Der Mythos des SEX beim Seitensprung

Ja, aber was hilft es denn, zu wissen, wie jemand anderes die Situation bewertet. Wenn du doch ganz anders empfindest?

Gibt es bisher für dich eine eigene Wahrheit die im nachhinein nicht mehr die Richtige ist, nach diesem und dem letzten Thread ?

Meine Wahrheiten entstehen durch eigene persönliche emotionale Erfahrungen über das Erleben.

Ich denke, niemand der den Sex eines geliebten Partners mit einem anderen Menschen negativ bewertet, sich nur annäherd vorstellen kann, wie sich das anfühlt, wenn er den gleichen Umstand positiv bewertet, sofern er die andere Bewertung nicht selber emotional am eigenen Leib erfährt.

Wer beides für sich emotional erlebt hat, kann sich dafür entscheiden, wie er sich selber bei dem einen und dem selben Umstand fühlen möchte.

Das was passiert, können wir oft nicht beeinflussen. Wie wir es bewerten schon ...

...wichtig ist ja...deine dich seligmachende Wahrheit...die Wahrheiten der Anderen können sich für dich auch nicht gut anfühlen...was immer gut ist,wenn man durch den Imput von Anderen die eigene Perspektive auf " seine Wahrheit" verändert...da können sich tatsächlich neue Möglichkeiten eröffnen...an die du vorher nie im Traum gedacht hast...weil nach deiner bisherigen Biografie & Prägung undenkbar...und nun fühlt es sich sehr gut an..betrifft viele Themen im Leben...nicht nur den "Mythos Sex beim Seitensprung"...ich springe lieber geradeaus...oder Zick - Zack..

Das sehe ich auch so...es gehört aber auch dazu, dass man mit sich selbst im Reinen ist, Selbstreflektion... Was will ich und wo stehe ich? Kann ich das für mich?

Mit Menschen, die sich selber nicht sehen, ist vieles gar nicht möglich. Sie glauben zwar, sie wären wissend oder sind von sich überzeugt, aber sie sehen den andern nicht mal ein wenig...

Das spiegelt sich auch in einigen Kommentaren wieder, die ich hier gelesen habe. Ich bewerte das nicht negativ, für sie klingt das richtig und ist mit ihrem Bewusstsein verbunden, aber es öffnet nicht den Blick auf den anderen...

So meinte ich das nicht. SEX steht in diesem Thema nur stellvertretend für das, was zwei Menschen untereinander für sich als exklusiv erklären.

Liebe bedeutet für mich Freiheit. Liebe ist für mich eine innere Haltung. Meine innere Haltung besagt, dass die Frau die ich liebe frei ist. Sie ist frei in ihrer Entscheidung sich selber alles zuzugestehen, was ihr gut tut. Denn was ihr gut tut, kann nur sie selber wissen und nicht ich.

Was für eine Liebe wäre das, wenn ich darüber bestimmen würde was ihr gut zu tun hat bzw. wenn ich ihr im Guttun nicht reiche, sie auf das Gute für sich in ihrem Leben zu verzichten hat.

Außerdem bin ich heute selber für meine Gedanken und Bewertungen verantwortlich und damit auch frei in meiner Entscheidung. Und nicht mehr meine Erziehung- und Bildungskette die mir von kleinauf beigebracht hat wie ich zu denken und Umstände zu bewerten habe.

...so ist es, jeder weiß selbst was ihm gut tut...und wer liebt hat dafür Verständnis und freut sich wenn der Partner sich wohl fühlt...auch und vor allem dann wenn man es selbst nicht in dem Umfang geben kann...aber dieses erkennen und Verhalten ist schon eine sehr hohe Entwicklungsstufe..der eigenen Persönlichkeit..

Ich bin seit 15 Jahren geschieden und hatte bis heute sehr viele verheiratete Gesprächspartner, wo ich mir dann doch dachte: ey, wäre ich dessen Frau, ich wäre glatt eifersüchtig, so tiefgründig, ehrlich und echt er mit mir spricht.

Und ich fragte mich dann tatsächlich auch: Hatte mein Exmann diese Gespräche mit seiner Sekretärin auch? Wow. Die Sekretärin meines Ex hatte auch viel mehr Zeit mit meinem damaligen Mann, so wie ich diese Zeit heute mit meinen Kollegen habe. Kostbare Lebenszeit.

Sex kann wirklich banal sein. Ficken halt.

Es geht oft einfach um Trigger und mangelnde Disziplin.

Ein Mensch, der seine Beziehung hoch achtet und wert schätzt wird diese nicht betrügen. Keiner wird ferngesteuert. Wir sind alle Herr(inn)en unseres Selbst und es lohnt sich, das zu schulen.

Ich hatte auch schon Seitensprungsex und ich fühlte sogar was für den Menschen. Ich kann es aber klar abgrenzen. Eine diffuse Angst scheint aber alle daran zu hindern, dieses Vermögen auch beim geliebten Menschen auf der anderen Seite zu vermuten.

Ich selbst kann Sex von Liebe trennen, wenn ich Sex hatte, obwohl ich einen anderen liebe.

Aber es fällt mir schwer, Sex von Liebe zu trennen, wenn derjenige, an dem mein Herz hängt, seinen Schwanz woanders reingesteckt hat.

Alles ist relativ.

...geht es dabei um Sex und Liebe oder um die Beziehung und Verlustängste daraus?

ich habe schon beides erlebt. diese wahnsinnige euphorie beim fremdgehen und dieses ebenfalls wahnsinnige rasende gefühl des welteinstürzens, diesen emotionalen strudel, wenn man bemerkt, dass der partner fremd geht.

ich schäme mich nicht dafür. es ist menschlich.

natürlich hat man zunächst verlustängste, wenn der partner fremdgeht!
auch das empfinde ich als "normalität".

man weiß doch auch gar nicht, ob es sich "nur" um sex handelt, oder ob der partner irre verliebt ist, bereits den anderen gefestigter liebt und was sich daraus entwickelt.

die konsequenzen für das eigene leben sind oft erheblich!!!!

verlustängste darf man haben. man kann sie auch positiv bewerten, weil man schätzt, was man verlieren könnte.

ich finde man darf da auch ruhig angst haben und man darf es auch zugeben. angst macht sensibel, wachsam und ist ebenfalls auch durchaus positiv zu sehen.

es kommt auf den rahmen an!

"fremdgehen" ist nicht immer gleich fremdgehen. es gibt durchaus die unterschiedlichsten variationen und beweggründe.

@******ern


…um die Bewertung, der Situation…einmal als Betrogener...der liebt und Angst hat von diesem Menschen nicht mehr geliebt zu werden…und als Lebenspartner…Angst verlassen zu werden…und der Partner der den Seitenspruch begeht…obwohl er selbst immer dagegen ist...und für ihn...so eine Unaufrichtigkeit nicht in Frage käme…er es aber dennoch tut…das verunsichert und irritiert..

@*****sso

hier sehr gut beschrieben…

...weil man auf der anderen Seite diesen Menschen (der fremd geht) sehr gut kennt…man weiß das er sich nicht jedem einfach so öffnet…wenn er es dennoch tut, eben möglicherweise nicht nur der „Reiz des Fremden - Sex“ im Raum steht…meist ,wäre es erstaunlicherweise umgekehrt genauso…egal ob Mann oder Frau…seine „Liebe"will niemand verlieren…bei einer sehr langen und tief gefestigten Beziehung...bewertet man es etwas gelassener...

Ich kenne auch beide Seiten und finde es deswegen sehr wichtig, dass grade in dieser Situation von dem jenigen, der sich aushäusig umtut, explizit vermittelt werden muss, dass die Lebensgemeinschaft Bestand und Vorrang hat.

Das muss natürlich auch gefühlt werden. Es darf sich nicht um den inneren Abschied aus den Beziehung handeln. Ich habe mich jedenfalls seit langen nicht so intensiv mit meiner Lebensgefährtin auseinander gesetzt und zu ihr bekannt, wie in dieser Situation. Vorher war das eher Gewohnheit und Konvention.

Das fällt natürlich viel leichter, wenn sich der Lebensgefährte nicht jeglicher kritischen Betrachtung der Beziehung verschließt und nur 100% oder gar nichts kennt. Sonst rutscht man schnell auf 0%.

--

Trotzdem aber steht für den Mythos SEX beim Seitensprung nicht die Beziehungstherapie sondern die Lust an erster Stelle. Und dass die - wenn man schon ausbricht - auch spielerisch neue Wege suchen kann.

mnn_54


….kann man das ja auch sehr gut vermitteln und kommunizieren…( auf beiden Seiten) dann braucht der Andere keine Angst zu haben...aber bei den Partnern die es heimlich und stillschweigend tun…klappt das anscheinend eben nicht…

Wenn ich über alles reden kann mit meinem Partner…dann tue ich das auch…und er weiß was in mir vorgeht…ich rede und zeige auch meine Gefühle…keine Heimlichkeiten - keine Gefahr…
Werde ich mal still und rede nicht mehr über die Dinge die mich beschäftigen…dann entferne ich mich…innerlich…weil ich mich nicht wohl fühle…das habe ich aber vorher mehrfach angedeutet…der, der mich kennt und liebt versteht es…weiß das nun Handlungsbedarf besteht…das geschieht alles im Vorfeld…zur Vermeidung von Seitensprüngen, Fremdgehen oder neu verlieben..ect..

Auch wenn ich in Singel-Zeiten durchaus viel Spass an unverbindlichem Sex habe/hatte - in einer Beziehung ist Sex für mich ausschließlich mit meinem Partner verbunden. Ihn will ich, ihn begehre ich, auf ihn hab ich Lust. Und das wünsche ich mir auch von ihm.

Ich bin in der Lage, derzeit nicht erfüllte Begehren zurück zu stellen, weiß ja schließlich, dass das Leben kein Ponyhof ist. Auch das wünsche ich mir ebenfalls von ihm.


Ich glaube, ja, es ist wohl so, dass ich Sex IN einer Beziehung eine andere Wertigkeit zuweise - als wenn ich keine Beziehung habe.


Die Erkenntnis, dass mein Partner das anders empfindet und demnach handelte - nun, die wäre für mich förmlich Bodenwegziehend (ein anderes Wort fällt mir grad nicht dafür ein).
Und es wäre das Ende der Beziehung für mich.

Ob das jetzt mit der vielgepriesenen offenen und ehrlichen Partnerschaft zu tun hat oder nicht - jeder Mensch hat eine bestimmte Vorstellung einer Beziehung/Partnerschaft und dementsprechend auch den Wusnch sie mit jemandem zu führen, der möglichst die gleichen Vorstellungen davon hat.

Dann lass uns doch auch Tacheles reden in Bezug auf das Thread-Thema:

• SEX in einer Beziehung hat vor Allem auch die Bedeutung, die Beziehung zu stabilisieren. Wilde Experimente sind da eher fehl am Platze.
  
• SEX beim Seitensprung ist Ausnahme-Sex in Qualität und Quantität - wenn's gut geht.
  

Ich weiß jetzt nicht genau, wieso man bei dem Thema Tacheles reden muss, aber bitteschön.

Und nein.

Es gibt überhaupt keinen Grund dafür, dass Sex in einer Beziehung so sein muss, wie du beschrieben hast . Wieso sollten ausgerechnet zwischen zwei Menschen, die sich lieben und einander vertrauen und einander gut kennen, Experimente fehl am Platz sein?

Und wieso sollte nur Sex bei einem Seitensprung gut sein?



Sollte diese Einstellung Usus sein, wundert mich natürlich nichts mehr.


Wenn einem Partner die Lust fehlt, sich Mühe beim eigenen Partner zu geben, sondern das lieber beim Seitensprung gemacht wird - he, wieso dann überhaupt eine Beziehung?

Der Alltag sollte gut sein und nicht schlecht.

Aber die Ausnahme sollte extraordinär sein.

Mit 'sich Mühe geben' hat das wenig zu tun. Es ist eben das Besondere der Situation, dazu der Reiz des Neuen und der Rahmen, dass man sowieso grade auf die Konventionen pfeift. Siehe mein posting auf Seite 1

@**********chenkt


…wenn sie gut zusammen passen auf allen Ebenen…werden sie ihre Leidenschaften, ihre Neugier auf Neues beim Sex gemeinsam ausleben wollen…auch sich gemeinsam ihren Horizont...in der Welt der Erotik…erweitern wollen…auch mit Ergänzungen…oder Clubbesuchen…man muss keinen Partnertausch machen…wenn es nicht gewünscht ist…aber man „erlebt“ gemeinsam Neues…das hält auch den Sex in der Partnerschaft in Schwung…aber Heimlichkeiten und Fremdgehen alleine…eben nicht…




…meist das Resultat fehlenden Begehrens…einseitig oder beidseitig..

@****54


…es ist eine Ansichtssache…kann die eigene Partnerin nicht Engel & Luder in einer Person sein?
...meiner Meinung nach kommt es auf die beiden Wesen an…die als Paar zusammen leben…ob sie sich wirklich tief verbunden auf allen Ebenen lieben…oder es nur so entschieden haben…weil es ganz gut läuft…aber dann merkt mindestens einer irgendwann das da was fehlt…mehr Emotionen, mehr Leidenschaft…mehr spüren und verstehen…

Mir hat mal jemand als Begründung geschrieben…er braucht das „Fremde“…..ich habe geantwortet:…“ dann sollten wir uns wohl lieber nicht „kennen lernen“….
Für mich beginnt…guter befriedigender Sex erst dann…wenn wir auf gleicher Ebene fühlen…und uns sehr gut kennen…aber dann ist es für mich Liebe...


….wie Neu ist denn das/die/der Neue?