Cocktail Time (1/3)
Als sei die Ansage der Novizenmeisterin das Startkommando zu einer Art „Reise nach Jerusalem“ gewesen, bei der jeder sich sofort nach vorne oder sonst wohin drängeln musste, um bloß einen guten Platz in einer imaginären ersten Reihe zu ergattern, warfen die meisten Herrschaften ihre kleinen Esswerkzeuge achtlos auf die beiden Servierwagen mit den nun nahezu völlig abgeräumten lebendigen Buffetplattenarrangements. Nicht wenige der Gabeln, Löffel und Gebäckzangen landeten dabei, kaum dass Lady Loreanas Satz verklungen war, auf Francesca und Sébastian. Und wäre Mister Kenver nicht gerade in diesem Augenblick ein paar Schritte zurück in Richtung Wandschrank gegangen, um diesem noch zwei weitere Cocktailschalen zu entnehmen, hätten ihn vermutlich von rechts Master Javier und von links Herr Frederik über den Haufen gerannt.
Was unter anderen zeitlichen und örtlichen Rahmenbedingungen, zum Beispiel bei einem Rugbyligaspiel der Cornish Pirates aus Penzance gegen den Redruth R.F.C. um die Greene King IPA Championship, alleine schon in Anbetracht der Körpergröße und schieren Masse des Walisers eine durchaus bemerkens- und anerkennenswerte sportliche Leistung gewesen wäre, führte an diesem Abend in der Großen Herrenhalle von Steel Rose Manor erwartungsgemäß aber weder zu hehren Begeisterungsstürmen noch löste es elysische Lobeshymnen aus. Ganz im Gegenteil:
„Gentlemen, ich muss doch sehr bitten!“
Mit ungewohnt schneidender Stimme rief die Novizenmeisterin die beiden Herren zur Ordnung und sorgte mit diesen wenigen Worten dafür, dass sich nicht alleine Master Javier und Herr Frederik augenblicklich wieder des speziellen Ortes, an dem sie sich aufhielten, und der besonderen Stellung, die sie innehatten, sowie des außergewöhnlichen Anlasses ihres derzeitigen Aufenthaltes auf Steel Rose Manor bewusst wurden. Nein, dieser im Grund unspezifische, wenn auch scharf vorgetragene Verweis war geeignet, auch die übrigen Herrschaften quasi neu zu erden. Jedenfalls folgtest du den beiden ungestüm vorgepreschten Herren schon viel gemesseneren Schrittes nach, wobei dir jedoch ebenso deutlich anzusehen war, dass du genau wie der Spanier und der Schwede interessiert daran warst, am besten unverzüglich und aus allernächster Nähe zu erfahren, was es mit der soeben von Lady Loreana angekündigten Cocktail Time auf sich hatte.
Hatten Francesca und Sébastian während der letzten halben Stunde eindeutig im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zumindest des ganz überwiegenden Teils der Dinnergesellschaft gestanden, so waren es ab nun wir vier anderen Novizinnen, die ins Zentrum des Geschehens und des Interesses der Herrschaften rückten.
Nachdem sich nach Sir David und Master Lorenzo zuletzt auch Madame Renée dem Quorum der anderen Herrschaften angeschlossen hatten, das Naked Body Dessert nunmehr als beendet zu betrachten und sich dem neuen Spektakulum zuzuwenden, wies Mistress Chesten Ann und Doreen, die zwei Haussklavinnen, an, die Servierwagen mit Chaos und Stolperschwanz zu Mrs Hayes in die Küche zurückzufahren. Genau wie Khaled, der schwarze Riese mit dem Pferderiemen, hatten sich die beiden in der letzten knappen halben Stunde ebenfalls unauffällig im Hintergrund gehalten und ergeben auf ihre nächsten Befehle gewartet.
„Sorgt dafür, dass die Novizin und der Novize ordentlich gesäubert werden, und dann findet euch alle vier zusammen in exakt zwanzig Minuten hier wieder ein“, lautete nun die Anweisung der jungen Ausbilderin.
„Ihr wollt ja sicher nicht den Höhepunkt der heutigen Cocktail Party verpassen, stimmt’s?“, setzte sie so leise hinzu, dass es außer den zwei Haussklavinnen, Francesca und Sébastian niemand sonst hören konnte. Während letztere aber vorsichtshalber keinerlei Reaktion zeigten, tauschten die drei fast gleichaltrigen Frauen rasch einige vielsagende Blicke, die mehr als nur ansatzweise vermuten ließen, dass sie ungeachtet ihrer unterschiedlichen Aufgaben und Stellungen im Hause ein wohl besonderes Verhältnis zueinander unterhielten, und aus denen vor allem eines sprach – kaum zu zügelnde Begierde. Ann und Doreen deuteten der Ausbilderin gegenüber einen Knicks an, lösten sodann die Feststellbremsen der Servierwagen und setzten sich scheinbar mühelos mit den schweren Lasten in Bewegung.
„Stopp!“, ließ sich in diesem Moment noch einmal Mistress Chesten vernehmen, die aus den Augenwinkeln gesehen hatte, dass die Novizenmeisterin die Hand gehoben hatte und anscheinend noch etwas sagen oder erledigen wollte. Leise machte Lady Loreana einen Schritt auf den von Doreen bewegten Servierwagen zu, auf dem der französische Eleve immer noch still und stumm, bewegungslos und mit geschlossenen Augen lag.
Verschwörerisch blinzelte sie Isabel und der Haussklavin zu und legte sich den Zeigefinger senkrecht über die Lippen. „Bloß keinen Ton!“, hieß das, so viel war sicher. Beide Frauen, auch Doreen, antworteten der Novizenmeisterin, direkten Augenkontakt zu ihr aufnehmend und ihn danach haltend, mit einem sofortigen Kopfnicken und einem zustimmenden und Mylady’s Wunsch und Wille zumindest erahnenden Lächeln, das sich für die Haussklavin jedoch genauso wenig ziemte wie die geradezu unverfroren offene Erwiderung von Lady Loreanas Blick.
Die Herrin von Steel Rose Manor trat noch einen weiteren Schritt an den Wagen mit Sébastian heran. Dann beugte sie sich ohne Hast über den Novizen, nahm das letzte Sahneküchlein, das völlig einsam und verlassen auf dem Unterbauch oberhalb Sébastians Schwanzwurzel lag und von dem prachtvollen, inzwischen jedoch in seiner bisherigen Standfestigkeit erheblich nachlassenden und sich, den Gesetzen der Schwerkraft gehorchend, unaufhaltsam nach vorne neigenden Phallus des Novizen zerdrückt zu werden drohte, zwischen die blendend weißen Zähne.
Das Minigebäck an dem erschlaffenden, gleichfalls noch sichtbar pulsierenden Schaft entlang führend und Teile seiner Füllung an ihm hinterlassend, richtete sie sich wieder auf, legte den Kopf weit in den Nacken, öffnete den Mund und ließ das Kuchenstückchen hineingleiten, zerkaute es mit wenigen Bissen, schluckte es anschließend hinunter, leckte sich die Lippen und stieß ein dunkles Lachen aus. Danach beugte sie sich erneut vor und schleckte dem Novizen, der es nicht gewagt hatte, seine Augen zu öffnen und sich zu vergewissern, dass ihn gerade tatsächlich die Herrin von Steel Rose Manor säuberte und gleichzeitig anheizte, die allmählich verlaufenden Sahnereste von seinem jetzt schon wieder mächtig zuckenden und sich langsam nochmals versteifenden Schwanz.
„Hmmmm, das war fein! So als kleines Leckerchen zwischendurch…“, ließ sie die Abendgesellschaft wissen, die, von Madame Renée und dem High Steward abgesehen, ihre Aufmerksamkeit jedoch schon komplett auf Sarah und Nerea, Judith und mich gerichtet hatte. Die Herrin aus Lille warf der Novizenmeisterin einen zutiefst mürrischen Blick zu, die Stirn in Falten gelegt und die Mundwinkel nach unten gezogen. Dass deren Bemerkung auf Sébastian gemünzt war und selbstverständlich nicht auf dieses blöde Sahneküchlein, stand für sie ganz außer Zweifel. Sollte sie trotzdem weiterhin gute Miene zum Spiel von Lady Loreana machen? Sich nicht provozieren lassen? Es fiel ihr zusehends schwer, aber sie war sich andererseits auch der Tatsache bewusst, dass sie, sollte sie hier und jetzt auf Konfrontationskurs zur Novizenmeisterin gehen, ganz auf sich allein gestellt sein würde. Keiner der Herren würde in diesem Moment Position für sie beziehen. Und wenn es jetzt zum offenen Schlagabtausch käme, würde sich auch zu einem späteren Zeitpunkt niemand finden, der sich ihre Sicht der Dinge zu Eigen machen würde. Niemand würde sich bemüßigt fühlen, sie in diesem dummen, ebenso unversehens wie unnötigerweise aus dem Ruder gelaufenen Konflikt um ihr alleiniges Eigentum zu unterstützen, der nach ihrem Dafürhalten nur sie als Herrin und, wenn sie die vermaledeite Situation äußerst großzügig auslegte, bestenfalls noch ihren unbotmäßigen Sklaven etwas anging, Dritte aber bestimmt nicht.
Mühsam rang sich Madame Renée ein Lächeln in Richtung der Novizenmeisterin ab, als sie unvermittelt Lady Loreanas prüfenden Blick auf sich ruhen spürte. Der High Steward sah ebenfalls zu ihr hinüber, allerdings, diesen Eindruck hinterließ er bei ihr jedenfalls, weniger prüfend und neugierig als vielmehr mit dem ihm wie in sein Gesicht eingemeißelten spöttischen Grinsen. Wenn er zu allem Überfluss jetzt auch noch einen seiner obligatorisch süffisanten Kommentare absonderte, dann würde es um ihre inzwischen doch äußerst strapazierte Contenance mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit geschehen sein!
In Madame Renées Gegenblick lag daher eine stumme und dennoch nicht zu überhörende Warnung an Mylady’s Zerberus, den Bogen jetzt besser nicht zu überspannen: „N’en faites pas trop!“, schoss es wie weißglühende Pfeile aus der Französin Augen. Es war nur schwer festzustellen, ob der Chefausbilder die flammende Drohung, wenn er sie denn auf die Entfernung und bei der weit heruntergedimmten Beleuchtung in der Großen Herrenhalle überhaupt realisierte, richtig gedeutet hatte. Jedenfalls beließ er es bei dem herausfordernd-provokanten, jedoch kommentarlosen Blick und wendete sich sodann pflichtgemäß wieder den finalen Vorbereitungen des offenkundig letzten Akts des heutigen Dinnerabends zu.
Noch einmal verständigte sich der High Steward mit Meister Eckart und Doktor Hanson sowie mit seinem Stellvertreter Dafydd Kenver, und noch einmal nickte er Khaled zu, der den Blick abwechselnd auf ihn und auf Tamsyn gerichtet hielt. Deren schlanker Körper mit seiner zarten, milchkaffeefarbenen Haut glänzte von Schweiß, der allerdings mitnichten körperlicher Anstrengung geschuldet, sondern das alleinige Resultat ihrer unbändigen, sich mehr und mehr bahnbrechenden Geilheit war. Hin und wieder leise lüstern aufstöhnend, ließ die Erste Haussklavin den Glasdildo des Sybians ihren immer noch straffen Ringmuskel allmählich auf die für Khaleds Big Dick erforderliche Weite dehnen, während sie gleichzeitig ihr Becken lasziv kreisen ließ und dabei dem Chefausbilder von Steel Rose Manor ebenso wie dem schwarzen Monsterbeschäler des Hohen Hauses vollkommen ungeniert und ohne jegliche Scham und Scheu ihre weit aufklaffende und bereits herrlich feucht schimmernde Muschi präsentierte.
Ersterer hatte von ihr eine ordentliche Show zu sehen verlangt, und die hatte sie ihm bisher auch schon geboten. Wobei allerdings die zusammen mit letzterem in Kürze beginnende Nachtvorstellung noch um etliche Scoville schärfer ausfallen würde, wenn Mister Branok, vor allem aber die Novizenmeisterin als ihre oberste Dienstherrin, sie nur ungehindert gewähren ließen. Rasch warf die Kleine Löwin Lady Loreana einen fragenden Blick zu, die ihrer persönlichen Kammerzofe und langjährigen Favoritin mit einem unauffälligen Kopfnicken signalisierte, dass sie einverstanden war. Tamsyn bedankte sich mit ihrem strahlendsten Lächeln.
Mit fast demselben Lächeln, das nun allerdings weniger Dankbarkeit ausdrückte als vielmehr eine sündige Einladung beinhaltete und ein lüsternes Versprechen darstellte, wandte sie sich Khaled zu, der sie bereits seit geraumer Zeit kaum länger als ein paar Sekunden am Stück aus den Augen gelassen hatte, was ihr natürlich nicht entgangen war: Er weidete sich an ihrem Anblick. Labte sich an ihrem nackten Mulattinnen-Leib. Sein Schwanz hing zwar noch immer schlaff zwischen seinen Beinen, aber er hatte schon einige Male verdächtig gezuckt. Und auch das war ihr nicht verborgen geblieben. Er hatte Lust auf sie. Und sie wollte ihn genauso. Nicht erst seit heute. Bisher hatte Khaled sie aber nicht nehmen und benutzen gedurft. Schon mehrfach hatte sie die Novizenmeisterin um Erlaubnis gebeten, sich von dem schwarzen Bullen ficken zu lassen, weil sie dessen Riesenteil in natura in sich spüren wollte. Aber Mylady hatte ihre Bitten stets abschlägig beschieden. Dafür hatte sie sich eine Zeitlang von Mr. Kenver beglücken lassen dürfen, dessen Freudenspender beileibe nicht zu verachten war, aber seit der ehemalige Park-Ranger mit Isabel Chesten quasi verlobt war, stand ihr Dafydd kaum noch zur Verfügung. Allenfalls bei Veranstaltungen hatten sie sporadisch noch das Vergnügen miteinander.
Ohne seinerseits eine Regung zu zeigen, schritt Khaled in ruhigen Tempo auf Tamsyn zu, die ihre Reitbewegungen verlangsamte und in dem Moment völlig einstellte, als er sich vor ihr aufbaut hatte, dreißig Zentimeter von ihrem Gesicht entfernt, das sich ziemlich genau – wie ungemein passend! – in der Höhe seiner Lenden befand. Sanft legte Khaled ihr seine kohlenschaufelgroßen Pranken an die Wangen und drehte ihr den Kopf vorsichtig, ja beinahe zögerlich, so als wäre er sich noch nicht sicher, was in den nächsten Minuten geschehen würde, nach oben, bis sich ihre Blicke trafen und sofort ineinander verhakten.
„Hello filthy bitch!“
„Hi black stallion!“
Mit geübtem Griff legten sich Tamsyns Hände um das Gemächt des Schwarzen, der ihren Kopf wieder in die Ausgangsposition zurückdrehte. Mit der linken Hand umfasste sie den immens dicken, aber noch weichen und biegsamen Schaft des Hengstes kurz unterhalb der sich noch unter der Vorhaut versteckenden prallen Eichel, während sich die Finger ihrer anderen, der rechten Hand nun zärtlich und doch bestimmt zupackend, um seine überaus passend dimensionierten, sprich ebenso dicken Hoden legten.
„Come closer, stud!“
Khaled rückte an Tamsyn heran und ließ seine linke Pranke auf ihren Hinterkopf und seine rechte unter ihr Kinn wandern. Noch in seiner Vorwärtsbewegung hob die Erste Haussklavin sein bereits erwartungsvoll pulsierendes Glied an, führte es an ihren Lippen vorbei, die nur ganz kurz die empfindsame Spitze berührten, und drückte es dann in seiner ganzen Länge gegen Khaled Bauch, wobei ihre rechte Hand seinen sich etwas spannenden Hodensack wieder freigab und sich unterhalb ihrer Schwester ebenfalls um den Schaft legte.
„Closer, hunk!“
Erneut verkleinerte Khaled den Abstand zwischen sich und der vor ihm knienden Tamsyn. Er grinste. Der Gedanke gefiel ihm, dass die Erste Haussklavin, die in der strengen Hierarchie von Steel Rose Manor ohne jeden Zweifel weit über ihm stand, in diesem Moment unterwürfig vor ihm kniete und im Begriff war, ihm jetzt zu Willen zu sein.
„Gonna fuck you tonite, filthy bitch!”
Tamsyn hielt das sich langsam versteifende Glied fest mit beiden Händen gegen Khaleds Bauch gedrückt. Sie hob leicht den Kopf und blickte dem Haussklaven in die vor mühsam zurückgehaltener Gier funkelnden Augen. Langsam öffnete sie den Mund. Ihre Zungenspitze näherte sich dem straff gezogenen Hodensack und fuhr einmal in voller Länge vom Damm bis zum Schaft darüber, eine feuchte, heiße Spur hinterlassend.
„Don‘t talk, man! Gimme your rhythm stick an‘ fuck me!“
In diesem Augenblick ließ sich erneut der High Steward vernehmen.
„Ich darf die Herren ersuchen, sich nunmehr zu ihrem Eigentum zu begeben und den Novizinnen die Augen zu verbinden!”
Sofort kam wieder Bewegung in die seit dem Anranzer der Herrin von Steel Rose Manor unschlüssig, ja geradezu gehemmt wirkenden Herrschaften. Während Sir David, Herr Frederik und Master Javier zu Judith, zu Sarah und zu Nerea gingen und du zu mir kamst, erweckte Master Lorenzo einen verlorenen Eindruck, denn Francesca steckte noch bei Mrs Hayes in der Küche, wo sie und Sébastian erst gesäubert und wieder zu zumindest äußerlich präsentablen Eleven der Gilde der Hohen Damen und Herren gemacht werden mussten.
„Ihr könnt uns behilflich sein, werter Master Lorenzo“, rettete ihn Doktor Hanson aus der Bredouille, „wenn Ihr so freundlich wäret, die Elektroantriebe der Sybians unter Püppi, Knubbel und der Ersten Haussklavin auszuschalten. Schließlich ist“, fügte er nach kurzer Pause prustend hinzu, „die Zeit des Ausruhens nun vorüber, und die Ladies müssen sich ab jetzt schon selber bewegen...“
Meister Eckart fiel ebenso in Doktor Hansons Lachen ein wie Mr. Kenver und der High Steward, und wenig später folgten auch die übrigen Herren, wenn auch viel zurückhaltender und steifer, wie mir schien. Mir war sowieso nicht nach Lachen zumute, und ich konnte mir auch überhaupt nicht vorstellen, dass es den Mädels anders ging, von Tamsyn wahrscheinlich abgesehen, die aber in einer anderen Klasse spielte als wir. Ich war nach diesem langen Tag einfach müde. Mir taten alle Knochen weh, meine Gelenke schmerzten höllisch, ich hatte tierischen Durst und Hunger bis unter die Achseln. Irgendwann, und zwar in nicht allzu entfernter Zukunft, so stand zu befürchten, würde ich wahrscheinlich einfach umkippen und mit einem sanften Seufzer auf den Lippen augenblicklich einschlafen…
Als du, gemessenen Schrittes und obwohl leise mit Sir David plaudernd, von der linken Seite auf mich und Judith zukamst, um uns für das hoffentlich letzte Spiel, die hoffentlich abschließende Prüfung dieses Abends wieder einmal die Augen zu verbinden, konnte ich deine Besorgnis und innere Unruhe sofort spüren. Sie waren so intensiv, dass ich beinahe körperlich fühlen konnte, dass du aus Sorge um mein Wohlbefinden sehr ernsthaft mit dem Gedanken spieltest, mich hier und jetzt aus dem Rennen zu nehmen. Dein prüfender Blick sprach Bände.
Ich erschrak und fing an unmerklich zu zittern, hatte mich kurz darauf aber auch schon wieder vollständig im Griff. Flehentlich sah ich dir in die Augen, schüttelte ganz leicht den Kopf und formte mit den Lippen einen Kussmund, den ich dir mit einem beruhigenden Lächeln zuwarf, das ich auf eine mir unverständliche Weise auf mein Gesicht gezaubert hatte: Ich bin stark, mein Herr, viel stärker als du es selber oft glaubst. Und ich halte aus, was du mir bestimmst, und noch viel mehr, denn ich will dich glücklich und zufrieden und stolz machen. Weil ich dir gehöre, mein Herr. Mit allem, was ich habe. Mit allem, was ich bin. Dum spiro, tua sum!
Ich blickte in deine dunklen Augen, in denen ich schon so oft versunken war, und sah, dass meine stumme Bitte angekommen war. Und dass du ihr entsprechen würdest. Als du schließlich ruhig hinter mich tratst, um mir mit einem blickdichten Seidentuch, von denen du offenbar, wie sämtliche anderen Herren auch, ständig eine gewisse Anzahl bei dir zu tragen schienst, heute bereits zum zweiten Mal unfreiwillig den Gesichtssinn zu nehmen, strichen deine kräftigen Finger sanft über meine Wangen, durch mein Haar und über meinen ergeben und gehorsam gebeugten Nacken. Sofort löste sich mein Unmut über die kommende Dunkelheit in Luft auf. Ich drängte mich deinen Händen entgegen, deren sanfte und zugleich starke Berührungen mir die Gewissheit gaben: Ich liebe dich, ich segne dich und ich nehme dich an, vanessa. Heute, morgen und für alle Zeit! Und ich weiß, dass du stark bist und dass du mich glücklich, zufrieden und stolz machen willst. Das hast du heute schon mehrfach getan und du wirst es auch weiterhin tun.
Als sich die Augenbinde um mein Gesicht legte und die Dunkelheit vor mir noch um einiges verstärkte, spürte ich neue Kraft und Energie. Ich würde die Cocktail Party durchstehen. Und alles, was in den nächsten Tagen und Nächten noch an Prüfungen, Aufgaben, Herausforderungen und Zumutungen auf mich zukommen und einstürzen würde, ungeachtet der Tatsache, wie kräftezehrend, demütigend und widerlich sie sein würden. Und nicht anders würden Judith und Sarah und Francesca und Nerea und natürlich Sébastian es sehen und angehen. Niemand würde unter- oder verloren gehen, niemand würde alleine bleiben. Gemeinsam würden wir unsere Ausbildung zu Sklavinnen und Sklaven der Gilde der Hohen Damen und Herren durchstehen.
„Well then, Pussies“, durchbrach der sonore Bariton des High Stewards erneut die Stille, „dann wollen wir diesen bisher schon recht schönen und anregenden Abend nun auch schön und anregend beenden. Streckt eure Arme gerade zur Seite und hebt sie bis in Schulterhöhe. Danach dreht ihr die Handflächen nach oben und fangt an, die hübschen Dildos unter euch abzureiten. Langsam, ganz langsam. Und ich will nicht den geringsten Ton aus euren Mündern hören, klar? Kein Grummeln und kein Klagen. Aber auch kein Keuchen und kein Stöhnen. Höchstens das satte Schmatzen eurer Schamlippen und Mösen, habe ich mich für Novizinnen verständlich ausgedrückt? Ja?! Schön! Dann fangt an und lasst uns etwas sehen!“
„Uuooh“, kam es, ganz leise zwar, aber dennoch nicht überhörbar, aus Nereas und Sarahs Richtung. Sofort flog der Kopf des Chefausbilders herum. Doch als er sah, dass sowohl der Peitschenmeister als auch Doktor Hanson mit ruhigen Gesten signalisierten, dass sie schon alles unter Kontrolle hätten, schluckte er die scharfe Zurechtweisung, die ihm bereits auf der Zunge lag, wieder hinunter. Selbstverständlich nicht völlig uneigennützig, aber in Anbetracht der Umstände durchaus gentlemanlike hatten die Herren den beiden Novizinnen jeweils eine Hand gereicht, damit sie sich über die jetzt still stehenden Dildos hocken und in die richtige Reiterposition bringen konnten. Dieser geforderte Stellungswechsel war weder der knabenhaft schlanken Schwedin noch der rubensmäßig fraulich gerundeten Spanierin besonders leicht gefallen, nachdem sie zuvor eine gefühlte zumindest halbe Ewigkeit über den Lustsätteln gekniet und sich von den darauf montierten Kunstschwänzen hatten aufgeilen lassen, ohne sich selber großartig bewegen zu müssen. Nunmehr ohne zu schwanken oder gar umzukippen in die Hocke zu gehen, sich danach den Dildo erneut einzuführen, die Arme zur Seite auszustrecken, die Handflächen nach oben zu drehen und sodann anzufangen, sich regelmäßig und nicht allzu schnell über den von ihren Säften noch feuchten Freudenspendern auf und ab zu bewegen, entpuppte sich als unerwartet große Herausforderung. Aber nicht alleine der Peitschenmeister und Doktor Hanson hatten ein wachsames Auge auf die Novizinnen und ihre aktuelle Befindlichkeit. Nein, es waren ja auch Herr Frederik und Master Javier da, um Sarah und Nerea von hinten unter die erhobenen Arme zu greifen, sie sanft zu halten und solange zu stützen, bis beide ihr Gleichgewicht und ihren Rhythmus gefunden hatten.
Bevor der High Steward das Wort erneut an die schweigend und gespannt auf den weiteren Fortgang der Cocktail Party wartende Herrenrunde richten konnte, unterbrach die verführerische Stimme der Novizenmeisterin die nahezu atemlos ausgebreitete Stille in der Großen Herrenhalle.
„Kommen Sie, Renée, lassen Sie uns das Feld räumen und den Herren mit ein wenig Abstand bei ihren, ich vermute mal, ganz schön versauten Männerspielen zusehen!
Als wollte sie ihrer mehr als unerwartet ausgesprochenen Einladung Nachdruck verleihen, berührte sie die Herrin aus Lille sanft an der Schulter, schlängelte sich elegant an ihr vorbei, ergriff die Rückenlehnen von zwei nunmehr unbenutzt vor der gewaltigen Speisetafel stehenden Stühle, schob sie, ohne ein Geräusch zu verursachen, bis gegen die Wand der Großen Herrenhalle, glitt geschmeidig in einen der Hochlehner und bedeutete Madame Renée anschließend mit einem entwaffnend offenen Lächeln, es ihr gleich zu tun und an ihrer rechten Seite Platz zu nehmen. Die Französin gab sich – jedenfalls für diesen Augenblick – geschlagen. Sie schaffte es sogar ohne große Mühe, das freundlich wirkende Lächeln der Novizenmeisterin in gleicher Weise zu erwidern und ließ sich auf den zweiten Stuhl sinken, was ihr trotz ihrer deutlich größeren Körperfülle mit beinahe derselben Eleganz gelang, wie sie zuvor die sie fast um Haupteslänge überragende und dabei bestenfalls halb so schwere Lady Loreana an den Tag gelegt hatte. Verschwörerisch neigte sich die Novizenmeisterin Madame Renée zu und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Für einen kurzen Moment gefror das Lächeln auf Madame Renées Gesicht, doch dann löste sich ihre Anspannung wieder und wich einem breiten und überaus zufrieden erscheinenden Grinsen.
„Wir überlassen Euch auch weiterhin das Ruder, High Steward! Überrascht uns und stimmt uns gut auf eine lustvolle verbleibende Nacht ein!“, wandte sich die Herrin von Steel Rose Manor nunmehr jovial an ihren Chefausbilder, der seine Verwunderung über die zwei offensichtlich einträchtig nebeneinander sitzenden Herrinnen mit einem nur sehr kurz währenden Stirnrunzeln kommentierte, das aber keine der Damen auf die Entfernung und im Halbdunkel bemerkte. Nein, er brauchte sich keine Gedanken zu machen, denn der Boss würde schon wissen, was sie tat. Dessen war er sich gewiss.
„Euer Wunsch ist mir - wie stets – Anreiz, Herausforderung und Befehl, Mylady!“, erwiderte der High Steward mit energischer sonoren Stimme, in der Respekt und Verehrung mitschwangen und die auch jetzt, am Ende eines sehr langen Tages, nichts von ihrer Klarheit und ihrer Kraft eingebüßt hatte.
„Ich werde mir also alle Mühe geben, Euch und Madame Renée mit der Cocktail Party nicht allzu sehr zu langweilen.“
Bedeutungsvoll grinsend deutete er eine leichte Verbeugung an und wandte sich dann wieder den Herrschaften, den Freunden und Gästen des Hauses und uns Novizinnen zu, die mit seitlich ausgestreckten Armen und nach oben gedrehten Handflächen mösensaftig schmatzend und geräuschvoll die unter ihnen auf dem Boden befestigten bzw. auf den Sybians montierten Kunstschwänze abritten. Sein Grinsen verstärkte sich bei dem Anblick und der Geräuschkulisse, die sich ihm boten. Er liebte es, wenn „seine“ Novizinnen so nass waren wie sie sich alle im Moment anhörten. Beinahe bedauerte er es, dass sie heute noch mit einem Dildo würden vorlieb nehmen müssen. Aber bis sie sich das nächste Mal einen lebendigen Masterschwanz in ihren safttropfenden Mösen verdient hatten, würde es nach dem vorgesehenen Trainingsplan noch einige Zeit dauern…
tbc
© DieTraumweber, April 2020
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