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Partnerschaft zwischen polygamer und monogamer Person

Partnerschaft zwischen polygamer und monogamer Person
Da dieses Thema (Polygamie und/oder offene Beziehung) bei uns im Bekanntenkreis gerade aktuell im Gespräch war und ich mir vorstellen könnte, dass es auch hier ein interessantes Thema sein könnte, würde mich Folgendes interessiere:

Kann es auf Dauer funktionieren, wenn in einer Beziehung der eine monogam veranlagt ist und der andere polygam?

Meine Gedanken dazu: Ich vermute einer wird zwangsläufig entweder verzichten müssen oder widerwillig zustimmen müssen und somit wäre quasi immer jemand „benachteiligt“. Die Beziehung wäre, so stelle ich es mir vor, quasi ständig (wenn auch mal mehr und mal weniger) von Verzicht geprägt. Sei es der Verzicht auf die Polygamie und deren Auslebung oder der Verzicht auf Monogamie und sexuelle Exklusivität. Einer der beiden wäre doch, so vermute ich, ständig (mal mehr mal weniger) in irgendeiner Form unglücklich oder unzufrieden sei es wegen Schuldgefühlen (man verweigert dem Partner seinen Wunsch nach Polygamie) oder weil man dem Partner Polygamie „erlaubt“ (obwohl man es nicht will) und damit unglücklich ist.

Wenn ich nun mal von mir ausgehe, so gehen für mich Liebe und Sex Hand in Hand (bin zum Beispiel monogam). Ich habe natürlich kein Problem damit, dass es bei einigen Menschen nicht so ist, aber von meinem Lebenspartner würde ich es dann doch verlangen. Ich wünsche mir sexuelle Exklusivität und im Idealfall, dass der Partner nur an mir dahingehend Interesse hat und sich nicht offenkundig nach fremder Haut und fremden Körpern sehnt. Für mich wäre es verletzend dem Partner zu sagen „du bist der einzige für mich“, während dieser es nicht reinen Gewissens behaupten kann weil er sich nach fremder Haut und Abwechslung sehnt. Genauso stelle ich es mir schlimm und schwer vor, wenn man das Bedürfnis nach vielen wechselnden Sexualpartnern verspürt, aber es aus Liebe zum Partner unterdrückt bzw. nicht auslebt.

Von daher stellt sich mir die Frage in wie weit eine Beziehung zwischen so unterschiedlich veranlagten Menschen auf Dauer überhaupt möglich bzw. glücklich sein kann. Beide sitzen ja quasi ständig, auf die eine oder andere Art, auf heißen Kohlen. Ich meine eine gewisse Zeit könnte einer von beiden vermutlich verzichten, aber mit den Jahren wird der eigene Partner ja nicht interessanter und was ist dann? Und nicht jeder wird sich so damit arrangieren können, dass der Partner mit Fremden Sex hat und es ihm emotional nichts ausmacht. Ist es möglich, dass beide Partner trotz dieses essenziellen Unterschieds im Denken und Fühlen dauerhaft wirklich glücklich sind und sich wohlfühlen? Achtung: Mir geht es hierbei nicht um Schuldzuweisungen!

Was ist eure Meinung zu dem Ganzen? Ich hoffe auf eine rege Diskussion und hoffe, dass das Thema für einige interesant ist *g*
*********unke Mann
1.459 Beiträge
es gibt...
Dinge, die eine wirklich erfüllende Beziehung schwer oder schwierig machen.

Kann es auf Dauer funktionieren, wenn in einer Beziehung der eine monogam veranlagt ist und der andere polygam?

So eine Konstellation gehört wohl in diese Kategorie... oder wenn der eine Partner homosexuell, der andere heterosexuell orientiert ist. Vielleicht muß man in solchen Fällen irgendwann den "Traum" von einer wirklich erfüllten Beziehung aufgeben, und alles eher auf eine Freundschaft oder Bekanntschaft reduzieren.
****ga Frau
17.984 Beiträge
Polygamie
Ich bin gerade mal im Klugscheissermodus, weil ich es wichtig finde, die Begriffe die du verwendest richtig zu stellen.
Geht es dir darum nochmals zu heiraten ?
Oder redest du eher von Polyamorie und Monoamorie?

Die Polygamie (gr. πολύς polys „viel“ und γάμος gamos „Ehe“) bezeichnet eine Form der Vielehe und der Duldung von gleichzeitigen eheähnlichen Beziehungen. Bei zwei Ehen spricht man von Bigamie. Das Eingehen einer Ehe mit einer Person ist die Monogamie.


Grundsätzlich ist bereits die Bigamie, also das Eingehen einer zweiten Ehe, in Deutschland gemäß § 1306 BGB unzulässig und wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft (siehe § 172 StGB). Das gesetzliche Verbot der Mehrehe in Deutschland verhindert jedoch nicht ohne weiteres die Wirksamkeit tatsächlich erfolgter weiterer Eheschließungen; so ist selbst eine in Deutschland geschlossene Zweitehe (z.B. wenn der Standesbeamte die erste Ehe wegen Täuschung nicht erkannt hat) normalerweise wirksam und kann lediglich wieder aufgehoben werden. Praktisch relevant sind vor allem Fälle, in denen eine verheiratete Person im Ausland erneut heiratet oder eine Auslandsheirat in Deutschland vollständig verschwiegen und somit eine weitere Heirat ermöglicht wird.

aus WIKI
Eigentlich weder noch. Ich habe die Wikipedia-Definition vorher schon gelesen, meine aber eine andere Definition aus dem Internet, nach der Polygamie bedeutet dass der Mann bzw. einer der Partner mit mehreren Menschen Sexualität pflegen möchte(habe keine Ahnung was da genau die treffende Bezeichnung ist). Deshalb habe ich den Zusatz offene Beziehung dahinter gestellt. Es geht mir darum, dass einer der Partner gerne wechselnde Sexualpartner (ohne Liebe oder Beziehung mit selbigen) möchte, während er sich in einer festen Beziehung befindet und der andere diesen Wunsch nicht teilt bzw. es ihn verletzt.
****ga Frau
17.984 Beiträge
Also meiner Meinung nach kann es dann gutgehen, wenn sich der/diejenige die mono leben will sich bei den sexuellen Abenteuern des Anderen nicht dauerhaft verletzt, abgewertet und gedemütigt fühlt und nicht ständig eifersüchtig ist.
****oie Frau
3.352 Beiträge
die frage, die sich mir stellt ist, warum ist die sexuelle exklusivität nötig?

wenn mein partner mich liebt - ich kein bedürfnis nach weiteren sexkontakten habe - er aber schon, dann ändert das doch an der liebe nichts.

wenn ich liebe, dann möchte ich die menschen, die ich liebe, glücklich sehen. wenn ihn das glücklich macht, so ist das doch in meinem sinne.

********rsum:
... bzw. es ihn verletzt.

meine frage ist daher: warum verletzt es?
Ihr Lieben,

ich war mal teilweise betroffen. Teilweise, weil es eine Art Phase war.

Ich liebe meinen Mann und hatte nie Interesse an anderen Männern. Mein Mann hingegen war sowas wie ein Stammgast in einigen Bordellen.
Ich litt damals sehr darunter, konnte ihn aber auch irgendwie verstehen. Das ging dann soweit, daß ich ja schon froh darüber war, daß es "nur Prostituierte" waren, und keine Bekanntschaften. Das hatten wir Anfangs unserer Ehe ja auch - meine beste Freundin. Ich hingegen war dann immer die Spaßbremse. *zwinker*

Jetzt sieht es anders bei uns aus. Mein Mann könnte, dürfte hier und da mal einen "Abstecher" machen. Allerdings hat er sich wohl ausgetobt. Ich hingegen blühe gerade erst richtig auf. *smile* Ich darf auch und mein Mann freut sich sogar für mich - also wirklich, nicht gespielt oder mir zuliebe.

Eine Beziehung wo ein Partner polyamorisch leben möchte oder praktiziert, und der andere Partner überhaupt kein Interesse an anderen Kontakten hat, wird in meinen Augen sehr schwierig.
Entweder der Monogame kennt keine Eifersucht, liebt seinen Partner also wirklich bedingungslos - gibt es sehr selten.
Oder wenigstens ein Partner wird dauerhaft leiden, meisten der Monogame. Der Polyamore wird sich wohl öfter mit einem schlechten Gewissen herumplagen.

Ich sah auch schon eine Ehe deswegen zerbrechen.
SIE bestand auf Beischlaf mit anderen Männern. ER konnte es nicht ertragen.
Nach vielem Hin und Her, folgte die Trennung. Schade. Es wurde viel geredet, aber keine Lösung gefunden. Beide blieben absolut starr bei ihrem "Recht".


Alles Liebe Tysia
****ga Frau
17.984 Beiträge
@melvoie
die frage, die sich mir stellt ist, warum ist die sexuelle exklusivität nötig?

wenn mein partner mich liebt - ich kein bedürfnis nach weiteren sexkontakten habe - er aber schon, dann ändert das doch an der liebe nichts.

wenn ich liebe, dann möchte ich die menschen, die ich liebe, glücklich sehen. wenn ihn das glücklich macht, so ist das doch in meinem sinne.

ich möchte das auch so sehen können, ich glaube aber das es ein Umdenken erfordert und eine neue Gewohnheit, das so sehen und auch so fühlen zu können. Ich finde es aber richtig was du schreibst und es ist auch mein Wunsch und mein Ziel. Das Herz will frei lieben können und das Ego will Exklusivität, das zu erkennen ist erstmal der erste Schritt um den Geliebten loslassen und frei lassen zu können und ihn trotzdem weiter zu lieben ohne ihn besitzen zu wollen *g*
****oie Frau
3.352 Beiträge
ich habe in den letzten wochen einige gespräche zum thema "eifersucht" geführt. und genau das scheint mir doch das problem zu sein.

meine - aktuelle - quintessenz zu diesem gefühl ist, daß ich dann eifersüchtig bin, wenn ich angst habe zu verlieren.

in dem moment, wo ich mich sicher fühle. geliebt fühle. kommt keine eifersucht auf.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****ga:
Das Herz will frei lieben können und das Ego will Exklusivität

vielleicht nicht nur das Ego... meines Erachtens spielt da auch ein wenig Eifersucht, das "Besitzen-Wollen" das Anderen, eine Rolle.

Eifersucht ist eine natürliche (und ich schätze, angeborene) Reaktion. Es ist nicht für jeden einfach, sich dieser Reaktion komplett zu entziehen.

Und ich denke, es ist auch individuell unterschiedlich, wie eifersüchtig Menschen reagieren.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*********unke:
Eifersucht ist eine natürliche (und ich schätze, angeborene) Reaktion.

ich glaube, daß sie vorallem anerzogen ist und es hat schwerpunktmässig vorallem mit uns selber und weniger mit dem partner und seinem tun zu tun.
Nach meiner Erfahrung durchaus ...
Im Grunde meines Herzens bin ich wohl ein monogamer Mensch .... allerdings ist das Leben eben kein Ponyhof und man muss immer Kompromisse machen ... natürlich nicht zu jedem Preis, aber ganz ohne geht es nicht ... *nachdenk*

Meine Ehe war 11 Jahre monogam und durchaus glücklich ... wir wurden beide neugierig und haben uns ausprobiert, allerdings habe ich schnell festgestellt, dass immer wieder verschiedene Sexpartner mir nichts bringen *nene* ... mein Mann allerdings war davon begeistert ... *schock*

Eifersucht aus meiner Sicht war vorprogramiert ... allerdings bin ich weder hysterisch noch flippe ich aus, sondern lasse es zu ... wir redeten immer wieder darüber und vor allem, was mich genau zu diesem Gefühl zwang *gruebel* ... nach gefühlten 1000 Gesprächen haben wir für uns immer wieder eine Lösung gefunden. *genau*

Sicher es war nicht immer ideal, aber unsere Ehe und unsere Liebe war es das immer wieder Wert, denn keiner von uns wollte ohne den anderen sein und wie hier schon sehr schön jemand geschrieben hat: Wenn man jemanden liebt, will man ihn glücklich sehen!!

Wir haben unsere Einstellungen immer wieder geändert, so dass wir beide damit leben konnten ... mittlerweile haben wir festgestellt, dass ich sogar polyamore leben kann und mein Mann von meiner Liebe zu ihm nichts verliert, während mein Mann eher zu "Freundschaft plus" tendiert und wir können bisher gut damit leben.*top*

Wenn wir mit einer Situation nicht leben können, setzen wir uns wieder zusammen (evtl. auch mit dem bestreffenden Zweitpartner) und klären woran es liegt.

Es ist natürlich nicht immer leicht und so manche Tränen sind schon geflossen, aber ich würde es immer wieder so machen, wenn ich einen Menschen liebe. *herz3*
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****oie:
ich glaube, daß sie vorallem anerzogen ist

Da gibt es ja Debatten darüber... denke ich eher nicht weil a) kann man eifersüchtige Reaktionen schon bei Tieren beobachten b) sie machen evolutorisch einen Sinn c) wenn ich in mich hineinspüre, kommen solche Eifersuchtsgefühle von irgendwo ganz tief innen und unten - Anerzogenes oder Rationales "reicht nicht so tief runter".

Sind aber nur meine Meinungen, und sollen nicht zum Streit führen.

Und ja - vieles liegt an einem selbst. Man kann lernen, mit Eifersuchtsgefühlen gut umzugehen, wenig oder vielleicht sogar gar nicht darunter zu leiden, oder leiden zu müssen. Aber m.E. kann nicht jeder so leicht an diesen Punkt kommen.

Und das andere, was Du gesagt hast, stimmt wohl auch: wenn ich mir meines Partners sicher bin (vor allem: seiner Liebe zu mir) dann brauchen Eifersuchtsgefühle praktisch nicht aufkommen. Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.
****ga Frau
17.984 Beiträge
vielleicht nicht nur das Ego... meines Erachtens spielt da auch ein wenig Eifersucht, das "Besitzen-Wollen" das Anderen, eine Rolle.

Eifersucht ist eine natürliche (und ich schätze, angeborene) Reaktion. Es ist nicht für jeden einfach, sich dieser Reaktion komplett zu entziehen.

ich glaube auch das Eifersucht anerzogen ist und einfach auch Gewohnheit, in fast allen Filmen und Zeitschriften wird uns das so vorgelebt, eifersüchtig zu reagieren, es gibt nur wenig Filme und Bücher und Artikel wo jemand mal nicht eifersüchtig reagiert. Die Lösung gegen Eifersucht ist meiner Meinung nach Vertrauen, Selbstvertrauen und Vertrauen in die Liebe zum Partner und in die Liebe vom Partner. Und einfach auch die Erfahrung das Liebe und Freiheit zusammengehören und nichts ausschliessen müssen um bestehen zu können. Es tut am Anfang sicherlich weh, wenn sich ein Teil in der Beziehung für andere Kontakte öffnet, aber es muss nicht das Ende der Liebe sein im Gegenteil es kann diese sogar noch vergrößern solange beide Partner mitwachsen wollen und umdenken wollen. Umdenken darin, das der Geliebte nicht Besitz ist sondern das die Liebe ein Geschenk ist für den der/die lieben kann und das es ein Geschenk ist geliebt zu werden *g*. uppppsss klingt das abgefahren
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****ga:
ich glaube auch das Eifersucht anerzogen ist und einfach auch Gewohnheit, in fast allen Filmen und Zeitschriften wird uns das so vorgelebt, eifersüchtig zu reagieren, es gibt nur wenig Filme und Bücher und Artikel wo jemand mal nicht eifersüchtig reagiert.

Da könnte man sich natürlich fragen: was ist Ursache, was ist Wirkung? Findet die Eifersucht Einzug in die Medien, weil sie ein Teil der menschlichen Natur ist (meine Meinung) oder, weil sie aus "dramaturgischen" Gründen forciert wird? Aber: letzten Endes ist das auch nicht wichtig...

Zu dem Rest Deines Beitrags: stimme ich Dir zu...
****ga Frau
17.984 Beiträge
Da könnte man sich natürlich fragen: was ist Ursache, was ist Wirkung? Findet die Eifersucht Einzug in die Medien, weil sie ein Teil der menschlichen Natur ist (meine Meinung) oder, weil sie aus "dramaturgischen" Gründen forciert wird? Aber: letzten Endes ist das auch nicht wichtig...

ich finde es schon wichtig zu wissen was in den Medien gezeigt wird, denn es beeinflusst mich und andere Menschen bewusst oder unbewusst sehr stark.
Daher ist auch die Frage wichtig was ist die Ursache der Eifersucht, denn nur wenn ich an die Ursachen gehe kann ich das Problem lösen. Also Ursache Nr. 1 für Eifersucht ist Besitzdenken, das Zweite ist Vergleichsdenken, wenn ich eifersüchtig bin, dann vergleiche ich mich mit jemandem und meistens schneide ich dabei schlechter ab wenn ich besser abschneide bin ich nicht mehr eifersüchtig *g* wenn ich jemanden lieben will ohne ihn besitzen zu wollen bin ich auch nicht mehr eifersüchtig, hab ich gemerkt.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****ga:
ich finde es schon wichtig zu wissen was in den Medien gezeigt wird, denn es beeinflusst mich und andere Menschen bewusst oder unbewusst sehr stark.

Ja, leider, finde ich auch... was da so manchmal über den Fernsehbildschirm flimmert, ist nicht dafür geeignet, Beispiele für gutes menschliches Verhalten zu geben (ist allerdings offtopic)

wenn ich jemanden lieben will ohne ihn besitzen zu wollen bin ich auch nicht mehr eifersüchtig

Jemanden in vollem Umfang lieben zu können, ohne ihn besitzen zu wollen... wäre das vielleicht die höchste Kunst des Liebens...?
****ga Frau
17.984 Beiträge
Jemanden in vollem Umfang lieben zu können, ohne ihn besitzen zu wollen... wäre das vielleicht die höchste Kunst des Liebens...?

hmmm da scheiden sich sicherlich die Geister...
ich fühle mich nicht geliebt wenn ich das Gefühl habe, jemand will mich besitzen und meine Freiheit einschränken. Jemand anderes fühlt sich dann gerade geliebt, wenn er/sie jemandem gehört und die Freiheit eingeschränkt wird. Ich denke das muss jede/r für sich selbst entscheiden.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*********unke:
Und ja - vieles liegt an einem selbst. Man kann lernen, mit Eifersuchtsgefühlen gut umzugehen, wenig oder vielleicht sogar gar nicht darunter zu leiden, oder leiden zu müssen. Aber m.E. kann nicht jeder so leicht an diesen Punkt kommen.

wer sagt, daß es leicht ist?
schwer ist es vorallem dann, wenn ich es als naturgegeben akzeptiere, daß ich eifersüchtig bin.

*********unke:
Und das andere, was Du gesagt hast, stimmt wohl auch: wenn ich mir meines Partners sicher bin (vor allem: seiner Liebe zu mir) dann brauchen Eifersuchtsgefühle praktisch nicht aufkommen. Ich kenne das auch aus eigener Erfahrung.

also ist die eifersucht "einfach nur" angst.

was würde passieren, wenn man dem partner genau das sagen würde? daß der einzige grund, warum man nicht mit den weiteren sexuellen kontakten klarkommt, die eigene unsicherheit und angst ist ihn zu verlieren?
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****ga:
ich fühle mich nicht geliebt wenn ich das Gefühl habe, jemand will mich besitzen und meine Freiheit einschränken. Jemand anderes fühlt sich dann gerade geliebt, wenn er/sie jemandem gehört und die Freiheit eingeschränkt wird. Ich denke das muss jede/r für sich selbst entscheiden.

zustimm

****oie:
schwer ist es vorallem dann, wenn ich es als naturgegeben akzeptiere, daß ich eifersüchtig bin.

Ich denke, Gefühle sind naturgegeben (sehr viele davon dürften m.E. noch aus dem Tierreich stammen). Aber man kann viel dafür tun, um als Mensch mit ihnen gut klarzukommen und umzugehen. Den Menschen zeichnet ja auch Kopf und Verstand aus.

Als Beispiel könnte man das Kleinkind nennen: zuerst kann es noch Wutausbrüche geben, wenn ein Kind etwas nicht bekommt, das es haben will. Im Lauf der Zeit lernt man aber normalerweise durch Erziehung, so etwas zu unterdrücken (Sozialverhalten).

was würde passieren, wenn man dem partner genau das sagen würde? daß der einzige grund, warum man nicht mit den weiteren sexuellen kontakten klarkommt, die eigene unsicherheit und angst ist ihn zu verlieren?

Ich würde sagen, das kann helfen und klappen, oder auch nicht. Je nach Art der Beziehung. Eifersucht, und damit verbundene Ängste, gehen wohl nicht automatisch dadurch weg, daß ich sie einem Partner "gestehe".

Ob solche allgemeinen Aussagen aber dem TE bei seinem Problem jetzt wirklich helfen, weiß ich nicht:

Kann es auf Dauer funktionieren, wenn in einer Beziehung der eine monogam veranlagt ist und der andere polygam?
(...)
Von daher stellt sich mir die Frage in wie weit eine Beziehung zwischen so unterschiedlich veranlagten Menschen auf Dauer überhaupt möglich bzw. glücklich sein kann.

Wenn es dazu weitere Meinungen gibt, bitte gerne.
****ga Frau
17.984 Beiträge
Ich denke, Gefühle sind naturgegeben (sehr viele davon dürften m.E. noch aus dem Tierreich stammen). Aber man kann viel dafür tun, um als Mensch mit ihnen gut klarzukommen und umzugehen. Den Menschen zeichnet ja auch Kopf und Verstand aus.

Gefühle sind nicht naturgegeben sondern sie entstehen aufgrund von Gedanken. Und Gedanken können kontrolliert werden es bedarf nur etwas Übung. Menschen haben die Möglichkeit Bewußtsein zu entwickeln und Achtsamtkeit. Eifersucht beruht auf den Gedanken, den anderen zu verlieren, weniger wert zu sein als jemand anderes und nicht mehr geliebt zu werden. Wenn dies alles umgekehrt wird oder aufgelöst wird durch Gespräche und Vertrauen verschwindet auch die Eifersucht.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****ga:
Gefühle sind nicht naturgegeben sondern sie entstehen aufgrund von Gedanken.

Oder Beobachtungen (wenn ich sehe, was der Partner macht). Ich gebe Dir Recht, präziser meinte ich: die Anlagen zu Gefühlen sind ererbt, und nicht erworben oder erlernt.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*********unke:
Wenn es dazu weitere Meinungen gibt, bitte gerne.

*nachdenk*

soll ich das jetzt als maulkorb verstehen?

*********unke:
Ich würde sagen, das kann helfen und klappen, oder auch nicht. Je nach Art der Beziehung. Eifersucht, und damit verbundene Ängste, gehen wohl nicht automatisch dadurch weg, daß ich sie einem Partner "gestehe".

Ob solche allgemeinen Aussagen aber dem TE bei seinem Problem jetzt wirklich helfen, weiß ich nicht:

Kann es auf Dauer funktionieren, wenn in einer Beziehung der eine monogam veranlagt ist und der andere polygam?
(...)
Von daher stellt sich mir die Frage in wie weit eine Beziehung zwischen so unterschiedlich veranlagten Menschen auf Dauer überhaupt möglich bzw. glücklich sein kann.

ja genau solche aussagen können ein ansatz sein!
denn wenn ich in der lage bin meine gefühle meinem partner zu kommunizieren - meine ängste dem partner einzugestehen - dann kann er damit umgehen und auch ich selber habe einen riesenschritt getan mit meinen eigenen gefühlen klar zukommen. z. b. auch zu überprüfen, ob es überhaupt einen grund gibt angst zu haben.

mein partner ist derjenige, der mir helfen kann dabei.

*********unke:
****ga:

Gefühle sind nicht naturgegeben sondern sie entstehen aufgrund von Gedanken.

Oder Beobachtungen (wenn ich sehe, was der Partner macht). Ich gebe Dir Recht, präziser meinte ich: die Anlagen zu Gefühlen sind ererbt, und nicht erworben oder erlernt.

öhem ... wenn du mit "anlagen" die grundsätzliche tatsache meinst, daß wir überhaupt gefühle haben können, dann hast du sicherlich recht.

eifersucht ist eine gelernte angst - genauso wie das eine kind lernt vor hunden angst zu haben und das andere das gegenteil lernt.

*********unke:
Als Beispiel könnte man das Kleinkind nennen: zuerst kann es noch Wutausbrüche geben, wenn ein Kind etwas nicht bekommt, das es haben will. Im Lauf der Zeit lernt man aber normalerweise durch Erziehung, so etwas zu unterdrücken (Sozialverhalten).

im besten falle wird die wut nicht unterdrückt (und bleibt somit erhalten), sondern das kind lernt, daß es andere möglichkeiten gibt konflikte zu lösen und lernt u.a. frusttoleranz.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
****oie:
soll ich das jetzt als maulkorb verstehen?

Nein.

eifersucht ist eine gelernte angst

Wie gesagt, seh' ich persönlich nicht so, ist aber egal. Hauptsache, man leidet nicht zu sehr unter ihr.

im besten falle wird die wut nicht unterdrückt (und bleibt somit erhalten)

Der Wutausbruch (wie ich schrieb) sollte unterdrückt werden können. Wut selbst verraucht irgendwann... je schneller, desto besser, auch dazu gibts gedankliche Möglichkeiten. Und ja... eine gute Frusttoleranz hilft schon oft und viel im Leben.
********nder Mann
2.896 Beiträge
****oie:
wenn mein partner mich liebt - ich kein bedürfnis nach weiteren sexkontakten habe - er aber schon, dann ändert das doch an der liebe nichts.

This.

Inwieweit das nichts an der Beziehungsführung ändert, sei dahingestellt, aber ja: Ich halte das prinzipiell für möglich, glaube allerdings, dass es von beiden Partnern ein hohes Maß an Reife, Selbstreflektion und Rücksichtnahme erfordert.

Heißt: In 95% der Fälle funktioniert's wahrscheinlich nicht und beide suchen sich einen Partner, bei dem sie sich weniger anpassen und weiterentwickeln müssen/können.
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