z.B. die Hand des Anderen von meinem Körper weg.
Das funktioniert gut. Der Mann hat mein kurzes Signal immer verstanden; wenn wirklich mal einer es nicht wahrhaben möchte und es nochmal versucht, dann werde ich energischer.
Das Wichtigste ist doch, dass alle Beteiligten Spaß haben, deswegen gehen wir doch alle in die Swingerclubs.
Und liebe Damen, macht es uns nicht stolz, wenn uns eine ganze Schar Männer folgt? Wo passiert uns das denn sonst? Okay, natürlich gibt es Frauen oder Situationen, da möchte sie das nicht (kann mir auch mal so gehen), aber dann müssen wir das mitteilen. Die Männer können das nicht von vorneherein riechen. Ich würde mich dann umdrehen, die ersten etwas zerknirscht anschauen, vielleicht noch mit dem Kopf wackeln oder "möchte alleine bleiben" sagen, oder was auch immer, und ich wette, selbst der letzte wird das verstehen.
Meine Vorlieben in einem Club können ganz unterschiedlich sein. Manchmal möchte ich auch nur still und alleine dem Treiben der Anderen zusehen, manchmal möchte ich mich aber nur kurz in Stimmung bringen und doch auch an dieser Stelle selber Sex haben.
Manchmal möchte ich im Barbereich nicht alleine sein und mich gerne unterhalten, manchmal möchte ich sehr wohl alleine sein, weil ich z.B. keine Lust auf Gespräche habe. Manchmal kommt ein Mann auf mich zu, spricht mich an, und ich bin hin und weg und denke "toll, dass er mich angesprochen hat". Manchmal denke ich "ohje, schon wieder einer, der gerne redet".
Manchmal möchte ich Sex zu zweit, zu dritt, viert oder sechst, manchmal möchte ich die einzige Frau unter zwanzig Männern sein. Mal mag ich es wild, mal sanft.
Meine Mitmenschen können das nur dann mitkriegen, wenn ich mich entsprechend verhalte. Ich selber muss die Signale aussenden.
Wenn wir Frauen hier schreiben: Männer, lauft uns nicht hinterher, fasst uns nur nach Aufforderung an, sucht abschließbare Zimmer - wie viele andere Frauen gehen dann an die Decke, weil sie genau das Gegenteil wollen? Ich z.B. und auch viele andere. Meine Erfahrung ist, dass die meisten Männer sich so verhalten, wie es für sie authentisch ist. Die lassen es umgekehrt nämlich auch nicht alle zu, dass ich sie mit einem spermabesudelten Mund zu mir herunterziehen kann oder dass ich sie küsse, wenn ich vorher einen anderen Schwanz im Mund hatte. Manche mögens, manche nicht.
Die Grundhaltung im Club ist doch eher zurückhaltend, vorsichtig, sensibel. Das finde ich auch gut. Denn wir begegnen uns auf sehr intimer und somit sensibler Ebene. Ich habe Männer und Frauen bisher durchaus als sensitiv beobachtet. Noch mehr Zurückhaltung muss da nicht her. Einschüchterung ist gar kein guter Ratgeber.
Manchmal wollen wir Frauen es nämlich auch hart, animalisch und unberechenbar