Zwingt uns die Eifersucht zur Monogamie ?

@**b

Klar, kommentarloser Kontaktabbruch ist respektlos und hat mit Liebe gar nichts zu tun. Vielleicht war Liebe geheuchelt worden, oder mit Strohfeuerschwärmen verwechselt. Das wiederum hängt aber nicht von mono- oder polyamoren Lebensentwürfen ab.

@*********trova

Doch, mensch hat genug Platz für mehrere Lieben im Herzen, konnte es an mir selbst feststellen. Liebe bemisst sich nicht nach der Zeit, die für Gedanken an das jeweilige Gegenüber "aufgewändet" wird, wie ich meine, sondern schlicht nach dem Gefühl selbst.

Ich habe keine Ahnung, ob polyamore Beziehungen überhaupt funktionieren können. Diejenigen, die sich selbst in die Tasche lügen, scheinen jedenfalls häufig vertreten.

Oft läuft es eher darauf hinaus, sich nicht wirklich auf jemanden einlassen zu wollen, jemanden als Notnagel warmhalten zu wollen, oder dass einer es nur zähneknirschend akzeptiert, Nr. 2 zu sein, um den anderen nicht ganz zu verlieren.


Menschen, die sich in aller Freiheit und ohne Eifersucht auf tiefergehende langfristige sexuelle Beziehungen mit mehreren Partnern einlassen können, scheinen mir so selten, dass ziemlich unwahrscheinlich ist, dass sich davon mehrere zusammenfinden könnten, die dieses Modell dann in Harmonie leben würden.

Für mich ist jedenfalls klar, dass ich für alles, was über einen gelegentlichen Sexkontakt hinausgeht, die Gewissheit brauche, die Nr.1 zu sein.

Auch wäre es mir ein Bedürfnis, jemanden zu meiner Nr.1 zu machen. Zwei Männer mit demselben Status könnte ich mir schon organisatorisch nicht vorstellen, so dass zwangsläufig einer auf der Strecke bleiben müsste, auch wenn ich theoretisch wohl mehr als einen ins Herz schließen könnte.


Swingerclubbesuche, wo beide Partner unbeschränkt sexuelle Freiheit haben, sind wieder eine ganz andere Sache, ich denke schon, dass das funktionieren kann, ohne eine Beziehung im geringsten zu belasten.

@****on

Ich fand nur, daß es kein gutes Beispiel ist, wenn man angibt polyamorös (keine Ahnung ob man das so sagt) zu sein und dann schon bei "Nichtgefallen" respektlos den Kontakt ohne Erklärung abbricht. da hätte ich mir einen liebevolleres Verhalten gewünscht.
Besonders da hier wohl gezielt nach Menschen gesucht wurde, die die selbe Lebensform anstreben.

Klar ist das auf keine Lebensform beschränkt. Ein wenig mehr Respekt im Umgang miteinander wäre wohl überall angebracht.

WiB

In diesem Fall kann mir nur eine zuständige Psychologe überzeugen...


@********lack, ich habe ihm das natürlich nicht gesagt und auch nicht versucht von anderer Lebensweise zu überzeugen. Ich habe ihn so genommen,wie er war und alles toleriert, ich habe mich nur paarmal wegen mangelnder Aufmerksamkeit beschwert...
jedoch endet das so...

@**b und @*********en79

Ich hab auch den Eindruck, dass "polyamor" in besonders vielen Fällen ein falsches Label für "ich will viele Frauen oder Männer vögeln" ist. Den mit Polyamorie verbundenen Ansprüchen werden die Betreffenden dann nicht gerecht.

Und klar, Polyamorie erzeugt organisatorische Herausforderungen, die in modernen, arbeitsreichen und freizeitgefüllten Leben kaum bewältigt werden können. Für Monogamie spricht auch in meinen Augen die eigene beschränkte Kapazität an Lebenszeit, doch nicht die des Herzens.

@****on


Wo Du das Herz anführst...
es klingt immer gut, wenn von Liebe, Herz und Seele gesprochen wird.
Aber gehst Du nicht auch davon aus, daß man sich damit selbst unter Druck setzen kann. Gerade wenn man merkt, daß die Kraft begrenzt ist?


@**********trova

Manchmal kann es auch gut sein, wenn am Anfang klar wird, das man nicht zusammen gepaßt hätte.
Aber ich finde, Du hättest ihm ruhig sagen sollen, welche Einstellung Du hast.
Wieso hast Du es eigentlich nicht gesagt?

WiB

@**b

Ich weiß nicht, inwieweit mensch sich unter Druck setzen könnte, weil Platz für mehrere Menschen in seinem Herzen ist. Der Platz zwingt nicht zur Führung von Beziehungen, oder?

ich denke, Liebe kann und habe ich zu verschiedenen Menschen, Freunde, Kinder

und damit kommt es zu einer Grundaussage
einem Menschen gegenüber möchte ich nicht nur die Liebe als Freund, nicht nur die Liebe als Partner, sondern auch die körperliche Liebe geben und von diesem bekommen
ob und wie das von anderen gesehen wird
kann ich nur im Gespräche erkunden

@****on

Vielleicht weil man Erwartungen an sich selbst erfüllen möchte und erst recht Vorstellungen von anderen.
Das passiert in Familien, in Beziehungen unter Kollegen....

WiB

@**b

Ah, verstehe. Ja, so kommt sicher einiges an Druck zusammen! Ach, dieses ganze Erwartungenerfüllen... es sollte ein Schulfach geben, in dem sowas abtrainiert wird.

ist es nicht eher die Eigensicht, die behindert

Was konkret könnte denn die Eigensicht von fordern? Dass mensch allen Menschen, die er liebt, gleich gerecht wird? Noch was sollte schon in der Schule gelehrt werden, wie ich finde: Die Liebe zur Unperfektion, wegen des Paretoprinzips.

@****nah

Man will doch aber so gerne alles richtig und gut machen.

Mein Chef (mit Abstand der Beste den ich hatte) hat mir einen Zettel auf den Tisch gelegt, darauf stand.."wer meint er ist unersetzlich, wird nicht befördert!"
Ich konnte damit nichts anfangen und habe ihn gefragt, was er mir damit sagen wollte. Er sagte du bist morgens die Erste und abends die Letzte und das hält auf Dauer niemand aus, also lerne das Delegieren....

WiB

stimmt, hatte ich auch als "Befehl" vorliegen


und ebenso frei geben ohne Gegenwunsch

@****nah

Wünschen, klingt besser.
Aber wenn man sich etwas sehr wünscht und es trifft dann nicht ein, ist man auch enttäuscht oder?

WiB, jetzt auf dem Weg zur Arbeit

stimmt, Wünsche sind auch ein Punkt, der als Traum verbleiben kann

doch ohne Benennung weiß es der Gegenüber ja nicht

angenehmen Tag und vergiß das Delegieren nicht

funktioniert nur, wenn ALLE beziehungsbeteiligten ebenfalls " polyamor " sind. ansonsten bleibt dieses wort nur eine buchstabenanordnung. ein holzgeruest ohne inhalt. oft eine ausrede fuer promiskes verhalten. hæufig handelt es sich nicht um " liebe" , sondern um oberflæchliches kontaktverhalten, welches tiefe beziehungen gar nicht zulæsst. das wird dann zur polyamorie veredelt. polyamorie hat zunæchst gar nichts mit sex zu tun.



@****ga...ich komme noch mal auf deine unverschæmte unterstellung gestern zurueck. du unterstelltest mir, ich wuerde ( im ggs zu dir ) "sadistische " frauen anziehen, das hætte also mit mir zu tun...(die inhærente unterstellung muss ich nicht benennen. der intelligente leser sieht das weiss zwischen den worten). also frauen, die aus der tatsache, anderen frauen anonym schaden zufuegen zu kønnen, einen lustgewinn ziehen.

nun...ich habe in den letzten jahrzehnten viele menschen kennengelernt. real und virtuell. und ich kann mit absoluter sicherheit sagen, dass es frauen gibt, die es geil finden " mehr zu wissen " als die betrogene. das weiss ich aus 1. hand. und ich kenne auch frauen, die es einen scheissdreck kuemmert, ob die betrogene leidet. solche frauen bewegen sich aber nicht in meinem freundeskreis.

wenn die menschen, die mir in meinem leben begegnen, etwas ueber mich aussagen, was , rein feinstofflich gesehen, durchaus sein kann...was sagt es nun ueber mich aus, dass du mir ueber den weg læufst mit deiner meinung?

bin ich nun eher sadistisch oder masochistisch veranlagt ?


zu der anderen frage, ich glaube von nosy : ja. solche mænner gibt es auch.

zum thema kommentarloser kontaktabbruch habe ich mich an anderer stelle schon ausfuehrlich geoutet. ein no go.


abschliessend versuche ich gerade, mir mal wieder hanlon`s razor ins gedæchtnis zu rufen.

Stimmt. Polyamorie ist Liebe. Als Beziehungsform kann sie nur allseitig gelebt werden. Doch kann Liebe auch einseitig empfunden werden. Ich kann lieben, ohne zurückgeliebt zu werden. Das Zurücklieben ist auch nicht zwingend wichtig.

Wird Polyamorie als Edelbegriff fürs Reihumbumsen verwendet, dann ist's Betrug. Missbrauch.

Für Monogamie spricht jedenfalls nicht die Eifersucht (und diese zwingt schon gar nicht), sondern die Freude an der Konzentration auf einen einzigen Menschen. Selbst wenn ein Mensch polyamor fühlt, kann er wünschen, sich nur auf einen der geliebten Menschen zu kaprizieren. Und monogam leben.

deinem beitrag kann ich vorbehaltlos zustimmen.

nur bei dem " kaprizieren" hapert es etwas

@*****ide:

Ok. Festlegen.

Womaninblack, also ich kann mir gut vorstellen dass ein Polyamor Mann eine Frau nicht vollstaendig, auf emotionaler Ebene, zufriedenstellen kann, denn die eigene Gefuehlswelt ist verteilt zwischen mehreren Frauen...auf sexueller Ebene ist hier nicht die Rede...
Dass die lieben Polyamories ueberwiegend single sind, spricht auch von sich selbst...
Es kommt aber auch auf die Frau an, wie stolz sie ist und welche Ansprueche sie hat.


Ich sage das, weil ich intensive Erfahrung gemacht habe mit einem Dominanten, Polyamor, 20 Jahre aelteren, tollsten Mann... Zwar hatte ich keine Chance mehr, mich zu bedanken fuer schoene, intensive, beeindruckende Momente, Erlebnisse, Erfahrungen, aber es kann gut sein dass er das hier liest (er hat sonst immer alles gelesen) und moechte sagen, dass er ein wunderbarer Mensch ist und man sieht sich immer zweimal im Leben.:)

"kaprizieren" hat fuer mich eine andere wortbedeutung: eigensinnig/starrsinnig auf etwas beharren.

kapriziøs eben.