Begierden / 11
Vorsichtig glitt der Dämon auf das innere Haus des Doppelwesens zu, um erleichtert festzustellen dass es noch intakt war. Beim Eintreten registrierte er mit einem raschen Seitenblick das auch das innere Haus der Nymphe unverändert erschien. Beide Wesen hatten ihre momentane Verschmelzung überlebt.
Helena lag zusammengerollt auf dem Teppich vor ihrem Sofa. Aber wo war die Nymphe? Er konnte ihre Anwesenheit deutlich spüren. Suchend liess er seinen Blick schweifen, bis er wieder zu Helena zurückkehrte. Etwas war anders. Das Schneckenhaus, das sich eigentlich an einer dünnen Platinkette befinden sollte hing nun an der Perlenkette die Helena der Nymphe geschenkt hatte.
Kurz kehrte er in die Realität zurück. Auch hier das gleiche Bild. Um Helenas Hals schlang sich eine Perlenkette an der ein Schneckenhaus befestigt war.
Sinthoras tastete behutsam danach. Es war Real, Materiell. Wie konnte das sein? Die Perlenkette war doch lediglich eine Erinnerung von Helena und nicht wirklich vorhanden.
War es der Nymphe gelungen sie zu materialisieren? Das musste sie unglaubliche Energie gekostet haben.
Zurück in Helenas innerem Haus beugt er sich über das Doppelwesen. „Helena“ flüsterte er und strich ihr zärtlich über die Wange. Die schlanke Blondine schlug die Augen auf und lächelte ihn an. „ Mein Gebieter, das war so intensiv“ hauchte sie mit noch zitternder Stimme „wir waren vereint…alle Drei“.
Helena erhob sich langsam. Zäh wie Honig blieb der wässrige Körper der Nymphe auf dem Teppich zurück.
Die Blondine sprang erschrocken auf, als sie die Nymphe noch teilweise in sich liegen sah. „Warum ist sie so erschöpft?“ fragte sie sich laut.
„Sie hat die Perlenkette, die ich ihr zum Geschenk gemacht habe, mit in die reale Welt genommen“ Der Albae machte ein nachdenkliches Gesicht „Ich weiss auch nicht warum. Vielleicht um ihre Präsenz in eurem Körper zu zeigen. Und das hat sie wohl ziemlich erschöpft. Wir bringen sie besser in ihr Haus“ forderte Sinthoras seine Gefährtin auf „dort kann ich ihr am ehesten helfen“.
Gemeinsam hoben sie das Wasserwesen auf. Helena fühlte wie ihre Hände die Kniekehlen der Nymphe fassten, aber auch gleichzeitig wie ihre Beine umfasst werden. Auch die Hände des Dämons, der die Nymphe an den Schultern anhob, konnte sie an ihren Schultern spüren. Experimentierfreudig beugte sie sich etwas nach vorne und blies zwischen die gespreizten Beine der Nymphe…und spürte sofort einen erregenden Luftzug an ihrer Scham. „Das ist ja irre“.
Sinthoras schmunzelte. „Ja, ihr seid eins, na gut, noch nicht ganz. Aber ihr könnt fühlen was die andere fühlt“.
„Kann ich da reingehen?“ fragte Helena als sie an der Tür zum Haus der Nymphe angelangt waren. „Sicher“ bestätigte der Dämon „wir legen sie am besten ins Wasser“.
Helena spürte wie etwas in sie eindrang als sie die Nymphe ins Wasser legten. Nichts materielles, aber etwas kraftvolles überflutete sie. Auch als sie die Nymphe losliess konnte sie weiterhin spüren wie sie von Energie durchflutet wurde.
„Woher kommt die Kraft“ fragte sie den Dämon.
„Sie umgibt uns“ Sinthoras überlegte ob er es ihr erklären sollte.
Ja, musste er es ihr nicht sogar erklären, jetzt wo sie davon Kenntnis erlangt hatte? „Es ist die geistige Energie. Oder die Lebenskraft, wenn ihr so wollt, die in den inneren Häusern eines jeden Lebewesens enthalten ist. Jeder der sich darauf versteht, kann von ihr profitieren oder einen anderen davon profitieren lassen. Ich lasse gerade Energie aus meinem inneren Haus über eures in das der Nymphe fliesen und das ist es wohl was ihr gerade fühlt“.
„Kann ich das auch?“ wollte Helena wissen.
„Lasst es lieber. Ihr seid…nicht gross genug dafür „wiegelte der Dämon ab „Ihr würdet Schaden nehmen“.
Nachdenklich warf er einen Blick in das innere Haus der Nymphe das sie bereits wieder verlassen hatten „aber sie kann es“ beendeter er vorerst das Thema „und ihr solltet jetzt zurück in euren Körper“.