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"Geld in die Beziehung stecken" hört sich für mich recht negativ an.
Als wir damals zusammen kamen war von Anfang an klar, dass ich seinerzeit bedeutend weniger Einkommen hatte als er. Ich war schließlich noch Azubi mit grad mal 325€/Monat, während er schon paar Jahre im Berufsleben stand und mehr verdiente.
Da stands auch nie zur Debatte als es hieß, wir ziehen zusammen in die erste gemeinsame Wohnung, die komplett eingerichtet werden und mit Miete und co. eben auch bezahlt werden musste, was ich zu dem Zeitpunkt eben nicht konnte mit dem Bisschen was ich hatte.
Und auch hinterher, als ich dann ausgelernt und einen festen Job hatte, war das nie Thema ala nu gib mir mal die Hälfte von dem wieder, was ich damals alles bezahlt hab.
Bei uns gibt's kein Deins und Meins, auch wenn wir auch getrennte Konten haben. Die haben wir eher aus beruflichen Gründen und das Gemeinschaftskonto, von dem wirklich nur 3 kleine Posten abgehen, hat er steuerliche Gründe.
Wären wir beide stinknormal angestellt, hätten wir schon längst nur ein Konto. Wieso auch nicht. Keiner von uns muss Angst haben, dass der andere irgendwelche Schulden macht oder so. Und im Falle einer Trennung wär auch keiner von uns so drauf, den anderen nackend zu machen und erstmal das Konto zu plündern.
Größere Anschaffungen, selbst wenn sie beruflicher Natur sind und sowieso gebraucht werden, werden generell gemeinsam besprochen.
Bei finanziellen Engpässen find ich das Wort aushelfen in einer Partnerschaft/Ehe auch eher unangebracht. Das ich während der Elternzeit damals nunmal weit weniger bekam als vorher war ja nun nichts neues. Und da war es ne Selbstverständlichkeit, dass der arbeitende Part in der Zeit eben den Großteil der Kosten tragen musste und dies auch ohne Zucken tat.
Ich rechne auch heute nichts gegeneinander auf. Einer zahlt die Fixkosten, der andere den Rest. Lebensmittel, Dinge fürs Kind usw., fallen auch nicht vom Himmel und kosten auch entsprechend.
Keiner von uns zieht da am Monatsende nen Strich und rechnet da auf, wer nun mehr und wer weniger zahlen musste. Wo kommen wir da hin?
Ich kenn einige bei denen das von vornherein quasi bis auf den Cent genau aufgerechnet wird und entweder die Beziehung scheiterte u.a. auch deswegen, oder sie besteht noch, aber es fühlt sich einer nicht wohl dabei.
Bei meiner Bekannten lief es auch so. Schon bei Einzug in die erste gemeinsame Wohnung wurde penibelst aufgerechnet, damit auch ja jeder das Gleiche bezahlt. Da wurde wirklich alles geteilt an Kosten. Angefangen von der Miete, bishin zu irgendwelchen Anschaffungen des täglichen Lebens.
Da war es scheißegal das beide unterschiedlich verdienten. Es musste jeder den gleichen Anteil tragen.
Vorher hats keinen gejuckt. Da wohnte man ja auch noch nicht zusammen. Und das obwohl die beiden schon etliche Jahre zusammen waren.
Das war am Ende auch u.a. ein Grund, der zur Trennung führte.
Bei einer anderen Bekannten ist es ähnlich. Sie Studentin, er im Berufsleben und kein schlechter Verdienst. Sie bekamen dann ein Kind und Frau ging 1 Jahr in Elternzeit. Es wurde vorher schon alles geteilt und in der Zeit auch. Ohne die Finanzspritzen der Eltern, hät sie das gar nicht machen können.
Gehen gemeinsam einkaufen, er legt noch seine teuren Rasierklingen aufs Band, verpisst sich dann und sie darf bezahlen. Von 300€ + 184€ Kindergeld im Monat, die sie regulär bekam. Das Windeln, Nahrung und co schon ein Haufen Geld kosten, war und is ihm scheinbar schnuppe. Würde die nicht noch ein wenig von den Eltern bekommen, stünde sie da und wär mit ihm vermutlich gar nicht mehr zusammen.
Ja sorry, aber was ist das denn?
Klar muss sich niemand vom anderen aushalten lassen, aber in keinem der Fälle und auch bei uns, ist es ja nun nicht so, dass einer den ganzen Tag auf der faulen Haut liegt, während der andere die Kohle nach Hause bringt, die dann schön ausgegeben werden kann.
Es mag solche geben, aber die Regel ist es ja nicht.