****ot2:
Ich hatte mal eine Freundin/Kennenlernbekanntschaft, die einkommenstechnisch deutlich schlechter "aufgestellt" war als ich.
Da hatten wir eigentlich die Regel "erfunden": sie zahlt 25%, ich 75%.
In der Kennenlernphase weiß ich i.d.R. gar nicht, wie das Einkommen des Mannes ist.
Ich will es auch gar nicht wissen. Genauso wie ich ihn über meine Einkommensverhältnisse nicht informieren möchte.
Und das auch ganz bewusst.
Daher frage ich auch nicht nach dem Beruf/Job des Mannes und möchte auch nicht zu meinem befragt werden.
Weil das ja schon mal viel Aufschluss über das Einkommen geben kann.
Ich möchte weder über meinen Beruf noch über mein Einkommen definiert werden und möchte auch einen Mann nicht darauf reduzieren.
Was Dates betrifft, ich lese zwar häufig, dass Frauen sich gerne einladen und aushalten lassen, aber persönlich ist mir kein Fall bekannt. Ist das also vielleicht nur ein Mythos? Sind denn so viele Frauen tatsächlich "Hausfrauen" und auf das Geld des Mannes angewiesen? Ich dachte, diese Zeiten wären längst vorbei.
Wenn ich mich date, dann zahle ich in der Regel meinen Kaffee oder mein Essen selber, es sei denn, der Mann lädt mich ein und besteht darauf, die komplette Rechnung zu übernehmen. Dann streite ich mich auch nicht mit ihm rum.
Spricht er nur davon, dass wir uns mal auf einen Kaffee oder zu einem Essen treffen könnten (ohne mich "einzuladen"), dann entscheide ich nach der aktuellen finanziellen Lage, ob ich es mir gerade leisten kann oder ob ich das Date absagen oder verschieben muss. Oder ich schlage dann vor, dass man sich zum Spazierengehen trifft; das kostet nichts.
Ich möchte und kann Geld von anderen nicht (oder nur schwerlich) annehmen. Ich hätte dann ständig ein schlechtes Gewissen und das Gefühl, dem anderen etwas schuldig zu sein. Und ich möchte bei niemandem in der Schuld stehen.
*******na57:
Ich will niemanden beschämen, indem ich etwas unternehme oder kaufe oder einen Lebensstil führe, den er sich nicht leisten kann. Ich will auch andererseits nicht das Gefühl haben, irgendwie "ausgehalten" zu werden, jemandem was zu schulden.
Das sehe ich für mich genauso.
Ich kenne aber auch eine Frau in meiner Verwandtschaft (ALG II), die sich gerne von Männern beschenken und aushalten lässt, obwohl von Anfang an für sie feststeht, dass die Männer von ihr keine Gegenleistung erhalten werden. In meinen Augen bezeichne ich das als "Ausnutzen" und mir wäre es total peinlich. Wenn ich mir keinen Urlaub leisten kann, dann kann ich eben keinen machen. Dann lasse ich mich aber auch nicht von einem Mann zu einem Urlaub einladen und ihn sämtliche Kosten übernehmen - noch dazu, wenn man noch nicht mal ein Paar ist und der Mann sich vielleicht Hoffnungen macht!
Solange ich also mit einem Mann nicht fest zusammen bin, lasse ich mich weder von ihm aushalten noch bezahle ich alles mögliche von ihm. Und das Thema Finanzen bleibt dann auch unbesprochen für mich. Es geht mich nichts an und es soll mich in meiner Entscheidungsfindung auch nicht beeinflussen.
Ich muss aber auch dazu sagen, dass ich ein äußerst ungutes Gefühl hätte, wenn mich ein Mann in ein teures Restaurant einladen würde, wenn er mit einem teuren Auto vorfährt und teure Klamotten trägt. Das würde in mir immer das Gefühl erzeugen, dass es nicht passt, weil das finanzielle Ungleichgewicht zu groß ist.
In meiner Beziehung (wir waren 16 Jahre zusammen) war es so, dass ich meist mehr verdient habe als er, wobei er manchmal auch noch Nebeneinkünfte hatte.
Wir hatten jeder unser eigenes Konto. Ein gemeinsames gab es nicht.
Die Aufteilung der Finanzen hat sich irgendwie von allein ergeben.
Er hat die Miete bezahlt (ich bin ja irgendwann bei ihm eingezogen, und es war SEINE Wohnung).
Ich habe dann die restlichen Kosten von meinem Konto abgehen lassen:
Strom
Telefon
gemeinsame Versicherungen
Einkäufe (Lebensmittel, Haushaltsdinge etc.)
alles für die Kinder (Kleidung, Spielzeug, Kita- bzw. Hortgebühren, alles für die Schule, also Bücher, Klassenfahrten etc.)
Dinge für mich persönlich (Klamotten, Friseur, Bücher etc.)
Mein Ex hatte auch noch einiges bezahlt:
Möbel
alles für Renovierungen
Autoreperaturen und -durchsichten etc.
Außerdem war er handwerklich sehr geschickt und hat alles selbst gemacht, wie Reparaturen, Renovierungen in der Wohnung etc. Damit konnten wir auch viel Geld sparen.
Für Urlaub blieb trotzdem fast nie was übrig. Das liegt aber auch daran, dass ich nicht zu den Rechnern und Sparern gehöre.
Wir haben die Ausgaben nie gegeneinander aufgerechnet.
Am Ende des Monats waren unserer beider Konten eben leer.
Nur einmal hatte er sich mockiert, weil er die komplette Miete von knapp 700 Euro allein bezahlt. Er fühlte sich da wohl benachteiligt.
Ich hatte da für mich mal alle Ausgaben zusammengerechnet, die ich im Gegenzug leiste und oben aufgezählt habe. Und da kam ich im Prinzip auf mindestens denselben Betrag. Es war dann auch nie mehr Thema. Vielleicht in seinem Kopf. Aber angesprochen hat er es kein weiteres Mal.
Also, ich finde, es sollte sich schon die Waage halten bzw. dem jeweiligen Einkommen des Partners angeglichen sein, aber ich möchte keine Rechnungen aufstellen. Das hat m.M.n. in einer Liebesbeziehung nichts zu suchen.