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Für mich hat das auch weniger mit Besitzansprüchen zu tun.
Ich habe noch nie jemanden betrogen/bin fremdgegangen. Weder meinen Ex-Freunden, so scheiße der ein oder andere am Ende auch war, noch meinem heutigen Ehemann.
Sehr wohl wurde ich aber von dem ein oder anderen Ex-Freund betrogen. Und dabei war es nicht der Sex an sich der mich zutiefst verletzt hat, sondern die Lügerei Drumherum, damit dieser überhaupt stattfinden konnte.
Da dachte man XY wäre zuhause, um seiner alleinstehenden Mutter mit riesen Grundstück im Garten zu helfen, oder weil er länger arbeiten musste oder, oder, oder.. weswegen ein Treffen mit ihm nicht stattfinden konnte, und hinterher bekommt man dann raus, dass er bei einer anderen war und Sex mit der hatte.
Dabei war der Sex total nebensächlich. Ich wär auch verletzt und enttäuscht gewesen, wenns da keinerlei sexuelle Aktivitäten gegeben hätte. Einfach deshalb, weil ich so mies angelogen wurde.
Und so ist es doch meisten..jedenfalls war es das damals bei mir..."ich muss länger arbeiten", " komm nicht eher weg", "werde wohl erst spät zuhause sein weil....", "bin heut bei meinen Kumpels...." usw. usw. usw...
Und genau DAS ist es, was mich so verletzt und enttäuscht hat. Nicht das Fremdgehen/der Sex an sich, sondern einfach diese ganze Lügerei.
Und das fängt ja oft, nicht immer, schon weit vorher an und nicht erst an Tag X, wenn "es" dann passiert. Da wird auf einmal mit einer Heimlichtuerei begonnen, bzgl. derer man dann lapidar abgewimmelt wird ala da ist nichts, mach dir keine Sorgen...sodenn man überhaupt eine Antwort für ein auf einmal merkwürdiges Verhalten bekommt, wenn man mal vorsichtig nachhakt.
Da hatte mich mein Gefühl damals nie getäuscht. Ich wusste irgendwann, da ist was im Busch. Alle Versuche vernünftig miteinander zu reden halfen nichts, weil die nur einseitig von mir aus kamen, da auf der anderen Seite kein Klärungsbedarf bestand.
Verletzt hat es mich dennoch, als es sich dann doch bewahrheitet hatte.
Dabei war ich die Letzte, mit der man nicht auch offen reden konnte und die zu allem direkt Nein gesagt hätte. Im Gegenteil. Das wussten sie alle, hatten dann aber scheinbar doch nicht den Arsch in der Hose dafür und suchten sich dann für ihre Wünsche oder was auch immer eine andere.
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich gar kein Verlangen nach jemand anderem habe. Zeit schon mal gar nicht. Selbst wenn ich wollte, wär das mehr Stress als alles andere, das in die Tat umzusetzen bei Kind, Haushalt und Job. Aber wie gesagt, ich habe da gar kein Verlangen nach. Alleine sowieso nicht.
Würde mein Mann jetzt ankommen und sagen, er würde zb. gerne mal in einen Swingerclub, sich mit anderen Frauen oder Paaren treffen wollen mit mir zusammen, oder allein, kein Ding. Ich bin da nicht so und das weiß er auch.
Nur, würde er es heimlich machen,warum auch immer, wodurch er sich automatisch in eine Reihe Lügen verstricken würde, wäre ich maßlos enttäuscht und verletzt, eben wegen der Lügen.
Nur um fremde Haut zu spüren oder was auch immer, wäre mir der Aufwand viel zu groß. Ich müsste schauen wie ich das mit der Arbeit regeln könnte wenn sowas am Tage stattfinden soll, oder müsste mir, wenns am Abend ist, irgendwas für zuhause einfallen lassen (Stichwort Lügen) usw....und das nur, ganz platt ausgedrückt, für einen Fick, den ich genausogut auch mit meinem Mann haben kann?
Ganz blöde ausgedrückt ist es im Endeffekt doch immer das Gleiche, wenn auch mit anderen Personen. Von oben, von unten, von hinten, von vorne usw., usw., kann ichs auch mit meinem Mann haben. Dafür brauche ich keinen anderen.
Bestünde bei uns ein starkes sexuelles Ungleichgewicht, welches, aus welchen Gründen nun auch immer, nicht lösbar wäre und kein Ende in Sicht ist, würd ich vorher lieber die Reißleine ziehen und mich trennen, anstatt den Menschen, mit dem ich zusammen bin, den ich nach wie vor schätze, achte, respektiere und liebe, kackenfrech anzulügen und fremdzugehen.
Da wären mir irgendwelche Sicherheiten die ich durch ihn genieße völlig egal. Bin sowieso kein Mensch, der sich, selbst wenn es möglich wäre, von anderen so abhängig macht, das ich im Fall der Fälle nicht auch für mich alleine sorgen könnte.