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Die Session im bdsm – Mehr als ein Spiel ?

******ain Mann
137 Beiträge
Themenersteller 
Die Session im bdsm – Mehr als ein Spiel ?
Seit etwa 10 Jahren begegnet mir im bdsm das Wort „Spielbeziehung“ – anfangs noch selten, finde ich es nach 7-jähriger Internetpause als die vielleicht häufigste Bezeichnung in bdsm-Foren, sogar als Bestandteil innerhalb fester D/S-Lebenspartnerschaften. (Wie man bemerkt schreibe ich beide Buchstaben „Groß“)

Die Bezeichnung Session-Beziehung / Session-Partnerschaft scheint dagegen fast ausgestorben.

Session aus lateinisch sessio (von sedere, sitze), bedeutet in dert deutschen Übersetzung ursprünglich „Sitzung“, etwa eine sich über einen längeren Zeitraum erstreckende Tagungs- oder Sitzungsperiode.

In Musik und Kultur begegnet uns das Wort vorallem als Begriff für das „Zusammenspiel“ von Künstlern, die nicht üblicherweise zusammen arbeiten.

Unter Wikipedia wird der Begriff im BDSM gleich mit jenem der Psychtherapie genannt , für mich logische Verbindungen *zwinker* :

Als zusammenhängender Zeitabschnitt einer Zusammenkunft ist Session eine gebräuchliche Bezeichnung
im BDSM-Bereich
im Rollenspiel-Bereich,
in der Psychotherapie für eine Therapiesitzung


Seine Verwendung im kirchlichen Raum frönt dabei natürlich meinem spirituellen Verständnis von D/S :
Session (Altarraum), den hervorgehobenen Sitz für Priester oder Zelebranten im Altarraum von Kirchen oder eine Sitzungsperiode eines kirchlichen Konzils.

• Die D/S als Hohe Priesterschaft der Hingabe im göttlichen Verständnis - Hingabe‘ ‚Geweihtsein‘. (Devotion aus dem lat. Devotio für die kultische (Selbst-) Aufopferung an die Götter).

Sowohl Session als auch Devotion haben also spirituelle Wurzeln, aber auch einfach als altes Wort für „Zusammenspiel“ erhält das Wort „Session“ eine völlig andere Bedeutung als das Wort „Spiel“. Das Zusammenspiel ist Wesen und Ausdruck der Session – der Gleichklang das Ziel. Die Session ist Bestätigung einer Fernbeziehung (Session-Beziehung) als auch Bestätigung einer Alltags–D/S, im Gleichklang zweier Menschen.

Im (romantisch überhöhten) Idealfall verkörpert /materialisiert eine Session damit eine „Hiero Gamos (Heilige Hochzeit) im Kleinen“ . Die innere Göttin entäußert sich in der Devotion, um den göttlichen Heros als Herrn zuzulassen – Der innere Heros gewinnt in der Session seine Gestalt als „Herr“ aus der Devotio seiner Partnerin.

BDSM ist für mich kein Spiel – weder in einer Session-Beziehung und schon gar nicht als Teil einer festen D/S-Lebensbeziehung. Allein der Begriff veranschaulicht für mich nach 5 Tagen Lektüre schon das Problem, das in mehreren Threads angesprochen wurde. Daß dieses Wort nun schon als gesonderter Bestandteil innerhalb einer D/S-Alltagssituation bemüht wird, ist für mich zumindest erstaunlich.

Entgegen einiger Ansichten daß es sich ja nur um ein Wort beliebig ernsten oder spielerischen Inhalts handelt, wird für mich sehr wohl eine gewisse Grundhaltung innerhalb der bdsm-Kultur deutlich.

Dominanz in der bdsm-Beziehung setzt für mich 2 Dinge voraus ohne die ich Dominanz als solche nicht zu erkennen vermag - Sympathie und Empathie.
Betrachtet man viele der hier im Forum geäußerten Probleme unter diesen beiden Aspekten, wird einem sehr schnell der Hintergrund der Problemem deutlich.

Sympathie & Empathie als Wesensqualität dominanten Handelns (Heros), gilt in besonderem Maße für eine Session-Beziehung , in der wenige Stunden oder Tage zur gegenseitigen Bestätigung beider Gefühslwelten genutzt werden sollen - Gerade in einer D/S-Situation, in der die Dominaz dafür verantwortlich zeichnet, daß sich Devotion oder Submission inhaltlich zu entfalten vermögen, und mithin das eigentliche Wesen des S-Partners.

Das Zusammenspiel beider Aspekte können erst aus der Session heraus auch das psychische Gefühl der „Nähe“ erzeugen.

Bei mir bildet der Begriff der „Nähe“ dabei den Sammelbegriff für Gefühle wie „Geborgenheit“ , „das Gefühl gehalten zu werden“ , das Gefühl „geliebt“ zu werden /ohne das es sich im eigentlichen Sinn um Liebe handeln muss etc.

Das ist es, was hier vor allem weiblicher Seits oft diffus als „Gefühle“ bezeichnet wird, und was ich im Sinne dessen als „Eine Devota in ihr „Gefühl“ fallen lassen“ bezeichne, im Sinne einer Verwirklichung der latenten devoten oder submissiven Neigung im persönlichen Austausch der Session.

Session-Beziehungen im BDSM sind daher gerade in der D/S äußerst anspruchsvolle Beziehungen, die meiner Meinung nach auch ein gewisses Maß an dominanter Selbstdisziplin verlangen.

Ich sehe hier also weit mehr Inhalte, als es die Vorstellung einer „Spielbeziehung“ ideell auszudrücken vermag, und ihr inflationärer Gebrauch ist für mich Zeichen einer zunehmenden Verflachung dominanter Ideale.

Vielleicht vermag mein Beitrag ja ein wenig zum Gedankenaustausch darüber anzuregen.
*****lis Mann
703 Beiträge
Du liebe Güte
Was genau möchtest Du uns mit so vielen Worten eigentlich sagen?

*hae*
Ich schließe mich meinem Vor"schreiber" an

*hae*

Wäre Dein Text nicht auf Deiner HP besser aufgehoben?

Oder hast Du irgendeine Frage an die Joy-Gemeinde - wenn ja, welche?
*******958 Frau
9.875 Beiträge
die Frage steht im Titel

Die Session im bdsm – Mehr als ein Spiel ?

Anhand seines Schlusssatzes verstehe ich es so,
das er einen Gedankenaustausch zu seinen Überlegungen wünscht
*zwinker*
******ain Mann
137 Beiträge
Themenersteller 
Schaffen Begriffe ihr eigenen Werte ?
Ich wollte dazu anregen, einfach mal darüber zu philosophieren, ob nicht schon allein der Gebrauch des Wortes „Spielbeziehhung“ einen Verlust am ideellen Wert / Inhalt vor allem einer D/S-Beziehung auszeichnet – der sich auch auf den konkreten Umgang innerhalb einer solchen Beziehung auswirkt.

Der Beitrag ist in sofern Ergebnis eines Eindrucks den ich aus etlichen Beiträgten gewonnen habe, die mir hier im J-Club durch den Suchbegriff „Spielbeziehung“ begegnet sind - nicht wenige der dort geschilderten Probleme scheinen mir kausal bereits mit der Wertvorstellung der DS als „Spiel-Beziehung“ verbunden – denn Begriffe schaffen immer auch ihre eigenen Werte. Zudem wurde in mehreren Beiträgen dort der Begriff selbst hinterfragt und nach Alternativen gefandet -

Das dort in jedem Einzelfall zu Kommentieren wäre mir zu allerdings zu zeitaufwendig, daher mein Hinweis auf den älteren Begriff „Session“ hier in diesem eigenen Beitrag.

Den Einen oder Anderen mags ja vielleicht gedanklich anzuregen -
********nder Mann
2.896 Beiträge
******ain:
Ich wollte dazu anregen, einfach mal darüber zu philosophieren, ob nicht schon allein der Gebrauch des Wortes „Spielbeziehhung“ einen Verlust am ideellen Wert / Inhalt vor allem einer D/S-Beziehung auszeichnet – der sich auch auf den konkreten Umgang innerhalb einer solchen Beziehung auswirkt.

"Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt." (Friedrich Schiller)

Gut, das wird der durchschnittliche BDSMler sich möglicherweise nicht dabei denken, aber "freies Spiel" ist wohl die höchste Form des Menschseins. Ungezwungenheit und Unbefangenheit.

Die zentrale Frage ist ja: Womit werden Begriffe gefüllt und wie verwendet? Es mag paradox anmuten, wenn ich sage, dass ich mit BDSM nichts am Hut habe, gleichzeitig aber hier ein Posting schreibe. Allein das Thema "Dominanz" hier zu klären, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Heißt: Im Idealfall finden sich im Sammelbecken "BDSM" Personen, die sich aus ähnlichen Gründen hier tummeln, ein ähnliches (Selbst-)Verständnis aufweisen und einander Bedürfnisse befriedigen. Wie die letztendlich aussehen, ob mehr Tiefe und Selbsterkenntnis nicht wünschenswert wären, ist letztendlich Sache jedes/jeder Einzelnen.

******ain:
Sympathie & Empathie als Wesensqualität dominanten Handelns (Heros), gilt in besonderem Maße für eine Session-Beziehung , in der wenige Stunden oder Tage zur gegenseitigen Bestätigung beider Gefühslwelten genutzt werden sollen

Grundannahme ist, dass es um die Bestätigung beider Gefühlswelten geht. Eine tiefe, menschliche, ehrliche Begegnung. Ich glaube nicht, dass es darum immer geht noch gehen muss.
******ain:
Ich wollte dazu anregen, einfach mal darüber zu philosophieren, ob nicht schon allein der Gebrauch des Wortes „Spielbeziehhung“ einen Verlust am ideellen Wert / Inhalt vor allem einer D/S-Beziehung auszeichnet – der sich auch auf den konkreten Umgang innerhalb einer solchen Beziehung auswirkt.

Nein, kein Verlust an ideelem Wert, kein negativer Einfluss auf eine Beziehung.

Darüber zu philosophieren, ob die Namensgebung einen Einfluss hat, empfinde ich als müßig. Ausschlaggebend ist meiner Ansicht nach die Aktion an sich, welche Intensität, Ernsthaftigkeit usw dahinter steckt.
Andererseits macht auch die Bezeichnung "Session" noch keinen Superdom

Wie heißt es doch so schön: nach ihren Taten, sollt ihr sie ...
****oie Frau
3.352 Beiträge
********nder:
Die zentrale Frage ist ja: Womit werden Begriffe gefüllt und wie verwendet?

richtig.

wem fallen beim wort "spiel" die begriffe "verantwortung", "verbindlichkeit", "verpflichtung", "ernsthaftigkeit" ein? (nur um ein paar wenige zu nennen.) - wohl niemandem.

******ist:
Darüber zu philosophieren, ob die Namensgebung einen Einfluss hat, empfinde ich als müßig.

sicherlich ist es müßig weil eine bekannte platitüde.
**********esign Mann
2.938 Beiträge
Was ist ein "Spiel"?
Wie Du selber schreibst, hat der Begriff "Session" unterschiedliche Bedeutungen - abhängig davon wer wo mit wem gerade "sitzt".
Daher finde ich den Begriff "Sessionspartnerschaft" unpassend, denn das wäre auch eine Partnerschaft zwischen Psychoterapeut und Patienten, und ich glaube nicht, dass viele BDSMler ein terapeutisches Ziel verfolgen.

Da - zumindest in der Szene - jeder weiß, was man dort unter "Spiel" versteht, passt der Begriff "Spielbeziehung" als Abgrenzung z.B. zur "Lebenspartnerschaft" meiner Meinung nach deutlich besser.

Natürlich geht "DAS Spiel" weit über "ein Spiel" (wie z.B. "Mensch ärgere dich nicht") hinaus, aber ein "Spiel" kann auch durchaus "ernst" sein. Wenn man z.B. an das "Liebesspiel" zwischen 2 Menschen (oder auch Tieren" denkt, bedeutet dies Wort nicht, dass ein Beteiligter dem anderen die Liebe nur "vorspielt" *zwinker*
Und selbst die großen Opernkonzerte leben von der Perfektion z.B. des "Violinenspiels" ihrer Geiger - was in Anbetracht des dazu notwendigen jahre- oder zahrzehntelangen Trainings nichts mit einem "Spiel" (wie "Mensch ärgere dich nicht") gemein hat.

Wer also auch die "ernsthafte Bedeutung des Wortes "Spiel" kennt, kann wahrscheinlich mit dem Wort "Spielbeziehung" deutlich mehr anfangen - und nicht immer haben beide Seiten "leichtes Spiel" miteinander *baeh*
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
Homo Ludens und/oder Homo Faber
Der Begriff "Spiel" könnte eine eher oberflächlich anmutende Art des Seins und Empfindens eines Menschen im BDSM vermuten lassen. Für manche mag das auch gelten. Insbesondere, wenn die Darstellung von BDSM eher plakativ medial erfolgt.

Doch ist das Spiel nur deshalb ein oberflächlichea, mithin leichtsinniges, weil es mit diesem Begriff benannt wird? Hat das Spielen spätestens seit Huizingas Prägung des Begriffes des Homo Ludens, des "spielenden Menschen", nicht auch eine ganz andere Bedeutung?

Ganz egal, ob ein Mensch philosophische oder kulturwissenschaftliche Reflexionen anstellt, wenn er sich an die Erkundung und Gestaltung jener Seite seines Wesens und seiner Sinnlichkeit macht, die Facetten des BDSM umfasst, oder ob er einfach bestehende Begrifflichkeiten übernimmt, lässt vielleicht einen Rückschluss auf sein Wesen zu. Es lässt aber nicht auf die Tiefe oder "Ernsthaftigkeit" seiner Empfindungen schließen und ebensowenig darauf, ob er mit Achtsamkeit und Empathie darauf und auf andere Menschen einlässt, mit denen er einem Bedürfnis seiner Sinne und Triebe nachkommt.

Man kann über BDSM wunderbar philosophieren. Ich tue das bisweilen gerne, weil auch dies ein Bedüfnis meines Wesens ist, ebenso wie es ein weiteres Bedürfnis ist, die Schlampe und Sklavin einfach zu packen und zu meinem Vergnügen mit ihr zu spielen, sie zu schänden und zu benutzen...

Ich spiele, also bin ich.
****oie Frau
3.352 Beiträge
*******Sun:
Doch ist das Spiel nur deshalb ein oberflächlichea, mithin leichtsinniges, weil es mit diesem Begriff benannt wird? Hat das Spielen spätestens seit Huizingas Prägung des Begriffes des Homo Ludens, des "spielenden Menschen", nicht auch eine ganz andere Bedeutung?

sorry - aber was soll diese art der rechtfertigung des begriffes "spielbeziehung"?

das ist doch augenwischerei!

jeder weiss, daß im bdsm das als "spielbeziehung" bezeichnet wird, was im stino-bereich die "affaire" ist.

und eine affaire ist weder so innig noch so eng noch so verbindlich noch von so starker gegenseitiger verantwortung geprägt, wie eine paarbeziehung.

eine spielbeziehung ist oberflächlicher als eine paarbeziehung, die - neben dem gemeinsamen ausleben von bsdm - auch eine partnerschaft und liebesbeziehung umfasst.

**********esign:
Wer also auch die "ernsthafte Bedeutung des Wortes "Spiel" kennt, kann wahrscheinlich mit dem Wort "Spielbeziehung" deutlich mehr anfangen - und nicht immer haben beide Seiten "leichtes Spiel" miteinander *baeh*

nein - das sicherlich nicht.

oftmals leidet grad der passive - devote - submissive - teil der beziehung unter der unverbindlichkeit und distanz, die eine spielbeziehung nicht selten mit sich bringt.

vollkommen unabhängig davon wie kulturell hochstehend "spielen" an sich ist.
****oie:
eine spielbeziehung ist oberflächlicher als eine paarbeziehung, die - neben dem gemeinsamen ausleben von bsdm - auch eine partnerschaft und liebesbeziehung umfasst.

Eigentlich sind wir hier ja bei der Frage nach dem "Spiel" - und nicht nach der Spielbeziehung.

Meinem Verständnis nach ist es durchaus auch möglich, innerhalb einer Paar-/Liebesbeziehung von einem "Spiel" zu reden, wenn eine BDSM-Session auf dem Programm steht. Das steht dann der Ernsthaftigkeit des Spiels nicht im Wege.

Im Großen und Ganzen ist meiner Ansicht nach das Definitionsgedöns unsinnig.
Einzig das Verständnis der Partner untereinander ist ausschlaggebend. Und wenn die sich darauf geeinigt haben, ihr Spiel oder ihre Session "Diddeldaddeldö" zu nennen, ist das auch okay.
****oie Frau
3.352 Beiträge
******ist:
Eigentlich sind wir hier ja bei der Frage nach dem "Spiel" - und nicht nach der Spielbeziehung.

sind wir das?

und warum hat dann der TE folgendes am anfang seines beitrages geschrieben:

Seit etwa 10 Jahren begegnet mir im bdsm das Wort „Spielbeziehung“ – anfangs noch selten, finde ich es nach 7-jähriger Internetpause als die vielleicht häufigste Bezeichnung in bdsm-Foren, sogar als Bestandteil innerhalb fester D/S-Lebenspartnerschaften. (Wie man bemerkt schreibe ich beide Buchstaben „Groß“)

Die Bezeichnung Session-Beziehung / Session-Partnerschaft scheint dagegen fast ausgestorben.

er zumindestens bezieht sich auf spielbeziehungen.

******ist:
Im Großen und Ganzen ist meiner Ansicht nach das Definitionsgedöns unsinnig.

es wird schwierig zu kommunizieren, wenn man nicht bereit ist sich über die bedeutung der worte auszutauschen und hier einen gemeinsamen konsens zu finden.

wie das wort "spielbeziehung" genutzt wird in der community, das weisst auch du Shibarist.
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
und eine affaire ist weder so innig noch so eng noch so verbindlich noch von so starker gegenseitiger verantwortung geprägt, wie eine paarbeziehung.


Im Idealbild einer Paarbeziehung mag das gelten. Aber wie sieht die Realität aus? Bist du noch nie Paaren begegnet, die sich nicht mehr zu sagen haben, die sich betrügen, aus Angst, Feigheit, Egoismus oder falscher Rücksicht? Die nur (noch) auf Bequemlichkeit oder Sicherheitsdenken bestehen?

Aber ob nun Stino-Affäre oder BDSM-"Spielbeziehung" - die Leichtfertigkeit des Begriffes spiegelt mehr die Ansicht der Betrachtenden als die derer, die sie eingehen und gestalten.

So oder so: Was für den einen gilt, muss für den anderen nicht ebenso zutreffen.
****oie Frau
3.352 Beiträge
natürlich bin ich solchen paaren schon begegnet.

der weit überwiegende teil der paare aber, denen ich begegne, die haben an einem tag sex und verbringen auch den nächsten tag miteinander. meist eben auch die nacht danach.

bei affairen ist das anders. genauso wie bei spielbeziehungen. meist hat man sex (oder bdsm) miteinander, und trennt sich direkt im anschluss. oder am nächsten morgen. oftmals sieht man sich nur alle paar wochen für eine kurze zeit.

all das ist NICHT der normale zustand von paarbeziehungen - sei es stino oder bdsm.

und - meine Herren - sie, die sie hier versuchen das wort "spiel" positiv zu belegen, sie wissen das sehr sehr genau.

worum gehts also?

was tut so weh daran zuzugeben, daß eben eine spielbeziehung keine bdsm-paarbeziehung ist und das sich diese qualitativ unterscheiden?

es ist eine realität! ganz simpel!
Wo beginnt die BDSM-Paarbeziehung und endet die Spielbeziehung?

Ich lebe außerhalb einer echten Partnerschaft - aber wir bezeichnen und sehen uns seit 4 Jahren als Partner.

SM-Sex war zu Beginn der Mittelpunkt unserer Beziehung - heute geht unsere Partnerschaft über die Sexualität hinaus.

Unsere Liebe hat aber die "Leichtigkeit" einer Spielbeziehung bewahrt - wir sind uns bis heute keine Rechenschaft schuldig und haben auch gegenseitig im Grunde keinerlei Verpflichtungen.

Dennoch planen wir unsere gemeinsame Zukunft...

unlogisch?

Vielleicht. Vielleicht aber auch einfach das Leben.
****oie Frau
3.352 Beiträge
****tna:
Wo beginnt die BDSM-Paarbeziehung und endet die Spielbeziehung?

für dich hast du doch ein antwort:

****tna:
Dennoch planen wir unsere gemeinsame Zukunft...

*********iten Paar
1.952 Beiträge
Worin soll bitte im Wort Spiel eine Abwertung enthalten sein, wenn es eine Kunst bedeutet ein Spiel authentisch, lebendig zu halten.
Ist es nicht deutlich abwertender, wenn sich
die menschliche und moralische Unrechtmässigkeit, die im BDSM immer enthalten ist, denn grundsätzlich sind (sollten sein) ja alle Menschen gleichberechtigt, ausserhalb eines Spiels zur realen Überzeugung wird?

Wer hier in den Untiefen des Forums gräbt, wird zum Thema Spiel einen langen Thread finden ... "Spiel oder Leben" oder so ähnlich ... was dann auch zeigt, dass jedes Spiel nach seinem Ende einen neuen Anfang findet ...
@****oie,

ja, tatsächlich sind wir nicht nur bei der Definition von "Spiel" sondern auch der "Spielbeziehung" - hatte ich unterschlagen bzw verdrängt

****oie:
es wird schwierig zu kommunizieren, wenn man nicht bereit ist sich über die bedeutung der worte auszutauschen und hier einen gemeinsamen konsens zu finden.
Ja, das ist tatsächlich schwierig.
Das liegt aber auch daran, dass jeder für sich seine eigene absolute Bedeutung für einen Begriff geschaffen hat. Wie zum Beispiel hier:
****oie:
all das ist NICHT der normale zustand von paarbeziehungen - sei es stino oder bdsm.

Denn wenn schon die Definition eines Begriffes die Definition der einzelnen Begriffe in der zugehörigen Erklärung erfordert - und das ist nunmal so bei einem nötigen Konsens - überlegt sich der eine oder andere (ich zum Beispiel), ob das den Aufwand lohnt oder ob ich nicht doch lieber bei meinem Diddeldaddeldö-Beispiel bleibe.
****oie Frau
3.352 Beiträge
lach ... ich glaube, es ist einfach eine frage der diskussionskultur, ob man anderen mit "diddeldaddeldö" antwortet oder die kaputte stino-beziehung heranzieht in einer diskussion.

wenn dies eure argumente sind ... gut ...
****oie:
lach ... ich glaube, es ist einfach eine frage der diskussionskultur, ob man anderen mit "diddeldaddeldö" antwortet oder die kaputte stino-beziehung heranzieht in einer diskussion.

Ich glaube, es ist die Frage nach der Ernsthaftigkeit, der Wichtigkeit und des Stellenwertes, den/die man einer "Diskussion" zuordnet.

Da man hier aber nicht nur das sagen darf, was andere erwarten und für wichtig halten, kommen unterschiedliche Stellungnahmen raus.
*******ine Frau
520 Beiträge
Ich denke nicht, dass man eine Stino Affaire mit einer bdsm-Spielbeziehung vergleichen kann....

Für mich hat meine Spielbeziehung einen hohen Stellenwert...es ist unendlich viel Vertrauen notwendig...viel Empathie...und ich muss mich mit meiner Spielbeziehung auch außerhalb des Spiels gut verstehen...ein Wort das ich überhaupt nicht mag.
Und im Grunde hab ich auch mit meiner Paarbeziehung eine Spielbeziehung, auch wir spielen miteinander....anders... und wir lieben uns und teilen unser Leben...in sofern ist es für mich die Liebe zu meinem Partner und unser Zusammenleben, die den Unterschied zur Spielbeziehung ausmacht...und eben nicht die Begrifflichkeit Spiel....
*******dor Mann
6.034 Beiträge
@TE
Schlicht: ja.

Und das hast du ja in einigen Belangen auch recht präzise beschrieben (wenn auch vermutlich einen beträchtlichen Teil der Leserschaft damit abgehängt). Deine Kernaussage ist so einfach wie die Ableitung verwirrend, weil nur scheinbar stringent:
Das "Spiel" ist schwieriger und bedeutender als sein Name. D'accord. Voll d'accord. So what?

Was die Anwendung auf den Sprachraum hier angeht, möchte ich zuraten, nach einer so langen Pause noch ein wenig zu vertiefen.

[Wir haben auch eine Ecke für Kontaktanzeigen]
*******Sun Mann
2.232 Beiträge
bei affairen ist das anders. genauso wie bei spielbeziehungen. meist hat man sex (oder bdsm) miteinander, und trennt sich direkt im anschluss. oder am nächsten morgen. oftmals sieht man sich nur alle paar wochen für eine kurze zeit.

Ist die Quantität einer Begegnung PER SE (und nur darum geht es mir) ein Parameter für die Qualität der Begegungen und dessen, was zwischen beiden Menschen geschieht?


all das ist NICHT der normale zustand von paarbeziehungen - sei es stino oder bdsm.

und - meine Herren - sie, die sie hier versuchen das wort "spiel" positiv zu belegen, sie wissen das sehr sehr genau.


Ich weiß eines: Dass ich es wichtig finde zu differenzieren: Den Begriff vom Inhalt, die eine Beziehung von der anderen unterscheidet, egal ob nun Paar-Beziehung, Spiel-Beziehung oder Affäre. Nicht jede Paar-Beziehung ist tief und intensiv und von Empathie und Verständnis und Rücksicht geprägt. Und nicht jede Spiel-Beziehung resp. Affäre dient "nur" der oberflächlichen Befriedigung von sexuellen Trieben.

Es gibt verlogene, von Rücksichtlosigkeit geprägte Paar-Beziehungen. Und es gibt ehrliche, sehr respektvolle und innige Spielbeziehungen. Deshalb sind mir Pauschalisierungen suspekt. Egal, was als Normalzustand einer bestimmten Beziehungsform gelten oder von vielen dafür gehalten werden mag.
*******ht6 Paar
1.124 Beiträge
du regst dich drüber auf dass man sowas "wundervolles" als verwerflich, respektlos als spielbeziehung bezeichnet?
in der wortwahl vielleicht etwas übertrieben, aber der kern deiner aussage?

gleichzeitig schreibst aber nicht D/s sondern D/S - hmm, auch nicht grade der königsweg in der diskussion, im gespräch mit anderen.

session-beziehung vs spielbeziehung
endstand: remis

du findest eine unzahl von begründungen und erklärungen für beides. findest du "spiel" als abwertend, kindlich ist das deine ganz personliche sicht der dinge, der man durchaus widersprechen bzw. anderer ansicht sein kann.

genauso berechtigt: session-beziehung, devota usw.als begriff abzulehnen, weil/wenn man den worten mehr bedeutung beimisst als sie eigentlich haben.

letztlich zählt nicht die bedeutung eines wortes oder was ich damit ausdrücken will, sondern wie es mein gegenüber versteht.

man muss keine (hochtrabenden, bedeutungsschwangeren) worte verwenden um verstanden zu werden. der sinn sollte sich aus dem gesammten text ergeben.

man muss aber auch nicht teil der masse sein und sich so ausdrücken.


*hilfe* was sind dominante ideale und wie können die durch sprache verflachen?
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