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Die Kapelle

*********eber Paar
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Cocktail Time (2/3)
„Dann will ich einmal das Geheimnis etwas lüften, warum dieser Teil des Abends ‚Cocktail Time‘ oder zuweilen auch ‚Cocktail Party‘ genannt wird“, hob der High Steward von neuem an, nun an die komplette Runde gewandt.

„Wir werden euch jetzt auf eure Handflächen jeweils eine Cocktailschale stellen und sie mit einer euch nur allzu bekannten Flüssigkeit füllen. Selbstverständlich werdet ihr derweil fein im Rhythmus bleiben und brav die Kunstschwänze unter euch weiter ficken. Wessen Cocktailschalen dann am Ende noch komplett gefüllt sind, der muss ich vorsorglich und gleichzeitig zu meinem äußersten Bedauern schon jetzt mitteilen, dass sie heute leider keinen Schlummercocktail bekommen wird. Wer allerdings kleckert oder eine gefüllte Schale gar umwirft, nun, diejenige hat bedeutend mehr Glück und darf von dem Rest einen leckeren Gute-Nacht-Cocktail auf das Wohl der anwesenden Herrschaften trinken… Fragen? Nein? Gut! Sind eigentlich ja auch recht einfach gehaltene Regeln. Der erste Tag auf Steel Rose Manor war für manche von euch möglicherweise doch ein bisschen lang und anstrengend, nehme ich mal an. Da will ich euch zum Ende nicht auch noch intellektuell heraus- oder gar überfordern… Wenn Sie die Novizinnen dann bitte entsprechend ausstatten würden, meine Herren?!“

Kaum hatte mein Gehirn das soeben Gehörte verarbeitet, spürte ich Übelkeit in mir aufsteigen. Ein ekelhafter, faulig-pelziger Geschmack legte sich allmählich über meinen Gaumen und überzog schließlich auch meine Zunge. Dass die uns ‚nur allzu bekannte Flüssigkeit‘ mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein White Heart und keine Pina Colada, ja nicht einmal ein Baileys Original Irish Cream sein würde, drang erst jetzt so richtig in mein Bewusstsein. Hatte ich nicht zugehört, es nicht begriffen bzw. nicht begreifen wollen oder als nicht vorstellbar ausgeblendet, was Judith mir über den mutmaßlichen Verwendungszweck dieser flachen Cocktailschalen zugeraunt hatte, während wir eben unsere geile Lesben-Show auf der gewaltigen Drehscheibe der Speisetafel abgezogen hatten? Nicht, dass ich etwas gegen einen leckeren Herrensahnecocktail einzuwenden gehabt hätte, vor allem nicht, wenn er von dir war. Und solange er frisch abgezapft und noch warm und lecker cremig war, schon gar nicht. Aber einen abgestandenen, kalten, total wässrigen und unbekannten Spermamix? Nein, das ging nicht! Gar nicht. Das war widerlich. Einfach nur ekelig. Und ganz sicher kein Spiel mehr.

Nur mit großer Mühe gelang es mir, den übermächtig werdenden Brechreiz zu unterdrücken und dir und auch dem High Steward, der wahrscheinlich ebenfalls ganz in meiner Nähe stand, nicht augenblicklich vor die Füße zu spucken. Ich atmete ein gutes Dutzend Mal tief ein und aus, allerdings ohne dadurch den fürchterlichen Geschmack im Mund loswerden zu können, und versuchte mich darauf zu konzentrieren, nicht aus dem Rhythmus zu geraten. Was, bei Lichte betrachtet, natürlich vollkommen schwachsinnig war. Es war absolut egal, ob ich im Rhythmus blieb oder nicht. Und es war auch egal, ob ich mir viel oder wenig oder gar keine Mühe gab zu verhindern, dass eine der Cocktailschalen kippelte und dann ein paar Tropfen über ihren Rand liefen. Oder dass zuerst die eine und dann auch die zweite von meinen Handflächen rutschte und zu Boden stürzte.

Egal, was ich tat oder nicht tat, ich würde keine Chance haben, nichts von dieser Flüssigkeit zu verschütten, die uns irgendjemand gerade nicht allzu vorsichtig, so hörte und so fühlte es sich jedenfalls an, in die bereits jetzt ziemlich instabil auf unseren Handflächen stehenden Cocktailschalen goss. Augenblicklich spürte ich das zusätzliche Gewicht, das sich de facto zwar nur im niedrigen Grammbereich bewegte, mir aber gleichwohl tonnenschwer erschien. Nein, ich besaß sicherlich nicht den Hauch einer Chance, zu denjenigen zu gehören, die heute ohne Gute-Nacht-Cocktail zu Bett gingen. Selbst wenn ich es tatsächlich schaffte, nichts zu verschütten.
In diesem eh unwahrscheinlichen Fall würde dann voraussichtlich Doktor Hanson rein zufällig und natürlich völlig unbeabsichtigt über mich stolpern, damit ich die Cocktailschalen verlöre. Oder der mir seit Beginn besonders zugetane Peitschenmeister würde mir unvorbereitet mit einem schweren Flogger ins Kreuz schlagen, so dass ich nach vorne umkippte und die Gläser eben doch auf den Boden fielen. Dass es den drei übrigen Novizinnen kaum anders, geschweige denn besser ergehen würde als mir, beruhigte mich weder noch konnte es mich in irgendeiner Weise trösten.

‚Aber was willst du denn eigentlich?‘, fragte mich ganz zaghaft eine Stimme in meinem Kopf. ‚Willst du aufgeben? Den Schwanz einkneifen, den du gar nicht hast und auch nie haben wolltest? Oder willst du dich widersetzen? Verweigern? Aussteigen? Oder willst du diese Herausforderung genauso annehmen, wie du bisher jede Herausforderung angenommen hast?
Erinnere dich an die Nacht in den Katakomben der Kapelle! An deine Verhandlung vor dem Tribunal. Auch da wusstest du nicht, was passieren und mit dir geschehen würde. Und doch hast du im Vertrauen darauf, dass dein Herr dir niemals einen bleibenden Schaden zufügen wird, darum gekämpft, es durchzustehen. Alles durchzustehen. Alles auszuhalten. Um deinen Gebieter stolz und zufrieden zu machen. Und um seine würdevolle, stolze und dennoch demütige Dienerin und Sklavin sein zu können.
Wovor fürchtest du dich jetzt? Hast du Angst, jemand könne dir hier deine Würde nehmen oder deinen Stolz? Hast du Sorge, du verlörest deine Demut und deine Hingabe? Fürchtest du, man wolle und könne dich brechen? Nichts dergleichen kann und wird geschehen, solange es das sichere Band des Vertrauens und der Liebe zwischen dir und deinem Master gibt…‘


Während ich nach Antworten suchte, über die ich im Grunde genommen nicht einmal ansatzweise nachzudenken brauchte, weil ich sie tief in meinem Herzen doch längst kannte, stieß Tamsyn vom anderen Ende der Großen Herrenhalle einen überraschten kehligen Schrei aus. Sie hatte sich, nach wie vor über ihrem ebenfalls von Master Lorenzo deaktivierten Sybian vor Khaled kniend und den damit bedauerlicherweise still stehenden Kunstdildo trotzdem weiterhin lüstern ihren Schließmuskel dehnen und weiten lassend, sehr ausgiebig, sehr intensiv und, inzwischen auch für aller Augen deutlich sichtbar, äußerst erfolgreich um den Prachtschwanz ihres schwarzen Deckhengstes gekümmert.

Khaled hatte die Mulattin sehr gerne gewähren lassen und dabei jede einzelne Berührung ihrer schlanken Finger, ihres warmen Mundes und ihrer feuchten Lippen genossen. Was ihn jedoch fast in den Wahnsinn trieb, war ihre lange, kraftvolle und extrem bewegliche Zunge, die mal sanft und zart über seine vor Verlangen, Wollust und Gier glühende Haut flatterte, nur um ihm danach rau, hart und fordernd über die Eier hinunter zum Damm und um seinen Anus zu lecken und sich vorwitzig, keck und gekonnt in die kleinsten Kerben, Furchen, Löcher und Vertiefungen seines nach und nach zu voller Größe erwachten Gemächts und dessen Umgebung zu bohren.

Bereits einige Male hatte er der Kleinen Löwin in die Haare greifen und ihren Kopf zurückreißen müssen, um zu verhindern, dass er vorzeitig abspritzte. Er hatte sich fest vorgenommen, damit bis ganz zum Ende abzuwarten und nicht schon das erste Loch zu füllen. Schließlich war er nicht mehr in einem Alter, in dem man ohne Hilfsmittel und Pillen binnen vielleicht einer Stunde oder auch anderthalb dreimal konnte. Und wer wusste schon, was die kommende Nacht noch für Aufgaben mit sich brachte. Als er es erneut kurz vor knapp geschafft hatte, eine drohende Ejakulation zurückzuhalten, zog er die Erste Haussklavin an ihren Schultern harsch auf die Füße, beugte sich zu ihr hinunter und drückte ihr einen hungrigen Kuss auf die Lippen. Willig öffnete Tamsyn ihren Mund und ließ seine Zunge eindringen, während sie ihm mit der rechten Hand aufreizend am Schwanz entlangstrich und mit der linken verlangend die hart geschwollenen Hoden massierte.

Mit einem Mal schlossen sich Khaleds Pranken um ihre Hüften, hoben sie ohne jegliche Kraftanstrengung in die Höhe und drehten sie um 180 Grad, sodass sie sich erneut seinem steil aufragenden Monsterteil gegenüber sah. Khaled fasste noch einmal korrigierend nach, drückte ihr heftig zuckendes Becken an sich und tauchte dann mit dem Gesicht zwischen ihre Beine, die sie weit gespreizt hatte und die nun mit der Vorderseite der Oberschenkel auf seinen breiten Schultern ruhten. Tamsyn konnte den kehligen Schrei nicht zurückhalten, so überraschend war der Wechsel in die stehende 69er-Position für sie gekommen. Rasch musste sie die Luft anhalten, um nicht los zu quieken und vor Lust laut aufzustöhnen, als die Khaleds nasse Zunge über ihre glatte und nicht minder feuchte Spalte gleiten fühlte. Mit beiden Händen stützte sie sich an Khaleds Flanken ab und stieß ihren Oberkörper und ihren Kopf so für die entscheidenden Zentimeter zurück, damit sie nur umso leichter und besser ihren Mund um die fette, purpurfarbene Eichel stülpen konnte, die den mehr als sechs Zentimeter im Durchmesser betragenden Big Dick des Haussklaven krönte.

Nicht zum ersten Mal an diesem Abend fragte sich die Kleine Löwin, ob sie ihren vorlauten Mund nicht zu voll nahm, während sie inbrünstig an Khaleds mächtiger Eichel herumlutschte. Wenn ihr noch einmal jemand einreden wollte, dass Größe nicht wichtig sei, würde sie sich vor Lachen in die Hosen machen. Natürlich war Größe wichtig. Jedenfalls für sie. Wobei sie Dicke als entscheidender empfand als Länge. Schließlich war kurz hinter ihren Mandeln eh Schluss. Ebenso wie an der Gebärmutterkuppe. Und auch ihr Rektum wartete mit kaum mehr als zwanzig Zentimetern Innenlänge auf. Warum ein ‚richtiger Kerl‘ trotzdem unbedingt einen Schwanz von mindestens fünfundzwanzig Zentimetern Länge brauchte, war also ziemlicher Blödsinn, jedenfalls rein anatomisch betrachtet.

Aber auch die Kleine Löwin hatte während ihrer Zeit auf Steel Rose Manor eine Vorliebe für dicke und, damit die Proportionen und die Ästhetik passten, auch überdurchschnittlich lange Sahnespender entwickelt. So wie auf den schon sehr beachtlichen Riemen von Mr. Kenver oder auf den ebenfalls nicht zu verachtenden, wenn auch nur äußerst selten zu bekommenden Schwengel von Sir Archibald Branok. Aber das schärfste und mit Abstand geilste Gerät hatte nun einmal Khaled, selbst wenn Tamsyn immer noch nicht vollkommen sicher war, ob er ihr nicht realiter und im ursprünglichen Wortsinn den Arsch aufreißen würde, wenn er sie heute Nacht zum ersten Mal anal nahm. Denn das würde er tun. Sie spürte es mit jeder Faser ihres Körpers. Er wollte es, und sie wollte es genauso.

Vorerst aber schleckte und schlürfte er ihr den Verstand aus dem Gehirn, das auf für Tamsyn wenig überraschende Art und Weise in ihre klatschnasse Möse gewandert war, so wie es das immer tat, wenn sie bis in die kleinsten Kapillaren und feinsten Härchen geil war. So wie am Tag zuvor, als sie es mit Mylady nach deren Rückkehr aus Berlin in ihrem Büro hatte treiben dürfen. Sie würde sich bei Lady Loreana im Verlauf der morgen neu beginnenden Woche noch einmal ganz besonders für deren Erlaubnis bedanken, heute mit Khaled ficken zu dürfen, der laut aufstöhnte, als sie ihre Zungenspitze erneut über seine prallen Eier gleiten ließ, die zuckenden Sahnekugeln dann gemeinsam in den Mund sog, an ihnen saugte und lutschte und gleichzeitig seinen Riemen mit beiden Händen so hart wichste, dass sich die ersten Lusttropfen zeigten, von seiner Eichel lösten und in alle Richtungen davon spritzten.

Und dann reagierte er genau so, wie Tamsyn es mochte und gehofft hatte: Er schlug ihr seine Zähne in die Schamlippen, biss zu und zog sie höchst schmerzhaft in die Länge, während er mit der rechten Hand rasch nach unten griff und ihr seinen pulsierenden Schwanz bis zum Anschlag in die Kehle trieb. Hart und rücksichtslos stieß er zu, bis es tiefer nicht mehr ging und Tamsyn kaum noch Luft holen konnte. Wieder, wieder und wieder jagte er ihr seinen Prügel in den willigen Schlund, und nun war es auch nicht mehr sein Vorsaft, der in der Gegend herumflog, sondern ihr Speichel, der in Mengen aus ihrem Mund troff und nach und nach eine kleine Pfütze zwischen seinen bloßen Füßen bildete.


Khaled wusste, dass die Kleine Löwin die wirklich harte, auf Außenstehende oft befremdlich brutal wirkende Tour bevorzugte. Über mehrere Monate hatte er sie ebenso aufmerksam wie unauffällig beobachtet. Er hatte zugesehen, wie sie auf Veranstaltungen der Gilde der Hohen Damen und Herren rangenommen worden war. Und je härter, unbarmherziger und sadistischer mit ihr umgegangen wurde, desto heller strahlten ihre Augen, desto tiefer konnte sie sich fallen lassen, desto heftiger, lauter und nasser fielen ihre Orgasmen aus.

Tamsyn, die Kammerzofe und persönliche Dienerin der Novizenmeisterin und Erste Haussklavin auf Steel Rose Manor, war die mit Abstand unzüchtigste, scham-, sitten- und zügelloseste, die lasterhafteste und dekadenteste, verderbteste und schmerzgeilste Lustsklavin, die Khaled je in seinem Leben getroffen und in Aktion erlebt hatte. Und damit exakt nach seinem Geschmack…


Während er mit den Zähnen nachfasste, ihr noch einmal in die zart-rosafarbene Muschi biss und dabei weiterhin ohne Pause oder Erbarmen ihren Mund fickte, spürte er, dass nicht nur er, sondern nun auch Tamsyn zu schwitzen angefangen hatte. In aller Ruhe fasste er nach, damit sie ihm nicht aus den Pranken rutschte und zu Boden fiel, und ging sodann gemessenen Schrittes zunächst am High Steward und danach an Lady Loreana und Madame Renée vorbei in Richtung der gewaltigen Speisetafel. Er spürte die neugierigen und lüsternen Blicke der genannten Herrschaften auf sich und Tamsyn ruhen, die er nach wie vor über Kopf in der 69er-Position hielt und mit großem Genuss weiter in Fahrt brachte und sich umgekehrt genauso sehr von ihr noch schärfer machen ließ.

Nachdem er an dem nach den genauen Vorstellungen der Novizenmeisterin entworfenen und zusammengebauten Esstisch angekommen war, löste Khaled das von Tamsyns Säften beschmierte Gesicht von ihrer malträtierten Möse, nicht ohne allerdings seine Zunge noch ein vorerst letztes Mal der Länge nach durch ihre nasse Spalte gezogen zu haben, und legte die Erste Haussklavin daraufhin langsam und überaus vorsichtig mit dem Rücken auf der blankpolierten Tischplatte so ab, dass ihr Kopf über die Kante hinausragte.

Ziel und Zweck dieser Stellung war Tamsyn selbstverständlich ebenso wie jedem zufälligen Betrachter der Szene klar: Auf diese Weise konnte und sollte sie den Kopf in den Nacken legen, damit der Haussklave ihr weiterhin ungehindert seinen fetten Schwanz in den Schlund jagen konnte. Während Tamsyn genau das tat, was Khaled wollte, nämlich den Hals extrem zu überstrecken und den Mund sperrangelweit zu öffnen, wuchtete er seine kohleschaufelgroßen Pranken auf ihre vergleichsweise winzigen Brüste und presste sie dermaßen heftig zusammen, dass sie mit den blanken Sohlen ihrer bisher entspannt aufgestellten Füße protestierend auf die glatte Tischplatte zu trommeln begann.


„Too much, bitch?“, fragte Khaled scheinheilig, ließ allerdings trotzdem ihre Titten los und gab ihr kurz darauf auch den Mund frei, indem er seinen Prachtschwanz zurückzog. Eine Gelegenheit zur längeren Erholung bot sich ihr damit aber nicht.
„Turn ‘round, cunt!“, forderte er sie mit vor Erregung heiserer Stimme auf.
“Wanna see your fuckin‘ meat holes! See them, eat them and fuck them…“

Dabei griff er Tamsyn mit rechts an die Innenseite ihres rechten Oberschenkels, hob mit der anderen ihren Kopf hoch und begann, sie auf der Tischplatte um 180 Grad zu drehen, so dass sie anstatt mit dem Gesicht nun mit dem Becken an der Tischkante zu liegen kam. Kaum in Position, umfasste er mit beiden Händen ihre Fußgelenke, riss die von ihr bereits willig gespreizten Schenkel nach oben und trat danach so dicht an sie heran, dass sich sein stark geschwollener Riemen der ganzen Länge nach über ihre schimmernde Muschi und sein Hodensack wie ein wohl gefüllter Ballon über ihre geweitete Rosette legten.
Tamsyn stemmte die Arme rechts und links von sich auf den Tisch, drückte ihren vor Schweiß glänzenden Oberkörper ohne jedwede Anstrengung in die Höhe, bleckte ihr strahlend weißes Gebiss und forderte ihn mit einem kehligen Fauchen auf, unverzüglich weiterzumachen: „Com‘ on, stud! Fuck me! And fuck me hard!“

Khaled ließ Tamsyn die Fußgelenke auf seine Schultern legen, trat einen halben Schritt zurück, umschloss mit der rechten Hand seinen Schaft kurz oberhalb der Schwanzwurzel, strich ihr mit dem Daumen der anderen, linken Hand eher sanft über Vagina und After, drang nur oberflächlich mit der breiten Spitze des Fingers nacheinander und danach im ständigen Wechsel in ihre beiden Pforten der Wollust ein und begehrte daraufhin klar und vollkommen unmissverständlich für seinen harten, immer noch spucketropfenden Schwanz Einlass, indem er damit, anfangs noch zurückhaltend, dann aber mit rasch zunehmendem Nachdruck, gegen sie schlug.

„Which one first, bitch?“, wollte er von Tamsyn zu wissen, ebenso nachdrücklich, aber deutlich heiserer als zuvor und damit offensichtlich deutlich erregter.

„Horny cunts come always first!“, erwiderte die Erste Haussklavin nicht minder rau, ohne nur einen einzigen Moment nachzudenken oder zu zögern, während sich ihre Hände wie automatisch in Bewegung setzten, sacht über Bauch und Venushügel nach vorne glitten und ihre bis jetzt kaum geschwollenen äußeren Schamlippen einladend zu beiden Seiten zogen.

Khaled schob seinen Daumen an das äußerste obere Ende von Tamsyns Spalte und fuhr dann sanft zwischen die Labien, um sich ihrer Klitoris zu widmen. Dann setzte er die kraftstrotzende, sein Monsterteil krönende Eichel geschickt und gekonnt an genau der richtigen Stelle an und versenkte seinen Prachtschwanz kurz darauf mit einem wollüstig langsamen, kraftvoll-geschmeidigen Schub in ihrer engen, heißen und nassen Muschi, deren innere Muskeln unmittelbar danach heftig kontrahierten, so als wollten sie den offenbar lange und voller Sehnsucht erwarteten Gast nicht nur aufs Allerherzlichste willkommen heißen, sondern ihn auf absehbare Zeit auch nicht wieder gehen lassen.

„As you wish, bitch“, stieß Khaled hervor und fing an, die Erste Haussklavin von Steel Rose Manor rhythmisch und tief, aber zugleich geradezu quälend langsam zu penetrieren.


Die Novizenmeisterin, die den Anblick ihrer Kleinen Löwin und des ihr heute vom High Steward und ihr bestimmten schwarzen Hengstes sowie deren wildes, ungezügeltes und hemmungsloses Zusammenspiel so sehr genoss, dass sie zu ihrer eigenen Verwunderung feststellen musste, dass sie unaufhaltsam und zunehmend feucht zwischen den Schenkeln wurde, wandte sich erneut der neben ihr sitzenden Herrin aus Lille zu, die allem Anschein vom Geschehen zwischen Tamsyn und Khaled nach nicht weniger fasziniert war.

„Die zwei sind der Hammer, oder?“, raunte Lady Loreana der Französin ins Ohr, wobei sie über die für ihr eigenes Sprachempfinden und auch die sich selbst gesetzten Ansprüche ungewöhnlich flapsige Wortwahl augenblicklich ins Schmunzeln geriet. Aber warum die strengen Regeln und hohen Maßstäbe, die sie sonst in nahezu allen Belangen an sich, an ihr Team und in ähnlicher Weise auch an ihre Gäste anlegte, heute nicht beiseiteschieben und den Abend und die Nacht einfach als das genießen, was sie waren: ein entspannter Abend und eine geile Nacht?

Es dauerte einige Sekunden, bis ihre leise geflüsterte Bemerkung zu Madame Renée durchgedrungen war. Wie gebannt starrte sie Khaleds massigen, austrainierten und muskelbepackten Körper an, schien sich wie eine ausgehungerte Vampirin an seiner von Schweiß glänzenden, tiefschwarzen Haut nachgerade zu laben, konnte den Blick weder von seinem jedes Normalmaß übersteigenden Schwanz lösen, den er inzwischen schnell, hart und jedes Mal komplett bis zum Anschlag in Tamsyns offenbar doch nicht an der Gebärmutterkuppe endende Möse jagte, noch von den fett, schwer und prall darunter herabhängenden Hoden in ihrem blanken, glattrasierten Sack, der mit jedem von Khaleds heftigen Stößen gegen den nackten Arsch der Ersten Haussklavin klatschte.

„Seid Ihr noch bei uns, Madame Renée?“, fasste die Novizenmeisterin vorsichtig und im Flüsterton nach. „Ist alles in Ordnung? Kann ich etwas für Euch tun?“

„Oui. Äh, non, bien sûr que non! Tout bien. Merci. Mais… aber… aber das…“ Die Französin hob den linken Arm und wies mit geöffneter Hand und ausgestreckten Fingern in Richtung Tamsyn und Khaled.
„Was für ein parfait eingespielte Paar die zwei ‘aussklaven sind. Sensationnel. Très forte! So etwas ‘abe ich schon nicht mehr gese’en eine ganz lange Zeit. ‘abt eine große Merci pour ce délice visuel, non, wie sagt man das? – ah, für diese optische ‘ochgenuss, der, ich glaube, leider aber immer auch nur optisch bleiben wird, ma chère Lady Loreana.“

„Ihr treibt mir die Schamesröte ins Antlitz, Verehrteste“, erwiderte Lady Loreana. Mit solch einer Antwort hatte sie bei Gott nicht gerechnet. Sollte sich der nach wie vor schwelende Konflikt zwischen Madame Renée und ihr wegen der Sache mit Stolperschwanz doch noch auf eine vernünftige Weise aus der Welt schaffen lassen? Oder wollte die Französin auch bloß einen entspannten Abend und eine geile Nacht erleben?

„Es freut mich, dass Ihr den Rest dieses Dinnerabends nun doch auch genießen könnt. In einem Punkt muss ich Euch allerdings korrigieren: Tamsyn und Khaled ist es heute Abend das erste Mal gestattet, es miteinander zu treiben und damit eine ehrenwerte Gesellschaft wie die unsere zu erfreuen. Wer von beiden gefällt Euch denn besser, Renée?“

„Alors, Madame, wie Ihr wisst, mache ich mir aus femmes nichts. Par principe“, entgegnete die Französin und drehte sich jetzt endlich zu der Novizenmeisterin um, die froh darüber war, dass sie nun nicht mehr bloß mit einem Ohr zu kommunizieren brauchte, auch wenn es sich dabei, wie Lady Loreana zugeben musste, um ein recht hübsches und durchaus wohlgeformtes Ohr handelte, das von einem zwar großen, dennoch aber dezenten silbernen Perlenohrring geschmückt wurde. Die Herrin von Steel Rose Manor lächelte Madame Renée freundlich ermutigend an, sehr darauf hoffend, dass sich aus der weiteren Antwort ableiten ließe, wie sie die sich bisher eher bockig aufführende und bereits wiederholt geradezu aggressiv aufgetretene und genauso agierende Nordfranzösin wieder in die Spur bringen und noch einmal für die Gilde der Hohen Damen und Herren zurückgewinnen könnte. Dementsprechend interessiert lauschte sie nun Madame Renées folgenden Sätzen:

„La petite chatte ‘at eine geile Körper und eine fantastique charisme personelle, und ich ‘abe nicht eine Zweifel, dass sie mit ihre Mund, die Lipp‘ und ihre Zunge auch bereiten kann eine Frau wahnsinnig viel und große Lust.
Und bestimmt ‘at sie noch ganz viel andere Talents, die mir bis‘er bloß noch nicht in meine Augen gefallen sind. Außerdem steht die Sklavin ohne große Zweifel auf die super‘arte Tour, jedenfalls passiv, was mir, comme une sadique déclarée naturellement, oh pardon! – ich wollte sagen, was mir als ein bekennende Sadistin natürlich gefällt ganz besonders gut. Das alles ist auch très chic, aber es gibt mir ‘alt über’aupt nicht irgendwas, und sie macht mich eben auch über‘aupt nicht an. Mais votre l‘étalon noir, je voudrais dire: Euer schwarzer Deckhengst dagegen…“


tbc

© DieTraumweber, April 2020
Registriertes Urheberwerk, PriorMart-Schutzsiegel 80917F951236B
*******099 Frau
186 Beiträge
Was mach ich nur den Rest des Abends mit meiner ins unermessliche gesteigerten
Lust . . . ? *oh*
Danke für diese superheiße Fortsetzung lieber Lorhar *kuss2*
*********Easy Paar
22.686 Beiträge
Eine hervorragende Ostermontagsmittagsle(c)ktüre, die möglicherweise einen heißen Nachmittag einläutet *floet*.
Chapeau *hutab*, Monsieur Traumweber... je suis très geflasht !!!

*undwech* *mrgreen*
*********eber Paar
1.242 Beiträge
Themenersteller 
Cocktail Time (3/3)
„Na toll! Gaaanz klasse“, unterbrach der dröhnende Bariton des High Stewards die geflüsterte Unterhaltung der zwei so ungleichen Herrinnen. Wutschnaubend löste er seinen lüstern und sehr angetan an Tamsyn und Khaled haftenden Blick, stapfte mit polternden Schritten um die große Speisetafel herum und baute sich, in schierer Verzweiflung die Hände ringend, vor Sarah auf, der blonden Novizin aus einem kleinen, verträumten Vorort der schwedischen Hauptstadt Stockholm. Dicke Tränen der Enttäuschung, der Verzweiflung und des Zorns liefen ihr über das ebenmäßige, aber von Müdigkeit und Erschöpfung gezeichnete Gesicht, waren ihr doch soeben beide Cocktailschalen von den Handflächen gerutscht und mit einem hellen Ping-Ping auf den Boden der Großen Herrenhalle gefallen.

Sofort hatte die verspritzende Flüssigkeit rund um die bebende, aber nach wie vor tapfer ihren Dildo abreitende Schwedin Dutzende dunkle Sprenkel auf den Steinfliesen hinterlassen und auch zwei größere Pfützen gebildet. Wohlweislich wurden schon seit vielen Jahren für die ‚Cocktail Time‘ und ähnliche Spielereien keine zerbrechlichen Materialien wie Glas, Porzellan, Ton o.ä. mehr verwendet, sondern ausschließlich zwar extrem teure, aber auch extrem belastungsstabile XUHMW-PE Kunststoffe, wie sie z.B. in der modernen Endoprothetik Verwendung finden, so dass jedwedes Verletzungsrisiko infolge einer am Boden zersplitterten Cocktailschale mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen war.

„Wieso musst ausgerechnet du mich als erste enttäuschen, Püppi-Pussy, hä?“, blaffte der Chefausbilder Sarah an und verwies Herrn Frederik, der kurz davor stand, sich einzuschalten und für seine Novizin Partei zu ergreifen, sofort in die Schranken, indem er nur kurz den Blick auf ihn richtete und die rechte Hand hob.

Er hatte die Frage kaum ausgesprochen, als seine Aufmerksamkeit auch bereits erneut, dieses Mal aber vom entgegengesetzten Ende der Speisetafel, gefordert wurde. Hier war es nun die Sir David zugehörige Judith, der, begleitet von einem nicht zu unterdrückenden langgezogenen „Oh fuck“, eine Cocktailschale auf den Boden fiel, während sie die zweite gerade noch mit den vordersten Fingerspitzen an ihrem PE-Fuß festhalten konnte.

„Ich fass es nicht!“, rief der High Steward höchst ungehalten aus und schaffte es dabei, seiner Stimme einen so zornigen Klang zu verleihen, dass selbst Khaled und Tamsyn, die ihre Umgebung nahezu vollständig ausgeblendet hatten und im Grunde nur noch zwei schwitzende, hormongesteuerte und auf einander fixierte Körper waren, bestehend aus einem rücksichtslos zustoßenden Schwanz und einer animalisch zuckenden Möse, zusammenfuhren, aus dem Rhythmus kamen und irritiert in die Richtung sahen, aus der Judiths Klageruf erschollen war.

Nur Sekundenbruchteile später hatten sie die unerwartete Unterbrechung aber auch schon wieder verdrängt. Ein rascher Blickkontakt, zu dessen Beginn die Kleine Löwin mitleidig die vor immer noch ungestillter Befriedigung ganz dunkel gewordenen Augen gerollt und Black Beauty, um an dieser Stelle einmal Madame Renées Analogie zu verwenden, mit einem ebensolchen Grinsen geantwortet hatte, und wenige flüsternd getauschte Sätze reichten aus, um die nächste Stufe ihrer Lust und Gier zu zünden.

„Take my ass, please! Need your fuckin’ fat cock inside me…“
“Wanna be used, slut? Fucked in your tight booty? – Damn lovin’ it.”
“I know. Do to me whatever you want, stud! But do it now! Right now…”
„You’re such a fuckin’ filthy bitch…”


Khaled griff sogleich unter sein breites schwarzes Halsband, hinter dessen Leder er, wie sämtliche Haussklaven von Steel Rose Manor, egal welchen Geschlechts, bei ausnahmslos jeder Veranstaltung ebenso unsichtbar wie verlustsicher immer einige Präservative mit sich führte. Ein erneuter Blick in Tamsyns Gesicht verriet ihm, wie gerne sie darauf verzichtet hätte, dass er sich einen Gummi überzog. Ihm selber ging es auch nicht anders.

Sie wussten aber beide, dass eine der am restriktivsten gehandhabten Vorschriften, deren Übertretung in aller Regel sofort zum unwiderruflichen Ausschluss aus der Gilde der Hohen Damen und Herren sowie zur fristlosen Beendigung des Dienstverhältnisses auf Steel Rose Manor führte, ungeschützten Analverkehr zwischen nicht in einer festen D/s-Beziehung lebenden Partnern untersagte, egal ob Herr oder Herrin, Sklavin oder Sklave und auch ungeachtet deren sexueller Orientierung und speziellen Vorlieben.

Kaum hatte Khaled die Plastikverpackung des XXL-Kondoms mit den Zähnen aufgerissen, den transparenten Gummi übergestreift und seine Schwanzspitze mit Tamsyns Mösensäften ordentlich befeuchtet, da setzte er seine Eichel auch schon an ihrer noch vorgedehnten Rosette an, gab ihr eine schallende Ohrfeige dafür, dass sie ein total versautes Miststück sei, und trieb seinen Riemen sodann langsam, aber unaufhörlich in ihren Anus.

Ungläubig und immer noch leicht zweifelnd, ob ihr Hintertürchen das zwar von ihr geforderte und in gewisser Weise auch provozierte, zweifelsohne aber trotzdem gewaltsame Eindringen des Monsterschwanzes wirklich heil überstehen würde, weiteten sich zunächst nur die lustvernebelten Augen der Ersten Haussklavin, schließlich aber auch ihr Schließmuskel. Während Tamsyn sich mehr und mehr entspannte und Khaleds immer schneller aufeinanderfolgende und enthemmte Stöße ebenso ungeniert wie hemmungslos zu genießen begann, verspürte sie in ihrem Unterbauch ein stetig wachsendes und sie zusätzlich sehr erregendes Gefühl…


„In dir brennt ganz offensichtlich also auch der heiße Wunsch nach einem fein-herben Sahnecocktail, Twiggy?"
Inzwischen hatte sich der High Steward vor Judith aufgebaut.
„Ich hatte ja gedacht, du wärst eher für einen ordentlichen Speyside Single Malt zu haben. Gar nicht unbedingt für einen mit den ganz großen Namen wie Aberlour, Balvenie oder Glenfiddich. Kennst du die kleinste Destillerie der Speyside? Nein? Dann streng dich ein bisschen mehr als beim Festhalten der Cocktailschalen an, ihren Namen zu behalten: Benromach. Falls du Sir David einmal mit einem komplexen, vielschichtigen und bislang nicht mit der gebührenden Aufmerksamkeit wahrgenommenen Whisky überraschen und verwöhnen magst. Oder dich für etwas entschuldigen musst. Und übrigens, die andere Schale kannst du ruhig auch hinschmeißen. Ist jetzt eh egal…“

Dabei fasste er Judiths Kopf in beide Hände und zwang ihr ein schnelleres und härteres Tempo beim Abreiten ihres Dildos auf, was augenblicklich dazu führte, dass die zusammengekrallten Finger das zweite Kunststoffglas auch nicht mehr festhalten konnte. Als es auf den Boden aufschlug, spritzte die Flüssigkeit zu allen Seiten und benetzte auch die in höchster handwerklicher Perfektion von der Traditionsschuhmanufaktur Heinrich Dinkelacker in Ungarn handgefertigten, natürlich rahmengenähten Milano Captoe Boxcalf Oxfords, die der High Steward heute Abend zum Smoking trug.

Wie vom Donner gerührt, ließ er Judiths Kopf los und trat einen Schritt zurück, während sich sein Gesicht von einer Sekunde auf die nächste in eine wie steinern wirkende Maske verwandelte, die entgeistert auf seine bespritzten Schuhe starrte. Zur selben Zeit fiel die Novizin, die – wie wir anderen angehenden Sklavinnen auch – wegen der ihr angelegten Augenbinde nichts sehen konnte und deswegen auch, im Unterschied zu den Herrschaften, nichts von dem kleinen Malheur mitbekommen hatte, das ihr gerade unterlaufen war, zurück in ihren ruhigeren vorherigen Rhythmus, ohne im Mindesten zu ahnen, was sich da an Ungemach über ihr zusammenbraute.

Abgesehen von dem leisen, aber deutlich vernehmbaren Knarzen, das Khaleds vehemente Stöße der massiven, wohl tonnenschweren Speisetafel aus altem Rio-Palisander entlockten, und den mittlerweile doch zunehmend angestrengt klingenden Reitgeräuschen der Novizinnen wurde es in der Großen Herrenhalle nicht nur mit einem Schlag mucksmäuschenstill. Parallel schien auch die Temperatur ins Bodenlose zu fallen. Jede noch so dezent geführte Unterhaltung verstummte, selbst die zwischen den doch ziemlich weitab vom Geschehen sitzenden Lady Loreana und Madame Renée. Schließlich ruhten die Blicke aller Herrschaften gespannt auf dem immer noch starr wie eine Bronzestatue dastehenden High Steward, und sie alle warteten auf eine Reaktion von ihm, von der zwar klar war, dass sie in Kürze kommen würde, ja unvermeidlich kommen musste, aber nicht, wie sie wohl ausfallen würde. Und dann geschah, was geschehen musste!

Ohne einen Grund dafür benennen zu können, geriet ich aus meinem Rhythmus. Wahrscheinlich gingen meine Energiereserven einfach allmählich dem Ende zu. Ich spürte noch, dass ich nach vorne kippte, aber ich hatte nur noch die Kraft zu verhindern, dass ich komplett stürzte und der Länge nach auf mein Gesicht fiel. Nicht vermeiden konnte ich jedoch, dass sich meine zwei noch so schön vollen Cocktailschalen in hohem Bogen aus meinen Händen verabschiedeten und eine davon just dreißig Zentimeter neben dem anderen, nämlich rechten und bislang trocken gebliebenen Lederschuh der Bronzestatue auf dem Steinboden aufschlug und die in alle Richtungen zerstäubende Flüssigkeit ihn danach ordentlich einnässte.

Judith und ich spürten die veränderte Stimmungslage mit jeder Faser unserer erschöpften, seit Stunden permanent unter Spannung stehenden Körper, ohne jedoch den echten Auslöser zu kennen. Dass wir unsere Cocktailschalen hatten fallen lassen, war uns schon klar. Und daher war der Boden der Großen Herrenhalle jetzt stellenweise ein bisschen nass. So what!? Was uns deswegen blühen würde, hatte der High Steward ja nun schon ausgeführt. Mitleid mit uns deshalb oder gar ein besserer Einsicht geschuldetes, sich aber erst jetzt unter den Herrschaften breitmachendes Entsetzen darüber konnte es wohl kaum sein. Warum und woher also die plötzliche Totenstille und die deutlich wahrnehmbare Eiseskälte, die sich gerade über der Örtlichkeit und den Personen ausbreiteten?

Während wir noch beide über den möglichen Grund grübelten, fühlten Judith und ich auf einmal, wie sich jeweils eine große und angenehm warme Männerhand zwischen unsere Schulterblätter legte und uns ganz sanft über den Rücken strich.

„Ich denke, Ladies“, drang deine Stimme ruhig zu uns durch, „ihr habt ziemlich genau zehn Sekunden ab jetzt, um die Brühe von den beiden Schuhen unseres hochverehrten High Stewards zu entfernen. Diese komischen weißen Schlieren sehen auf schwarzem Leder nämlich echt beschissen aus. Und in Ermangelung von Reinigungstüchern und von Putzeimern schlage ich vor, ihr verwendet eure Zungen und Münder. Da müssen wir jetzt einfach mal ein bisschen Flexibilität an den Tag legen. Ist euch doch sicher recht, oder?“

Das ist es also! - schoss es mir durch den Kopf. So ein verdammter Mist. Aber wieso musstest du dich jetzt gerade eigentlich schon wieder einmischen? Dass es dem hochverehrten High Steward die Sprache verschlagen hatte, konnte ich mir nicht vorstellen. Nicht wegen ein paar nasser Oxfords. Wolltest du mich und Judith vor etwas bewahren, das um ein Vielfaches schlimmer gewesen wäre als ihm nun die Schuhe sauber zu lecken? Mir war natürlich erstens klar, dass deine Frage, ob es uns recht sei, rein rhetorischer Natur gewesen war, und verkniff mir dementsprechend eine Rückäußerung.
Genau wie es auch Judith tat, der höchst wahrscheinlich dieselben Gedanken durch den Kopf gingen wie mir, und die sich zusätzlich fragen würde, warum nicht Sir David eingegriffen hatte, sondern du. Zweitens hatte ich auch gar nicht die Zeit, eine Antwort zu formulieren, denn die Hände in meinem und in der großen Britin Rücken, von denen ich nicht einmal mit Bestimmtheit hätte sagen können, ob es deine Hände waren oder doch die von Sir David oder von Gott weiß wem, drückten uns unnachgiebig nach vorne und nach unten.

„Nur mal so als Idee“, wandtest du dich erneut an uns, „wie wär’s damit, wenn ihr euch umsetzt und aus der Hocke auf eure Knie geht? Sonst dürften euch gleich die Dildos aus den Fötzchen rutschen, und das wäre doch wohl eher ungünstig. Denn ich kann mich nicht entsinnen, dass euch die Genehmigung erteilt worden wäre, euch von der mit so viel Zuvorkommen, zugleich so wenig Eigennutz und eigens für euch arrangierten Reitveranstaltung vorzeitig zu verabschieden.“
In der Tat war es zusehends schwierig, die ursprünglich befohlene Stellung in der Hocke zu halten, um unsere Kunstschwänze schön tief und für jedermann gut sichtbar abzureiten, und gleichzeitig die Oberkörper so weit nach vorne zu beugen, dass wir mit unseren Mündern, Lippen und Zungen an des High Stewards Schuhe herankamen.
Hättest du einfach ‚Auf die Knie mit euch, ordentlich weiter gefickt, die Gesichter runter, die Zungen raus und das Leder abgeleckt!‘ gesagt, dann wäre es ein eindeutiger, verständlicher, zeitnah ausführbarer und auf ein präzise definiertes und überprüfbares Ziel hin ausgerichteter Befehl gewesen. Jedenfalls eher als dieses verschwurbelte Gilde-Kauderwelsch, das du dir hoffentlich nicht noch mehr zu eigen machen würdest, abgesehen von den ganz wenigen echten Premium-Veranstaltungen, für die dann auch ‚Black Tie‘ und ‚High Protocol‘ galten. Dem Anlass angemessen. Für den Alltag wollte ich jedoch viel lieber klare Ansagen…

Bevor wir aber tatsächlich das Gleichgewicht verloren, mit dem Gesicht auf den Boden schlugen, uns die Dildos entglitten und wir uns damit noch mehr als jetzt zum Gespött der Herrschaften machten, wechselten Judith und ich die Stellung, was sich weder als einfach erwies noch mit besonderer Grazie verbunden war. Schließlich waren wir beide keine zwanzig mehr, wobei sicherlich selbst sportlich fitte und gut trainierte Twens nach weit mehr als einer Viertelstunde reiterlicher Aktivität in der tiefen Hocke auf einem Dildo ihre Schwierigkeiten dabei gehabt hätten.
Immerhin durften wir uns mit den Händen abstützen, ohne sofort zurückgepfiffen zu werden, und mussten dabei erstaunt und bestürzt zugleich zur Kenntnis nehmen, dass der Boden vor uns viel nasser war als er es vom Inhalt der Cocktailschalen eigentlich sein konnte. Hatte da irgendjemand nachgeholfen, um uns jetzt zusätzlich noch ein schlechtes Gewissen zu machen? Wenn ja, dann ging seine Erwartung voll auf: Genau das passierte nämlich.


Während wir, vorsichtig mit den Händen durch den offenbar überall auf den Fliesen stehenden Feuchtigkeitsfilm fahrend, herauszufinden versuchten, wo der High Steward überhaupt stand, hatte Khaled angefangen, mit seiner linken Hand Tamsyns zuckende Muschi zu bearbeiten. Er wusste genau, wie er sie anfassen musste. Die inzwischen schweißnass sich windende Erste Haussklavin fixierte ihn mit einem lüsternen Bettelblick, umfasste ihre kleinen festen Brüste, drückte sie zusammen, nahm ihre steil aufstehenden Nippel zwischen die Daumen und Zeigefinger und zog sie immer weiter in die Höhe. Lasziv schob sich ihre Zunge zwischen die Lippen und führte langsame Schleckbewegungen aus, um Khaled weiter anzuheizen. Grinsend ließ der seine rechte Pranke nach vorne gleiten und sich um ihren schmalen Hals legen. Während er Tamsyn weiterhin mit so tiefen, nun aber wieder eher ruhigen Stößen anal nahm, dass sie immer heftiger und unkontrollierter zu zucken begann, trieb seine linke Hand mit viel Erfahrung und anatomisch guter Kenntnis ein geiler und geiler werdendes Spiel mit ihrer Klit und ihren Labien. Zeitgleich nahm er ihr mit der rechten für immer länger dauernde Phasen die Luft zum Atmen.

Ihr Gehirn, das sich mit einem winzigen Bruchteil seiner zerebralen Kapazitäten gerade mit der aktuell eher irrelevanten Frage beschäftigte, ob es seinen Sitz nicht besser von ihrer Vagina in ihren Enddarm verlagern oder doch wieder zurück in ihren Kopf wandern sollte, flutete auf Anordnung von Hypophyse und Hypothalamus ihren Körper mit derart großen Mengen an Adrenalin, Dopamin und Endorphinen, dass sie ihrer Geilheit und dem Verlangen nach Befriedigung mit einem langgezogenen, animalischen Schrei stattgeben konnte. Gleichzeitig fing sie an, mit einer Heftigkeit zu squirten, die sie selber schon lange nicht mehr erlebt hatte. Fontänengleich schoss und sprudelte es aus ihr heraus, während sich ihre Hände zu der von Khaled gesellten und sie anschließend zu dritt hemmungslos weiter stimulierten. Selber einen aus den tiefsten Tiefen seiner Kehle hervordringendes Grunzen ausstoßend, zog der schwarze Hengst seinen steifen Riemen aus ihrem Anus, riss sich das Präservativ herunter und nahm ihn fest in die rechte Hand, die er in dem Moment von Tamsyns Hals gelöst hatte, als sie zu ihrem Erlösungsschrei angehoben hatte. Wenige Auf- und Abbewegungen seiner Faust reichten aus, um sein heißes Sperma nun auch in hohem Bogen herausschießen zu lassen…

Kurz zuvor hatten Judith und ich nicht nur das uns zugewiesene Ziel gefunden und angefangen, die Schuhe des High Stewards zu säubern, sondern es hatten die jedoch schon vollständig gereinigten Francesca und Sébastian, angeführt von Ann und Doreen, auch die Große Herrenhalle wieder betreten und sich dann bei Mistress Chesten zurückgemeldet. Die Ausbilderin ließ die zwei Haussklavinnen, die Novizin Chaos und den Eleven Stolperschwanz die kniende Grundstellung einnehmen und sich für weitere Anweisungen bereithalten. Sie selber hatte zunächst die Novizenmeisterin informiert, die sich flüsternd wieder mit Madame Renée unterhielt, und sich auf ihr Geheiß anschließend zu Mr. Kenver begeben, um den Stellvertreter des High Stewards ebenfalls über die neueste Entwicklung in Kenntnis zu setzen.

„Also ich weiß ja nicht, bei wem ihr das Reinigen und Putzen von Schuhen und Stiefeln gelernt habt“, beschied uns der High Steward kurz nachdem Judith und ich mit dem jedenfalls von mir als extrem erniedrigend und äußerst widerwärtig empfundenen Dienst begonnen hatten. Mit meiner Zunge über das Schuhleder zu fahren und dabei sowohl die für mich nach wie vor undefinierbare Flüssigkeit, eine überwiegend wässrige, zum Teil aber auch leicht dickflüssige und klebrige, abgestanden und ranzig schmeckende Mischung von irgendwas, aufzunehmen als auch zumindest geringe Mengen von der dem Kalbsleder Schutz und Glanz verleihenden Schuhcreme abzutragen und beides zusammen mangels anderer Entsorgungsmöglichkeit herunterschlucken zu müssen, war eine schon mehr als ekelige Gehorsams- und Unterwerfungsübung, die mich bis kurz vor die Grenze meiner Selbstbeherrschung führte. Und dann kam der High Steward auch noch mit Vorwürfen und süffisanten Kommentaren um die Ecke, während du offenbar erneut in den Hintergrund getreten warst und dem Chefausbilder wieder alleine das Ruder überlassen hattest.


„Mr. Kenver, notieren Sie doch bitte eine Ergänzung des aktuellen Ausbildungs- und Trainingsplans um einen zweistündigen Basiskurs und am Folgetag um eine vierstündige Aufbaulektion in Leder- und Schuhpflege. Ich befürchte nämlich, dass sich nicht nur Twiggy und Saftschnecke so unbeholfen anstellen, sondern Püppi, Knubbel, Chaos und Stolperschwanz ebenso. Wo wir das noch zusätzlich unterbringen, weiß ich nicht. Aber Sie werden schon passende Termine finden, denke ich.“
„Verstanden, Sir. Das sollte kein Problem sein“, antwortete der Angesprochene. „Schlechtestenfalls müssen wir die Pausenzeiten ein wenig zusammenstreichen. Aber vielleicht lässt sich das Programm auch an anderer Stelle so weit straffen, dass wir die gewünschten Zusatztrainings noch irgendwo dazwischen schieben können. Ich komme dann morgen mit einem Vorschlag auf Sie zu, Sir!“
„Danke, Mr. Kenver. Lassen Sie uns das gleich morgen früh machen, sobald ich von meiner kleinen Landparty mit der Ersten Haussklavin zurück bin.

Und ihr...“, richtete der High Steward sein Wort nach dem raschen Austausch mit seinem Stellvertreter nun wieder an Judith und mich, „ihr gebt mal ein bisschen mehr Druck auf eure Zungen. So sanft wie ihr bisher leckt, mag ich es durchaus auch. Allerdings an anderen Stellen und zu einem anderen Zweck. Also ich will eure Zungen durch das Leder spüren, und zwar kräftig. Komme ich bei euch an? Dann Ausführung!“

„Sobald die beiden Novizinnen Euch zufriedengestellt haben, mein lieber High Steward“, schaltete sich in diesem Augenblick die Novizenmeisterin wieder ein, „sollten wir so langsam zu Ende kommen. Es war für uns alle ein langer Tag…“

Sie bedeutete Ann und Doreen, sich zu erheben und zu ihr zu kommen. Als die beiden Frauen vor sie getreten waren und in Erwartung ihrer weiteren Befehle die stehende Grundhaltung mit auf dem Rücken verschränkten Armen, schulterbreit auseinander gesetzten Füßen, geradem Rücken und gesenktem Blick eingenommen hatten, trug Lady Loreana ihnen auf, sich jeweils eine Karaffe zu besorgen und sich dann, damit bewaffnet, zu Doktor Hanson bzw. zu Meister Eckart, dem Peitschenmeister der Gilde, zu begeben.

Erst jetzt, und damit exakt so getimt, wie es an dieser Stelle mit Mylady auch sonst üblicherweise verabredet war, bestätigte Wing Commander a.D. Archibald Branok die zuvor erhaltene Weisung und setzte dabei ein Grinsen auf, das unvermittelt diabolische Züge annahm:
"Wie Ihr es wünscht, Mylady!"

Die Herrin von Steel Rose Manor schien sich ebenso wie ihr Chefausbilder auf 'La Grande Finale à la Fin de la Soirée' zu freuen, denn auch ihr ebenmäßiges Antlitz zeigte nun ein Lächeln, das nur minimal weniger teuflisch wirkte als sein Grinsen...

tbc

© DieTraumweber, April 2020
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*******099 Frau
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Und wieder mit traumhafter Sicherheit skizziert und die Lust geschürt mein Lieber

Danke schön denise *freu*
*********zier Mann
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Hach!
*******amme Paar
86 Beiträge
Gefälliger Stil, brillante Schreibweise. Inhaltlich nicht meine Welt aber dennoch gern gelesen. Gibt nur wenige Autoren hier, die (jeweils in ihrem Genre) diese Qualität mitgehen können. *top*
*********eber Paar
1.242 Beiträge
Themenersteller 
Cocktail Time - La Grande Finale
„Khaled zu mir!“, rief Lady Loreana sodann den schwarzen Haussklaven zu sich, der sich von der offensichtlich erschöpften Tamsyn mit einem Kuss auf die noch von ihrem und seinem Ejakulat gleichermaßen nasse Möse verabschiedete. Zum Glück hatte sie ihn bereits sauber geleckt, und so klebte oder roch er jetzt nicht. Zügig, aber ohne Hast ging er danach zu seiner obersten Dienstherrin und nahm vor ihr in stehender Präsentationsstellung Position. Wie von ihm vorausgesehen, griff ihm die Novizenmeisterin prüfend zwischen die Beine, strich behutsam über seinen noch halb erigierten Riemen und drückte seine auch noch prallen Hoden.
„Es geht dir gut, Sklave, richtig?“, fragte sie ihn mit echtem Interesse und dieses Mal keineswegs nach der sonst so üblichen Art von Herrschaften nur rhetorisch.
„Ja, Herrin! Es geht mir sehr gut. Habt Dank für…“
„Nimm es als kleine Belohnung und Anerkennung für bisher geleistete Dienste“, unterbrach Lady Loreana den in jeder Hinsicht beeindruckend dimensionierten und ebenso sanftmütigen Haussklaven.
„Und als Ansporn für kommende Aufgaben. Schau mich an, Sklave!“

Ebenso gehorsam wie verwirrt hob Khaled den wie sonst immer gesenkten Blick. Das war das erste Mal, dass die Novizenmeisterin ihm befahl, ihr ins Gesicht zu sehen. Und es machte ihn nervös. Nervös und wuschig. Er schluckte.
„Mylady?“
Die Novizenmeisterin lächelte ihn tatsächlich an.
„Nicht auf den Mund, in die Augen! Was ich sage, musst du mir doch nicht von den Lippen ablesen, sondern kannst es hören.“
Er schluckte erneut, heftiger als zuvor, und hob zögernd den Blick.
„Khaled, ach Khaled!“, rief sie ihn neckend an und tätschelte seine Wange.
„Ein Riese mit einem Körper wie ein aus Feuer und Eis geborener Titan, einem schlicht anbetungswürdigen Schwanz, vollfetten Cojones wie ein andalusischer Kampfstier, der Sanftmut eines Mohandas Karamchand Gandhi und… dem Selbstbewusstsein eines Babys. Daran müssen wir arbeiten, Sklave. Aber nicht mehr heute Nacht. Heute Nacht wirst du dich ausschließlich noch um Madame Renée kümmern und ihr jeden, ich wiederhole: jeden Wunsch erfüllen. Kapiert?“

„Ja, sicher habe ich das verstanden, Herrin. Und danke“, erwiderte Khaled leise und vorsichtig. Auch dass sie ihn einer vollkommen fremden Herrin über Stunden zuteilte, was das allererste Mal. Und auch das machte ihn nervös und wuschig. Verstohlen schielte er zu der barocken Französin hinüber, die wie unbeteiligt ihre äußerst gepflegten Hände begutachtete, so als überlegte sie sich gerade, was sie damit wohl alles anstellen wollte oder könnte, wenn sie ihn erst in den rotlackierten Krallen hätte.
„Dann stell dich nun hinter sie und gib ihr eine entspannende Nackenmassage! Abflug, Sklave!“
Dazu würde er die opulente Herrin aus Lille mitsamt dem schweren Stuhl von der Wand rücken müssen, fiel Lady Loreana auf, kaum dass sie Khaled den Befehl erteilt hatte. Sie lächelte ihm hinterher. Nun gut, Herausforderungen waren dazu da, angenommen zu werden!

---

„Sind Eure Schuhe inzwischen zu Eurer Zufriedenheit gereinigt, High Steward?“, fragte die Novizenmeisterin dann nochmals bei ihrem Chefausbilder nach.
„Das kann ich bestätigen, Mylady!“, rief dieser umgehend zurück. „Aber gebt mir trotzdem noch zwei Minuten, wenn’s erlaubt ist…“
Ohne eine Antwort abzuwarten, blickte er fragend zu Doktor Hanson und dem Peitschenmeister hinüber. Ersterer hob beschwichtigend die Hand. Dann nickte er Meister Eckart zu, der ihm, sein Einverständnis signalisierend, zunickte, und setzte sich in dessen Richtung in Bewegung, so als müsse er noch irgendetwas Wichtiges mit dem Deutschen besprechen. Dabei rutschte er auf dem feuchten Steinboden vor der blonden Schwedin aus, geriet ins Stolpern und stieß in der Folge auf ebenso unglückliche wie fatale Weise gegen Knubbel, die als einzige von uns noch keine Flüssigkeit verschüttet hatte.

Mit einem entsetzten Aufschrei fiel die offenbar von allen unterschätzte Novizin nach hinten, wobei es ihr den Dildo mit einem hämisch klingenden Schmatzen aus der Muschi trieb und er sich anschließend einem sektkorkenartigen Ploppen vollends von ihr verabschiedete. Sodann glitt sie im Zeitlupentempo vollständig von ihrem Liebessattel herunter und kam am Ende auf dem Rücken zu liegen. War sie ganz am Anfang des unfreiwilligen Dramas noch bemüht gewesen, die beiden Cocktailschalen mit den Fingerspitzen festzuhalten, hatte sie dieses à priori zum Scheitern verurteilte Unterfangen sehr schnell aufgegeben, als ihre Selbstschutzinstinkte die Steuerung ihres Körpers übernahmen, um ihn vor möglicherweise ernsthafteren Sturzverletzungen zu bewahren. Der Preis war allerdings, dass sie selber und ihre nähere Umgebung ebenfalls nass geworden waren. Das zu verhindern, wäre aber auch Master Javier, der kaum einen Meter seitlich von Nerea stand, nicht gelungen. Dazu war alles einfach viel zu schnell gegangen. So war er nun jedoch sofort zur Stelle, und auch Doktor Hanson, dem der Schrecken ins Gesicht geschrieben stand, tat sein Bestes, um der barocken Novizin aus Burgos wieder auf die Füße bzw. die Knie zu helfen.

Er beglückwünschte sich zum x-ten Mal, dass er während seines Studiums in den späten 1990er Jahren an der School of Medicine der Cardiff University bei unter anderem Professor John Simons, dem jetzigen Dean of Research, auch diverse Kurse und Seminare in Schauspiel, Theater und Akrobatik besucht hatte, damals aus reinem Privatvergnügen und als Ausgleich. Dort war er später auch in Kontakt zu einigen Akteuren des ebenfalls in Cardiff beheimateten NoFit State Circus gekommen, wo er dann auf Maxiy Frances, einen begnadeten Clown und Seiltänzer getroffen war, von dem er sehr, sehr viel hatte dazulernen dürfen und mit dem ihn heute eine lockere Freundschaft verband.
Seit er nun der Gilde der Hohen Damen und Herren verbunden war, das Team des Ausbildungszentrums auf Steel Rose Manor und, sofern notwendig oder gewünscht, ebenso die Gäste und die Trainees medizinisch betreute und zudem auch an den Veranstaltungen zumeist aktiv teilnahm, hatte er die seinerzeit erworbenen und danach stets verfeinerten Fähigkeiten mehrfach sinnvoll und nutzbringend in den Dienst der Sache stellen können.

Obwohl es bei Gott nicht ihre Schuld und ihr Versagen gewesen war, dass ihr die Cocktailschalen von den Handflächen gerutscht waren, war der Spanierin ebenso wie allen Anwesenden natürlich bewusst, dass man ihre Leistung als bedauerlicherweise nicht ausreichend bewerten und dass auch sie damit in den „Genuss“ eines Gute-Nacht-Cocktails kommen würde. Nerea stiegen Tränen der Wut und der Enttäuschung in die Augen und kullerten dann über ihre Wangen. Das Leben war manchmal einfach nicht fair, sondern hart und ungerecht, und besonders für eine angehende Sklavin wie sie traf das gerade zu.

Anstatt noch einmal die Stimme zu erheben, signalisierte der High Steward der Novizenmeisterin mit beiden in die Höhe gestreckten Daumen, dass von seiner Seite nun auch alles soweit vorbereitet sei. Sobald sie das Zeichen gesehen hatte, beorderte Lady Loreana Francesca zu sich und schickte sie zu Tamsyn, um die Erste Haussklavin zu säubern und in einen präsentablen Zustand zurückzuversetzen. Danach sollte die Florentinerin sich dann selbständig zu ihrem Herrn, Master Lorenzo, begeben und zu seinen Füßen niederknien.
Kaum dass Chaos abgeschwirrt war und begonnen hatte, sich, wie während so vieler Tage und Nächte in ihrer norditalienischen Heimatstadt, wo sie und Tamsyn sich vor vier Jahren kennen- und lieben gelernt hatten, als das Lämmchen um die Kleine Löwin zu kümmern, winkte die Novizenmeisterin den französischen Novizen zu sich. Geschmeidig wollte Sébastian schon aus der klassischen knienden Grundstellung, die er zusammen mit den zwei Haussklavinnen und Francesca eingenommen hatte, als sie zu viert die Große Herrenhalle wieder betreten hatten, aufspringen und zu Lady Loreana eilen.

„Hatte ich etwas von aufstehen gesagt, Stolperschwanz?“, herrschte die Herrin von Steel Rose Manor ihn da jedoch an. Anstatt sich vollends zu erheben, ließ sich Sébastian reaktionsschnell nach vorne auf die Hände fallen und bewegte sich auf allen Vieren auf die ihn scharf beobachtende Novizenmeisterin zu, nun aber keineswegs eilig, sondern im Gegenteil betont langsam, damit sie das Spiel der Muskeln in seinem austrainierten Körper verfolgen und genießen konnte.

„Du willst du mich doch nicht reizen, Novize? Oder gar anmachen?“, fragte Lady Loreana leise nach, während sie ihm ihren rechten, zwischenzeitlich, wie den linken auch, von seinem Schuh befreiten und damit nackten Fuß entgegen hielt. Sébastian hielt kurz inne und dann mit sichtbar höherem Tempo direkt auf die Fußspitze zu. Sanft rieb er sein Gesicht an beiden Seiten, strich mit beiden Wangen zärtlich über den eleganten hohen Spann und küsste sodann die Spitze eines jeden ihrer schmalen, wohlgeformten Zehen. Als er sich anschickte, ihr im Anschluss höchst einfühlsam einmal von vorne bis zur Ferse über die gesamte Länge der Sohle zu lecken, neigte sich die Novizenmeisterin in ihrem Stuhl vor, griff dem Eleven in sein volles Haupthaar, zog ihn zwischen ihren Beinen näher zu sich heran und drückte ihn anschließend mit der linken Wange des Gesichts auf den Steinboden. Ergeben schloss er die Augen, verschränkte die Arme auf dem Rücken, setzte die Beine ein stückweit auseinander und hob den Hintern in die Höhe, so dass seine ansehnlichen Edelteile frei hin und her schwangen.

„Wenn das die Antwort auf meine letzte Frage sein soll, so lautet sie übersetzt wohl, dass ein gerade zu seiner weiteren Ausbildung angenommener Novize sich wahrlich erdreistet, die Novizenmeisterin der Gilde der Hohen Damen und Herren und Herrin von Steel Rose Manor geil machen zu wollen. Bist du sicher, dass du das wirklich willst, Kleiner?“

Sébastian, der es gewohnt war, auf Fragen seiner Herrin in aller Regel nicht zu antworten, jedenfalls nicht verbal und schon gar nicht beim ersten Mal, schwieg. Und er gab auch auf andere Weise nicht preis, was er dachte oder empfand.
Lady Loreana stellte ihren linken Fuß vor sein auf die Seite gezwungenes Gesicht und strich ihm während des Absenkens sanft mit dem Längsgewölbe über den Nasenrücken.

„Ich frage mich, ob du tatsächlich so tollkühn und wagemutig bist oder ob dein Tun nicht vielmehr doch Ausdruck deiner ständigen Hybris und Insolenz ist, die uns zu Ohren gekommen ist. Oder bist du einfach nur ein tumber Tor, Kerl?“

Mit den Zehenspitzen fuhr sie sanft über Sébastians inzwischen leicht kratzige Wange hinunter zu seinen vollen, sinnlichen Lippen, während der Novize unter ihren Worten, denen trotz ihres ebenso sanft anmutenden Klangs unverkennbar eine gewisse inquisitorische Schärfe innewohnte, wie unter massiven Schlägen mit einer fiesen Singletail zusammenzuckte. Doch das war nicht das schlimmste! Viel schlimmer war, dass sein bestes Stück sich allmählich aufzurichten begann. Merde! Wie nur sollte er aus dieser Nummer nun wieder herauskommen?

„Antworte!“
Langsam öffnete der junge Franzose die Augen, vor denen sich nach und nach der schlanke, schmale Fuß der Novizenmeisterin materialisierte. ‚Wenn ich jetzt die Lippen öffne und die Zunge ganz weit herausschiebe, kann ich ihn berühren‘, dachte er. Aber wäre das die richtige Reaktion, die beste Replik? Sollte er nicht besser das Wort an Lady Loreana richten und sich erklären? Ihr sagen, dass er sich immer eher als ein Mann gesehen habe, der durch Taten anstatt mit Worten zu überzeugen suchte. Dass es die naturgemäße Aufgabe eines Sklaven sei, jeder Herrschaft zu Diensten zu sein, und dass diese Dienste selbstverständlich darauf gerichtet seien, deren Bedürfnisse zu befriedigen, egal welcher Art sie waren.
Unsicher seine Optionen abwägend, gewahrte Sébastian, dass kurz hinter dem Fuß und dem Unterschenkel der Novizenmeisterin mit einem Mal und zunächst noch leicht verschwommen ein schönes, milchkaffeebraunes Antlitz in seinem Gesichtsfeld auftauchte. Nachdem Sébastian die Blickschärfe neu justiert hatte, erkannte er die Erste Haussklavin, die auf der anderen Seite vom Mylady’s Bein in der gleichen Position kniete wie er.

„Ici les actes comptent plus que les paroles”, raunte Tamsyn ihm leise in seiner Muttersprache zu, öffnete den Mund, schob ihre Zunge heraus und fuhr mit der Spitze langsam, bei den Zehen ansetzend, den eleganten Spann nach. Derart bestärkt, dass auch auf Steel Rose Manor Taten mehr zählten als Worte, warf Sébastian sämtliche Bedenken, welche Form einer Antwort Lady Loreana wohl mehr goutierte, über Bord und stieg in das von der Ersten Haussklavin auf ihrer Seite begonnene Verwöhnprogramm ein. Gemeinsam ließen sie die Zungen über die warme, trockene und wohlriechende Haut gleiten. Konzentrierten sie sich zunächst auf Mylady’s Fuß, wanderten sie schon kurze Zeit später an ihrem fein modellierten Unterschenkel empor und tauchten zeitgleich in die Kniekehle, wo sie sich wenig überraschend trafen und für einige Sekunden lang miteinander züngelten.

In diesem Augenblick packte die Novizenmeisterin beiden in die Haare, zog ihre Köpfe hoch und drehte ihre Gesichter zu sich. Während Sébastian umgehend den Blick senkte und sich auf die stoffbezogene Lehne ihres Stuhls fokussierte, schenkte die Kleine Löwin ihrer Herrin ein freches Grinsen, das Lady Loreana mit einem zufriedenen Schmunzeln erwiderte, bevor sie die Kammerzofe näher zu sich heranriss und ihr ins Gesicht spuckte. Tamsyns Grinsen verstärkte sich.

„Das ist für deine Frechheit, Sklavin!“, beschied sie die Novizenmeisterin und spie sie ein weiteres Mal an.
„Du bist solch ein versautes Luder, Sklavin. Dein Fick mit Khaled war mit die schärfste Vorstellung, die wir hier im letzten halben, wenn nicht ganzen Jahr gesehen haben. Dafür verzeihe ich dir auch, dass du den kleinen Franzosen an die Hand genommen und aus seiner Zwickmühle befreit hast. Nichtsdestotrotz werde ich dem High Steward empfehlen, dass er sich deiner morgen früh zusätzlich auch in meinem Namen annehmen möge. Und jetzt…“
Sie löste ihre Hand aus Tamsyns Haaren und hieß sie mit einer Handbewegung aufstehen. Danach wandte sie sich Stolperschwanz zu, fasste ihm unter das Kinn und hob seinen Kopf.
„… sieh mich an, Novize!“

Zögernd ließ er seine Augen Blickkontakt zu der Novizenmeisterin aufnehmen.
„Ich… es tut… ich möch… darf ich Euch…“, stotterte er vor sich hin, sich immer wieder räuspernd und schwer schluckend.
„Du möchtest den Mund halten, Novize, und das ist auch gut so!“, nahm Lady Loreana einen seiner mehr als bruchstückhaften Äußerungen zum Anlass, einen vollständigen Satz daraus zu formulieren.
„Ich werde dich jetzt der Ersten Haussklavin übergeben. Du wirst ihr gegenüber denselben Respekt und Gehorsam zeigen, den du mir erweisen würdest, klar?! Tamsyn wird dich in meine Privatgemächer bringen und dort vorbereiten. Und dann werden wir unser unterbrochenes Gespräch fortsetzen, kapiert? Steh auf!“

Damit ließ Lady Loreana auch seine Haare los, gab ihn frei und lehnte sich dann entspannt auf ihrem Stuhl zurück. Sébastians Bewegungen wirkten im Vergleich zu denen von vor nicht einmal zehn Minuten deutlich schwerfälliger und weniger geschmeidig. Anscheinend machten sich nun auch bei ihm die Strapazen des Tages bemerkbar.
„Ich danke Euch, Herrin“, brachte er dennoch hervor, wenn auch leise und ohne noch viel Energie zu besitzen.
„Und ich mö…“
…chte jetzt besser die Klappe halten und mitkommen“, vollendete Tamsyn den Satz, packte Stolperschwanz am rechten Oberarm, neigte ihrer Herrin den Kopf zu und marschierte mit dem Eleven los.

---

Federnd und ganz offensichtlich voller Energie sprang Lady Loreana aus dem Stuhl, rieb sich die Hände, warf einen schnellen Blick auf Madame Renée, der Khaled zwar nicht, wie eigentlich angewiesen, die verspannten Schultern, dafür aber die geschwollenen Füße massierte, während er irgendwelchen Monologen der Herrin aus Lille lauschte. Zufrieden nickend, ging sie sodann gemächlichen Schrittes auf den High Steward zu, der gerade noch einmal den Zustand seiner Schuhe begutachtete. Judith und ich hatten uns wieder aufrichten und endlich auch von den Kunstschwänzen absteigen dürfen. Vielmehr hatten wir wie auch Sarah, Nerea und inzwischen auch Francesca in der Nähe unserer Herren in klassischer Nadu-Position niederknien dürfen, alle nach wie vor – einschließlich jetzt auch Chaos – eine blickdichte Augenbinde tragend. Inzwischen waren Ann und Doreen auch wieder da, beide eine Karaffe mit sich führend. Ann hatte sich zu Doktor Hanson begeben, während Doreen einen halben Meter schräg hinter Meister Eckart Aufstellung genommen hatte.
„Nun denn“, ergriff die Novizenmeisterin mit lauter, kräftiger Stimme das Wort, fasste der Reihe nach die Herren fest in den Blick, angefangen von Sir David und dir über Master Javier und Herrn Frederik bis zu hin Master Lorenzo und setzte sodann ihre kleine Ansprache fort:

„Time for your shots, gentlemen! Hot shots, pearl drinks, cream cocktails, liquid gold – whatever! Es bleibt Ihnen überlassen, was Sie Gutes beisteuern wollen. Oder auch beisteuern können. Ich weiß, dass es dem einen oder anderen von Ihnen möglicherweise unangenehm ist. Aber seien Sie versichert, dass sowohl Mistress Chesten als auch die Herrin von Steel Rose Manor schon unzählige unterschiedliche Schwänze gesehen haben, so dass niemand von Ihnen genant sein muss oder gar Hemmungen zu zeigen braucht. Bei den Haussklavinnen ist diesbezügliche Zurückhaltung Ihrerseits, ich denke, das versteht sich von selber, sowieso vollkommen unangebracht. Darüber hinaus erwarte ich auch von Ihnen, meine Herren Ausbilder, und ebenso von Ihnen, den verehrten Freunden dieses Hohen Hauses, ihre vollste Unterstützung. Beim Einsammeln der guten Gaben werden Ann und Doreen mit ihren Karaffen behilflich sein. Wenn eine der beiden Ihnen ansonsten in irgendeiner Form zur Hand gehen soll, nutzen Sie gerne die langjährige Erfahrung unserer bestens ausgebildeten Haussklavinnen. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen nun ein gutes Gelingen und viel Vergnügen.“

Zunächst blieb es still. Niemand sprach ein Wort, zumindest keiner der Herren und keine von uns Novizinnen. Lediglich die leise Stimme von Madame Renée war sporadisch zu vernehmen. Die Novizenmeisterin und Mistress Chesten, die zuvor noch bei Mister Kenver gestanden hatte, unterhielten sich zwar ebenfalls flüsternd miteinander, vermochten es aber offensichtlich besser, die Lautstärke so weit nach unten regulieren, dass sich aus ihrer Richtung keinerlei Geräusche ausmachen ließen. Erneut versuchte ich, nicht darüber nachzudenken, was uns offensichtlich bevorstand. Das soeben Gehörte bestätigte meine schlimmsten Befürchtungen, und ich wusste nicht, wie ich mit dieser Herausforderung, die an Widerwärtigkeit kaum zu übertreffen war – so dachte ich jedenfalls zu diesem Zeitpunkt – umgehen würde. Was, wenn ich einfach den Mund nicht aufmachte? Oder es sofort wieder ausspuckte? Ob es den vier anderen Novizinnen ebenso ging wie mir? Oder war ich möglicherweise die einzige, die sich schon jetzt vor Ekel schüttelte? Die sich wahrscheinlich sofort würde übergeben müssen?

Während mir diese und ähnliche Gedanken völlig unkoordiniert durch den Kopf rasten, ohne dass ich Antworten oder einer Lösung auch nur einen Deut näher kam, hörte ich die ersten Hosen rascheln und die ersten Reißverschlüsse sich öffnen. Noch immer wurde nicht geredet. Und mit einem Mal konnte ich mir ein Grinsen nicht verkneifen. Da würden gleich also neun Herren, in den edelsten Zwirn gewandet, mit geöffneten Hosenställen beieinander stehen, nacheinander ihre halb oder noch gar nicht erigierten Glieder auspacken, sie schweigend in ihren Männerhänden halten, mehr oder weniger verstohlen um sich blicken und verklemmt darauf achten, dass niemand einem anderen etwas wegguckte… Die Vorstellung „Herrschaftlicher Schwanzvergleich auf Steel Rose Manor“ hätte ich mir schon zu gerne gegeben!

Als dann allerdings die ersten eindeutigen Geräusche von feucht abgewichsten Schwänzen an meine Ohren drangen, zerplatzte das an sich schon geile Bild, jedenfalls wenn ich mir dabei attraktive, gut gebaute, nackte Männer vorstellte, die ohne Scham und Scheu voreinander und vor ihrem Publikum masturbierten, mit atemberaubender Geschwindigkeit. Zumal zumindest einige der Herren nun doch eher Zerrbilder der Chippendales darstellten. Kurze Zeit später fingen die ersten Herren laut und heftig zu atmen an und entluden sich mit vernehmlichem Stöhnen, während die Haussklavinnen Ann und Doreen, mal sittsam kichernd, mal drastisch anfeuernd, mal – ihren unmissverständlichen und höchst pikanten Kommentaren zufolge – sehr erfolgreich selbst Hand anlegend, zwischen ihnen unterwegs waren. Und spätestens als die ersten harten Natursektstrahlen in die Karaffen schossen, war es bei mir vorbei mit sämtlicher Erotik und Sinnlichkeit.

„Okay, nicht schlecht, Kenver, hä?!“, wandte sich der High Steward nach einer gefühlten halben Ewigkeit, die in Wahrheit weniger als zehn Minuten gedauert hatte, an seinen Stellvertreter, hieb ihm gratulierend die rechte Hand auf die Schulter und zog dann umständlich seinen Reißverschluss wieder zu.
„Yeah, boss, gimme five!“, erwiderte der ehemalige Park-Ranger zwinkernd und hielt Mister Branok seine Pranke hin.
„Dann wollen wir doch mal…“, murmelte der Chefausbilder mehr zu sich selbst, nachdem er eingeschlagen hatte, und fuhr, an die Haussklavinnen gewandt, fort:
„Her mit euch und die Gläser für die Novizinnen befüllt!“
Erneut, jetzt aber keineswegs mehr sittsam, sondern in höchsten Maß unzüchtig und verdorben kichernd, machten sich Ann und Doreen daran, das Gemisch in fünf auf der gewaltigen Speisetafel bereitgestellte Gläser umzufüllen.

„Wenn Sie dann Ihren Damen servieren wollen, meine Herren…“, forderte der High Steward feierlich Master Javier, Herrn Frederik, Sir David, Master Lorenzo und dich auf. Einem nach dem anderen reichte er ein Glas an.

Noch bevor du mit der rechten Hand über meine Wange fuhrst, hatte ich gespürt, dass du vor mich getreten warst. Dankbar dafür, dass du endlich da warst, legte ich den Kopf schief und schmiegte mich in deine warme Handfläche. Das fühlte sich so gut an.
„Ich habe hier einen Gute-Nacht-Cocktail für dich, kleine Serva!“, drang deine sanfte Stimme nur ganz langsam zu mir durch. Unmerklich, aber entschlossen schüttelte ich den Kopf. Meine Sinne waren mittlerweile so geschärft, dass ich die Ablehnung und Verweigerung auch der anderen Novizinnen körperlich zu spüren glaubte. Keine von uns wollte diesen Cocktail!

„Vertrau mir, vanessa!“ Was wie eine Bitte klang, war im Grunde genommen ein perfider, aber zugleich der einzige Weg, meinen Widerstand auszuhebeln. Denn natürlich vertraute ich dir. Sonst wäre ich erst gar nicht hier. Und wäre ich auch nicht deine Freundin und kleine Serva, nicht dein Kätzchen und nicht die Herrin deines Herzens. Nicht die Dienerin deiner Lust und Sklavin deiner Begierden.
„Natürlich vertraue ich dir, mein Herr!“, flüsterte ich leise und war mir nicht einmal sicher, ob ich überhaupt etwas Hörbares von mir gegeben hatte.

Vorsichtig führtest du das Glas an meinen Mund. Der Geruch kam mir irgendwie bekannt vor, ich konnte ihn aber nicht genau definieren. Andererseits war ich mir fast sicher, dass eine Sperma-Urin-Mischung deutlich anders gerochen hätte. Was zum Teufel ging hier vor sich? Du neigtest das Glas, bis die ersten Tropfen meine Lippen benetzten. Ich öffnete leicht den Mund und nahm behutsam einen winzigen Schluck. Und verlangte auf der Stelle nach mehr, denn was du mir da zu trinken gabst, war…

... ein herrlich auf der Zunge und am Gaumen prickelnder, halbtrockener Champagner!

Heiß stiegen mir Tränen der Erleichterung und der Liebe in die Augen. Als sie überliefen, strömten sie mir über die Wangen. Endlich nahmst du auch mir das Seidentuch ab, das ich seit Gott weiß wie langer Zeit getragen hatte. Ich hob den Blick und suchte den deinen.
„Ihr… Du… Ihr seid sol… solche Sadisten!“, stieß ich schluchzend hervor.
„Und deswegen liebst du mich doch“, kam deine sofortige Antwort.
Ich nickte. Ja, ich liebte dich und würde dich immer lieben.
„Trink noch einen Schluck und behalt den Champagner im Mund. Es gibt nämlich noch eine Belohnung, Serva.“

Noch einmal hieltst du das inzwischen nur noch halbvolle Glas an meine Lippen, damit ich einen großen Schluck nehmen konnte. Sofort danach spürte ich, dass dein Schwanz gegen meine Lippen stieß und Einlass begehrte. Ausgehungert und gierig öffnete ich den Mund, nahm ihn auf und badete ihn in Champagner.
Meine Zunge strich um deine Eichel, fuhr keck in das kleine Loch an der Spitze und leckte durch die Furche, die sie vom Schaft trennte. Während du langsam anfingst, meinen Mund zu ficken, schluckte ich den Champagner nun herunter, blickte aus den Augenwinkeln vorsichtig nach rechts und nach links und sah, dass die anderen Novizinnen ihren Herren auf dieselbe Art dienten wie ich dir. Ich ließ mir Zeit, und du ließest mich zunächst auch gewähren, was mir in diesem lange vermissten und intimen Moment der Nähe ausnehmend gut gefiel. Schließlich übernahmst du aber doch selber die Kontrolle, bestimmtest das Tempo, die Härte und die Eindringtiefe der Stöße, steigertest es solange, bis du mich bereit am Rand der Klippe stehen sahst, stießt noch einige Male hart und fordernd zu und ließest mich dann stürzen, fliegen und frei sein…

Als du mich schließlich in die Arme zogst und festhieltest, weinte ich erneut. Und die anderen Novizinnen taten es mir gleich.

„Damit will ich diesen zauberhaften Abend beschließen“, hob der High Steward noch einmal an.

„Die Herren treffen sich morgen früh ab 8:30 Uhr hier in der Großen Herrenhalle, wo die Haussklavinnen Ann und Doreen ab 9:00 Uhr das Frühstück servieren werden. Der Trainingsbeginn für die Novizinnen und den Eleven aus Frankreich – er warf der Novizenmeisterin ein Grinsen zu – wird auf 10:00 Uhr festgesetzt.

Ich möchte die Erste Haussklavin bitten, die Novizinnen nun zu übernehmen und in den Schlafsaal zu geleiten. Tamsyn hat damit wieder das Sagen, Pussies, nur damit da keine Missverständnisse auftreten. Und eines noch, falls es interessiert: Die Brühe in den Cocktailschalen war nichts als Wasser mit etwas Xanthan und ein bisschen Farbe für Konsistenz und Aussehen. Und die sehr überzeugenden Geräusche beim ‚Einsammeln der guten Gaben‘, wie Mylady es auszudrücken beliebte, kamen alle vom Band, waren aber dennoch echt. Nur eben nicht von heute…

Die Herren und Madame Renée darf ich nun ersuchen, ihre Räumlichkeiten aufzusuchen. Ich denke mal, dass Doktor Hanson und Meister Eckart sich anschließen werden.

Die Ausbilder werden sich nun ebenfalls zurückziehen. Und Ann und Doreen machen noch ein bisschen klar Schiff, damit sie morgen nicht in aller Frühe aus dem Bett müssen. Das wird, soweit ich da im Augenblick sehe, nur für die Erste Haussklavin und für meine Wenigkeit zutreffen, denn wir beide haben um Punkt Null Sechshundert eine Verabredung zu einer kleinen Landparty…

Im Namen der Gilde der Hohen Damen und Herren und des Hauses von Steel Rose Manor darf ich mich bei Ihnen bedanken und eine angenehme Nachtruhe wünschen.

tbc

© DieTraumweber, April 2020
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*******099 Frau
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Was für eine brillante Wendung mein Lieber . . . *top2*

Danke ujnd schönes WEnde *sonne*
*********eber Paar
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Themenersteller 
Kleine Landpartie (1/3)
Als der Summer ihres elektronischen Miniaturweckers leise zu brummen begann, war Tamsyn bereits seit geraumer Zeit wach.
Vor knapp zwei Stunden hatte es zu dämmern angefangen, und ein neuer Tag zog langsam auf. Inzwischen war es kurz vor halb sechs Uhr.
Sie war froh, dass sie in aller Regel mit nur wenigen Stunden Schlaf auskam, selbst nach einem langen und durchaus anstrengenden Abend wie dem gestrigen und einer äußerst kurzen, dafür jedoch ausgesprochen geilen Nacht. Inzwischen musste sie sich allerdings sputen, wollte sie nicht noch zu spät zu der „kleinen Landpartie“ erscheinen, zu der Mister Branok, der High Steward und Chefausbilder auf Steel Rose Manor, sie gebeten hatte.

Behutsam wand Tamsyn sich aus dem Arm, den Francesca im Schlaf um sie gelegt hatte, und schob die Hand, die ihre rechte Brust umfasste, genauso sachte beiseite.
Die Florentinerin quittierte das vorsichtige Wegrücken und leise Aufstehen der Ersten Haussklavin mit einem dahingemurmelten, kaum hörbaren „Cosa c'è?“, woraufhin Tamsyn, die inzwischen das gemeinsame Nachtlager verlassen hatte und sich, nackt wie sie war, gerade nach Großkatzenart zu recken und strecken begann, die ausgiebigen Dehnungsbewegungen noch einmal unterbrach, sich lächelnd umdrehte und über sie beugte.
„Es ist nichts. Schlaf weiter! Ich bin bald zurück“, hauchte die Kleine Löwin in ihr Ohr und drückte ihr einen zarten Kuss auf die von ihrem nächtlichen Liebesspiel immer noch erhitzte rechte Wange.
Mit einem wohligen „Hmmm“ zog sich die Novizin das leichte Seidenlaken, das ihrer beider Körper während der letzten Stunden nur spärlich bedeckt hatte, über die entblößte Schulter, schob nun auch ihren rechten Arm unter den Stoff und rollte sich schnurrend auf den schmalen Rücken.
Tamsyn musste grinsen, als sie in den Augenwinkeln wahrnahm, wie Francescas Hand, der bisherigen Ruheposition an ihrer zwar kleinen, dafür aber festen und griffigen Brust verlustig gegangen, suchend unter dem dünnen Tuch hin und her tastete, bis sie schließlich zwischen den eigenen, leicht gespreizten Schenkeln zur Ruhe zu kommen schien und ihr einen verträumten Ausdruck ins Gesicht zauberte.

Nur mit Mühe konnte die Erste Haussklavin den Drang unterdrücken, zurück zu ihrer wiedergefundenen Freundin unter das Laken zu schlüpfen und dort weiter zu machen, wo sie vor erst vier Stunden aufgehört hatten.
Doch sie war nicht aufgrund von Disziplinlosigkeit, Ungehorsam und ungebührlichen Verhaltens in nur zwei Jahren zur Ersten Haussklavin von Steel Rose Manor und außerdem zur Zofe und persönlichen Dienerin von Lady Loreana, der Novizenmeisterin der Gilde der Hohen Damen und Herren, aufgestiegen, sondern weil sie die Regeln der Welt, in der sie lebte, kannte und befolgte.
Mehr noch als das, indem sie sie verinnerlicht hatte und ihre Einhaltung und Durchsetzung bei den Sklavinnen und Sklaven des Hauses, bei den Novizinnen und Novizen der Gilde, aber vor allem bei sich selber einforderte und sich sämtlichen geltenden Regularien mit einer an Rücksichtslosigkeit grenzenden Konsequenz unterwarf.
Eine Situation, in der sie sich einer Anordnung ihrer obersten Dienstherrin, des High Stewards, der anderen Ausbilder und Trainer oder auch der hochgestellten Herrschaften unter den Gästen widersetzt hätte, war für die junge Südafrikanerin kaum vorstellbar.

Mit Genugtuung ließ Tamsyn ihren wachen, klaren Blick durch den Schlafsaal der Novizinnen streifen.
Die Frauen schliefen tief und fest in den ihnen zugewiesenen Betten, und da Francesca bei ihr gelegen hatte, musste in dieser Nacht auch keine von ihnen auf dem harten Boden zubringen.
Ob das so bleiben würde, musste sich noch weisen. Je schneller die Novizinnen begriffen, wie die Welt von Dominanz und Unterwerfung funktionierte, für die sie sich aus freien Stücken und tiefster Überzeugung, so wie sie selbst, entschieden hatten, desto weniger würde es notwendig sein, hier an ihnen und unter ihresgleichen jeden Abend ein neues Exempel zu statuieren.
Andererseits würde sie, Tamsyn, sich allerdings auch nicht scheuen, genau das zu tun, sollten sich die Novizinnen untereinander nicht verständigen können und aufeinander verlassen wollen, wie es unter angehenden Sklavinnen – wobei dasselbe natürlich auch für zukünftige Sklaven galt – unabdingbar war, zumal in einer ebenso exquisiten wie strengen Gemeinschaft wie der Gilde der Hohen Damen und Herren.

Leichtfüßig eilte sie durch die Tür des Schlafsaals in den langen Flur und zu der Treppe, die ins Untergeschoß führte, ergriff unterwegs ihre auf einem Sideboard bereitgestellten Laufschuhe als dem einzigen Kleidungsstück, das ihr der High Steward anzuziehen gestattet hatte, und schlüpfte hüpfend zuerst in den einen und dann in den anderen hinein.
Sie hielt kurz an und verschnürte sie mit jeweils einem Doppelknoten, um zu verhindern, dass sich einer der Schuhriemen löste. Denn ein solches Missgeschick würde den High Steward aller Voraussicht nach auf die Idee kommen lassen, dass sie besser doch beide Schuhe ausziehen und barfuß weiterlaufen solle, bevor sie noch über den aufgegangenen Schürsenkel stolpern und sich ernsthaft verletzen könnte.
Die andere Option, dass sie ja den losen Riemen auch wieder zubinden und verknoten könnte, würde ihm natürlich gar nicht erst einfallen. Warum auch!
Und da sie eine ungute Vorahnung hatte, wohin die kleine Landparty an diesem strahlenden Morgen gehen würde, könnte eine höchstwahrscheinliche Barfuß-Variante durchaus unangenehm werden.

Als Tamsyn auf die rückwärtige Terrasse des Hauptgebäudes von Steel Rose Manor hinaustrat, blendete sie die Sonne für einen Moment, bis sich ihre Augen an die für diese frühe Morgenstunde schon gleißende Helligkeit gewöhnt hatten.
Sie blickte sich um und stellte zu ihrer Beruhigung fest, dass der High Steward noch nicht da war.
Die erste Gelegenheit, sich seinen Unmut zuzuziehen, hatte sie damit also schon einmal ausgelassen. Wobei es darauf eh nicht ankam.
So oder so würde die nächste Stunde – wegen des engen Trainingsplans hatte sie die Hoffnung, dass ihr „Ausflug“ nicht wesentlich länger dauerte – alles andere als ein entspannter Morgenspaziergang werden.

Sie hatte bisher zweimal das Vergnügen gehabt, zu Mister Branoks kleinen Landpartien eingeladen gewesen zu sein.
Beide Male hatte er sie an ihre körperlichen Grenzen geführt, obwohl sie fast täglich Sport machte und versuchte, sich mit viel Gymnastik, Ausdauer- und Krafttraining und dazu allmorgendlichem Qigong und allabendlichem Yoga und Meditation physisch und psychisch fit zu erhalten.
Beide Male hatte sie es nur mit knapper Not in ihre Unterkunft geschafft, um dem High Steward nicht noch die Genugtuung zu verschaffen, sie sich im Innenhof oder gar im Rosengarten übergeben zu sehen.
Das hatte sie immer zurückhalten können, bis sie die Tür zu ihrem Badezimmer hinter sich zugeworfen hatte, mit zitternden Beinen vor der Toilettenschüssel zu Boden gesunken war und das kühle Porzellan umarmt hatte. Welche Schmach!
Der Typ war schließlich über zwanzig Jahre älter als sie. Geriet aber weder ins Schwitzen noch außer Atem, während seine sämtlichen Landpartie-Gäste nach dem Wiedereinlaufen in Steel Rose Manor stets ein Sauerstoffzelt zu benötigen schienen.
Nach dem letzten derart desaströs geendeten Straflauf hatte Tamsyn sich selbst den Eid abgenommen, dass ihr so etwas kein weiteres Mal passieren würde, und ihr Ausdauerkrafttraining von Woche zu Woche gesteigert.

Doktor Hanson hatte ein auf ihre speziellen Bedürfnisse und Ziele hin ausgerichtetes Trainingsprogramm ausgearbeitet, das er auf der Grundlage nicht unbedingt der allerneuesten, wohl aber der bewährtesten Erkenntnisse und der erfolgreichsten Übungsansätze aus der Sportmedizin, der Physiotherapie und der Psychologie entwickelt und zusammen mit ihr durchgezogen hatte, ohne dass sie beide viel Aufhebens darum gemacht hatten.
Genauso wenig wie von Art und Umfang der Gegenleistungen, mit denen Herr Doktor Hanson sich die durch ihn erbrachten Leistungen zurückvergüten ließ.
Im Grunde also eine echte Win-Win-Situation, deren Belastungs- und Realitätstest allerdings erst heute Morgen durchgeführt werden konnte.

Tamsyn suchte sich einen windgeschützten Platz, der bereits voll in der Sonne lag, genoss die wärmenden Strahlen auf der nackten Haut und reckte dem Stern ihr Gesicht entgegen. Von der Kopfhaltung abgesehen, nahm sie Grundstellung ein, schloss die Augen, konzentrierte sich auf das, was aller Wahrscheinlichkeit nach auf sie zukommen würde, öffnete sich der Herausforderung und nahm den Kampf an, so wie sie es über Monate trainiert hatte, und spürte, wie ihr Körper in den Wettkampfmodus schaltete.
Es dauerte weniger als eine Minute, bis sie das leise Summen des unvermeidlichen „Rule Britannia“ vernahm, dessen Intonation von Seiten des High Stewards üblicherweise nur dann erfolgte, wenn er sich auf ein bevorstehendes Ereignis ganz besonders freute.

Adrenalin flutete Tamsyns muskulösen Körper, dessen milchkaffeebraune Haut vollkommen makellos, ohne Male oder Narben und auch ohne jedes sichtbare Härchen war, nun aber doch deutlich erkennen ließ, dass eine, wenn auch stark rudimentäre Körperbehaarung sehr wohl vorhanden war.
Denn in dem Moment, in dem der Chefausbilder, immer noch leise sein Freudenmantra summend, vor ihr stand, mit der Kuppe seines rechten Zeigefingers ihre Kinnspitze ganz leicht berührte, überzog eine leichte Gänsehaut ihren nackten Leib.
Ihrer willentlichen Steuerung entzogen, verstärkte sich die Reaktion noch einmal, als Mister Branok quälend langsam mit der Fingerspitze eine Spur senkrecht nach unten zog und sie dabei die ganze Zeit nur ganz leicht berührte.
Ihrem Hals und dem Brustbein folgend, zwischen den festen Brüsten hindurch, weiter über den flachen Bauch und den blanken Venushügel bis an die obere Spitze ihrer Lustspalte, und dann unsagbar sanft zwischen ihre von den wenige Stunden zurückliegenden Lüsten noch immer geschwollenen Schamlippen und in sie hinein.

„Du bist pünktlich, Haussklavin“, richtete der High Steward sein Wort an Tamsyn, ließ den Mittel- seinem Zeigefinger folgen und schob beide vereint tiefer.
„Das gefällt mir. Und dass du nass bist…“
Schnell und hart fuhr er mit dem Fingerdoppel vier, fünf, sechs Mal zwischen ihre nach der letzten Laserbehandlung tatsächlich haarlosen Labien, drehte es dabei hin und her, zog es sodann aus ihrer Möse und hielt es sich an die Nase.
„… und riechst wie eine rollige Katze, gefällt mir auch!“

Der Chefausbilder hielt die beiden Finger an Tamsyns Mund, die sich bei keiner der bisherigen Berührungen auch nur einen Millimeter bewegt oder, abgesehen von ihrer Gänsehaut, irgendeine vegetativ oder bewusst gesteuerte Reaktion an den beginnenden Tag gelegt hatte.
Auch als die beiden mösensaftnassen Finger sanft gegen ihre Lippen stießen, rührte sie sich nicht, sondern blieb völlig passiv.
Es hatte eine Zeitlang gedauert, bis sie begriff und damit zurechtkam, dass der High Steward zu denjenigen Herrschaften gehörte, die präzise Befehle gaben und dann deren zeitnahe und entsprechend präzise Ausführung sehen wollten.
Wiesen sie nichts an, erwarteten sie auch keine Reaktion. Und noch viel weniger eine Aktion.
Wenn es ihnen darauf ankam, dass die oder der sub von sich aus aktiv wurde, Initiative entwickelte und selbständig handelte, dann ordneten sie das auch klar und eindeutig an und gaben in aller Regel sogar die Grenzen vor, innerhalb derer sich die oder der sub aufzuhalten und zu bewegen hatte.

Diese Form der Befehlstreue und der Regelstrenge hatte Tamsyn erst durch die Novizenmeisterin und später in einer noch viel ausgeprägteren Form durch den High Steward hier auf Steel Rose Manor kennen- und dann auch lieben gelernt.
Davor hatte sie zumeist Herrschaften getroffen, die von ihr auch unaufgefordert Eigentätigkeiten verlangt und eine ständige Aktionsbereitschaft erwartet hatten.

Selbstverständlich war sie stets rund um die Uhr dienstbereit, aber kam es ihr zu, die stumme Berührung ihrer Lippen durch Finger einer Herrschaft dahingehend zu interpretieren, dass sie diese Finger nun in den Mund nehmen, mit der Zunge ablecken oder lüstern an ihnen saugen sollte?
Viele Herrschaften würden es so erwarten und für den Fall, dass die gewählte Handlung nicht ihren Erwartungen entsprach, genau an diesem fast unvermeidlichen „Fehlverhalten“ ansetzen und die Sache entsprechend vorantreiben.

Herrschaften wie dem High Steward waren derartige Vorstellungen ein völliges Gräuel, standen sie doch ihrem Verständnis von Macht und Kontrolle diametral entgegen.
Sie bestimmten und setzten fest, was wann wie, mit wem, wie lange und mit welchem Ergebnis zu erfolgen hatte.
Wurde dann einer der definierten Parameter nicht erreicht, wurden die daher notwendigen Korrekturmaßnahmen umgehend und unverzüglich eingeleitet.
Wenn der High Steward im aktuellen Fall also von ihr erwartet hätte, dass sie entschied, was als nächstes geschehen sollte, dann würde er zu ihr etwas gesagt haben wie:
‚Was immer du jetzt gerne tätest, Haussklavin, tu es einfach!‘
Stattdessen befahl er ihr jedoch mit gewohnt klarer, ruhiger und souveräner Stimme:
„Schleck mir die Finger komplett sauber, kleine Löwin!“

Ohne auch nur einen Augenblick länger zu zögern, öffnete Tamsyn ihren Mund, brachte ihre warme und feuchte Zunge zum Vorschein und begann, ihren den zwei ihr hingehaltenen Finger anhaftenden Lustsaft aufmerksam und möglichst vollständig abzulecken.
„Sei bloß gründlich, Haussklavin“, ergriff der High Steward erneut das Wort. „Schließlich wollen wir doch nicht, dass Little Bandit hinter uns herläuft, oder?“
Ob dieser zweiten Bemerkung hätte Tamsyn beinahe laut losgelacht und dem Chefausbilder herzhaft in die Finger gebissen, die sie just in dieser Sekunde in ihren Mund gesaugt hatte und mit kräftigem Zungenkreisen und viel Speichel sauberwusch.

Little Bandit war der gerade geschlechtsreif gewordene Kater von Mrs Hayes, der langjährigen Küchenchefin von Steel Rose Manor.
Der rotbraun getigerte Freigänger hielt nicht nur das Haupthaus, die Nebengebäude und die Stallungen sowie die sonstigen Liegenschaften mäusefrei, sondern er hatte sich vor fünf Wochen auch einen Katzenharem zugelegt, von denen eine der Feliden im Grunde immer rollig war und von Little Bandit, in Ermangelung eines anderen von ihm in seinem Revier geduldeten Katers, gedeckt werden musste.
Dass es letztlich immer die Katze war, die die Entscheidung traf, ob und welchen Kater sie dazu an sich heranließ, tat der vor allem vom männlichen Teil des Personals und des Ausbilderteams auf Steel Rose Manor kurz danach aufgebrachten und sorgsam gepflegten Mär von Little Bandit als sexbesessenem Draufgänger und dauerbereitem Katzenbeglücker nicht den geringsten Abbruch.

„Wolltest du etwas sagen, mein rolliges Wildkätzchen?“, fragte der High Steward lauernd, dem Tamsyns mit Mühe und Not vermiedener Lachanfall natürlich nicht verborgen geblieben war, und zog ihr die beiden Finger aus dem Mund.
„Nein, Sir, ich wollte nichts sagen“, antwortete die Erste Haussklavin umgehend, mit kräftiger und klarer Stimme und nach wie vor geschlossenen Augen.
„Hmmm, ich hatte so den Eindruck“, entgegnete Mister Branok nachdenklich.
„Aber dann habe ich mich wohl getäuscht. Auch wenn ich das, wie du weißt, nur sehr selten tue. Wie auch immer… Ich hoffe ja, du hast ein bisschen geschlafen und nicht die Nacht mit Chaos, nun, durchgefickt. Obwohl dein aktueller Zustand ja doch durchaus etwas anderes vermuten lässt und sehr nahelegt. Aber egal. Du kennst die kleinen Landpartien, zu denen ich ab und an einlade, und wusstest also dich sicherlich angemessen und ausreichend darauf vorzubereiten.“

Der High Steward begann, sie langsam zu umkreisen, griff hier und da zu, strich mit mal der einen, dann wieder der anderen Hand über diejenigen Partien ihres schlanken, straffen und nahezu perfekt trainierten Körpers, die anzufassen ihm besonders große Freude bereitete wie vor allem ihr kleiner, fester und absolut knackiger Hintern, und setzte derweil seinen Vortrag fort:
„Heute werden wir eine kleine Runde durch das Dark Moor machen und auf dem Rückweg, quasi als dem krönenden Abschluss, selbstredend die ja sicher auch von dir überaus heiß und innig geliebte CISM-Bahn mitnehmen, einverstanden?
Ich schätze, dass wir in einer guten Stunde wieder hier sein werden, so dass du ausreichend Zeit haben wirst, dich auf deine heutigen Aufgaben vorzubereiten. Irgendwelche Fragen, Sklavin?“

Inzwischen stand der High Steward wieder vor Tamsyn, nahm ihre Brustwarzen zwischen jeweils Daumen und Zeigefinger, drückte langsam zu und zog sie zur gleichen Zeit nach vorne in die Länge.
Die Erste Haussklavin atmete scharf ein, als der Druck heftig wurde.
„Nein, Sir, keine Fragen, Sir!“, stieß sie mühsam zwischen zusammengepressten
Lippen hervor.
Der Lauf durch das Hochmoor schreckte sie nicht, wenn es auch noch gestern diese heftigen Regengüsse gegeben hatte und sich die zum Teil sehr schwer auszumachenden Schlammlöcher, die durchaus nicht ungefährlich waren, neu gefüllt hatten.
Was sie aber nervös werden ließ, war die Inklusion der zwar nur 500 Meter langen, aber mit 20 Hindernissen gespickten CISM-Bahn, die auf Anregung von Hochmeister Alexander bereits vor langen Jahren in einem öffentlich nicht zugänglichen Teil der ausgedehnten Parkanlagen von Steel Rose Manor nach den offiziellen Richtlinien des Conseil International du Sport Militaire (CISM) angelegt worden war.
Jede Novizin und jeder Novize musste sie einmal zusammen mit den übrigen Teilnehmern ihres bzw. seines Ausbildungsgangs passieren, während sie natürlich auch den jeweiligen Herrschaften zur freien Nutzung zur Verfügung stand, von diesen aber nur sehr selten genutzt wurde.
Das Team der Ausbilder mit dem High Steward an der Spitze hingegen ging fast wöchentlich über die Hindernisbahn, und auch einige der Haussklaven und Haussklavinnen nahmen an den Wettkämpfen auf freiwilliger Basis teil.
Ihr als noch unter dem Apartheidregime Pieter Willem Bothas geborener Südafrikanerin war die von im Grunde allen Armeen der Welt zur Ausbildung und zum Training ihrer Rekruten und Soldaten eingesetzte Hindernisbahn allerdings zu martialisch, weswegen sie das unkriegerische Sportprogramm Doktor Hansons bevorzugte
.
„Wenn du so weit bist, könnten wir also los, oder?“, ließ sich Mister Branok leise vernehmen und erhöhte den Druck und den Zug weiter, bis Tamsyns Augenlider zu flattern begannen und sich ihre Atmung deutlich beschleunigte.
„Bist du denn so weit, kleine Löwin?“, fasste der High Steward nochmals konkret nach, nachdem Lady Loreanas Kammerzofe und Gespielin seine vorangehende Bemerkung wohl nicht als Aufforderung zu antworten verstanden hatte.
Während ihre Atmung konstant schnell und flach blieb, wurde das Zittern ihrer Lider nach und nach stärker. Ihre Lippen bildeten einen nur noch schmalen Strich und auch ihre Wangen bebten inzwischen zwar nur leicht, aber für einen so aufmerksamen und erfahrenen Sadisten wie den High Steward so offenkundig und sichtbar wie es die Sonne an diesem wolkenlosen Sommertag über Cornwall war.
„Sieh mich an und antworte!“

Langsam öffnete Tamsyn die Augen und blickte dem Chefausbilder ins Gesicht. Der zog fragend die linke Augenbraue in die Höhe und presste gleichzeitig die Daumen und die Zeigefinger so kräftig zusammen, dass sie das ungute Gefühl hatte, als spritzte ihr gleich das Blut aus den Nippeln und liefe über seine Hände.
Ihr war klar, dass sie hier einen von vorneherein aussichtslos gewesenen Kampf ausfocht, war aber zu stolz, um die Niederlage jetzt schon einzugestehen.
Eine kleine Löwin würde nicht gleich losbrüllen, nur weil es mal ein bisschen mehr als üblich wehtat.
„Können wir nun los?“, fragte der High Steward noch einmal in jenem für ihn so ganz typischen süffisant-sarkastischen Tonfall, der schon einige Generationen von angehenden und bereits ausgebildeten Sklavinnen der Gilde der Hohen Damen und Herren zur völligen Raserei gebracht und zu mehr oder minder unbedachten Reaktionen und Antworten veranlasst hatte.
Tamsyn schob den zunehmend unerträglich werdenden Schmerz in den Brustwarzen beiseite und öffnete den Mund zu einer Antwort.
In genau diesem Augenblick gaben Mister Branoks Finger ihre malträtierten Nippel frei und das Blut schoss in sie zurück. Wo sich eben noch die ersten Worte einer Antwort geformt hatten, bildete sich ein langgezogener Schrei, den die Erste Haussklavin selbst unter Aufbietung ihres ganzen Willens, trotz ihrer umfassenden und intensiven Sklavenausbildung und trotz ihrer in deren Verlauf erworbenen, aber auch genetisch determinierten, hochgradigen Schmerztoleranz nicht zurückzuhalten imstande war.

Kaum war der durchdringende Klageruf in weiter Ferne verklungen, drang auch schon wieder die Stimme des Chefausbilders, nun nach tiefem Bedauern und echter Besorgnis klingend, zu ihr durch. Was für ein begnadeter Schauspieler!
„Ich kann dich leider nicht verstehen, Tamsyn“, sagte er leise, umfasste sanft ihr Gesicht mit beiden Händen und blickte ihr mit einer Mischung aus Nachsicht und Strenge in die schreckensgeweiteten Augen, in deren Ecken es, wenn auch nur ein ganz kleines bisschen, feucht schimmerte.
„Bist du nun so weit, dass wir endlich loskönnen, Kleines?“
Die junge Südafrikanerin schluckte schwer, versuchte seinen Blick zu lesen und nickte dann langsam.
„Sir, yes Sir! I am ready.”

tbc

© DieTraumweber, Mai 2020
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*******099 Frau
186 Beiträge
Wieder einfach genial mein Lieber . . . *anbet* *diegroessten*
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
Hach ja... als Sklavin hat frau es nicht einfach...und doch sind manche ganz verrückt danach, es sein zu wollen....tztztz....*gg*

Dark Moor .... CSIM - Bahn.... Schlammlöcher......subtropisch...ok....sehr spannend *zwinker*
*********zier Mann
1.026 Beiträge
Ich habe mich gerade noch einmal in einige Kapitel hineingelesen und bin immer noch von Deinem Stil, dem sprachlichen Ausdrucksvermögen und Deiner Fähigkeit Handlungsabläufe zu ersinnen angetan.

Vielleicht mache ich mich mit dem Folgenden gerade unbeliebt: Wären diese Fähigkeiten nicht eine gute Voraussetzung für eine mehr "weltliche" Geschichte oder gar einen Roman? Mag sein, dass es bei mir am Alter liegt, mag sein, dass ich im Laufe der Jahre zu abgestumpft bin, mag sein, dass ich übersättigt bin, aber ich gebe offen zu, mit "erotischen" Geschichten immer weniger anfangen zu können. Also bitte nicht persönlich nehmen, lieber Traumweber. An Deinen Qualitäten liegt es sicher nicht. Es ist nur eine Einzelmeinung. *g*

*hutab*
*********eber Paar
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Eine kleine Landpartie (2/3)


Ohne ein weiteres Wort drehte sich der High Steward um und lief langsam los in Richtung der Stallungen, aus denen leises Wiehern zu hören war.

Tamsyn löste sich aus der für nur wenige Minuten eingenommenen Grundstellung, lockerte die Muskulatur der hinter dem Rücken verschränkt gehaltenen Arme, strich sich mit den Händen vorsichtig über die immer noch heftig pulsierenden, hart und prall aufstehenden Brustwarzen, streckte und dehnte ihre Beine, schüttelte sie dann kurz aus, ließ ihren Oberkörper kreisen, hüpfte einige Male auf der Stelle, wobei sie teilweise die Knie an ihre Brust zog, atmete tief aus und wieder ein und trabte schließlich dem Chefausbilder hinterher.
Seinen Vorspung von inzwischen 200 oder 250 Metern holte Tamsyn mühelos auf.
Sie passte ihr Tempo seiner wie stets moderaten anfänglichen Laufgeschwindigkeit an und nahm unwillkürlich dieselbe Position in einem konstanten Abstand von anderthalb bis zwei Metern schräg rechts hinter dem High Steward ein, die er ihr bei beiden gemeinsamen vorherigen Landpartien zugewiesen hatte.

Der helle Kies der Wege, die durch den Innenhof von Steel Rose Manor führten, knirschte unter ihren Füßen. Zwischendurch spritzte noch ein bisschen Wasser auf, das seit dem gestrigen Unwetter noch nicht vollständig abgetrocknet war.

„Hast du deinen Platz eingenommen, Sklavin?“, fragte der vor einigen Jahren von Her Majesty’s Royal Air Force außer Dienst gestellte Regimental Sergeant Major mit unüblich leiser Stimme, so als wollte er die Pferde in den Stallungen nicht erschrecken.
Da er dabei weiterlief, ohne sich umzudrehen und mit einem raschen Blick zu kontrollieren, ob alles seine Richtigkeit hatte, hätte Tamsyn die eher beiläufig dahingeflüsterte Frage fast überhört, zumal ihr erster Teil in einem lauten, freudigen Wiehern von Buraq, dem Fuchshengst der Novizenmeisterin, einem wunderschönen, gold-metallisch schimmernden Achal-Tekkiner mit sehr beeindruckendem Stockmaß, untergegangen und bei ihr nur ein verstümmeltes „…atz eingenommen, Sklavin?“ angekommen war.

In wahrlich atemberaubender Geschwindigkeit spielte ihr zum Glück bereits hellwaches Gehirn verschiedenste Satzergänzungsmöglichkeiten durch, prüfte sie auf Plausibilität und Probabilität und schlug ihr schließlich die logischsten und die erfolgversprechendsten sowie zusätzlich auch noch die unverfänglichsten Antwortoptionen vor, aus denen sie am Ende dieses nur wenige Millisekunden in Anspruch nehmenden Prozesses ein knappes „Ja, Sir, ich bin hier.“ auswählte und kundtat.

Der High Steward goutierte ihre Erwiderung mit einem kurzen Kopfnicken und zog das Lauftempo deutlich an.
Tamsyn steigerte ihre Schrittgeschwindigkeit analog und hielt ohne Schwierigkeiten ihre Position. Als sie an dem gewaltigen Haupteingangstorbogen zu den historischen Stallungen vorbeikamen, trat Mister Morley, der alte Stallmeister von Steel Rose Manor, der inzwischen ebenso zum Inventar zählte wie Mrs Hayes, die Herrin der Backöfen und Kochherde, aus dem zweistöckigen Gebäude mit den großzügigen Pferdeboxen und der zum Teil als eine besonderen Zwecken dienende Empore gestalteten oberen Etage heraus.

Immer noch topfit, inzwischen in seinem 77. Lebensjahr stehend und nach wie vor so verrückt nach Pferden, dass er überhaupt nicht gedachte, die Leitung der Stallungen in andere, jüngere Hände zu legen und sich in ein beschauliches und auskömmliches Dasein als Pensionär in dem ihm auf Lebenszeit überlassenen Cottage zurückzuziehen, hatte er schon vor vielen Jahren aufgehört, sich über irgendwelche nackten Tatsachen zu wundern, die ihm junge und nicht ganz so junge, schöne und nicht ganz so schöne, schlanke und nicht ganz so schlanke Männer und Frauen zu jeder möglichen und unmöglichen Tages- und Nachtzeit boten.

Er selbst konnte mit BDSM und seinen unterschiedlichen Spielarten nur wenig anfangen.
Aber er war unvoreingenommen und entspannt, aufgeschlossen und freisinnig genug, um zu akzeptieren, dass manche Menschen großen Gefallen daran hatten, nicht nur bei gelöschtem Licht und unter der Bettdecke, einmal in der Woche – wenn überhaupt! – , ausschließlich in der Missionarsstellung und auch bitte zum alleinigen Zwecke der Fortpflanzung mit jemandem zu schlafen.
Damit hatte Mister Morley genauso wenig anfangen können und sich als junger Mann auch durchaus ausgetobt, vor allem während der bald zehn Jahre, die er ab 1964 in London gelebt hatte.
Dort hatte er seine Sehnsucht nach der Stille und der Einsamkeit und dem besonderen Licht Cornwalls, seiner Heimat, nicht nur oft genug mit Bier, Cider und Whiskey betäubt, sondern auch mit wildem und heißem Sex mit wilden und heißen Frauen.
„Make love, not war!“, hieß es in den 1960er und 1970er Jahren nicht nur in den von Rassenunruhen und Protesten gegen den Vietnamkrieg zerrissenen USA, sondern auch in Großbritannien und auf „dem Kontinent“, wo eine ganze Generation gegen das Gewaltmonopol des Staates, gegen Standesdünkel und Schubladendenken, gegen Bigotterie und Leibesfeindlichkeit aufstand und eine andere Form von Staat, von Gesellschaft und von Sexualität forderte und dieses Anderssein teilweise auch selber lebte.

Mit BDSM war er erst viel später in Berührung gekommen, nämlich als er vor nun ziemlich genau achtzehn Jahren auf Steel Rose Manor noch einmal ganz neu und ganz unten als Pferdepfleger und einfacher Stallbursche angefangen hatte, ohne auch nur im Ansatz realisiert zu haben, welche Art Arbeitgeber sich hinter dem offiziellem Namen „Gilde der Hohen Damen und Herren“ verbarg.

Seither hatte er so manches dazugelernt, viele neue Erfahrungen gesammelt, andere Sichtweisen und alternative Lebensentwürfe kennengelernt, die ihm zu einem nicht geringen Teil sehr befremdlich und oftmals nachgerade bizarr erschienen.

Sich von einer außer ein paar Lederriemen nackten Frau, die Scheuklappen am Kopf trägt und einen Plug mit einem wippenden Schweif aus echtem Rosshaar im Hintern stecken hat, durch die sattgrüne Hügellandschaft Cornwalls ziehen zu lassen, während der Herr entspannt im Sulki sitzt und seine „Stute“ nur vermittels Reitpeitsche dirigiert, wo es lang geht und was sie ansonsten zu tun hat, fand er insbesondere als Pferdeliebhaber schon arg schräg.
Oder sein „Kätzchen“ stets aus einem Napf fressen und saufen anstatt sie mit am Esstisch sitzen zu lassen.

Auch rein sadistischen Quälereien, Cutting und Branding sowie extremen Klinik- und Toilettenspielen konnte Mister Morley bis heute gar nichts abgewinnen. Sein Magen fing dabei schlichtweg zu rebellieren an und damit hatte sich alles erledigt.
Andererseits war er aber auch an keinem einzigen Tag während all dieser Jahre zurückgeschreckt, seine eigenen Ansichten, Einstellungen und Verhaltensmuster nicht nur, aber vor allem in Sachen Liebe, Lust und Sex, zu hinterfragen und sie, wenn es ihm richtig vorkam, zu revidieren oder aber auch komplett über Bord zu werfen und sich danach anderen, weiteren Horizonten zu öffnen.

Insofern war das Bild, das sich dem Stallmeister von Steel Rose Manor an diesem frühen Morgen bot, überhaupt nicht dazu angetan, ihn zu irritieren, geschweige denn zu schockieren. Zumal die junge milchkaffeebraune Südafrikanerin für ihn schon angezogen eine der attraktivsten Frauen war, die er je in seinen langen Leben gesehen hatte.
Und im Evakostüm war sie einfach ein saugeiler Anblick, der ihn immer sofort spüren ließ, dass er immer noch ein funktionstüchtiger Kerl war!
Grüßend hob Mister Morley die Hand, schaute dem High Steward und der Ersten Haussklavin hinterher, wandte sich um und trat zurück ins Dämmerlicht der Stallungen, um wieder zu Buraq zu gehen, dem seit Sonnenaufgang extrem unruhigen, ebenso edlen wie sensiblen und aus schier unerfindlichen Gründen nach wie vor nicht vollständig auskurierten Fuchshengst der Novizenmeisterin.

Der High Steward und die Erste Haussklavin durchquerten in einem inzwischen recht forschen Tempo den sich an den großen Innenhof und den Renaissance- Rosengarten anschließenden, über zweihundertjährigen Park von Steel Rose Manor, der nach einer guten Meile unmerklich in den Staatsforst überging.
Hier waren die Wege öffentlich, so dass theoretisch jederzeit das Risiko bestand, einem einzelnen Wanderer oder sogar einer ganzen Gruppe zu begegnen.

Die Bewohner der umliegenden Dörfer und Weiler zeichneten sich allerdings nicht durch eine besonders ausgeprägte Vorliebe für die Waldes- und die Wanderlust aus.
Und touristisch war die Gegend um Steel Rose Manor – zum Glück – noch ein vollkommener Geheimtipp, ein Zustand, der hoffentlich noch viele Jahre und Jahrzehnte andauern würde.
Im Übrigen war halb sieben in der Frühe auch nicht gerade die Zeit, in der man mit alten Ehepaaren oder gar mit jungen Familien mit kleinen Kindern rechnen musste, die sicherlich alle sehr verstört auf den Anblick der splitterfasernackten Tamsyn im Schlepptau eines gedrungenen, muskulösen Mitfünfzigers in T-Shirt und kurzen Sporthosen reagiert hätten.

Und auch wenn mittlerweile unzählige dunkelbraun-schwarze, ineinander verlaufende Sprenkel nicht nur die Beine, sondern auch die Oberkörper der ungleichen Waldläufer überzogen und einzelne Schmutzspritzer selbst in ihren Gesichtern gelandet waren, konnten sie der Läuferin Textilfreiheit und des Läufers Alter nur höchst unzureichend kaschieren.

Der Grund, dessentwegen der Chefausbilder dennoch bereits nach kurzer Zeit die breiten Forstwege verließ, hatte allerdings auch nichts mit der Vermeidung von unerwünschten potentiellen Begegnungen zu tun.
Das wäre sozusagen ein Kollateralschaden gewesen, die bei wichtigen Entscheidungen schon einmal in Kauf genommen werden mussten, wie Wing Commander a.D. Archibald Branok als kriegserfahrener Kampfjetpilot ebenso wusste wie als High Steward von Steel Rose Manor.

Wichtiger war aber, die Erste Haussklavin für ihre Unbotmäßigkeit im Schlafsaal der Novizinnen am gestrigen späten Nachmittag angemessen zu bestrafen.
Und da Mister Branok wusste, dass er ihr die Haut vom Fleisch würde peitschen müssen, damit sie es als echte Strafe empfand, er daran aber weder Gefallen hatte noch es besonders erregend fand, würde er sie bei einer der sehr besonderen kleinen Landpartien an ihre zumindest körperlichen Grenzen führen und darüber hinaus, wie er es schon zweimal erfolgreich durchexerziert hatte.
Und auch heute würde ‚körperlich‘ nicht notwendigerweise ‚sexuell‘ bedeuten.

Natürlich hatte er bemerkt, dass Tamsyn sich nach dem letzten gemeinsamen Straflauf von Doktor Hanson einen Trainingsplan hatte schreiben lassen und ihm als Dank dafür regelmäßig außerhalb ihres Dienstes zu Diensten war.
So what! Solange sie ihre Pflichten erfüllte und Lady Loreana kein ausdrückliches Verbot aussprach, was sie in ihrem Fall nicht getan hatte, konnten Gilde-Herrschaften nach Belieben über jede Haussklavin und jeden Haussklaven von Steel Rose Manor verfügen.
Ann und Doreen, Marcel, Khaled, aber auch Tamsyn, standen, solange sie dem Haus Steel Rose Manor zugehörig waren, nicht im Besitz einer einzelnen Herrschaft, sondern quasi im Gemeinschaftseigentum der Gilde. Mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen und Privilegien.
Und dass Tamsyn mit Doktor Hanson nicht nur deswegen vögelte, weil er es forderte, sondern weil auch sie es wollte, machte die Sache zu keinem verbotenen oder strafbewehrten Vorgang.

Die Missachtung seiner, des High Stewards, Autorität war allerdings ein sehr wohl strafbewehrter und auch kein gerade geringer Regelverstoß. Natürlich war das der kleinen Löwin auch absolut klar gewesen, als sie ihn vor den Novizinnen in dieser frechen Art und Weise zu provozieren und vorzuführen versucht hatte.

Der Chefausbilder drehte den Kopf zu Tamsyn um.
„Alles in Ordnung, Sklavin?“, begehrte er von ihr zu wissen, wobei seine Stimme so ruhig und entspannt klang, als säße er im heimischen Ohrensessel, läse die ‚Times‘ und genösse dabei einen milden, 15 Jahre alten Dalwhinnie.
„Ja, Sir, bei mir ist alles in Ordnung“, ließ sich die Erste Haussklavin vernehmen. Auch der Tonfall ihrer Stimme verriet nicht, dass sie gerade einen Hindernislauf der besonderen Art von etwa zwölf Kilometer Streckenlänge absolvierten und jetzt schon über zwanzig Minuten in einer zügigen, durchaus rekordverdächtigen Geschwindigkeit hinter sich gebracht hatten.

„Fein, fein…“, beschied sie der High Steward und brach urplötzlich nach rechts aus, durchdrang krachend und scheinbar mühelos die dichte Hartholzhecke am Streckenrand und lief dahinter auf einem vom Forstweg aus nicht zu sehenden schmalen Pfad weiter in Richtung einer größeren Gruppe von, wenn Tamsyn es richtig deutete, Schwarzerlen, die als typisches Bruch- und Sumpfwaldgehölz aller Wahrscheinlichkeit die Grenze zum Dark Moor markierten.

„Fuck you!“, stieß die kleine Löwin hervor, dankbar, dass das Brechen der Äste und das Aufspritzen des ihnen noch anhaftenden Regens unter der Dampfwalze Branok ihren unbotmäßigen Fluch unverständlich machen würde.
So hoffte sie jedenfalls inständig. Sie versuchte eine Lücke im Gebüsch zu entdecken oder wenigstens eine weniger dicht bewachsene Stelle. Aber soweit sie auch voraus schaute, sie fand nichts von beidem. Also blieb ihr nichts anderes übrig, als es dem Chefausbilder gleich zu tun.
Nur mit dem Unterschied, dass sie erstens bestenfalls über die Hälfte seiner Masse verfügte und zweitens nichts am Leib trug als ihre nackte Haut, während er wenigstens ein T-Shirt und kurze Hosen anhatte, die zwar nicht wirklich viel, aber immerhin mehr als nichts schützten.

Mit ‚Mistkerl, elender…!‘ begann sich eine größere Schimpfkanonade in ihrem Sprachzentrum
heranzubilden, die aber keinen Weg an die Luft fand, sondern irgendwo in ihr steckenblieb, als sie sich mit einer gewissen Todesverachtung in dasselbe Gebüsch warf wie zuvor der High Steward.
Schmerzhaft bohrten sich die Äste in ihre Arme und Beine, in ihre Brüste und ihren Bauch, peitschten ihr ins Gesicht. Sie schrammten ihr über die Haut, ritzten sie an manchen Stellen auf, schlugen sich wie Wolfskrallen in sie hinein.

Verbissen kämpfte sich Tamsyn durch das harte Gestrüpp hindurch, dessen brechendes Geäst sie mit kaltem Spritzwasser übergoss.
Mit einer beinahe verzweifelten Kraftanstrengung gelang ihr mit einem Mal der Durchbruch.
Heftig atmend stützte sie sich mit den Händen auf den zerkratzten Oberschenkeln ab.
Ihre Arme und Beine waren übersäht von unzähligen kleinen und großen Schrammen, von denen die meisten offenbar nur oberflächlich waren.
Nur drei, vier Stellen waren etwas tiefer geritzt und bluteten leicht. Dafür war sie aber so nass, dass sich Wassertropfen auf ihrer Haut bildeten, die allmählich durch den sie inzwischen großflächig bedeckenden, beim Laufen hochgespritzten Schlamm, den ewigen Gesetzen der Schwerkraft folgend, nach unten liefen und ihr das Aussehen eines Streifenhörnchens verpassten, nur mit dem Unterschied, dass sie die namengebende Kennzeichnung auf der Vorder- und nicht, wie die eurasischen Burunduks, auf der Rückseite ihres Körpers trug.

Tamsyn atmete noch einmal durch, hob den Kopf und blickte suchend den Weg entlang nach vorne, konnte den High Steward jedoch nicht ausfindig machen.
„Scheißkerl!“, entfuhr es ihr nun laut und deutlich. Sie spuckte auf den feuchten, mit altem Laub vom letzten Herbst übersäten Waldboden, richtete sich auf und trabte, dem Pfad weiter folgend, wieder an.

Schnell gewann die kleine Löwin an Tempo, und nach nicht einmal einer Minute tauchte der High Steward, der es natürlich nicht für notwendig erachtet hatte zu warten oder wenigstens deutlich langsamer zu laufen, wieder vor ihr auf.
Täuschte sie sich? Nein, sie täuschte sich nicht.
Der Mistkerl pfiff tatsächlich lustig vor sich hin, den Refrain von – was sonst! – ‚Rule Britannia!‘ variierend.
Die Erste Haussklavin überlegte gerade, ob sie ihn fragen sollte, ob er denn keines anderen Liedes mächtig sei, verwarf den äußerst verwegenen Gedanken aber sofort wieder.
Hier und jetzt schien ihr nicht der richtige Ort und nicht der richtige Zeitpunkt zu sein, diese aller Voraussicht nach doch etwas heikle Thematik anzusprechen.

„Ah, da bist du ja wieder, Sklavin!“, richtete der High Steward das Wort ruhig und ohne erkennbare Verärgerung an sie, als sie fast so eng zu ihm aufschloss, dass er höchstwahrscheinlich bereits ihren Atem im Genick gespürt hatte.

„Ich dachte schon, ich hätte dich unterwegs verloren!“
„Nein, Sir. Ich gehe Euch schon nicht verloren. Ich hatte nur eine unangenehme Begegnung der Hartholzart.“
Irgendwann hatte sie einmal mitbekommen, wie der Chefausbilder Mister Kenver erzählt hatte, dass er ein großer Fan von Science Fiction-Filmen allgemein und insbesondere von Steven Spielbergs Meisterwerk ‚Unheimliche Begegnung der dritten Art‘ aus dem Jahr 1977 mit Richard Dreyfuss und François Truffaut sei.
Sie war sich zwar nicht sicher, ob er ihre Anspielung darauf überhaupt als solche deuten und verstehen würde, aber sie fand sie jetzt irgendwie passend.
„Und du hoffst jetzt, am Ende auf ein paar freundliche Aliens zu treffen, die dich mitnehmen und quasi vor mir retten, oder was?“

Unvermittelt blieb der High Steward stehen, drehte sich zu ihr um und grinste sie an.
Selbstverständlich hatte er die Anspielung realisiert!
„Nein, bestimmt nicht, Sir!“, antwortete Tamsyn, die es gerade so geschafft hatte, rechtzeitig anzuhalten und nicht in ihn hineinzurennen. Sie grinste zurück.
„Hier gibt’s genug kleine Aliens, die so völlig anders sind als normale Menschen! Da brauche ich keine weiteren aus dem Weltall, die mich retten müssten.“

Der High Steward schaute sie schweigend an, taxierte die kleinen und größeren Hautschrammen und nickte dann langsam mit dem Kopf, beide Hände seitlich in die Hüften gestemmt.
„Kleine Aliens... Anders als normale Menschen… Soso… Wenn ich mir jetzt den Schuh anziehe, den du mir gerade hinhältst, glaubst du, er passt mir, Sklavin?“

„Seit wann ist es wichtig, ob Ihr in irgendeinen fremden Schuh hineinpasst, Sir? Letztlich seid Ihr doch derjenige, der bestimmt, was passt und was nicht passt!“
Erneut ließ Mister Branok seinen prüfenden Blick auf der langjährigen Favoritin der Novizenmeisterin ruhen, und wieder nickte er langsam.

„Du hast recht, Sklavin Es ist nicht wichtig. Und im Übrigen bin ich gerne anders. Anders als die Mehrheit der Menschen. Genau wie du. Insofern sind wir hier alle kleine Aliens. Und ich denke, wir sind es auch alle gerne, selbst wenn wir damit den normalen Leuten genauso viel Angst machen, wie richtige Außerirdische es täten.
Wenn diese sich denn mit uns Menschen überhaupt abgäben, denn ob sie uns dessen für würdig halten und für wert erachten, davon bin ich nicht wirklich überzeugt.“

Er klatschte ein paar Mal in die Hände und wies dann auf die Baumgruppe vor ihnen.
„So, und nun geht’s weiter, okay? Ich nehme an, dass du trotz der Blessuren, die du dir irgendwo geholt hast, weiterlaufen kannst.
Gleich hinter den Schwarzerlen beginnt das ‚Dark Moor‘.
Soviel ich weiß, hast du zwar Bodmin Moor etwas mehr im Norden ja schon öfter besucht, unser viel kleineres Hausmoor kennst du aber noch nicht.
Nun, heute wirst du einen ersten Teil davon kennenlernen, indem du ihn dir erläufst.
Und zwar in aller Ruhe und ohne dass ich dich hetzen werde, denn ich werde am Start- und Zielpunkt, den wir bald erreichen, auf dich warten.
Schließlich verspüre ich nicht die allergeringste Lust darauf, mich noch mehr einzusauen als ich es jetzt schon bin. Das verstehst du bestimmt, Sklavin, oder?!
Nach dem Starkregen gestern am Spätnachmittag sind sämtliche Moorkolke nämlich randvoll gelaufen und alles ist pitschepatschenass.
Also folge meinem gutgemeinten Tipp und bleib besser auf dem markierten Weg! Die von mir heute in aller Frühe abgesteckte Runde dauert knappe zwanzig Minuten.
Also für dich ganz easy und entspannt. Alles klar? Gut.
Ach ja, eines noch: Bemüh dich erst gar nicht darum, ‚sauber‘ zu bleiben.
Erstens stehst du sowieso schon vor Dreck und zweitens werde ich dir ausreichend Gelegenheit zum Duschen geben, bevor du nachher in den Schlafsaal zu den Novizinnen zurückkehrst. Okay? Fragen? Nicht? – Also dann, los geht‘s!“

Der High Steward trabte wieder an und lief in ruhigem Tempo weiter in Richtung Waldrand, während die kleine Löwin nachdenklich und in sich gekehrt hinter ihm her zockelte.

In der Tat hatte sie Bodmin Moor oder – auf kornisch – Goen Bren schon einige Male besucht.
Zuerst auf größten Teils geführten Touren, später auch auf eigene Faust hatte sie sich mit einer Landschaft vertraut gemacht, die sie so weder aus Südafrika, dem Land ihrer Geburt, noch aus Norditalien kannte, ihrer ersten Wahlheimat, wo sie zunächst studiert und danach auch eine Zeitlang gearbeitet hatte, bis sie mit der Novizenmeisterin nach Steel Rose Manor ging.

„Cornwall‘s unspoilt wilderness - Die unberührte Wildnis Cornwalls“, so lautete treffend einer der Werbeslogans der Tourismus- und Marketingleute aus Truro für das mehr als 200 Quadratkilometer umfassende Bodmin Moor, das sich von Launceston und Bodmin, der ab dem Jahre 1813 namengebenden Ortschaft für die vorher besser unter der Bezeichnung Fowey Moor bekannte Urlandschaft, und weiter im Norden von hinter Camelford fast bis nach Tintagel und zur Küste erstreckt.

Im Gegensatz zu Bodmin Moor mit seiner bis ins Mesolithikum zurückreichenden Besiedlungsgeschichte, prähistorischen Dolmen wie dem Trethevy Quoit, den als The Hurlers bezeichneten drei Menhir-Kreisen und dem Rillaton Barrow, einem frühbronzezeitlichen Grabhügel, mit beeindruckenden, durch jahrtausendelange Verwitterung entstandenen Gesteinsformationen wie dem Showery Tor, mit der King Arthur’s Hall und dem Dozmary Pool, dem See, an den Sir Bedivere, König Artus‘ Marschall, das Schwert Excalibur an Viviane, die Herrin vom See, die man heute zumeist Nimuë nennt, zurückgab, nachdem sein König in der Schlacht von Camlann tödlich verwundet worden war, hatte das vergleichsweise winzige Dark Moor nichts von Bedeutung vorzuweisen.
Keine geologischen Besonderheiten, keine urzeitlichen Grabstätten, keine Mythen und Legenden, keine irrlichternden Gespenster, nicht eine einzige Moorleiche oder wenigstens eine Kreatur wie das Beast of Bodmin, das erstmalig in den 1980er Jahren gesichtet wurde, als eine Großkatze wie eine Art schwarzer Panther beschrieben wird und im November 1999 ein Kalb und zwei Schafe gerissen haben soll.

Dennoch hatte Tamsyn, die ihre guten Freunde sicher nicht als eine ängstliche, furchtsame oder paranormalen Phänomenen besonders zugetane Persönlichkeit beschrieben hätten, ein ungutes, irgendwie mulmiges Gefühl im Bauch.
Trotz der wiederholten Besuche von Bodmin Moor hatte sich auch dort nie ein Gefühl von Vertrautheit eingestellt, sondern die urtümliche, raue und wilde Landschaft war ihr immer fremd und unheimlich vorgekommen.
Und das, obwohl schon tagelang vor ihrem Aufenthalt und ebenso währenddessen stets bestes Wetter geherrscht hatte und sie auch kein einziges Mal vollkommen alleine und nur auf sich gestellt in der Deckenmoorlandschaft unterwegs gewesen war, sondern sich in näherer Umgebung immer auch andere Menschen befunden hatten.

Nun sollte sie allein durch ein ihr total unbekanntes Gelände laufen. Sie war sich absolut sicher, dass der High Steward sie mutwillig oder gar vorsätzlich keinerlei Gefahren aussetzte.
Offenbar war er ja erst heute morgen den Kurs abgelaufen, um ihn für sie gut zu kennzeichnen.
Aber ganz wohl fühlte sie sich bei dieser Moorgeschichte nicht.

Während sie versuchte, das Positive daran zu sehen, dass der High Steward sie für ein ganzes Stück des Weges nicht begleitete, so dass sie richtig Gas geben konnte, um sich ein zumindest kleines Zeitpolster für die später zu absolvierende Hindernisbahn aufzubauen, stoppte der Chefausbilder an einem am Wegesrand aufgestellten Faltstuhl und einem Klapptischchen, auf dem nicht nur eine dünne Porzellantasse, eine Zuckerdose, ein Milchkännchen und eine Thermoskanne standen, sondern neben einem echt silbernen Teelöffel aus Mrs. Hayes Bestand auch, ordentlich gefaltet, eine offensichtlich aktuelle Ausgabe der ‚Times‘ lag.

Ungläubig starrte Tamsyn den außer Dienst gestellten Wing Commander an, auf der Stelle weiterlaufend. Mister Branok hob fragend die rechte Augenbraue.

„Stimmt etwas nicht, Sklavin?“, fragte er gedehnt, fing mit ein paar demselben Ziel dienenden Übungen an und sprach währenddessen in aller Ruhe weiter:

„Hier werden sich nun also unsere Wege für etwa zwanzig Minuten trennen.
Du folgst den immer rechts von den Wegen im Boden steckenden Fähnchen. Heißt, du läufst stets links von den Markierungen, klar?
Und du bleibst auf dem Weg, der zum Teil direkt über den Torf führt, zum Teil aber auch über Knüppeldämme und Bohlenwege, insbesondere an den Stellen, die nicht ganz ungfährlich sind.
Aber Vorsicht:
Die Rundhölzer sind auch noch nass und entsprechend rutschig, also pass ordentlich auf, vor allem wenn der Untergrund wechselt, dass du nicht umknickst und dir einen Knöchel verstauchst oder gar brichst. Soweit alles klar bei dir angekommen, Sklavin? Dann lass mich nun in Ruhe meinen Tee trinken, den Mrs Hayes, die gute Seele, mir freundlicherweise schon so früh zubereitet hat. Abflug!“

Ohne Tamsyn weiter zu beachten, setzte sich der High Steward an den kleinen Tisch, goss sich eine Tasse Tee ein, führte zwei Löffel Zucker und einen Schuss Milch hinzu, rührte einige Male um und nahm dann die Morgenzeitung zur Hand.

Die kleine Löwin konnte immer noch nicht recht glauben, was sich da gerade vor ihren Augen abspielte, enthielt sich aber selbstverständlich jeder Bemerkung.
Es war eine vollkommen verrückte und total schräge Situation, an der Salvador Dalí, der Grandseigneur des Surrealismus, sicherlich seine helle Freude gehabt hätte, wäre er damit betraut worden, sie auf die Leinwand oder ein Foto zu bannen.

Da offenbar alles gesagt war, was gesagt werden musste, und der High Steward keine Anstalten machte, das Gespräch weiter fortzusetzen, sondern an seinem Tee nippte, wandte sich die Erste Haussklavin wieder der Laufstrecke zu.
Einen letzten und äußerst neidischen, fast wütenden Blick auf die feine Porzellantasse mit dem heißen dampfenden und aromatisch duftenden Getränk werfend, drehte Tamsyn sich rüde weg und begann loszulaufen, dem gut markierten Weg immer tiefer ins Dark Moor folgend.

Unter ihr federte der völlig durchnässte Torfboden auf den ersten bestimmt 700 Metern jeden ihrer Schritte ab, bevor er durch ein längeres Stück Knüppelweg unterbrochen wurde.
Natürlich waren die quer zur Fortbewegungsrichtung verlegten Rundhölzer ebenso nass wie der Moorboden, aber wesentlich rutschiger.
Der Warnhinweis des Chefausbilders hatte durchaus seinen Sinn gehabt, musste die sportliche und bestens trainierte Südafrikanerin dem High Steward konzedieren.
Gleich mit dem ersten Schritt auf die Bohlen war sie beinahe weggerutscht und hingeschlagen, hatte sich aber noch fangen und ihren Lauf danach ohne weitere Schwierigkeiten fortsetzen können.
In der Tat musste sie höllisch aufpassen, wo sie hintrat und wie sie auftrat. Das allerdings reduzierte die Möglichkeit, sich ein ordentliches Zeitpolster zu erlaufen, deutlich. Aber vielleicht gab es ja die Chance, irgendwo abzukürzen.

Inzwischen hatte die langjährige Favoritin der Novizenmeisterin aber auch schon wieder natürlichen Torfboden unter ihren Füßen, was zwar das Laufen technisch gesehen leicht und angenehm machte.
Es hatte nur einen großen Nachteil, dass nämlich jeder Schritt unter ihren Füßen ein widerlich Quatschgeräusch erzeugte und zur selben Zeit das von abgestorbenen Pflanzenfasern und ordinärem Dreck dunkelbraun bis schwarz verfärbte Moorwasser nicht nur zu den Seiten, sondern auch in die Höhe spritzte und auf diese Weise den größten Teil ihres Körpers in der Tat fast vollständig einsaute.

Tamsyn versuchte mittlerweile gar nicht mehr sich vorzustellen, wie lange sie brauchen würde, um die ekelhafte dreckige und kalte Brühe wieder abzuduschen.
Dass der High Steward diese Moorrunde kein zweites Mal mitlaufen wollte – schließlich hatte er das ja irgendwann vor sechs Uhr schon einmal gemacht, um die Fähnchen zu setzen -, konnte sie inzwischen sehr gut verstehen. Auch wenn es natürlich trotzdem unfair war.

Als Tamsyn sich ein paar bis ins Gesicht hochgespritzte Moorwassertropfen aus den Augen wischte, fiel ihr Blick ein gutes Stück voraus.
Vor ihr machte der Weg einen riesigen Bogen nach rechts und verlief dann fast parallel zur ihrer aktuellen Laufstrecke zurück in die entgegengesetzte Richtung.
Wenn sie diese gewaltige Schleife irgendwie abkürzen könnte, würde sie mindestens sieben, acht Minuten
sparen, schätzte sie, zumal die Rechtskurve durchgehend mit Bohlen ausgelegt zu sein schien, so dass sie wegen der eklatanten Sturzgefahr noch langsamer und vorsichtiger laufen musste, als sie es in dieser ihr unheimlichen Urlandschaft sowieso schon tat.

Unschlüssig blickte sie sich um. Natürlich konnte sie der High Steward schon seit einiger Zeit nicht mehr sehen, selbst wenn er ihretwegen und genau jetzt und zu diesem Zweck die Lektüre der von ihm so hochgeschätzten ‚Times‘ unterbräche und sich von seinem Outdoor-Faltstuhl erhöbe.

Sie brauchte lediglich die vielleicht 130, maximal 150 Meter zwischen den beiden parallel verlaufenden Wegstrecken zu überwinden anstatt eine schätzungsweise über zwei Kilometer lange Schleife zu laufen. Das sollte ja nun echt kein großes Kunststück sein, geschweige denn ein sportliche Herausforderung!

Ja, der High Steward hatte ihr zweimal gesagt, sie solle bloß auf den Wegen bleiben. Aber was sollte denn schon passieren?
Der alte Knabe bekäme es ja nicht einmal mit, weil er sich zu fein war. Oder wasserscheu.
Er hätte sie ja begleiten können, so wie er sonst auf seinen kleinen Landpartien ja auch immer getan hatte.
Dass er sich heute auf einmal komplett aus einer Teilstrecke ausklinkte, passte eigentlich gar nicht zu diesem Mann, für den Disziplin, vor allem auch Selbstdisziplin, und Pflichterfüllung genauso essentielle Tugenden waren wie Gehorsam, Demut und Respekt.

Noch einmal blickte Tamsyn zurück, nach vorne und zu allen Seiten, als wollte sie sich vergewissern, dass sie in keinem Film-Dreh von „Surprise! Surprise!“, von „Verstehen Sie Spaß?“ oder von „Die Versteckte Kamera“ aufträte.

Zögernd verlangsamte sie ihr Lauftempo, bis sie gänzlich stehen blieb und den rechten Fuß vorsichtig auf den Moorboden jenseits des rechten Markierungsfähnchens setzte.
Es quatschte genauso widerlich wie auf sämtlichen unbefestigten Wegstrecken bisher auch.

Inzwischen dazu entschlossen, sich das Ablaufen der Schleife zu sparen, setzte die Südafrikanerin auch den zweiten Fuß über die Markierung, atmete kräftig durch und lief quer über das Deckenmoor in Richtung Rückweg.
Unter ihren schnellen Schritten spritzte das dreckige Wasser zu den Seiten und in die Höhe, dass die dunklen Tropfen nur so umherflogen.
Schon bald erinnerte Tamsyn an eine noch lebendige weibliche Ausgabe des Tollund-Manns, einer am 6. Mai 1950 westlich der dänischen Stadt Silkeborg gefundenen Moorleiche.

Sie war bereits weit über die Mitte der von ihr gewählten Abkürzung hinaus, als nach einer raschen Schrittfolge zuerst unmerklich, dann aber mit großer Wucht und unaufhaltsam der eben noch fest und stabil geglaubte Torfboden unter ihr, wie von Geisterhand weggezogen, einfach verschwand.
Ehe Tamsyn es sich versah, steckte sie bis an den Hüften fast mittig in einem übel faulig riechenden Schlammloch, das ungefähr vier Meter im Durchmesser aufwies.
Ihr Einbruch in das anscheinend von einer dünnen, vermeintlich trittsicheren Schicht aus noch lebenden Moosen und bereits abgestorbenen Blatt- und anderen Pflanzenresten überwachsene Schlammbecken war so unerwartet und so plötzlich geschehen, dass die kleine Löwin nicht einmal die Zeit hatte, einen Schrei der Überraschung auszustoßen.
Erst jetzt brach sich ein lautes „Scheiße, verdammte!“ Bahn...



tbc
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*******099 Frau
186 Beiträge
Wie das wohl weitergeht? 😱
Bin schon wieder schwer begeistert - *danke*
*********Easy Paar
22.686 Beiträge
Uups.... manchmal sollte auch eine Haussklavin die Befehle gaaaanz genau beachten *schock*
*******o555 Mann
8.859 Beiträge
Er ist schon sehr gemein...echt gemein...*floet*
*********eber Paar
1.242 Beiträge
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Eine kleine Landpartie (3/3)
Hüfttief tauchte Tamsyn in die zwar nicht eisige, aber dennoch sehr kalte Brühe ein, die das unter einer tragfähig erschienenen Schicht versteckte Schlammloch füllte. Das Dark Moor war an vielen Stellen übersäht mit ähnlichen, größtenteils kreisrunden und selten mehr als zweieinhalb Meter Durchmesser aufweisenden Löchern. Zumeist auch lediglich ein paar Dutzend Zentimeter tief, stellten diese Moorwasseransammlungen keine wirkliche Gefahr dar, sollte man als Wanderer, nonchalant und in einer hochgefährlichen Mischung aus Ignoranz, Arroganz und Besserwisserei die überall deutlich sichtbar aufgestellten Hinweistafeln mit den in Kornisch und zudem sämtlichen Weltsprachen verfassten Warnungen negierend, in ein solches von Experten als Schlenke bezeichnetes Loch hineingeraten. In aller Regel blieb es bei nassen Schuhen und bis zu den Knien durchtränkten Hosen, begleitet von vielfach nicht druckreifen Flüchen und Verwünschungen. Manchmal kam allerdings ein umgeknickter oder gar verstauchter Knöchel hinzu und in absoluten Ausnahmefällen gab es auch ganz dumme Knochenbrüche, die aber trotzdem, selbst wenn das zunächst nach einem Paradoxon klingt, zumeist glimpflich ausgingen.

Die Wahrscheinlichkeit, in eine Schlenke dieser Größe zu fallen, tendierte also im Grunde genommen gegen Null. Mathematische Statistik und Probabilistik zählten jedoch nicht unbedingt zu den Kernkompetenzen der persönlichen Dienerin und Kammerzofe der Novizenmeisterin und einer Ersten Haussklavin von Steel Rose Manor, und Tamsyn scherte sich auch den Teufel um Wahrscheinlichkeitstheorie und andere im Augenblick nicht wirklich hilfreiche Betrachtungen dieser Art. Sie hatte nämlich noch ein ganz anderes Problem, denn sie konnte ohne Hilfe nicht nur den Rand des aufgebrochenen Moorwasserlochs nicht erreichen, sondern sie hatte auch den Eindruck, dass sie allmählich in den schlammigen Boden, der ihren Absturz sanft gebremst und den sie zu Anfang ganz deutlich unter den Sohlen ihrer Laufschuhen gespürt hatte, einsank. Noch nie hatte sie gehört, dass man in einem Moor versinken konnte. Das drohte einem Unglücklichen doch lediglich in einem Sumpf, oder etwa nicht?

Vor vielen Jahren hatte Tamsyn gelesen, dass selbst der in vielen klassischen Abenteuerfilmen immer gerne auf Zelluloid gebannte Untergang des Bösewichts in Treibsand praktisch ausgeschlossen war. Ein Wasser-Sand-Gemisch besaß nämlich die in etwa doppelte Dichte eines menschlichen Körpers, so dass man, rein wissenschaftlich betrachtet, im allerschlechtesten Fall nur ungefähr bis auf Bauchhöhe in nassen Treibsand einsinken konnte, weil der Auftrieb des Körpers danach Oberhand erhielt. Und in einer ausreichend mächtigen Schicht trockenen Wüstentreibsands als Person gänzlich unterzugehen, war diesem allerdings eher populärwissenschaftlichen Artikel zufolge aufgrund des hohen Eigengewichts von Sand und des daraus resultierenden Verdichtungseffektes sogar noch sehr viel unmöglicher. Andererseits… sie hatte es ja auch geschafft, die stochastische Unmöglichkeit, in eine Moorschlenke von vier Metern Durchmesser einzubrechen, in die kornische Wirklichkeit zu überführen.

Hektisch mit beiden Armen rudernd, versuchte sie die Füße aus dem schwarzen, überwiegend aus abgestorbenen Pflanzenteilen bestehenden Modder zu ziehen, der sich wie ein sich allmählich verfestigender Klebstoff schmatzend um ihre zum Glück unverletzt gebliebenen Fußknöchel legte und sie offensichtlich nicht mehr losließ. Langsam fühlte die sonst immer cool und geradezu abgebrüht wirkende Erste Haussklavin Panik in sich aufsteigen. Vergeblich machte sie sich lang, um den ohnehin nur von Moos, Gräsern und flach am Boden wachsenden Gestrüpp bedeckten Rand des Schlammlochs zu erreichen. Ein starker Ast in passender Griffhöhe oder eine weit genug ins Wasser hineinragende Wurzel, die sie hätte packen können, um sich an ihnen aus der Schlenke zu ziehen, existierten nicht.

Tamsyn fiel sofort die wundersame Geschichte jenes Barons von Münchhausen ein, der sich mitsamt seinem Pferd am eigenen Haarschopf aus einem Sumpf gezogen haben wollte. Zu einem solchen, nach den bisher bekannten Gesetzen der Physik allerdings wohl untauglichen Rettungsversuch konnte sie sich, denn soweit vertraute sie wissenschaftlichen Erkenntnissen dann doch, partout nicht entschließen, auch wenn sie mit ihrer so prachtvollen Mähne, die eher zu einem mächtigen Löwen als zu einer kleinen Löwin passte, geradezu prädestiniert dafür erschien. Da ihr insbesondere aber auch das für ein von Erfolg gekröntes Projekt dieser Art möglicherweise zwingend erforderliche Tier zwischen den Schenkeln fehlte – das dort existente war für derartige Experimente denkbar ungeeignet! -, fiel ihr ein Verzicht auf die Durchführung dieses gewagten Selbstversuchs am Ende doch sehr leicht.

Stattdessen unternahm sie mit zwar nur langsam, jedoch stetig sich steigernder Verzweiflung weitere, bei Lichte betrachtet aber nicht nur vergleichbar sinnlose, sondern in ihrer Wirkung sogar noch viel fatalere, ganz und gar kontraproduktive Anstrengungen, sich aus dem morastigen Wasserloch zu befreien. Der einzige Effekt, den sie mit ihren zunehmend unkoordiniert und erratisch anmutenden Bewegungen nämlich erzielte war, dass sie mittlerweile fast bis zu den Knien in den viskosen Untergrund eingesunken war und weder Füße noch Beine aus der Umklammerung des schwarzen Torfschlamms herauslösen konnte. Schließlich sackte sie erschöpft in sich zusammen, und erste salzige Tränen liefen ihr über die vor Anstrengung und gleichermaßen vor Wut auf sich selbst und vor Furcht geröteten Wangen. Die Vorstellung, in dieser schlammigen, fast schwarzen und faulig riechenden Brühe zu ertrinken, war sicherlich geeignet, auch mental noch wesentlich stärkere und robustere Menschen als Tamsyn in Panik und in Angst, in Todesangst, zu versetzen.

Zugleich schimpfte und fluchte sie innerlich aber auch über sich selbst, und das nicht nur wegen ihres Ungehorsams gegenüber dem High Steward und seinem kristallklaren und sogar zweifach erteilten Befehl, auf dem ausgeflaggten Weg zu bleiben. Das war schon schlimm genug. Schlimmer noch aber wog für Tamsyn die Tatsache, dass sie zum ersten Mal in ihrem Leben bewusst und mit Vorsatz wider jede Vernunft gehandelt hatte. In Kenntnis der Risiken und Gefahren hatte sie sämtliche Warnungen, die ja nun nicht auf dem Mist irgendeines gestörten Werbefuzzis als besonders witziger Marketinggag gewachsen waren, sondern die bösen Erfahrungen der Menschen widerspiegelten, die seit Hunderten von Jahren am, im und mit dem Dark Moor lebten, in den heute eher sanft wehenden kornischen Wind geschlagen. Anstatt sich der Natur und den ihr innewohnenden Gesetzmäßigkeiten zu beugen und die natürlicherweise bestehenden Regeln zu beachten, hatte sie sich angemaßt, es besser zu wissen und besser zu können. Nun hatte sie die Konsequenzen zu tragen, so furchtbar sie auch sein mochten.

In gleichem Maße, wie in Tamsyns Kopf die äußerst unschöne Erkenntnis Platz griff, dass ihre dilettantischen Selbstbefreiungsbemühungen am Ende erfolglos bleiben würden, keimte das zunächst noch zarte Pflänzchen Hoffnung, dass der High Steward sie schon sehr bald vermissen, suchen, finden und aus ihrer dann aller Wahrscheinlichkeit nach mehr als misslichen Lage befreien und erretten würde. Soweit jedenfalls die Theorie, an die sie sich mangels anderen Utensilien und Nothilfemittel klammerte. Zumindest sank sie mit einer jedenfalls momentan derart geringen konstanten Geschwindigkeit ein, dass es einige Stunden dauern musste, bis sie mit ihrem Mund unter die Moorwasseroberfläche geriet. Und der Chefausbilder würde mit Sicherheit nach ihr suchen, wenn sie nicht innerhalb der von ihm erwarteten Zeit wieder bei ihm auftauchen würde. Vielleicht nicht sofort, falls er noch einen Schluck Tee in der Tasse hatte, die erst in aller Ruhe geleert werden wollte. Oder wenn er einen größeren Artikel in der ‚Times‘ noch nicht bis zu seinem Ende fertiggelesen hatte. Da aber die auf ungefähr zwanzig Minuten festgesetzte Laufzeit entlang der offenbar kürzesten der möglichen Rundtouren durch das Dark Moor eigentlich bereits verstrichen sein musste, würde der High Steward sich in nicht allzu ferner Zukunft fragen, wo die Erste Haussklavin blieb.

Mit trotziger Entschlossenheit wischte Tamsyn sich mit der rechten Hand die Tränen aus dem Gesicht. Nein, sie würde in diesem stinkenden Schlammpfuhl nicht draufgehen! Ganz gewiss nicht. Sofort verzog sie ihre Nase, schüttelte sich, als sie den widerlichen Geruch des schwarzen Moorwassers wahrnahm, und presste die Lippen aufeinander, um so zu verhindern, dass ihr von der sauren Brühe versehentlich etwas in den Mund geriet. Sie durfte sich nicht geschlagen geben. Durchhalten musste sie. Bloß durchhalten. Vielleicht eine halbe Stunde von jetzt an. Vielleicht deutlich weniger. Vielleicht aber auch ein bisschen mehr. Dass es allerdings viel länger als sechzig Minuten dauern könnte, bis der High Steward sie entdeckt und aus dem Modderloch herausgezogen haben würde, kam für die Erste Haussklavin gedanklich als eine realistische Option erst gar nicht in Betracht.

Sie versammelte ihre noch lange nicht schwindenden Kräfte, pumpte massiv Luft in ihre Lungen und ließ sie sodann zusammen mit einem dunklen, langgezogenen „Steeeeeewaaard!“, das klangfarblich allerdings mehr an einen kehligen Paarungsruf einer brünstigen männlichen Großkatze aus der Serengeti als an den Notschrei einer hilflos in einem Wasserloch gefangenen kleinen Löwin erinnerte, wieder ausströmen. Tamsyn hatte keine Ahnung, ob ihre Stimme überhaupt so weit trüge, aber vielleicht hatte sie ja mehr Glück als Verstand und die Windrichtung passte. Etwas anderes als sich auf diese Weise lautstark immer wieder bemerkbar zu machen, konnte sie ja eh nicht tun…

Nachdenklich faltete der High Steward die ‚Times‘ zusammen. Der Analyse, die John Witherow, der sich, seit er im Jahr 2013 als Nachfolger von James Paul Harding Herausgeber der Zeitung geworden war, nur selten zu tagesaktuellen politischen Themen äußerte, in der heutigen Ausgabe als ‚The Editor’s View‘ zur wieder einmal bedrohlich eskalierenden Situation im Nahen und Mittleren Osten publiziert hatte, konnte er nur vollumfänglich und ohne Vorbehalt zustimmen. John und er hatten sich 1982 während des Falklandkriegs kennengelernt, wohin ersterer von seinem Arbeitgeber als damals noch einfacher Reporter an Bord der H.M.S. ‚Invincible‘, des wohl beeindruckendsten Flugzeugträgers Ihrer Königlichen Majestät, entsandt worden war, während er selbst „dort unten“, quasi am anderen Ende der Welt, als junger RAF-Pilot gekämpft hatte, bei dem britischen Angriff auf den Flugplatz von Goose Green am 27.05.1982 von der argentinischen Luftabwehr abgeschossen und erst zwei Tage danach von einer SAS-Einheit gerettet worden war. Zusammen waren sie nach dem Fall von Port Stanley am 14. Juni desselben Jahres in einer Herkules-Transportmaschine nach Europa zurückgeflogen. Seit jenen nunmehr über dreißig Jahre zurückliegenden Tagen hatten sie zwar keinen besonders engen Kontakt zueinander gepflegt, sich aber dennoch nicht aus den Augen verloren und hin und wieder auch gesehen, etwa wenn der High Steward direkt in London zu tun hatte.

Anders als viele der damaligen politischen Führer und Entscheider auf beiden Seiten des Atlantiks, von den heutigen gar nicht erst zu reden, wusste John, der über den Falklandkrieg gemeinsam mit Patrick Bishop, einem Reporterkollegen der Zeitung ‚The Observer‘, das Buch ‚The Winter War: The Falklands‘ verfasst hatte, also nicht nur, was Krieg in all seiner Brutalität und Grausamkeit vor allem für die Zivilbevölkerung bedeutete, für die Alten, die Frauen und die Kinder. Nein, er kannte ebenso sämtliche gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen sowie die kulturellen und religiösen Strukturen, Systeme, Werte und Traditionen, Befindlichkeiten, Animositäten und Verwerfungen im Nahen und Mittleren Osten zur Genüge, seit er von dort – ebenfalls für die ‚Times‘ – als Kriegskorrespondent über den Irak-Iran-Konflikt berichtet hatte.

In den späten Jahren des ausgehenden 20. Jahrhunderts hatte John Witherow dann innerhalb des Presse- und Medienimperiums News Corporation von Rupert Murdoch, zu dem die Times seit 1981 gehört, Karriere gemacht und wurde, nicht unerwartet, im Jahre 2013 Herausgeber einer der ältesten Tageszeitungen der Welt, gegründet bereits 1785 als ‚The Daily Universal Register‘ und umbenannt in ‚The Times‘ am 1. Januar 1788. Heute war kaum jemand mehr prädestiniert als er, eine Analyse zur aktuellen Lage in den seit Generationen nicht zur Ruhe kommenden Ländern zwischen der Küste des Mittelmeers und ersten Ausläufern des Hindukuschs zu erstellen und zu publizieren. Helfen würde sie dennoch nicht, denn die meisten Staatenlenker innerhalb dieser Region ebenso wie die Präsidenten und die politischen Eliten von deren Schutzmächten hatten für freie und unabhängige Medien nichts als Missgunst, Hohn und Spott, manchmal aber auch mehr als das, nämlich Einschüchterungen, Drohungen und tätliche Gewalt von Repression über Folter bis hin zu Mord übrig.

Seinen Gedanken und Erinnerungen nachhängend, nahm der High Steward einen letzten Schluck Tee, setzte die dünne Porzellantasse ab und blickte auf seine alte, aber immer noch zuverlässige funktionierende Armbanduhr, die ihm bei sportlichen und sonstigen Outdoor-Aktivitäten den ansonsten bevorzugten Taschenchronometer ersetzte. Sein Gefühl trog ihn nicht: Tamsyn war überfällig. Noch nicht allzu lange zwar, aber bei der kurzen Strecke und einer hervorragend trainierten Läuferin wie der Ersten Haussklavin waren auch nur drei Minuten eine bereits bemerkenswerte Normabweichung.

Kopfschüttelnd erhob er sich, schob den Klappstuhl unter das portable Tischchen, legte die Hände auf dem Rücken ineinander und ging langsam auf und ab, eher irritiert als ungehalten. Wenn sie in den nächsten fünf Minuten nicht auftauchte, würde er keine Wahl haben und ihr entgegengehen müssen. Die Möglichkeit, dass Tamsyn ausgerutscht und im Anschluss so unglücklich oder so schwer gestürzt war, dass sie den Weg nicht mehr laufend, sondern humpelnd zurücklegen konnte, war bei dem glatten und rutschigen Zustand der Knüppeldämme natürlich nicht auszuschließen. Aber sie hatte für heute gute, feste Laufschuhe mit relativ grobstolligen griffigen Sohlen gewählt und lief schließlich auch nicht das erste Mal auf nassen Bohlenwegen.

Weitere Minuten verstrichen, ohne dass die kleine Löwin sich am vorgegebenen Ziel- und Treffpunkt einstellte. Unterdessen stand der High Steward unbewegt vor dem kleinen Klapptisch, stützte sich mit beiden zu Fäusten geballten Händen auf ihm auf und blickte stumm und starr in die Richtung, aus der die Haussklavin kommen musste. Seine anfänglich leichte Irritation war zwischendurch für eine allerdings nur kurze Zeitspanne in echte Verärgerung umgeschlagen, die sich nun aber zunehmend in ernsthafte Sorge umwandelte. Irgendetwas stimmte da nicht! Mit einem Doppelschlag beider Fäuste auf die Tischplatte, der die Tasse, das Milchkännchen und die Zuckerdose einen Satz in die Höhe machen ließ und die Teekanne beinahe zum Umkippen gebracht hätte, wäre des Chefausbilders rechte Hand nicht reaktionsschnell vorgezuckt und hätte sie davor bewahrt, löste sich der High Steward aus seiner Haltung.

„Verdammt, Mädchen!“, presste er leise zwischen den zu einem schmalen Strich zusammengedrückten Lippen hervor und trabte langsam los, der Südafrikanerin, so hoffte er jedenfalls, entgegen. Eigentlich hatte er nicht vorgehabt, sich heute ein zweites Mal von den Füßen bis zu den Haaren einzusauen. Die erste Runde in aller Herrgottsfrühe, während derer er den Laufweg für Tamsyn ausgeflaggt hatte, war auch für ganz große Schmuddelkinder wie ihn – bei dem Bild musste er immer grinsen – völlig ausreichend gewesen und hätte keiner Wiederholung bedurft. Nicht selber für seine Kleidung und ihre Sauberkeit und Pflege sorgen zu müssen, war zum Glück eines der Privilegien, die das Leben auf Steel Rose Manor nicht nur für die Herrschaften mit sich brachte.

Mit einem Seufzer zog er das Tempo an, so dass das dunkle Moorwasser bei jedem Schritt in die Höhe spritzte und sein bisher noch halbwegs sauberes Outfit schnell in einen nasse braune Stoffhülle verwandelte und auch seine Beine und Arme und selbst sein Gesicht allmählich mit einer dünnen Schmutzschicht überzog. Auf den Weg vor ihm konzentriert, um nicht auch auszurutschen und sich den Fuß umzuknicken, wie es wahrscheinlich der Ersten Haussklavin passiert war, blickte sich der High Steward immer wieder auch nach rechts und links um, das unter einem sonnigen Himmel völlig harmlos daliegende Dark Moor nach Spuren Tamsyns absuchend. Er war keine zehn Minuten gelaufen, als ein Hilferuf leise an seine Ohren drang:
„Steeeeeewaaard!“

Sofort legte der Chefausbilder noch einen Zahn zu. Dem Tonfall zufolge war ihr tatsächlich etwas zugestoßen, das sie nicht alleine geregelt bekam. Er sah sich schon mit einer verletzten Tamsyn im Gamstragegriff den Weg nach Steel Rose Manor zurücklaufen und sie dort in die Obhut von Doktor Hanson übergeben, der sodann aus medizinischer Sicht entscheiden würde, ob sie in die Krankenstation gehörte, auf ihrem Zimmer gepflegt werden konnte oder vielleicht sogar in eine Klinik in Truro, Newquay oder Cargill gebracht werden musste. Ohne die aktuelle Fokussierung auf Tamsyn zu verlieren, spielte sein Gehirn im Hintergrundmodus alle möglichen Optionen durch, wen er alternativ zur Betreuung der Novizinnen abstellen konnte. Bevor sich allerdings ein zufriedenstellendes Ergebnis bei der Beantwortung dieser nicht unwichtigen Frage einstellte, sah er, als der Rundweg in die ausgedehnte Schleife überging, die heute den Wendepunkt markiert hatte, auf der linken Seite den Mähnenkopf und den verdreckten nackten Oberkörper der Ersten Haussklavin aus dem vollkommen durchnässten, dunklen Moorboden ragen, in dem sie beinahe vom Bauchnabel abwärts steckte.

Als hätte ihn ein Blitz aus heiterem Himmel getroffen, stoppte der High Steward. Das durfte ja wohl nicht wahr sein! Wie, verdammt, kam die Erste Haussklavin denn bloß an diese Stelle? Ganz offensichtlich hatte Tamsyn sich ja wohl nicht nur um seine Anweisungen einen feuchten Kehricht geschert, sondern auch die mehrfachen Warnungen in den Wind geschlagen. Was ja fast schon typisch war. Nur war sie dieses Mal nicht so ohne weiteres damit durchgekommen, sondern prompt in eine dieser tückischen, mit einer zwar vollständig geschlossenen, aber halt nicht tragfähigen Schwingdecke überwucherten Schlenken eingebrochen, in der sie nun festsaß und von alleine auch nicht wieder herauskam. Seine bisher empfundene Sorge löste sich von einer Sekunde auf die nächste in Wohlgefallen auf. Stattdessen schwoll ihm der Kamm. Und das nicht zu knapp! Diese dumme Gans. Eigentlich sollte er sie bis zum Abend da drin sitzen und sich den Hals aus dem Leib schnattern lassen! Oder jedenfalls ein paar Stunden, solange das kalte Wasser ihre Körpertemperatur nicht soweit gesenkt hatte, dass es gesundheitlich doch bedenklich wurde. Denn die einzig reale Gefahr war tatsächlich die einer Unterkühlung. In einem Moor zu versinken und infolgedessen zu ertrinken war dagegen ein vollkommen vernachlässigbares Risiko, solange man sich aufrecht hielt. Hatte man diese Kraft nicht, konnte man natürlich auch in einer nur wenige Zentimeter tiefen Pfütze ertrinken. Aber die kleine Löwin war schließlich weder ein hilfloses Neugeborenes noch eine altersschwache Katzenoma, sondern eine gerade ausgewachsene, starke und ausdauernde Wildkatze. Insofern würde sie es locker aushalten, einen halben Tag in einer für sie äußerst ungewohnten Falle zu sitzen. Andererseits… wo blieb da sein Spaß, wenn er die Erste Haussklavin mit all ihren ererbten und erlernten Talenten stundenlang nur in einem mit kalten schmutzigen Moorwasser gefüllten Schlammloch stecken ließ? Da sollte es doch bessere Optionen geben, sich ritterliche Hilfe von einer schönen Maid vergelten zu lassen…

Also schluckte er seine nun doch aufgewallte Verärgerung und Wut über den mit allzu viel Unvernunft und großem Leichtsinn gepaarten Ungehorsam der Ersten Haussklavin hinunter, regelte seinen Puls ebenso wie seinen Blutdruck mit ein paar betont tiefen und ruhigen Atemzügen auch auf sein normales Ruheniveau hinab, ersetzte die steile Zornesfalte auf seiner Stirn durch ein neutrales Gesicht, zauberte gar ein Lächeln hinauf und schlenderte sodann ohne Eile auf Tamsyn zu, die ihn inzwischen auch bemerkt hatte und ihm erleichtert mit beiden Armen zuwinkte.

„Ich hatte auf dich gewartet, Sklavin“, eröffnete der High Steward das Gespräch beim Näherkommen, ohne ihr seine Gefühle und Gedanken zu offenbaren.
„Aber wie ich nun feststelle, warst du wohl verhindert.“
Der Chefausbilder ging am Rand der Schlenke federnd in die Hocke, legte den Kopf schief und grinste die Erste Haussklavin sardonisch an.
„Und du bist es anscheinend immer noch. Und mehr als jemals zuvor…“
„Ich hätte Euch ja auch nicht nur nicht warten lassen, Sir“, entgegnete Tamsyn sofort und schaffte es dabei sogar, ein zerknirschtes und gänzlich unglückliches Gesicht aufzusetzen.
„Nein, ich wollte Euch eigentlich mit einer neuen Bestzeit eine Freude bereiten. Aber das ist mir wohl gründlich misslungen. Es tut mir leid, Sir!“
Tamsyn schlug die Augen nieder und ließ einen leisen Seufzer über die vollen, aber allmählich ihre rote Farbe verlierenden und sich bläulich färbenden Lippen rutschen. Ohne ihren Blick zu heben, setzte sie im Flüsterton hinzu:
„Ich wollte doch bloß den Ärger, den ich gestern Abend auf mich gezogen habe, mit einer besonders guten Leistung wettmachen.“
Scheu lächelnd schaute sie dem vor ihr hockenden und sie nun schweigend und aufmerksam beobachtenden High Steward von unten durch ihre langen, dichten Wimpern in seine nach wie vor spöttisch blitzenden Augen.
„Könnt Ihr das verstehen, Sir?“
Nur ganz selten hatten dieser intensive Blick und ihre perfekt dazu passende, sanfte und hypnotische Stimme, die beide so viel besser waren als bei Kaa aus Rudyard Kiplings Dschungelbuch, die beabsichtigte Wirkung auf ein Gegenüber verfehlt.

„Oh, ich kann das durchaus verstehen, Kleines“, stimmte ihr der Chefausbilder von Steel Rose Manor zu und schien damit tatsächlich auch zu den Männern zu zählen, die sich von dieser an sich unmöglichen, gleichwohl aber immer wieder höchst erfolgreichen Kombination aus Unschuld und Sündhaftigkeit manipulieren und in jede Richtung bewegen ließen.
„Wenn sie allerdings auf Lug und Betrug basiert“, setzte er den Gedanken nach einen kurzen Pause dann aber mit eisiger Stimme fort, „dann hat auch eine noch so herausragende Leistung für mich nicht den geringsten Wert.“
Unter seinen harschen Worten zuckte Tamsyn sichtlich zusammen. Genauso gut hätte der Chefausbilder sie mit seiner afghanischen Buzkashi-Peitsche züchtigen können, die er aus guten Gründen nur äußerst selten einsetzte. Er richtete sich wieder zu voller Größe auf und blickte auf die inzwischen vor Kälte nicht nur des Wassers, sondern viel mehr noch seiner Stimme zitternde Südafrikanerin herab.

„Die Vorgaben waren eindeutig. Aber interessieren sie dich? Nein, tun sie nicht! Warum auch? Es ist heute Morgen ja auch nicht das erste Mal. Haben wir beide vielleicht ein Kommunikationsproblem, Sklavin? Oder denkst du tatsächlich, du stündest außerhalb der Ordnung, nur weil du Mylady in einer Weise zu Diensten bist, die sie als Novizenmeisterin der Gilde der Hohen Damen und Herren ohne Zweifel diskreditieren kann? So ein Naivchen kannst du doch wirklich nicht sein. Nicht nach all den Jahren, die du inzwischen auf Steel Rose Manor lebst. Glaub mir, Tamsyn, so einzigartig und so bedeutsam ist niemand, dass er außerhalb der Ordnung steht. Nicht einmal Hochmeister Alexander. Nein, jede und jeder hat seinen Platz. Zugegeben, manche davon verändern sich im Laufe der Jahre, manche werden frei und bleiben es vielleicht sogar für eine gewisse Zeit. Neue Plätze kommen ab und an hinzu und einige fallen tatsächlich auch komplett weg. Aber all dies geschieht im Rahmen einer Ordnung, die wir alle, auch du und ich, anerkannt haben. Aus freiem Willen und in dem Wissen um die Konsequenzen der Entscheidung, seinen weiteren Weg in einer für Außenstehende immer fremd und unverständlich bleibenden Welt und vor allem in unserer Mitte fortsetzen zu wollen. Gälte diese Ordnung nicht mehr, verlöre die Gilde die sie konstituierende Verfassung und hörte auf zu existieren.“

Tamsyn empfand jeden einzelnen Satz des High Stewards als einen neuerlichen Peitschenhieb. Und mit jedem einzelnen Wort fraß sich die Eiseskälte, die seine tiefe und beherrschte Stimme verströmte, tiefer in ihren eh schon ausgekühlten Körper. Natürlich hatte sie sich über seine Anweisungen hinweggesetzt, aber so dramatisch, wie er es jetzt darstellte, war diese Übertretung ja nun wirklich nicht. Da hatte sie ihn doch schon ganz anders provoziert und herausgefordert. Warum reagierte er bloß heute Morgen so angepisst und machte gleich einen Staatsakt daraus, dass sie in dieses beschissene Moorwasserloch gefallen war und es von alleine nicht aus ihm herausschaffte, sondern auf seine Hilfe angewiesen war? Hatte ihm die versaute Vorstellung mit Khaled doch nicht gefallen? Den Eindruck hatte sie vor ein paar Stunden zwar nicht gehabt, aber möglicherweise hätte er sie ja lieber selber durchficken wollen und deshalb eine schlechte Nacht gehabt.

‚Trotzdem könnte er sich seine Strafpredigt für später aufheben und dich endlich aus diesem nassen, kalten und stinkenden Loch herausholen‘, drängte sich ein neuer Gedanke in den Vordergrund und wischte all ihre anderen Überlegungen mit Ungestüm beiseite. ‚Sonst holst du dir doch noch eine Scheißerkältung…‘
Trotz des inzwischen schon spürbar wärmenden Sonnenscheins fror die Erste Haussklavin erbärmlich. Ihre Beine und Füße konnte sie kaum noch spüren, und ihre Schamlippen und Muschi fühlten sich schon vollkommen taub an. Bibbernd und mit den Zähnen klappernd schlug sie mit ihren Armen um sich und versuchte auf diese Weise, die Aufmerksamkeit des High Stewards zurückzugewinnen, der vor ihr hin und herlief und ohne Unterlass vor sich hin schimpfte, ohne sie aber eines Blickes zu würdigen.
„S….s…sir?“

„Was willst du?“, blaffte der Chefausbilder sie an, drehte sich aber endlich zu ihr um. Mit leichtem Erschrecken, aber auch einer nicht zu verhehlenden massiven Genugtuung realisierte er, dass Tamsyns so attraktiver milchkaffeebrauner Teint einen wächsernen, extrem ungesund anmutenden Farbton angenommen hatte. Offenbar musste sie jetzt doch schnell aus dem fauligen Moorwasser heraus.
„Kö…kö…könnt Ihr mi…mm...mich nicht e…e…erst hier her…r…er… rausholen, S….s…ssir, bi….bi….bbbitte?“
„Ist dir etwa kalt?“, schnauzte er zurück. „Geschieht dir durchaus recht, oder?!“
„S…sir, ja…jaa, ich we…we…wwwe…weiß. Aa…aa…aber tro…tro…trotzdem.“
„Hmmmm…“, war die brummige, einzig vernehmbare Äußerung aus dem Mund des High Stewards.

Erst jetzt, danach sah es jedenfalls für sie aus, nahm er die Umgebung auf der Suche nach irgendeinem geeigneten Hilfsmittel in näheren Augenschein. Aber die Schwarzerlen, bei denen er möglicherweise einen starken Ast finden konnte, waren viel zu weit entfernt. Und hier, auf der offenen Moorfläche, gab es weder Äste noch Wurzeln. Also lief er ein nicht allzu langes Wegestück in Richtung der großen Wendeschleife und ließ seine Augen aufmerksam über die zu dem dort erneut beginnenden Knüppeldamm verbauten Holzbohlen wandern. Zwar hatte er nur sehr geringe Hoffnung, ein nicht mehr ordentlich befestigtes Rundholz zu finden, das er aus dem Bohlenweg hätte herausreißen können, aber solch eine Holzstange wäre natürlich das ideale Rettungsgerät gewesen, an dem Tamsyn sich hätte festhalten können, während er sie daran an den Rand der Schlenke zöge. Vor allen Dingen hätte er damit nicht selber allzu nahe an den instabilen Rand vorwagen müssen, denn wo die Schwimmdecke tatsächlich begann, ließ sich kaum richtig erkennen.

In seinem Rücken vernahm der High Steward ein leises, gequältes Wimmern.
„Jetzt mach mir bloß nicht schlapp, Sklavin!“, brüllte er über die Schulter in ihre Richtung, rannte noch einige dutzend Meter weiter, nur um dann in dem Wissen zurückzulaufen, dass er auf dem alljährlich zweimal inspizierten Knüppeldamm, der erforderlichenfalls umgehend instandgesetzt wurde, kein lockeres Rundholz finden würde. Kurz ließ sich der Chefausbilder die verbleibenden Optionen durch den Kopf gehen. Viel blieb da nicht mehr. Eigentlich gar nichts. Noch im Laufen zog er sich sein Sportshirt über den Kopf. Hoffentlich würde es halten. Er drehte es zu einer Rolle zusammen und zog es vorsichtig in die Länge. Welche Fasern das feste Gewebe bildeten, hätte er nicht sagen können, weil es ihn bisher auch nie interessiert hatte. Es musste sich auf seiner Haut nur gut anfühlen und länger als nur eine Saison halten. Alles andere war ihm herzlich egal.

Wie er so mit entblößtem Oberkörper auf sie zulief, glaubte Tamsyn ihren Augen nicht zu trauen. Es war das erste Mal, dass der High Steward sich nicht nur ihr so zeigte. Nackt hatte sie schon oft genug seine für einen solch kräftig gebauten Mann erstaunlich schmalen und schönen Füße gesehen, seinen über die Maßen attraktiven und immer noch überaus knackigen Hintern und natürlich seinen nicht zu verachtenden, im voll erigierten Zustand leicht nach rechts oben gekrümmten Penis mit den sanft darunter schaukelnden, lecker und zumeist sehr gut gefüllten Hoden, wenn sie diese Stellen geküsst, geleckt, geblasen und gelutscht hatte. Aber sein Oberkörper blieb immer von Stoff bedeckt, jedenfalls soweit sie dabei gewesen war. Wenn er mit jemandem im Bett war, würde er Hemd oder T-Shirt sicherlich auch ablegen. Aber diese Gelegenheit hatte sich in den letzten Jahren genauso wenig ergeben wie die Möglichkeit, es mit Khaled zu treiben. Vielleicht würde sie es jetzt ja schaffen…

Tamsyn betrachtete den High Steward genauer. Woher wohl diese Scheu kam, sich mit nacktem Oberkörper zu zeigen? Zugegeben, er hatte keinen perfekt austrainierten Six-Pack wie ein dreißig Jahre jüngerer Bodybuilder mehr, aber seine Bauch war straff, seine Brust kräftig und stark, seine Schultern breit und muskulös. Wie nicht anders erwartet, verzichtete er darauf, sich die offenbar eh nicht allzu dichte Körperbehaarung entfernen zu lassen. Es hätte sie auch nicht nur sehr gewundert, sondern im Grunde sogar irgendwie gestört, weil es nicht zu ihm gepasst hätte. Seine kleinen dunklen Nippel saßen ungewohnt weit außen auf gut, aber nicht übertrieben ausgebildeten Brustmuskeln, die sich mit jedem Laufschritt hoben und wieder senkten. Der Kerl sah so verdammt gut aus, dass Tamsyn trotz ihrer mehr als misslichen Lage und der eisig empfundenen Kälte, die ihren nackten Körper fest im Griff hatte, das Wasser im Mund zusammenlief.

Vorsichtshalber schloss sie die Augen, um die äußerst unangemessenen Bilder aus ihrem Kopf zu vertreiben, die ihre Sinne überschwemmten. Jetzt war wirklich nicht der richtige Zeitpunkt, sich vorzustellen, wie sie es mit dem High Steward treiben könnte, wenn er es – ohne auf die unvermeidlichen Gesetzmäßigkeiten und die üblichen Regularien während einer Veranstaltung achten zu müssen – denn nur zuließe. Der Chefausbilder ließ sich am Rand des Moorlochs auf die Knie sinken und warf ihr das zusammengedrehte Sportshirt zu, sein Ende fest in der rechten Faust haltend. Die Erste Haussklavin musste sich strecken, bis sie das andere Ende erreicht hatte. Es kostete sie viel Kraft, um es entschlossen zu ergreifen und ebenso festzuhalten wie es der High Steward tat.
„Fertig?“, fragte er vorsichtig.
„Fertig, Sir!“, erwiderte Tamsyn mit kratziger, aber wieder kräftiger Stimme.
„Dann lass bloß nicht los!“ Aufmunternd nickte er ihr zu.

Langsam zog der Chefausbilder sie an den Rand des Moorauges, was sich als gar nicht so einfach erwies, weil ihre Füße und die Unterschenkel bereits in den morastigen Untergrund eingesunken waren, der sie anscheinend nicht kampflos wieder loslassen wollte. Tamsyn versuchte sich frei zu strampeln, und schließlich bekamen sie gemeinsam ihre Füße aus dem Torfschlamm heraus. In sämtlichen Fasern und Nähten knirschend und krachend, hielt das T-Shirt allen Belastungen stand, für die es so definitiv nicht konzipiert und gefertigt war. Wenn es gerissen wäre, wäre Tamsyns Befreiung sicherlich schwieriger geworden und hätte auch länger gedauert. Als er die Südafrikanerin nach einer gefühlten Ewigkeit zu sich herangezogen hatte, packte er ihr mit seinen Pranken unter die Achseln, hob sie schwungvoll aus der dunklen übelriechenden Brühe und ließ sie sich erst einmal auf dem sicheren Boden neben ihm hinlegen.
Mit einem erleichterten Stöhnen, das zwar müde und erschöpft klang, aber nicht auf große Schmerzen hindeutete, drehte sich die Erste Haussklavin vorsichtig auf die rechte Seite und atmete, die Augen geschlossen, ein paar Mal tief durch. Dann begann sie, sich zu strecken und zu dehnen, so als wollte sie prüfen, ob nicht nur alles noch an ihr dran und auch an Ort und Stelle war, sondern ob auch alles noch ordentlich funktionierte. Währenddessen zog er das Sportshirt wieder einigermaßen in Fasson, zögerte aber, sich das durchnässte Etwas erneut über den Kopf zu streifen.

Von der ungewohnten Anstrengung schwer atmend, stand der High Steward auf, trat ein paar Schritte von Tamsyn zurück und unterzog sie einem raschen ersten visuellen Check. Äußerlich schien sie zum Glück vollkommen unversehrt zu sein. Die Gänsehaut, die ihren nassen, schmutzigen, nackten Körper überzog, würde sich rasch verlieren, wenn sie sich nach einem kurzen Ausruhen bewegte und mit ihm nach Steel Rose Manor zurücklief. Sie war eine gesunde, junge, starke Frau, eine Kämpferin. Die kleine Löwin eben. Physisch würde sie sich also sehr schnell erholen, und auch psychisch und mental würde ihr dieser unglückselige, aber am Ende ja glimpflich ausgegangene Vorfall aller Voraussicht nach nicht weiter zu schaffen machen.

Er legte sich das Sportshirt über die Schultern, drehte sich mit dem Rücken in die Sonne und ließ sie den nassen Stoff trocknen. Wenn er sie gleich erst ein oder zwei Mal über die Hindernisbahn gescheucht hatte, würde ihr sogar ganz schnell wieder richtig warm werden, dessen war er sich absolut sicher. Dass sie beide im Anschluss daran aber noch einige wichtige Dinge miteinander zu klären haben würden, dürfte ihr mittlerweile auch klar sein. Eine erste Idee, auf welche Art er sie für diesen neuerlichen Ungehorsam und – schlimmer noch – für den Versuch, ihn zu täuschen und hinters Licht zu führen, zur Rechenschaft ziehen und abstrafen würde, nahm ganz allmählich Gestalt an.
Der Gedanke daran zauberte ihm das unvermeidliche und für ihn so typische sardonische Lächeln ins Gesicht, als er sich wieder zu Tamsyn umdrehte, die sich aufgerichtet hatte, mit angewinkelten Knien, um die sie ihre Hände gelegt hatte, auf dem Weg saß und ihn mit weit aufgerissenen Augen entsetzt und traurig anstarrte…


tbc

© DieTraumweber, Juni 2020
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Fesselnd und aufregend zu Ende gebracht- Herzlichen Dank *top2*
****ph Mann
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Machen wir es kurz: Brilliant!!!!

...und nun müssen wir wieder warten...
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