Es hat seinen Grund, warum ich gerne von "sexueller Experimentierfreude" erst einmal rede wenn ich gefragt werde, was ich da eigentlich mache. Denn eigentlich ist es nichts anderes, man erweitert das Arsenal an Möglichkeiten zur Luststeigerung.
Die kann sehr weit gehen, sehr hart sein, aber auch sehr soft. Das "Haus BDSM" ist groß. Wie weiter oben geschrieben, es ist eine riesige Spielwiese. Und genauso, wie für manch Theaterschauspieler die Bühne bisweilen zur Bühne des Lebens wird, packt es viele auch so sehr, dass sie sich den Kram aus ihrem Leben nicht mehr weg denken können.
Ab wann fängt es an? Ich behaupte: Ab dann, wenn es zur "sexuellen Experimentierfreude" wird und ein Machtgefälle sichtbar wird.
Bedeutet in deinem Fall: Wenn du "nur" möchtest dass er dich beim Sex etwas härter anpackt, dann brauchst du das auch noch nicht BDSM zu nennen. Dann ist es halt einfach nur härterer Sex
und das ist dann auch gut so.
Du redest aber auch davon, mal "unterdrückt" werden zu wollen. Für mich fängt es genau dort an!
Sehe ich es richtig dass es dich anmacht, wenn er dir sagt was du zu tun hast und du gar nicht anders kannst als es zu tun, weil du seine Macht in diesem Moment spürst? Wäre zumindest mein erster Gedanke dass dem so sein könnte. Könnte natürlich auch noch etwas anders sein, aber geht es denn in so eine Richtung? Wenn ja, dann ist das aber sowas von BDSM.
Ich kann mich den anderen nur anschließen: Wenn du dich auf die Suche danach begibst, "es" zu erleben, achte darauf, auf jemanden zu treffen der nicht nur deine neugierige, sexuelle Seite kennen lernen möchte, sondern auch dich generell als Mensch schätzt. Als Frau mit Gefühlen und Bedürfnissen. Einen, der an
dir interessiert ist und nicht nur das, was er gerne mit dir erleben möchte.
Meist hat da das Bauchgefühl recht. Wenn du ein komisches Gefühl bei jemandem hast, dann hat das in der Regel recht. Wenn du ein gutes Gefühl hast, hat es nicht immer recht, aber meistens.
Reden hilft. Sich darüber zu unterhalten, was er gerne mag. Regt sich da was in dir? Bringt das die "Sub" (ich weiß, dass der Begriff komisch für dich klingt, siehe es einfach als Synonym für "unten") in dir zum Schwingen?
Aber auch: Gefällt dir allgemein das, was er sagt, was er denkt? Über Sex, übers Leben? Wenn ja, spätestens dann würde ich den Flirtmodus anstellen.
Zu guter Letzt diese Sache mit den "härteren Sachen": Meist wird viel harmloser gegessen, als gekocht wird. Gerade öffentlich wird da viel angegeben. In BDSM-Clubs schreien die Leute meist hauptsächlich deswegen den Laden zusammen weil sie im Vergleich zu zuhause einfach mal laut sein dürfen, nicht unbedingt weil es so irre weh tut. Bei den lautesten ist nämlich genau das meist nicht der Fall.
Außerdem sind jene Angeber, die sich damit brüsten sooo hart zu sein, eh keine Menschen, mit denen es sich lohnt, sich auf sie einzulassen. Das Risiko, dass sie entweder zu wenig auf dich achten (und nur sich im Kopf haben) oder gar nicht so hart sind und eher ein Haufen Unselbstbewusstsein, ist hoch.
Also, kurz gesagt: Ja, du kannst es so nennen bei dir.
Aber du brauchst nicht zu befürchten, dass die da alle so voll hart wären und so.
Die meisten sind es nicht.
Denn die schönsten Momente sind meist sowieso die leisen.