@ananga wie besprochen ;-)
Diese Lust, das latente Begehren existiert ohne direkten Bezug zur Qualität meiner Beziehung. Ich kann eine erfüllte Beziehung haben, tollen Sex und ein grandioses Leben (halte ich bei mir alles für gegeben) und trotzdem habe ich Freude an den Körpern anderer Frauen und an Praktiken und Phantasien, die ich in meiner Beziehung nicht ausleben kann. Ist ja auch nicht schlimm. Die Kontrolle der eigenen Triebhaftigkeit ist ja durchaus auch ein Gewinn der Zivilisation.
ananga wollte dazu wissen
wenn du diese Praktiken und Phantasien in deiner Beziehung ausleben könntest, wäre das nicht förderlich für eure Beziehung ?
Du fragst: "wenn du diese Praktiken und Phantasien in deiner Beziehung ausleben könntest, wäre das nicht förderlich für eure Beziehung ?"
Dazu habe ich mir auch schon so meine Gedanken gemacht.
Ich bin mir nicht sicher, ob es förderlich wäre, wenn alle Phantasien in der Beziehung ihren Platz hätten. Ich glaube, dass es auch Phantasien geben darf, die evtl. nie zur Umsetzung kommen, weder im eigenen noch im fremden Bett. Ich lebe gerne mit einem Teil meiner Phantasie, die es nicht in die Praxis schafft, kann gut damit leben (und finde es sogar gut), dass es etwas Unerreichbares und Unverfügbares gibt.
Dazu kommt, dass manche Phantasie so abseitig ist (nicht negativ gemeint), dass ich sie in meinem Alltag gar nicht haben muss.
Beispiel: Ich hatte einmal ein völlig abgefahrenes Spiel mit einem holländischen Bi-Paar. Eine sehr masochistisch veranlagte Frau und deren dominanter Partnerin. In dieser Konstellation haben wir uns eine Überwältigungsphantasie erfüllt, die in dieser Form und Intensität wohl einmalig bleiben wird.
Diese Form von Unterwerfung und dem Auskosten von Macht und Ohnmacht war geprägt von einer unvereinbar scheinenden Mischung aus roher Lust und von Gewalt. Bei aller Faszination und schöner Erinnerung - das muss ich in meiner Beziehung nicht haben und ich bin froh, dass meine Partnerin nicht so veranlagt ist.
Gleichwohl erlebe ich, dass das Wandeln an der moralischen Grenze und die Beteiligung hier im JC schon einen weitenden Einfluss auf unser Sexualleben haben. Auch wächst der Mut zum Ausprobieren, Themen anzusprechen und wir erleben eine Öffnung unserer Sexualität. Allerdings ohne dass sie weiß, woher ich diese Impulse bekomme, die wir uns dann gemeinsam erschließen (oder eben auch nicht).
Vielleicht noch ein Satz zu meiner Situation: Ich genieße sehr die Lust und die Phantasie, bringe aber nur sehr begrenzt Bereitschaft mit, diese mit allen Mitteln umzusetzen. Ich kann mir eine "feste" Affäre für mein Leben kaum vorstellen und die Zahl meiner "Entgleisungen" hält sich in engen Grenzen. Zwar habe ich schon einige wenige Gelegenheiten genutzt, wenn, dann im Rahmen von Geschäftsreisen oder Konferenzen, aber die meiste Zeit lebe ich gerne und überzeugt ohne derartige Eskapaden. Das nur zum Verständnis und nicht als Rechtfertigung