Zum Thema
***an:
Aber Fremdgehen ist nun mal ein sehr emotionales Thema, vor allem bei den Betrogenen.
Da bin ich völlig bei Dir. Auch ich musste das bereits als passiver Part erleben und das tut erst Mal einfach weh. Außerdem liegt es mir fern, Fremdgehen und dessen Geheimhaltung pauschal zu sanktionieren - ich würde es aber genauso wenig pauschal verurteilen...
****nah:
ich habe mir das hier soweit alles durch gelesen und im Grunde kann mir Mann/Frau leid tuen, die sich nicht ehrlich zu ihren sexuellen Bedürfnissen bekennen können
Mir tun nicht nur die leid, sondern auch alle jene Männer/Frauen, die still vor sich hin erdulden und ertragen, ohne wenigstens den Versuch zu machen, alle Bedürfnisse zu klären - das Leben/eine Beziehung ist ja nicht nur auf Sex beschränkt.
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Doch was soll man tun, wenn alles „bekennen“ und „klären wollen“ nur ergibt, dass man nichts klären kann? Dass es nun mal einfach bestimmte Bereiche zwischen zwei Menschen gibt, in denen man nicht „kompatibel“ ist (also „diese Sache“ von einem der beiden nicht gewollt/gemocht wird)?
1. Kompromiss: Beide verzichten auf „diese Sache“?
2. Kompromiss: Jeder macht „diese Sache“ für sich mit Menschen, denen „diese Sache“ auch gefällt - mit Ansage?
3. Kompromiss: Jeder macht „diese Sache“ für sich mit Menschen, denen „diese Sache“ auch gefällt - ohne Ansage, also heimlich?
4. Kein Kompromiss: Der, der nicht will, erfüllt - gegen seinen Willen - die Erwartungen des anderen in „dieser Sache“?
5. Kein Kompromiss: Beide erklären ihre Beziehung für gescheitert und trennen sich wegen „dieser Sache“?
Wenn es sich bei „dieser Sache“ um Pokern oder Squash spielen, den Urlaub in den Bergen oder am Meer verbringen, Italienisch Essen oder Steakhouse oder sonstige „nicht-sexuelle“ Dinge handelt, dann werden die meisten Menschen die Varianten 1, 2 und 4 in Betracht ziehen. Tut ja auch nicht wirklich weh.
Kommt aber die Körperlichkeit (und damit auch potentielle Zuneigung) ins Spiel, häufen sich dann die Entscheidungen für die Varianten 3 und 5. Und auch hier: Ich will das weder entschuldigen noch verurteilen. Es ist aber m.E. einfacher, mal auf das Steakhouse zu verzichten als auf eine angemessene sexuelle Zuwendung auf Dauer (wobei ich kaum Vegetarier werden wollte
)
So, und was triggert am Fremdgehen?
In meinem Fall: In zwei Beziehungen "Unbeherrschtheit wegen Unterversorgung".
Beim ersten Mal: 4,5 Jahre null Sex war einfach irgendwann nicht mehr zu ertragen, hat Wut, Unverständnis und auch eine Art "leck-mich-doch"-Gefühl erzeugt. Reden ging nicht, das war bereits "unter Druck setzen". Also habe ich meinen Hunger gestillt, als sich die Gelegenheit bot. Und zwar als "stiller Genießer" - Reden ging ja nicht. Basta.
Beim zweiten Mal lief es so ähnlich.
Und einmal war es "tatsächlich Liebe". Da hab ich dann auch irgendwann drüber geredet, weil es eben nicht nur eine Affäre war.
Also für mich: Kein Reiz des Verbotenen, keine Sehnsucht nach anderen Körpern, keine Suche nach Selbstbestätigung o.ä.
Der untere Teil ist übrigens als informativer Beitrag an den TE gedacht, nicht als Aufforderung zur Bewertung meines Lebens...