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Geld in die Beziehung stecken

*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
Geld in die Beziehung stecken
Hallo liebe Community,

mal ein heikles Thema: Beziehung und Geld. Bei Geld, so heißt es, hört gern mal die Freundschaft auf.

Aber auch die Liebe?

Was sind eure Erfahrungen mit Beziehungen, in denen der eine Partner nennenswerte Beträge regelmäßig "hineinpumpt" (sei es, daß es dem anderen Partner finanziell schlecht geht, oder daß einer die Hauptlast der finanziellen Aspekte einer Beziehung allein trägt)?

Wenn die Liebe und die Gefühle stimmen, mag das alles irgendwie funktionieren. Nur, wie entscheidet man, was vom Geld abhängt, und was nicht, wie gewinnt man die Gewißheit?

Wie fühlt man sich, als derjenige, der regelmäßig zuzahlt, und als derjenige, der regelmäßig Geld in Anspruch nimmt?

Es soll hier aber nicht um Kaufsex gehen - sondern stets darum, daß der eine wirklich finanziell schlecht(er) gestellt ist, und einer von beiden regelmäßig nennenswert mehr Geld investiert als der andere, im Rahmen einer Beziehung.

Wenn ich jemanden liebe, helfe ich ihm dann gerne finanziell? Oder fühlt man sich schon von alleine irgendwie dazu verpflichtet?

Ich vermute, wenn die Gefühle stimmen, macht man es gerne, das finanzielle Helfen...
Und trotzdem hätte man vielleicht lieber einen Partner, der finanziell eigenständiger ist?

Wie sind eure Meinungen zu diesem ganzen Problemkomplex?

Viele Fragen. Gedanken und Erfahrungsberichte dazu sind willkommen.

Viele Grüße
Schattenfunke

p.s. ich hege die Hoffnung, daß dieses Thema ohne überschäumende Emotionen behandelt werden wird.
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Überschäumende Emotionen .... *gr* .... wenn der eine Partner spart wie verrückt, damit die Familie über die Runden kommt, und der andere wirft das Geld für was weiß ich hinaus, so dass am Schluss kein Urlaub mehr möglich ist und die wirtschaftliche Basis gefährdet ist, obwohl eigentlich genug da sein müsste ... hör mir mit Geld auf.*motz*

*omm*

Wenn in einer Freundschaft oder bei einem Date die finanziellen Mittel sehr unterschiedlich verteilt sind, dann richte ich mich nach dem, der weniger hat. Ich will niemanden beschämen, indem ich etwas unternehme oder kaufe oder einen Lebensstil führe, den er sich nicht leisten kann. Ich will auch andererseits nicht das Gefühl haben, irgendwie "ausgehalten" zu werden, jemandem was zu schulden.

In einer Partnerschaft sollte es so sein, dass jeder etwas in die Partnerschaft einbringt. Das kann die klassische Verteilung sein, dass eine/r verdient und der/die andere bügelt. Es kann aber auch sein, dass gerecht geteilt wird - was bedeutet, dass jede/r nach seinem/íhren Vermögen zu den gemeinsamen Kosten beiträgt.

Nun ist es auch nicht so, dass ich irgendwie im Luxus lebe oder diesen haben will, es passt gut mit den Leuten, mit denen ich so zu tun habe, egal ob sie weniger oder mehr als ich verdienen.

Was unsere Beziehung u.a. kaputt gemacht hat, war die Unverantwortlichkeit, mit der mein Ex mit dem Geld umging, ohne an Frau und Kind zu denken. Ich hatte am Ende meiner Ehe so hohe Schulden, wie ich am Anfang als Sparguthaben besaß --- nie wieder !!
Hallo zusammen,

oh, interessantes Thema mit sicherlich vielen verschiedenen Denkweisen und Umsetzungen.

Ich selbst bin total altmodisch diesbezüglich eingestellt.
Wir haben ein gemeinsames Konto, mein Mann verdient die Kohle, ich bin für alles andere zuständig. *zwinker*

Das war nicht immer so.
Aber,.... als wir vor fast 27 Jahren heirateten, richteten wir ein gemeinsames Konto ein, auf das beide Gehälter einflossen. Dabei war es absolut egal wer mehr verdient.
Zwischenzeitlich war ich immer mal zu Hause, weil ich nicht arbeiten mußte. Das Geld meines Mannes reicht für uns beide.
Ich ging also einer Arbeit nach, wenn ich Lust dazu hatte.
Wir sind nicht vermögend, haben aber auch keine hohen Ansprüche, außer daß wir viel Zeit miteinander verbringen möchten.

Bis vor 2 Jahren war ich auf eigenen Wunsch 7 Jahre im "horitzontalen Gewerbe" tätig. Richtigerweise füge ich hinzu, daß ich Tantramassagen gab. Die Tantra-Seminare plus Ausbildung zur Masseurin kosten viel Geld, welches ich mit meinem Job erwirtschaftete. Das andere Geld war immer unser "Spaßgeld". Es wurde für Fahrzeuge, Studium unseres Sohnes, Urlaub, Hobbys etc. verwendet. Wir ließen es uns richtig gut gehen.

Heute arbeite ich nicht mehr. Die "Luft" war raus und mein Mann emfahl mir aufzuhören. Ab und zu biete ich mich noch zum Escort mir bekannter Herren an.
Ich habe also zum jetzigen Zeitpunkt das Escortgeld und 100 Euro Taschengeld zur Verfügung. Das ist auch wirklich Taschengeld, da Dinge wie Friseur und Solarium aus der Familienkasse gezahlt werden. Eigentlich bräuchte ich auch kein Taschengeld. Aber ich möchte es selbst so haben. Vielleicht damit ich den Bezug zum Geld nicht verliere. Ich emfinde es als sehr angenehm mein wirklich eigenes Geld zu haben und es mir einteilen zu müssen. *zwinker*

Im letzten Jahr hatte ich eine Affäre. ER war nach der Trennung von seiner Lebenspartnerin verschuldet. Sein Geld reichte also nicht aus um die laufenden Kosten zu decken. Ich gab ihm ein- zweimal ein paar Scheine. Es war ihm äußerst unangenehm. Also füllte ich einfach wöchentlich seinen Kühlschrank und kaufte ihm Zigaretten.
Es war für mich eine Selbstverständlichkeit ihm unter die Arme zu greifen. Jedoch verheimlichte ich dieses Entgegenkommen gegenüber meinem Mann, und fühlte mich einigermaßen schlecht dabei.
Als die Affäre nach ein paar Monaten vorbei war - er ging zu einer anderen Frau, hatte ich nicht das Gefühl, daß er mir etwas wiedergeben muß oder schuldig war. Es war eine schöne Zeit, ich half ihm in vielen Bereichen - eben auch finanziell.
Meinem Mann habe ich es danach erzählt. Es platze aus mir heraus, als die Trennung im Raum stand und ich sehr verletzt war.
Die zwei Männer hielten es so, daß unser Auto ein paar Reperaturen und Durchsichten unendgeltlich vom Ex-Geliebten bekam (er ist Automechaniker).

Größere Anschaffungen werden IMMER gemeinsam besprochen. Meistens sind es technische Spielereien für meinen Mann. *zwinker*

Ich bin gespannt was jetzt andere schreiben, die nicht zusammenleben.


Alles Liebe Tysia
Verstehe ich nicht die Frage
Geld reinpumpen? Zuzahlen? Finanzielle Hauptlast? Entweder ich gebe gern oder ich lasse es.

Wenn der mit mehr Geld, dem anderen ständig irgendwelche Wünsche erfüllt, dann soll er das gern tun oder es sein lassen.

Auch wenn der andere in einer wirklichen Notlage ist, sollte man sich sehr bewusst sein, ob und mit wie viel Geld und über welchen Zeitraum man zu helfen bereit ist. Und auch dann sollte man es gern tun oder es sein lassen.

Und manch einer sollte sich selbst auch mal fragen, warum er immer den Geber spielt. Zu diese Spiel gehören immer zwei. Welche Vorteile will er sich selbst damit verschaffen? Anerkennung, Macht, Abhängigkeit, Liebe, Dankbarkeit, Bedeutung, gutes Gewissen ....

In einer richtigen Partnerschaft mit Zusammenwohnen und vielleicht auch Kindern, sollte ja in irgendeiner Form eine Art Vereinbarung bestehen, meins ist deins und deins ist meins ... oder sonstige Absprachen darüber, wie der gemeinsame Haushalt etc. finanziert wird.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
*******na57:
Wenn in einer Freundschaft oder bei einem Date die finanziellen Mittel sehr unterschiedlich verteilt sind, dann richte ich mich nach dem, der weniger hat

Ich schaue auch immer ein wenig. Wenn ich weiß, daß ein Freund oder eine Freundin nur wenig Geld übrig hat, dann zahle ich schon mal den Sprit bei einem Ausflug, oder übernehme sonstige Kosten zum großen Teil. Wenn sich beide damit wohlfühlen (manch einer sagt auch, er will gern selbst bezahlen).

Bei Dates kann man grundsätzlich getrennt zahlen, oder man macht's so, daß abwechselnd der eine, und dann wieder der andere zahlt. Das gibt weniger Geldgeklimper beim Bezahlen und schafft auch eine gewisse Gemeinsamkeit.

Probleme kriege ich persönlich immer, wenn ich das Gefühl bekomme, "draufzuzahlen" in einer Freundschaft oder Beziehung. Mit meinem emotionalem Einsatz, oder mit meiner Zeit, oder eben auch mit meinem Geld.

Solange ich den Fluß und Gegenfluß als ausgeglichen empfinde, ist immer alles o.k.

Das heißt nicht, daß gleichviel Geld, Zeit, Gefühle oder Einsatz in beide Richtungen fließen müssen. Sondern nur, daß der Bauch mir sagt: es paßt.
*********unke:
Probleme kriege ich persönlich immer, wenn ich das Gefühl bekomme, "draufzuzahlen" in einer Freundschaft oder Beziehung. Mit meinem emotionalem Einsatz, oder mit meiner Zeit, oder eben auch mit meinem Geld.

Es ist aber doch immer eine Entscheidung. Der eine entscheidet sich, weniger zu zahlen und sich aushalten zu lassen. Kann man doof finden.

Aber der andere entscheidet sich doch im gleichen Moment, mehr zu zahlen und den anderen auszuhalten.

Jeder trägt die Verantwortung für sein eigenes Handeln.
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
****he:
Jeder trägt die Verantwortung für sein eigenes Handeln.

Sehe ich im Prinzip genauso... trotzdem kann es auch eine schwierige Gratwanderung in der Praxis werden.

Wenn man sich die Frage stellt: wieviel Geld ist mir diese Beziehung wert? Wieviel Gefühle des anderen rechtfertigen welchen Geldeinsatz? Oder soll man teilweise aus Mitleid helfen, oder nicht? Letzteres ist eigentlich eine schlechte Idee...

Und schwierig kann es werden, wenn das Gegenüber so eine Art "schwarzes Loch" ist: egal, was man reinpumpt, alles verschwindet. Ein Beispiel in der Richtung gab's tatsächlich schon zu lesen.
*********unke:
(...) einer von beiden regelmäßig nennenswert mehr Geld investiert als der andere, im Rahmen einer Beziehung.

Eine Beziehung ist für mich persönlich keine "Investition". Geld ist ein Tauschmittel. Als Familienmensch trage ich mein Scherflein dazu bei, dass es uns allen gut geht. Wenn am Ende etwas übrig bleibt, umso besser.

****he:
Und manch einer sollte sich selbst auch mal fragen, warum er immer den Geber spielt. Zu diese Spiel gehören immer zwei. Welche Vorteile will er sich selbst damit verschaffen? Anerkennung, Macht, Abhängigkeit, Liebe, Dankbarkeit, Bedeutung, gutes Gewissen ....

Eine solche Frage habe ich mir nie gestellt - bei drei Kindern, die innert sechs Jahren auf die Welt gekommen sind, war die Rollenverteilung bei uns bald einmal kristallklar. Es ist einfach so, wie es ist, ich erwarte weder Anerkennung noch Dankbarkeit, habe keine Machtgefühle, es beruhigt mein Gewissen nicht... es ist einfach so. Kinder sind mMn das purste Leben, ich bin dankbar, sind sie alle gesund, glücklich und zufrieden.
*******rus:
Eine solche Frage habe ich mir nie gestellt - bei drei Kindern ...

Das wollte ich eigentlich mit meinem letzten Absatz ausdrücken. Dass diese Fragen in einer festen Partnerschaft - erst recht, wenn Kinder da sind - nicht zu stellen sind.

Aber in einer Beziehung ohne gleichen Haushalt etc., sollte jeder seine Rolle hinterfragen, wenn er das Gefühl hat, zu viel Geld zu "investieren".
*********unke:
Wenn man sich die Frage stellt: wieviel Geld ist mir diese Beziehung wert? Wieviel Gefühle des anderen rechtfertigen welchen Geldeinsatz?

Die Frage darf man sich durchaus stellen. Aber es sind nicht die Gefühle des anderen, für die du "bezahlst". Es sind deine eigenen Gefühle, die du dir was kosten lässt. Du willst, dass es dir gut geht. Du willst keinen Ärger. Du willst Harmonie und gemocht werden. Du willst kein schlechtes Gewissen, keine Auseinandersetzungen.

(Ich meine jetzt nicht dich, Schattenfunke. Sondern den, der sich diese Frage stellen könnte.)
*********unke Mann
1.459 Beiträge
Themenersteller 
****he:
Die Frage darf man sich durchaus stellen. Aber es sind nicht die Gefühle des anderen, für die du "bezahlst". Es sind deine eigenen Gefühle, die du dir was kosten lässt. Du willst, dass es dir gut geht. Du willst keinen Ärger. Du willst Harmonie und gemocht werden. Du willst kein schlechtes Gewissen, keine Auseinandersetzungen.

Ja... man strebt nach Lebensglück, sozusagen. Das eigene Leben zu verschönern, aber auch danach, einen Partner, dem man eng verbunden ist, glücklich zu sehen.

Und sicher - und vielleicht besonders - auch die Kinder glücklich zu sehen.
Mein größtes Glück ist es, eine Tochter, wie meine zu haben. Und ich bereue keinen einzigen Cent, den ich - immer über meine Verhältnisse - in den letzten 18 Jahren mit ihr verpulvert habe.

Mir hat es einen Heidenspaß gemacht, ihr manches zu ermöglichen, was eigentlich nicht drin gewesen wäre.

Und so sollte man auch in Beziehungen sein Geld mit Freude geben (wenn man es denn tut), und sich über die Freude des anderen freuen.
*********ucht Frau
65 Beiträge
Wenn man bedingungslos liebt, dann sollte damit auch nicht die Bedingung verknüpft sein, dass der andere für mich sorgen kann ...
so aus weiblicher Sicht gesprochen... wobei ich mich frage, ob hierbei die Rollenverteilung eine Rolle spielt?!

ich unterstütze meinen Partner seit dem 3. Monat unseres kennenlernens finanziell. Hab Mieten gezahlt, Schulden abgezahlt und finanziere einen Großteil seines Lebensunterhalts... ich hab aufgehört zu rechnen, wie viel Euro ich investiert habe.

Aber ich habe einen Rat befolgt: Bei allem, was du in den anderen investierst - gib nur soviel, wie du schenken würdest. Erwarte nichts zurück.
Bedingungslos lieben, bedingungslos geben... und sich freuen, wenn doch mal was zurück kommt *g* aber das muss nicht Geld sein... er hat seine Weise, sich in die Partnerschaft einzubringen...


klingt einfach oder? Ist es nicht immer ...ich glaube finanzielle Ungleichheiten können auch eine Beziehung zerstören... aber man sollte das Geld nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, dann klappt es evtl. auf Dauer
****an Paar
22 Beiträge
Es ist NUR Geld
Ich selber habe schon mit 16 angefangen zu arbeiten. Schon früh war ich in Beziehungen bei der die Partnerin aus verschiedenen Gründen noch kein oder wenig Geld verdienen konnte. Niemals ist mir der Gedanke gekommen das es mein Geld wäre und meine Partnerin weniger Recht darauf hat als ich. Zusammenleben heißt auch immer Teilen was man hat ohne darüber nachzudenken. Nie in meinem Leben habe ich dies bereut. Ich weiß das ich mich in dieser Beziehung genauso auf meine Partnerin verlassen kann.
Nun, ich bin nach einer kurzen Phase in unserer Ehe für über 20 Jahre die deutliche Haupt- und teilweise auch Alleinverdienerin gewesen. Das funktioniert, wenn sich beide einig sind, dass jeder etwas in die Beziehung "hineingibt" - das muss nicht unbedingt Geld sein. Ich habe mich da weder als Geber gefühlt noch mein Ex-Mann sich als deshalb weniger wert.

Allerdings würde ich jetzt, falls ich noch einmal einen Partner suche und finde, doch auf ein ausgewogenes Verhältnis auch in finanzieller Hinsicht achten.
Die Prioritäten verschieben sich einfach mit zunehmendem Alter.
*****_hb Mann
205 Beiträge
Prinzip ist
... proportionalität statt sturem teilen oder sturem nicht-teilen. heisst, wenn ich nun mal deutlich mehr verdiene als meine freundin, dann zahle ich die oper und sie die disco. das ist beides ein abend, an dem wir zusammen sind und musik teilen, und jeder steht mal für einen abend und sorgt für den anderen. dass "mein" abend dann mehr kostet, ist völlig irrelevant, weil wir beide abende als gleich schön erleben.

audax_hb
****ot2 Mann
10.755 Beiträge
Ich weiss jetzt nicht, ob ich den Punkt treffe, der im Ausgangsthread gemeint ist.

Ich hatte mal eine Freundin/Kennenlernbekanntschaft, die einkommenstechnisch deutlich schlechter "aufgestellt" war als ich.
Da hatten wir eigentlich die Regel "erfunden": sie zahlt 25%, ich 75%.
Das galt z.B. für den Urlaub (Flugreise mit Hotel), - oder auch nur für den simplen Restaurantbesuch.
Ich (und sie) fanden diese Regelung fair, und: sie hielt beide! auch in gewisser Weise zum Maßhalten an.

Man mag so eine Regelung als kleinkrämerisch empfinden.
Bei uns hat's so funktioniert.

Natürlich ist das kein Modell für eine "Beziehung" mit Zusammenwohnen, Kindern, und komplett "gemeinsamer Lebensführung".
Sondern eher eine denkbare Lösung bei einem Kennenlernen und asymmetrischer Einkommensverteilung.
Lg
Gernot
****ne Frau
8.370 Beiträge
Gernot2
Die Idee finde ich klasse.
Nur ab wann spricht man mit dem Date darüber?
Der der weniger hat "schämt" sich ja meist dafür und es braucht seine Zeit und auch Überwindung bis man sich traut das überhaupt anzusprechen.

Ich hatte schon immer mein eigenes Konto.
Wollte auch nie ein gemeinsames haben.
Mein Ex-Mann hatte immer ein wenig mehr als ich verdient.
Mit der Zeit wurde das mehr weil er sich weitergearbeitet hat durch Fort- und Weiterbildungen um da zu sein wo er jetzt ist.
Also hatte er die Hauptkosten gestemmt.
Ich habe ihm dafür den Rücken freigehalten und dafür gesorgt das er Rückzugspunkte hat. Habe mich um Kinder und Haus gekümmert.
Und bin trotzdem halb- bis dreiviertel arbeiten gegangen.

Im Prinzip mache ich das in meiner jetzigen Beziehung immer noch: ich kümmere mich um meine Kids, mache den Haushalt zu 85%.
Nur das ich diesmal diejenige bin die die finanzielle Hauptlast trägt.
Nicht mehr lange, dann sind seine Altlasten weg.
Ihn belastet diese Situation schon sehr und ja, manchmal belastet sie auch mich weil viele Dinge einfach unter den Tisch fallen.
Aber das Licht ist zu sehen und wir freuen uns darauf wenn es geschafft ist.
Dann wird sich die Last ausgleichen.



Ganz kurz zu Dates: mir ist aufgefallen das es leider immer noch viel zu häufig als selbstverständlich gesehen wird das Mann den Abend finanziert.
Es kam schon vor das Frauen meinten das sie sich nur mit Männern treffen wenn er alles bezahlt.
Und mir ist es schon häufig passiert das Mann immer zahlen wollte.
Das sind beides sehr unangenehme Situationen.
Klar freue ich mich wenn mich jemand einladen möchte, egal zu was.
Aber ein komisches Gefühl ist einfach dabei.
Das ist auch dabei wenn Frauen meinen das Mann sie immer einzuladen hat.
Oder das er ein teures Hotelzimmer zu bezahlen hat wenn sie Sex haben möchte.
Gehen wirklich noch so viele Frauen davon aus das Mann immer mehr Geld hat?
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
aber man sollte das Geld nicht zu sehr in den Vordergrund stellen, dann klappt es evtl. auf Dauer

Nee, bei mir war das nicht so, es klappte nicht, weil immer "die Liebe" im Vordergrund stand. Angeblich.

Zuerst aber eine Bemerkung zu den Modellen, in denen man die gemeinsamen Finanzen je nach dem Einkommen regelt, wie bei Gernot2 z. B. Das empfinde ich als gerecht und ein gutes Modell für Partnerschaften. Auch das klassische Modell, dass eine/r sich um den Haushalt kümmert und der/die andere um das Geld, ist in Ordnung, wenn es beide so wollen - wir alle wissen, dass Haushalt und Kindererziehung auch viel Geld wert sind.

Aber ein Ungleichgewicht - ein ständiges Ungleichgewicht - vielleicht noch nach dem Modell "beide verdienen 50% des Familieneinkommens aber eine/r macht den Haushalt alleine" und "beide verdienen, aber einer gibt aus, ohne nachzudenken" - das zermürbt. Wenn das Licht am Ende des Tunnels der entgegen kommende Zug ist, dann ist irgendwann Schluss.

Heute würde ich das nicht mehr so mitmachen - aber damals hörte ich den Rat, dass man sich um Geld nicht streiten soll.

Ich denke, manchmal muss man.

Jetzt ist das kein Problem für mich, wir teilen die Ausgaben gerecht, mal lädt einer ein, mal der andere ... und wie ich schon sagte, es muss nicht immer Kaviar sein. *g*
Es scheint tatsächlich auch heute noch recht viele Frauen zu geben, die sich gern sponsorn lassen und das auch von einem Mann erwarten. Da muss echt jeder Mann mal genau gucken, wie er das findet und ob er das machen will. Nur, wenn er es tut, dann soll er sich nicht darüber beklagen.

Für mich hat Geld keine so große Wichtigkeit. Auch wenn ich immer zu wenig habe, gebe ich es (mein Geld!) mit vollen Händen aus. Ich umgebe mich gern mit Menschen, die ein ähnliches Verhältnis zu Geld haben. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie viel oder wenig zur Verfügung haben.

In meinen Augen gibt es die Sparer und Rechner auf der einen Seite und die Unbekümmerten und Sorglosen auf der anderen Seite. Und das ist völlig unabhängig von der Höhe des Einkommens.

Problematisch wird es dann, wenn die beiden aufeinander treffen. Das kann nur gut gehen, wenn es klare Absprachen gibt. Umerziehungsversuche klappen meist nicht.
********nder Mann
2.896 Beiträge
Ich unterschreibe vollumfänglich Gesches Ausführungen. Wobei sich das nicht nur auf Geld beschränkt, sondern auch auf Zeit und Lebensenergie an sich. (Somit quasi auch auf dieses Posting.) Wer darauf besteht etwas im Gegenzug zu erhalten, sollte das entsprechend kommunizieren. Ein späteres "Aber ich habe doch dieses oder jenes für dich getan." aka "Du bist Schuld daran, dass ich Ressourcen in dich gebuttert habe und sehr wenig auf mich selbst geachtet habe.": *panik*
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
In meinen Augen gibt es die Sparer und Rechner auf der einen Seite und die Unbekümmerten und Sorglosen auf der anderen Seite. Und das ist völlig unabhängig von der Höhe des Einkommens

Stimmt. Und es gibt jede Menge Zwischenstufen - ich hänge nicht am Geld, aber wenn ich die Verantwortung für andere Leute habe, z.B. Kinder, dann muss ich mein Geld anders ausgeben oder anders drauf aufpassen, als wenn es nur um mich geht.

Problematisch wird es dann, wenn die beiden aufeinander treffen. Das kann nur gut gehen, wenn es klare Absprachen gibt. Umerziehungsversuche klappen meist nicht.
*top* *ja*
Ich habe mindestens soviel Geld zur Verfügung wie mein Zweitpartner - trotzdem besteht er darauf, den größten Batzen unserer gemeinsamen Ausgaben zu bestreiten und hat mir vor längerer Zeit sogar eine Kreditkarte für SEIN Konto gegeben...

Mit meinem Erstpartner habe ich eine andere Regelung:

es gibt sein, mein und unser Konto...

aufgeteilt in die Zwecke, zu denen wir das Geld ausgeben.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
****ot2:
Ich hatte mal eine Freundin/Kennenlernbekanntschaft, die einkommenstechnisch deutlich schlechter "aufgestellt" war als ich.
Da hatten wir eigentlich die Regel "erfunden": sie zahlt 25%, ich 75%.

In der Kennenlernphase weiß ich i.d.R. gar nicht, wie das Einkommen des Mannes ist.
Ich will es auch gar nicht wissen. Genauso wie ich ihn über meine Einkommensverhältnisse nicht informieren möchte.
Und das auch ganz bewusst.
Daher frage ich auch nicht nach dem Beruf/Job des Mannes und möchte auch nicht zu meinem befragt werden.
Weil das ja schon mal viel Aufschluss über das Einkommen geben kann.
Ich möchte weder über meinen Beruf noch über mein Einkommen definiert werden und möchte auch einen Mann nicht darauf reduzieren.

Was Dates betrifft, ich lese zwar häufig, dass Frauen sich gerne einladen und aushalten lassen, aber persönlich ist mir kein Fall bekannt. Ist das also vielleicht nur ein Mythos? Sind denn so viele Frauen tatsächlich "Hausfrauen" und auf das Geld des Mannes angewiesen? Ich dachte, diese Zeiten wären längst vorbei.
Wenn ich mich date, dann zahle ich in der Regel meinen Kaffee oder mein Essen selber, es sei denn, der Mann lädt mich ein und besteht darauf, die komplette Rechnung zu übernehmen. Dann streite ich mich auch nicht mit ihm rum.

Spricht er nur davon, dass wir uns mal auf einen Kaffee oder zu einem Essen treffen könnten (ohne mich "einzuladen"), dann entscheide ich nach der aktuellen finanziellen Lage, ob ich es mir gerade leisten kann oder ob ich das Date absagen oder verschieben muss. Oder ich schlage dann vor, dass man sich zum Spazierengehen trifft; das kostet nichts.

Ich möchte und kann Geld von anderen nicht (oder nur schwerlich) annehmen. Ich hätte dann ständig ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dem anderen etwas schuldig zu sein. Und ich möchte bei niemandem in der Schuld stehen.

*******na57:
Ich will niemanden beschämen, indem ich etwas unternehme oder kaufe oder einen Lebensstil führe, den er sich nicht leisten kann. Ich will auch andererseits nicht das Gefühl haben, irgendwie "ausgehalten" zu werden, jemandem was zu schulden.

Das sehe ich für mich genauso.

Ich kenne aber auch eine Frau in meiner Verwandtschaft (ALG II), die sich gerne von Männern beschenken und aushalten lässt, obwohl von Anfang an für sie feststeht, dass die Männer von ihr keine Gegenleistung erhalten werden. In meinen Augen bezeichne ich das als "Ausnutzen" und mir wäre es total peinlich. Wenn ich mir keinen Urlaub leisten kann, dann kann ich eben keinen machen. Dann lasse ich mich aber auch nicht von einem Mann zu einem Urlaub einladen und ihn sämtliche Kosten übernehmen - noch dazu, wenn man noch nicht mal ein Paar ist und der Mann sich vielleicht Hoffnungen macht!

Solange ich also mit einem Mann nicht fest zusammen bin, lasse ich mich weder von ihm aushalten noch bezahle ich alles mögliche von ihm. Und das Thema Finanzen bleibt dann auch unbesprochen für mich. Es geht mich nichts an und es soll mich in meiner Entscheidungsfindung auch nicht beeinflussen.

Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich ein äußerst ungutes Gefühl hätte, wenn mich ein Mann in ein teures Restaurant einladen würde, wenn er mit einem teuren Auto vorfährt und teure Klamotten trägt. Das würde in mir immer das Gefühl erzeugen, dass es nicht passt, weil das finanzielle Ungleichgewicht zu groß ist.

In meiner Beziehung (wir waren 16 Jahre zusammen) war es so, dass ich meist mehr verdient habe als er, wobei er manchmal auch noch Nebeneinkünfte hatte.
Wir hatten jeder unser eigenes Konto. Ein gemeinsames gab es nicht.
Die Aufteilung der Finanzen hat sich irgendwie von allein ergeben.
Er hat die Miete bezahlt (ich bin ja irgendwann bei ihm eingezogen, und es war SEINE Wohnung).
Ich habe dann die restlichen Kosten von meinem Konto abgehen lassen:
Strom
Telefon
gemeinsame Versicherungen
Einkäufe (Lebensmittel, Haushaltsdinge etc.)
alles für die Kinder (Kleidung, Spielzeug, Kita- bzw. Hortgebühren, alles für die Schule, also Bücher, Klassenfahrten etc.)
Dinge für mich persönlich (Klamotten, Friseur, Bücher etc.)

Mein Ex hatte auch noch einiges bezahlt:
Möbel
alles für Renovierungen
Autoreperaturen und -durchsichten etc.

Außerdem war er handwerklich sehr geschickt und hat alles selbst gemacht, wie Reparaturen, Renovierungen in der Wohnung etc. Damit konnten wir auch viel Geld sparen.

Für Urlaub blieb trotzdem fast nie was übrig. Das liegt aber auch daran, dass ich nicht zu den Rechnern und Sparern gehöre.

Wir haben die Ausgaben nie gegeneinander aufgerechnet.
Am Ende des Monats waren unserer beider Konten eben leer.
Nur einmal hatte er sich mockiert, weil er die komplette Miete von knapp 700 Euro allein bezahlt. Er fühlte sich da wohl benachteiligt.
Ich hatte da für mich mal alle Ausgaben zusammengerechnet, die ich im Gegenzug leiste und oben aufgezählt habe. Und da kam ich im Prinzip auf mindestens denselben Betrag. Es war dann auch nie mehr Thema. Vielleicht in seinem Kopf. Aber angesprochen hat er es kein weiteres Mal.

Also, ich finde, es sollte sich schon die Waage halten bzw. dem jeweiligen Einkommen des Partners angeglichen sein, aber ich möchte keine Rechnungen aufstellen. Das hat m.M.n. in einer Liebesbeziehung nichts zu suchen.
*****ess Frau
18.519 Beiträge
Ich habe kürzlich in der Klinik einen Mitpatienten gehabt, der zweimal auf solche Frauen, die sich aushalten lassen, reingefallen war. Er hatte jeweils eine längere Beziehung mit ihnen geführt.
In der einen Beziehung hatte er mal im Kleiderschrank ein Sparbuch von ihr gefunden mit einem fünfstelligen Betrag. Sie hatte über die Jahre hinweg ihre finanziellen Schäflein ins sichere Trockene geführt, während er zu Hause alle gemeinsamen Ausgaben getilgt hat.
Ich würde mich in Grund und Boden schämen und könnte überhaupt nicht mehr ruhigen Gewissens ein Auge zumachen!
Solche Frauen sind eine Schande für unser Geschlecht und führen dann vielleicht auch zu solchen Vorurteilen, die Männer von Frauen haben.
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