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Zwingt uns die Eifersucht zur Monogamie ?

*******rlin Mann
1.966 Beiträge
Ja, so meinte ich das. Verantwortung tragen, den eigenen Kopf benutzen, hinterfragen und zu eigenem Verhalten stehen. Das habe ich auch meinem Kind so weitergegeben.
Auch wenn das jetzt vielleicht nicht passt...
... mal zur Urfrage zurück:
Nee, nicht die Eifersucht zwingt uns zur Monogamie, sondern eher anders herum: Die (verordnete) Monogamie bringt eine Menge Eifersucht hervor.

Erbfolgesysteme, kirchliche Doktrin und soziale Nöte haben uns die heute bekannte Form der Monogamie "aufgedrückt" (übrigens waren - wie so oft - die Römer schuld. Was haben die uns eigentlich überhaupt gebracht? *g* )

In "alten Zeiten", also bei unseren vorchristlichen Vorfahren, gab es "verordnete lebenslange Monogamie" nicht. Zu unpraktisch und zu weltfremd. Man tat sich zusammen, um Kinder zu zeugen und zu erziehen (aber bitte nicht bis sie 18 waren) und um bestimmte Schritte im Leben gemeinsam zu tun - während man an ausgewählten heiligen Tagen auch mal fremdgehen durfte - gesellschaftlich sanktioniert (da brauchte es keine Swinger-Clubs *zwinker* )

Erst in jüngerer Zeit zwingen sie uns, dieses unmenschliche Konzept zu leben, uns alle. Die Mehrheit will das gar nicht (wobei es natürlich auch einige wenige Menschen gibt, die das unwahrscheinliche Glück haben jemanden zu finden, dem sie ihr Leben lang treu sein WOLLEN. Und das noch unwahrscheinlichere Glück haben, daß ihr Gegenpart das auch will.) Natürlich ist es aber nicht. Wir sind - da mögen sich die Sozialromantiker nun aufregen - eine promiske Rasse. Übrigens beide, Weibchen und Männchen. Das ist unsere Natur, und na klar, man kann natürlich seine Natur unterdrücken (oder kontrollieren). Das ist toll für Bücher und Talkshows, aber natürlich ist es nicht. Und keinesfalls automatisch.

Wenn aber die ganze Gesellschaft (Medien und Co.) davon schwadroniert, wie toll so eine gelebte Monogamie ist muss sich zwangsläufig jeder beschissen fühlen, der der anders empfindet oder nicht in den Genuß dieser Utopie kommt. Also: Man wird eifersüchtig. Der Typ macht mit ner Jüngeren rum (oder einer, die vermeintlich besser aussieht) und die Tante ist auf den Nachbarn scharf. Ja, wie fühl ich mich denn da, wenn doch Monogamie die Spitze der Evolution ist? Da hab ich es ja nicht geschafft, und das macht böse Gefühle (= auch Eifersucht).

Ergo: Eifersucht ist die Folge davon, daß man uns seit einigen hundert Jahren vorgaukelt, nur eine einzige Liebe ein Leben lang sei normal. Da das aber kaum ein Mensch hinkriegt, sind alle enttäuscht.
Ist logisch, oder?
******den:
Ist logisch, oder?

Nein, ist es nicht. *zwinker*
Naja, weil...
... einfache Logik nicht jedermanns Sache ist *g*

Heutzutage muss man es kompliziert machen. Was haben uns die Römer eigentlich gebracht? *zwinker*
****ot2 Mann
10.735 Beiträge
Ich sehe das anders.

Ich glaube schon, dass Homo sapiens ein Säugetier ist, das durchaus im Regelfall eine zweisame Paarbindung anstrebt, weil die extreme Unreife von Säuglingen Kooperation von Mann und Frau über eine lange Dauer verlangt.
Sexualität ist bei Homo sapiens zudem keine Entität, die der Fortpflanzung dient, sondern sie dient: der Paarbindung. Mann und Frau haben eigentlich immer "Lust auf Sex", nicht nur während empfängnisgeeigneter Tage. Frauen und Männer sind immer rallig, nicht nur kurz vor dem Eisprung. Zudem, - die Empfängnisbereitschaft wird Männern z.B. wie bei Pavianen nicht "optisch" angezeigt.
Sexualität von Homo sapiens unterscheidet sich mithim massiv von unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen.
Es gibt noch viel mehr "Besonderheiten" bei menschlicher Sexualität.
Eine davon ist: "der verdeckte Koitus". Selbst in hochgradig ursprünglichen Völkern koitieren Mann und Frau nicht vor den Augen von Sippenmitgliedern, sondern ziehen sich dafür in intime Zweisamkeit zurück. Mann und Frau vögeln nicht öffentlich. Das gehört sich selbst bei indigenen Amanzonas-Völkern nicht.

Eine weitere absonderliche Eigenart von Homo sapiens ist die mit Nackheit verbundene Scham. Nackheit ist bei Homo sapiens erotisch konnotiert. Sonst würde ja Striptease auch gar nicht funktionieren. Entblößung ist "Einladung" zum Liebesspiel. Die mit Nackheit verbundene Scham, die Grenzverletzung, ist schon ziemlich besonders.

Kurzum, Homo sapiens ist so speziell, - dass in Sachen Sexualität alle Vergleiche mit sonstigen Hominiden (z.B. Menschenaffen) komplett nicht greifen.
Nur mal so ...
Gernot
Obwohl ich damit weitestgehend konform gehe...
... nur ein Blick in unsere (europäische) Geschichte

>Eine weitere absonderliche Eigenart von Homo sapiens ist die mit Nackheit verbundene Scham. Nackheit ist bei Homo sapiens erotisch konnotiert. Sonst würde ja Striptease auch gar nicht funktionieren. Entblößung ist "Einladung" zum Liebesspiel. Die mit Nackheit verbundene Scham, die Grenzverletzung, ist schon ziemlich besonders.

Nö, sorry, im antiken Griechenland (abendländische Kultur) galt Nacktheit nicht als "schämenswert". Eher im Gegenteil: Wer sich bedeckte, galt als suspekt. Von den frühmittelalterischen nordischen (und noch nicht christianisierten) Kulturen weiß man, daß sie "sich im Angesicht und vor aller Augen mit ihren Sklavenmädchen paarten". Die körperfeindlichkeit hielt hier erst mit aufkommen dieser neuen Religion Einzug - weil man sich nicht den "niederen Trieben" ausliefern wollte. Doch die römisch-katholische Kirche konnte über Jahrhunderte den Menschen nicht austreiben, was sie gewohnt waren. Mittlerweile haben sie es allerdings geschafft... wie Dein Beitrag zeigt *zwinker*
Und der Mensch ein monogames Säugetier?
Wenn er will, ja. Wie ich es ja schrieb: Der einzelne, superglückliche Ausnahmefall.

Ansonsten: Zweckbindung. Männchen gibt sich treu, weil damit die Chancen auf eine Fortpflanzungspartnerin enorm erhöht werden. Im Grunde bleibt es promisk. Weibchen gibt sich treu? Nein. Weibchen wählt Partner, lässt sich befruchten und versorgen. Gequälte und überforderte Männer irren Samstags mit Kinderwagen durch Einkaufszentren. Weibchen sorgen für ihr Wohlergehen. Sie sind versorgt und frei. Und das Gerücht, daß sie ach so monogam seien, schützt sie vor Entdeckung.

Ein paar Fakten: Jedes dritte Kind in Deutschland (heute) ist nicht von dem Erzeuger erzeugt worden, der sich dafür hält (das ist aber nur die Dunkelziffer). Mithin hat die Bundesregierung die Regelungen um den Vaterschaftstest gelockert.

76% aller Ehen, die nach 1998 geschlossen wurden, werden geschieden. Das sind die, die sich trauen. Wie viele von denen, die sich nicht trennen, aus Angst vor wasweißich zusammen bleiben, können statistisch nicht erfasst werden.

Also sind wir alle tierisch monogam, was?
******891 Mann
382 Beiträge
Nein,...
... Eifersucht ist das falsche Wort, Liebe das richtige.
Der Vergleich mit historischen Daten, die allzu oft nur auf mehr oder weniger wilden Annahmen beruhen, ist weder logisch noch sinnvoll, ganz im Gegenteil. Wir leben alle im Hier und Jetzt.

Ebenso unlogisch ist die immer wieder auftauchende Vorgehensweise, den Menschen mit allen anderen Säugetieren in einen Topf zu werfen. Menschen sind Menschen, Punkt. Jede einzelne Tierart hat ihre ganz spezifischen Eigenschaften und Eigenheiten, auch wenn gemäss menschlicher Theorie sogar das Manteltierchen als Ururur-Vorfahre für den Menschen herhalten muss.

******den:
Ein paar Fakten: Jedes dritte Kind in Deutschland (heute) ist nicht von dem Erzeuger erzeugt worden, der sich dafür hält (das ist aber nur die Dunkelziffer). Mithin hat die Bundesregierung die Regelungen um den Vaterschaftstest gelockert.
Das ist eine nicht belegte, unglaublich übertriebene Annahme. Selbst die wildesten Schätzungen gehen davon aus, dass nicht ein Drittel, sondern etwa jedes zehnte bis zwanzigste Kind ein Kuckuckskind ist - inklusive der so genannten "Dunkelziffer". "Mein" Sohn ist eines dieser Kuckuckskinder, ein filmreifer Zufall hat den wahren Vater entlarvt. Als Betroffener habe ich mich intensiv mit der Thematik befasst.

******den:
76% aller Ehen, die nach 1998 geschlossen wurden, werden geschieden. Das sind die, die sich trauen. Wie viele von denen, die sich nicht trennen, aus Angst vor wasweißich zusammen bleiben, können statistisch nicht erfasst werden.
Das ist nichts anderes als eine Statistik darüber, wie das Paarungsverhalten der Menschen in unseren Breitengraden reihenweise scheitert. Eine logische Erklärung für oder wider die Monogamie ist das noch lange nicht.

Wenn man denn unbedingt menschgemachte Denkmodelle zu Hilfe nehmen will, kommt interessanterweise genau das zum Vorschein, was @****ot2 in seinem Posting anschaulich zusammengefasst hat: Die Biologie des Menschen ist auf dauerhafte Partnerschaften ausgelegt. Was aber die so genannte "Wissenschaft" ganz offensichtlich nach wie vor nicht hinbekommen hat, ist eine wirklkch korrekte Interpretation dessen, was wir "menschlichen Geist" oder auch "menschliche Seele" nennen. Das kommt wohl daher, dass sich dies nicht messen lässt. So wird auch der Begriff "Liebe", den man übrigens in diesem Thread hier kaum zu lesen bekommt, niemals wirklich korrekt umschrieben werden können.

Der Zeitgeist dieser Tage propagiert so etwas wie "trenne Sex und Liebe", obwohl die Biologie ganz etwas anderes tut. Der menschliche Wille ermöglicht es, fast alles, was im Gehirn geschieht, zu beeinflussen, bis hin zum Umprogrammieren der angeboreren Vorgänge. Viele Drogen und Medikamente liefern tagtäglich Beweise dafür, was die Auswirkungen sein können.

******den:
... einfache Logik nicht jedermanns Sache ist *g*
Jedermann kann sich seine ganz eigene, für ihn selbst logisch klingende Erklärung zusammenschustern. Die Allgemeinheit muss damit noch lange nicht einverstanden sein. Um deine Logik zu Hilfe zu nehmen: Vor vielen Monden waren die Menschen felsenfest davon überzeugt, die Erde sei eine Scheibe.
********lack Frau
19.340 Beiträge
@*******rus

Wobei man auch nicht außer Acht lassen darf, daß es jetzt viele Patchworkfamilien gibt und sich da auch ein Teil des Paares um die Kind/er kümmert, die nicht von ihr/ihm sind.
Ich denke auch es bringt nichts, wenn man Erklärungen sucht für Entscheidungen, die man selbst getroffen hat.
Der Unterschied macht eben, ob man sich etwas nur vorstellen kann oder auch lebt.
Und da gibt es mehrere Modelle, die in Betracht kommen und auch gelebt werden.
Die Polyamory ist eher selten. M.E. eben auch, weil sie sich nicht so einfach umsetzen läßt.
Es wird immer Menschen geben, die sich entgegen ihrer eigenen Uhr bewegen. Aber dafür kann man die Uhr im übertragenen Sinne nicht verantwortlich machen.


@******den

Ich habe im anderen Thread geantwortet.
Du lebst so gesehen ja dann auch nicht was Du Dir vorgestellt und für Dich als passender empfindest.
So gesehen ist das dann aber auch die serielle Monogamie.
Allerdings gehe ich nicht davon aus das eine Lebensform Bestand hätte, wenn sie so gar nicht gewollt wäre, besonders da es heutzutage ja mehrere Möglichkeiten gibt.

WiB
*********ture Mann
720 Beiträge
@******den

Zu Poden Pursche.

Welcher Sandale/Flasche rennst du denn nach?
*******rlin Mann
1.966 Beiträge
******den:
... mal zur Urfrage zurück:
Nee, nicht die Eifersucht zwingt uns zur Monogamie, sondern eher anders herum: Die (verordnete) Monogamie bringt eine Menge Eifersucht hervor.

Erbfolgesysteme, kirchliche Doktrin..............
Das ist doch wieder mal ganz großer Kohl. Auch du versuchst die Menschen zu Idioten zu stempeln, die sich seit Jahrhunderten an Vergangenem orientieren, nichts dazu gelernt haben und auch nicht die Trennung von Kirche und Staat vollzogen haben.

Ich lese solche Beiträge und bleibe stets bei Aussagen hängen wie "Die Mehrheit will das gar nicht", "76% aller Ehen, die nach 1998 geschlossen wurden, werden geschieden" oder "Ein paar Fakten: Jedes dritte Kind in Deutschland (heute) ist nicht von dem Erzeuger erzeugt worden".

Woher hast du diese Zahlen? Aus deiner Glaskugel? Das typische Geschwafel. Alle gehen Fremd, alle wollen das, die Einehe erzwingt das, und so weiter.
Wir haben ja hier einen Betroffenen. Entschuldigung schon mal vorab. Aber, erst letzte Woche konnte man eine Erhebung über Kuckuckskinder lesen. Aktuell liegt der vermutete Wert europaweit bei 3,7%. Erst wenn ich das verzehnfache komme ich auf deinen Wert.
Und auch das wäre zu kurz gesprungen. Hier im Forum sind zwar nur potente Supermänner unterwegs, aber es gab auch schon vor 30 Jahren eine Zeugungsunfähigkeit. Und manches Kuckuckskind war und ist willkommen. Ohne das jetzt ausweiten zu wollen.

Das Beziehungsmodell. Vielleicht sollten manche mal weniger mit ihrem Schwanz und mehr mit dem Kopf denken. Nach nun 34 Jahren kann ich sagen, das wir viele Situationen hatten, die allein schlicht nicht lösbar gewesen wären. Hinzu kommt, das offensichtlich viele davon ausgehen, der große Wumpa hätte ihnen eine ewig währende Gesundheit geschenkt. Ich schreibe darüber nur ungern, aber wenn dir plötzlich das Leben eine unheilbare Krankheit auf den Schädel schlägt, dann bist du froh, jemanden an deiner Seite zu haben. Und zwar mit allen Konsequenzen, bis hin zur Pflege.

Diese Wirklichkeit wird gerne ausgeblendet. Aber auch sie trägt dazu bei, das sich ein bestimmtes Modell durchsetzt. Und ich finde es erschreckend, das frustrierte Kirchengänger und Hobbyhistoriker immer wieder den Weg in die Köpfe leicht beeinflussbarer Menschen schaffen. Am Ende landen sie hier, und wollen Menschen ihr erfolgreiches Modell ausreden. Weil sie alles ja ganz genau wissen.
********lack Frau
19.340 Beiträge
@*******rlin

Wobei TheHidden ja noch einmal geheiratet hat. Wieso denn das, wenn es so gar nicht mit seiner Lebensphilosophie paßt?

Ich glaube, man läßt sich nichts schlecht reden, was man nicht als schlecht empfindet.
Selbst wenn man in einer Beziehung gescheitert ist, heißt das noch lange nicht, daß

• sie am Sex gescheitert ist
• man das Modell nicht weiterhin lebt.

WiB
**********tarii Mann
3.376 Beiträge
Die Zufriedenheit,...
nicht die Eifersucht, hat mich zur (seriellen) Monogamie gezwungen.

Ich habe Stärken und Schwächen, andere Menschen, sogar Frauen, auch. In meinen Beziehungen hatte ich sexuell, auch wenn es mal nicht perfekt lief, einfach nicht das Bedürfnis, den Drang, nach anderen Sexualpartnern. Keine Ahnung, ob es bei meinen Partnerinnen auch so war, beide sind nach dem Ende unserer Beziehung nicht gleich bei anderen gelandet (da bin ich dann irgendwie schneller gewesen, wobei das passende für eine nächste Beziehung, dann nicht wirklich sofort zur Hand war).

Auch jetzt finde ich eine Affäre vollkommend ausreichend.

Beziehung kommt auf alle Fälle in Betracht, jemand der das ähnlich sieht wie ich macht meine Gefühlslage leichter.

Aber, jeder wie er mag...

Das ein Mensch für mehrere andere Menschen ähnliche Gefühle zur selben Zeit entwickeln kann ist nicht unwahrscheinlich. Ob das dann als ehrliche, liebevolle, gefühlsbetonte, sexuelle, bindende, respektvolle Beziehung mit mehreren Personen gleichwertig funktioniert ist eine spannende Aufgabe.

DeltaSagittarii
*********r_by Mann
546 Beiträge
Wertung sinnlos...
als erstes ist es mir wichtig anzumerken, dass eine Wertung sinnlos ist. Monogam oder Poly, keines von beiden ist besser oder schlechter, und jedem das Seine....

Wenn ich aber aus meiner Erfahrung die inneren Mechanismen einer Beziehungsstruktur ansehe komme ich zu folgenden Gedankengängen.

Die sog. "Liebe" zwischen zwei Partnern in einer "Liebesbeziehung" ist heutzutage sehr von Leistungs- bzw. Konsumdenken geprägt. Eigentlich geht es da weniger um Beziehung, sondern eher um eine psychologisches Geschäft, in dem mein Partner eher zum Konsumobjekt degradiert ist. Dies geschieht leider unbewusst und entzieht sich oft auch einer bewussten Entscheidung. Funktioniert mein Partner so, wie ich es mir vorstelle, triggert er bei mir durch meine Konditionierung entstandene Glücksgefühlmechanismen, so behalte ich ihn, tut er das nicht, ersetze ich ihn. Relativ simpel.

Eine nichtmonogame Lebensweise fördert diesen Mechanismus und so scheint es für viele die "glücklichere" Alternative zu sein. Dabei wird übersehen, dass es eben um ein Objekt geht, der für mich von "Nutzen" ist, so lange "er" mich glücklich macht. Die Rechnung ist dann wie folgt, je mehr, verschiedener, intensiver, desto besser. Eine art Beziehungs- Sexual-Reichtum zum anhäufen.

Da wir alle frei sind zu wählen, steht dem nichts entgegen, für sich das maximale an sog. "Glück" raus zu pressen.

Die monogame Version unterstützt das nicht so sehr, und scheitert auch oft in seiner "Dauer" und "Qualität" an den Erwartungen bezüglich des eigenen "Glücks". Dieses Beziehungsmodell bietet aber die Chance zu einem Reichtum jenseits aller Reichtümer, die durch Objekte befriedigt werden können. Sie ist eher an ein Sich-bescheiden geknüpft, legt nicht so viel Wert auf den "Glückskick" (denn nur so ist sie langfristig haltbar) und beschert im besten Fall ein sehr viel tieferes Glück, da sie nicht so sehr Objektgebunden ist. Es ist eher eine Liebespraxis.

Derjenige, der das Glück in beiden Beziehungsformen sucht, und dieses Glück an die Ideen von Glück, Freiheit, Abwechslung geknüpft hat könnte also eines Tages sagen; "Einst war ich jeden Tag mit einem anderen im Bett und es war immer das Selbe, heute bin ich nur mit einem Partner im Bett und es ist jeden Tag anders, neu."

Die Polyvariante ist möglicherweise sehr nützlich um sich selbst zu erkennen, die Monovariante vielleicht um sich selbst im anderen zu erkennen.

Wie man es auch macht, hoffentlich ist man damit zufrieden,... wie gesagt, beides hat wohl seine Berechtigung.
****ga Frau
17.977 Beiträge
Themenersteller 
FAZIT
Also ich denke durch diesen Thread mal wieder erfahren zu haben, das jeder Mensche einfach unterschiedlich ist, es gibt Personen, die wollen freiwillig und bewusst serielle Monogamie leben und es gibt Menschen, die es nicht wollen, sondern lieber gleichzeitig mehrere Beziehungen/Freundschaften leben. Es ist also nicht immer nur Eifersucht die davon abhält sich als Paar mit anderen zu treffen sondern es gibt auch andere Gründe dafür, wie einfach keine Lust auf fremde Haut und Zufriedenheit mit der Partner/in usw.
Es kann in jedem Beziehungsmodell Eifersucht auftreten, da Eifersucht eine Emotion ist, die vom Beziehungsmodell unabhängig ist sondern von der einzelnen Person abhängt, die eifersüchtig reagiert oder eben nicht.
Manche sehen Eifersucht als das Salz in der Suppe, als Motor und als eher positiv, andere sehen es als ein unangenehmes Gefühl an, manche verspüren nie Eifersucht.

Ich fand es sehr spannend mit euch zu diskutieren und danke euch allen, das ihr hier teilgenommen habt.
Der Thread hat gleich seine 30 Seiten voll daher wird hier bald automatisch von System abgesperrt.
*****011 Frau
2.467 Beiträge
Ich weiß von mir, dass ich zur Eifersucht neige, zum Teil kenne ich sogar die Ursachen dafür. Aber ich habe gelernt, so damit umzugehen, dass die Eifersucht nicht meine Handlungen bestimmt, mich also zu nichts zwingt.
****ga:
Es kann in jedem Beziehungsmodell Eifersucht auftreten, da Eifersucht eine Emotion ist, die vom Beziehungsmodell unabhängig ist sondern von der einzelnen Person abhängt, die eifersüchtig reagiert oder eben nicht.
Manche sehen Eifersucht als das Salz in der Suppe, als Motor und als eher positiv, andere sehen es als ein unangenehmes Gefühl an, manche verspüren nie Eifersucht.
sehe ich auch als Endfazit *top*
*******onor Frau
2.583 Beiträge
schade, dass dieser aufschlussreiche thread schon bals zu ende ist. vllt. kann man ja an anderer stelle weiterdiskutieren, da ich (sie)das thema wirklich spannend finde.

was mir persönlich etwas fehlt, ist.....das wort zwang vllt. etwas zu durchleuchten.
wer lässt sich warum zu etwas "zwingen", aus welchem grund. denn m.M.n. führt zwang irgendwann zum ausbrechen oder aufgabe der eigenen persönlichkeit.
zwang zu etwas, was ich nicht will, was ist das, warum tue ich mir das an?wieviele menschen gibt es, die ihrem partner zu liebe jahrelang 3er und co mitmachen oder umgedreht ihrem partner zu liebe etwas nicht leben?
hat das nicht vorallem sehr viel mit der eigenen persönlichkeit zu tun?
da kommt für mich auch selbstbewusstsein und selbstertgefühl zum tragen, ja oder nein zu etwas zu sagen und zu seiner identität zu stehen.

eifersucht ist meines erachtens nicht nur verlustangst oder etwas teilen zu "müssen" was ich nicht teilen möchte. was ist zum beispiel auch mit ekel?
seitdem dieser thread hier besteht, habe ich das thema u.a. auch mit bekannten erörtert und immer wieder kam auch diese seite zum vorschein, dass es die jeweiligen partner des "freiheitsliebenden" partners, immer wieder ekel erwähnten, zu denen auch ich mich zähle. dabei kamen auch so sachen zur sprache, dass viele auch nur küsse und sperma ihres partner an sich und ihrem partner wollten. woher kommt zum beispiel auch das?

das zum abschluss nur mal so in den raum geworfen.

ansonsten gilt auch für mich, jeder so wie er will, nicht verbiegen und vorallem ehrlich sein und sich zu nix zwingen lassen. ansonsten hat für mich beziehung keinen sinn. sowohl von der forderten als auch von der ablehnenden seite eines paares. wir leben alle nur einmal.
*********uple:
hat das nicht vorallem sehr viel mit der eigenen persönlichkeit zu tun?
da kommt für mich auch selbstbewusstsein und selbstertgefühl zum tragen, ja oder nein zu etwas zu sagen und zu seiner identität zu stehen.

Genau *top*

*********uple:
ansonsten gilt auch für mich, jeder so wie er will, nicht verbiegen und vorallem ehrlich sein und sich zu nix zwingen lassen. ansonsten hat für mich beziehung keinen sinn. sowohl von der forderten als auch von der ablehnenden seite eines paares. wir leben alle nur einmal.

Und das gilt nicht nur in monogamen Beziehungen, sondern auch in jeglichen anderen Beziehungsformen.
Auweia, ich weiß ja nicht, ob ich lachen oder weinen soll angesichts der Statements einiger Hobbyanthropologen hier. *lach* *heul*

Es ist keinesfalls typisch menschlich, sich für Nacktheit zu schämen. Viele Völker tropisch warmer Gebiete schämen sich kein Stück für sichtbare Geschlechtsteile.

Auch ist es längst nicht überall üblich, nur in trauter Zweisamkeit zu vögeln. Den Luxus eines eigenen Schlafzimmers hat ja in anderen Kulturen kaum jemand, daher ist es teilweise üblich, dass Familienmitglieder aller Generationen anwesend sind.


Was den zusammengesponnenen geschichtlichen Abriss betrifft: Ideal und Praxis bezüglich Monogamie klafften schon immer auseinander. Was aber oft daran lag, dass die Ehe eine Wirtschaftsgemeinschaft (ob unter Herrschern oder kleinen Leuten) war, und Partner nicht aus Liebe gewählt werden konnten. Da wurde dann oft stillschweigend toleriert, dass sexuelle Kontakte eher mit anderen als mit dem Ehepartner stattfanden.
@doro
" Ich weiß von mir, dass ich zur Eifersucht neige, zum Teil kenne ich sogar die Ursachen dafür. "

wärest du bereit, uns diese ursachen zu nennen ?

lg g.
****ga Frau
17.977 Beiträge
Themenersteller 
@zarthart
es gibt hier auch eine Zitatfunktion
es wäre schön, wenn ihr diese benützen würdet
bei Zitaten *danke*
*****011 Frau
2.467 Beiträge
@********1968: Das ist sehr privat, deshalb belasse ich es bei dem Stichwort sehr schlimme frühe Verlusterfahrungen.
Wegen Überfüllung geschlossen
Dieses Thema hat die maximale Länge erreicht und wurde daher automatisch geschlossen.

*geschlossen*


Wir möchten uns an dieser Stelle für die rege Beteiligung bedanken.
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