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Die Doppelmoral der Verlage

********AusL Frau
4.124 Beiträge
Themenersteller 
Die Doppelmoral der Verlage
heute war ich zum ersten mal auf einer buchmesse, auf der leipziger buchmesse, um genau zu sein. sie ist neben der frankfurter die wichtigste buchmesse in deutschland und es sind so ziemlich alle renomierten und viele kleine und unabhängige verlage vertreten.

nun habe ich ja erst vor wenigen wochen mein erstes buch mit erotischen geschichten im selbstverlag veröffentlich, wie einige von euch wissen. mancher kennt meine geschichten und meinen stil aus der gruppe Kopfkino ...

ich bin heute also an mehrere - ausschließlich kleine - verlage herangetreten. etliche von ihnen hatten sogar schilder der art "wir suchen autoren" am stand.
was soll ich euch sagen? als hätte ich ein unübersehbares etikett irgendwo kleben, bekam ich immer wieder die gleiche leier zu hören, wenn ich erklärte, dass ich erotische geschichten schreibe: "erotik ja, pornografie nein."

es hat mich nicht gewundert, auch nicht geärgert, ich habe damit gerechnet, denn gleiches kann man auf den verlagsseiten im internet immer wieder lesen.

nur:
• wo fängt denn pornografie an, wo hört erotik auf? bei "schwanz"und "möse"?
• im hinblick darauf, dass mein nächstes projekt ein harter krimi mit PORNOGRAFIE *fiesgrins* sein wird, stellt sich mir die frage: ist das nicht unheimliche doppelmoral? wir können die härtesten krimis mit den unglaublichsten morden (be-)schreiben, aber pornografie dürfen wir nicht an die ach so "sauberen" verlage herantragen?

erklärt sich vielleicht auch u.a. damit dieser hype um die 50 grauen schatten? weil eigentlich jeder ES lesen will, aber nicht gedruckt wird, was der erwachsene leser sucht? (und dabei sind die 50 grauen... ja echt harmlos *roll*. ich müsste nachlesen, aber "schwanz" und "möse" kommen noch nicht mal drin vor.)

also noch einmal: wo fängt denn pornografie an, wo hört erotik auf?

freu mich auf eine angeregte, sachliche diskussion

eure füchsin
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
es ist müssig sich deswegen über die Verlagen zu ärgern. Es liegt an der Gesetzgebung. Herstellung und Vertrieb von Pornographie unterliegt anderen Auflagen, als Erotik oder harte Kriminalität.

Wo Pornographie anfängt und Erotik aufhört ist eigentlich durchaus definiert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pornografie#Hardcore_bzw._Porno


Im übrigen zeigt die Erfahrung, dass es fast nichts niveauvolles im Bereich Porno gibt, ist auch gar nicht so einfach zu Papier zu bringen.
*****cat Paar
43.254 Beiträge
ich empfinde den übergang...
von erotik zur pornographie als fließend. für den einen ist es schon porno...für den anderen "noch" erotik.

die erotik macht- in meiner welt - aus, dass viel rahmenhandlung stattfindet, dass die sexuelle aktion bestandteil...aber nicht hauptbestandteil einer geschichte ist.

*nixweiss*...ich habe keine ahnung, was ein verlag in welche kategorie einteilt...und es kommt vermutlich auf die offenheit des zu prüfenden an.

lg
cat
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Die strafrechtliche Definition des Begriffs "Pornographie" besonders in der Literatur nach einer Definition des OLG Düsseldorf aus dem Jahre 1974:

handelt es sich bei Pornografie um „grobe Darstellungen des Sexuellen, die in einer den Sexualtrieb aufstachelnden Weise den Menschen zum bloßen, auswechselbaren Objekt geschlechtlicher Begierde degradieren. Diese Darstellungen bleiben ohne Sinnzusammenhang mit anderen Lebensäußerungen und nehmen spurenhafte gedankliche Inhalte lediglich zum Vorwand für provozierende Sexualität.“[26]

Wissenschaftliche Schriften können nicht pornografisch sein. Dagegen ist eine strikte Trennung zwischen Kunst und Pornografie nicht möglich, wie das Bundesverfassungsgericht ... festgestellt hat.

https://de.wikipedia.org/wiki/Pornografie#Deutschland

Also irgendwie auch eine Interpretationssache.

Wichtig ist die Unterscheidung deshalb, weil Pornographie aus Gründen des Jugendschutzes nicht völlig frei vertrieben werden kann.
********AusL Frau
4.124 Beiträge
Themenersteller 
Gewichtung
Diese Definition hatte ich auch gefunden. Im Alltag ist sie Auslegungssache.

Wenn ich also einen Roman schreibe, in dem sexuelle Handlungen Bestandteil und und vielleicht sogar handlungstragend sind, sollte egal sein, wie detailliert sie beschrieben sind. So meine Interpretation.
Wahrscheinlich gehen die Verlage hier den Weg des geringsten Widerstandes: um sich nicht womöglich mit der Gerichtsbarkeit auseinandersetzen zu müssen, stellt man gleich die Forderung "Keine Pornografie".
Soweit zumindest für mich die Erklärung. Hier würde ich mir eine differenzierte Betrachtung und auch mehr Mut wünschen.


Noch einmal möchte ich aber auf meinen Vergleich zurückkommen:

• Die Jugend muss gem. Gesetz vor Pornografie geschützt werden, was ich nur teilweise für durchführbar halte. Gerade im Internet ist Pornographie jedem fast schrankenlos zugängig, egal ob als Text-, Bild- oder Filmformat. Das ist die Praxis.

• Vor Gewalt aller Art, wie sie in Krimis und Thrillern ohne Schranken dargestellt wird, muss dagegen keiner geschützt werden? Egal ob Mobbing, Stalking, physische Gewalt bis hin zu mehrfachen, bestialischen Morden darf alles stattfinden, was sich gegen die geistige und physische Unversehrtheit von Menschen richtet.

DAS ist mir aufgefallen und aufgestoßen.

Mein Intro ist bewusst provokant gewählt. Mir ist klar, dass Verlage weder Ursache noch in der Lage sind, am Kernproblem etwas zu ändern. Vielleicht lohnt sich aber mal ein Nachdenken...
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Stimmt auch nicht
.. es gibt auch Gewaltdarstellungen, die nur altersbegrenzt zugängig sind. Da gibt es die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und für den privaten Rundfunk und die Telemedien die Kommission für Jugendmedienschutz. Deren Tätigkeit liegt der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag zu Grunde. Die Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle kennt wohl jeder von Filmen und Computerspielen.

Die Richtlinien ändern sich auch - ich kenne Actionfilme, die in den 1980er Jahren FSK 18 waren und heute FSK 16 sind. Aber es gibt nach wie vor gewaltsame Darstellungen, die erst ab 18 zulässig sind - der TATORT wird sie also nicht zeigen.

Wie durchführbar das alles im Zeitalter des Internets ist, ist eine andere Frage . Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien kann aber auch Internet- Seiten indizieren und sperren lassen. Und Dein Buch verbieten, wenn sie es für nötig halten; das ist relativ einfach durchzuführen.

Das mit der Auslegungssache sehe ich auch so - und ein kleiner Verlag wird sich hüten, sich der Auslegung auszusetzen, denn ein Buch zu produzieren kostet Geld und es ist ungünstig, wenn es nicht offen verkauft werden kann. Und ein Rechtsstreit kostet Geld.

http://de.wikipedia.org/wiki/Jugendmedienschutz
http://www.bundespruefstelle.de/bpjm/jugendmedienschutz.html
*******an_m Mann
3.831 Beiträge
Vielleicht suchst du den Grund in der falschen Ecke.
Du schreibst "Selbstverlag" – hast du einen eigenen Verlag gegründet, der in irgendeinem offiziellen Verzeichnis zu finden ist, oder hast du bei Amazon einen gebundenen Stapel Papier mit deinen Geschichten in Auftrag gegeben?

Im ersten Fall bräuchtest du keinen Verlag, im zweiten Fall reicht die Erwähnung von Amazon Selfpublishing (oder vergleichbaren Angeboten) und der Verlagsvertreter am Messestand hat dich abgehakt.
********AusL Frau
4.124 Beiträge
Themenersteller 
@christian_m
weder noch. so weit ging das gespräch gar nicht. auf meine allgemeine frage, welches portfolio sie denn veröffentlichen (um zu sehen, ob mein projekt überhaupt zu diesem verlag passt) erhielt ich die aussage so oder ähnlich " ... alles, aber keine pornografie." von dem, was ich anzubieten hätte, war gar nicht die rede.

da mir das mehrfach passierte (und ich war weder in strapsen noch leo-print unterwegs *fiesgrins*), fiel es mir auf und brachte mich zu eben meinen gedanken.



*******na57:
...es gibt auch Gewaltdarstellungen, die nur altersbegrenzt zugängig sind. Da gibt es die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien und für den privaten Rundfunk und die Telemedien die Kommission für Jugendmedienschutz. Deren Tätigkeit liegt der Jugendmedienschutz-Staatsvertrag zu Grunde. Die Einrichtungen der Freiwilligen Selbstkontrolle kennt wohl jeder von Filmen und Computerspielen.

ich könnte unzählige als buch verlegte krimis und thriller aufzählen, die den von mir oben beschriebenen kriterien entsprechen - und diese sind völlig frei zugängig in buchhandlungen zu kaufen. die haben keine fsk-beschränkung. jedenfalls habe ich noch keine buchhandlung gefunden (und ich bin in vielen als konsumentin unterwegs), in der das alter eines lesers kontrolliert würde.

es geht mir nicht um - sagen wir - kranke extreme, sondern um bücher, aus denen hervorgeht, was menschen mit menschen anstellen. dass möglichst jedes buch am ende "gut" ausgehen sollte, steht sogar in diversen anleitungen für autoren, denn der geneigte leser will das happy end. der böse wird erwischt und erhält - in den allermeisten fällen - seine (gerechte) strafe. doch was er bis dahin tut, vereinbart sich für mich - im verhältnis zu pornografie - auch nicht immer mit dem, wovor die jugend geschützt werden soll.


diese gedankenanstöße will ich einfach nur mal weitergeben. für mich habe ich eine lösung gefunden.
**********ecter Mann
3.203 Beiträge
Was ist denn schon dabei, wenn Verlage beschließen keine Pornos zu verlegen?
Das sind unabhängige Firmen, die dürfen frei entscheiden, was sie verlegen. Gründe warum viele so handeln, wurden hinrechend dargelegt.



********AusL:
diese gedankenanstöße will ich einfach nur mal weitergeben.

Welche Gedankenanstöße?
********imba Paar
160 Beiträge
Verlagskriterien...
gibt es genügend, aber nie ist das dabei was man sucht.
Das sind meine Erfahrungen.
Ich habe selbst auch lange im Kopfkino mitgeschrieben und seit ich mich aber weg von den erotischen schreibstielen hin zu den Kinderbüchern gewagt habe, ging die Misere erst richtig los.
Ich suche seit ewigen Zeiten einen Verlag für meine Kinderbuchserie
"Molli und der Sandmann".

Wolfscat hab ich mal die ersten paar Geschichten zukommen lassen damals im Kopfkino.
So weit ich weis, war die Resonance sehr posetiv. Und ich halte sehr viel von Cat als Autorin. Ihre Geschichten im KK sind super gewesen.
Bin allerdings nicht mehr dabei, weil ich schon lange nichts mehr geschrieben habe.
zum Thema Verlage, kann ich nur sagen:
Es macht absolut keinen Spass sich mit deren Ankäufern zu unterhalten.
Auf Messen schon zweimal nicht, weils da scheinbar nur gemietete Schönlinge und Püppchen sind, die vom eigentlichen Verlagsgeschenen so viel Ahnung haben, wie ein Landwirt von der Quantenphysik. Und ich glaube das der Landwirt davon sogar mehr Ahnung hat.

meine Geschichten sind immer 4-5 Din A 4 Seiten groß. Ich habe mittlerweile 20 Geschichten von Molli fertig. also ca 80 -100 Seiten A4
Kinderbuchverlage verlangen zum Probelesen minnimum 40 Seiten *snief*
Wasn des? Da würden 2-3 fertige Geschichten reichen um zu sehen, wie die Idee dahinter ist und ob es reicht um als Buchreihe zu funktionieren.
Ich greif das jetzt auch an mit nem Verlag. aber im Ausland.
Da gibts wenigstens noch welche, die nicht so kompliziert sind wie die Deutschen.
*******ht85 Mann
2 Beiträge
Wenn deine Geschichten gut genug sind, dann such dir einen Literaturagenten.

Ansonsten hast du bei kleinen Verlagen die besten Karten wenn du bereits eigenes Publikum mitbringst. Wenn dein Blog also dementsprechend Besucher pro Tag vorweist oder du bestimmte Verkaufszahlen bei Amazon per Selfpublishing erreicht hast.
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