Alleinsein vs. Einsamkeit
Prolog: dieser Beitrag wird etwas länger ausfallen - es empfiehlt sich, ihn allein zu genießen; ich hoffe, dir, mir und anderen damit dabei zu helfen, dem Gefühl der Einsamkeit auf die Spur zu kommen.
Alleinsein ist ein Zustand. Ein Mensch ist entweder allein für sich oder unter Menschen, ohne zu diesen in Kontakt zu treten.
Alleinsein hat keine Wertigkeit, manche Philosophen bezeichnen es auch als Zustand des all-eins-sein, vollkommen bei sich, auf sich selbst zurückgeworfen und sich dennoch mit dem großen Ganzen verbunden fühlen.
Was das Alleinsein für manche Menschen unerträglich macht, ist das Gefühl "Einsamkeit", das dem Alleinsein eine Beurteilung zur Seite stellt. Es ist negativ, allein zu sein, ich fühle mich allein - von Gott und der Welt verlassen, unglücklich, neidisch auf andere, denen es nicht so geht, verzweifelt, dass mein Leben so und nicht anders ist. Ein Stück weit das Gefühl eines kleinen Kindes, wenn die Mutter es alleine lässt.
So ein Gefühl möchte keiner haben, und so neigen viele dazu, es zu bekämpfen. Gefühle haben aber die Tendenz, immer stärker zu werden, wenn sie unterdrückt werden. Statt also das Gefühl "Einsamkeit" erbittert als unerwünscht zu bekämpfen, kann ein Mensch sich auch darauf einlassen und es zulassen. Wenn es da sein darf, geht es auch meist irgendwann weg.
Wer sich scheut, dazu einen Profi zu befragen, denn wer will schon als "verrückt" oder "Therapiebedürftig" gelten, hat auch die Möglichkeit, viele nette Ratgeber, philosophische Texte oder "Pfui Spinne"
esoterisches Material zu lesen.
Been there - done that.
Meint: ja, lieber TE, ich kenne diesen Zustand des Alleinseins und auch das Gefühl der Einsamkeit, das Gefühl, sich von allen abgeschnitten zu fühlen und zu keinem Menschen Kontakt zu finden. Immer mal wieder in besonders einschneidenden Phasen meines Lebens oder auch mal einfach nur so.
Daher komme ich hier mit meinen schlauen Tipps umme Ecke, gegen die du, wie auch schon gegen die der Vorredner treffliche Schein-Gegenargumente finden wirst, weil du aktuell möglicherweise eher noch in der Phase der Diagnose des Zustands, des darüber-"jammern" aber noch nicht ändern wollen/können gefangen zu sein scheinst.
Objektiv-Analytisch gesehen gibt es, wenn ich deinen EP richtig lese, drei Gründe für dein Alleinsein:
• eine Lebensphase der Wandlung und Umstellung: Wechsel im Beruf, vom Studium in den Beruf, weg von Zuhause, Verlust des alten Umfelds?
• Umzug in eine andere neue unbekannte Stadt
• Trennung von der Partnerin
Jede dieser Situationen für sich birgt schon das Alleinsein und damit die Gefahr, sich einsam zu fühlen.
Es sind aber normale Prozesse und Umbrüche im Leben eines Erwachsenen. Ich selber habe berufsbedingt mehrere einschneidende Wechsel in meinem Leben durchlebt:
Schule, Studium, Berufsausbildung, neuer Job, neue Stadt, Mehrere Städte in vollkommen verschiedenen Bundesländern, Arbeit im Ausland etc.
Jeder dieser Wechsel ging auf Dauer gesehen einher mit enem völligen Verlust nicht nur der gewohnten Umgebung sondern auch des gewohnten sozialen Umfelds. Denn: machen wir uns nichts vor, der Kontakt zu den alten Freunden verändert sich und schläft oft irgendwann ganz ein.
Und in jeder dieser Phasen musste ich mir die Bezüge zu anderen Menschen neu aufbauen. Und dieses Kontaktknuepfen verändert sich - mit der wechselnden Umgebung und mit zunehmendem Alter. Was in Kindergarten, Schule, Uni, Ausbildung noch mühelos gelingt, weil man ja ein Schweinchen unter gleichen ist, wird unter "anders gestrickten" Menschen zunehmend schwieriger. Da fehlen manchmal Anknüpfungspunkte für eine Kontaktaufnahme. Das gute ist: Man kann das lernen und du auch.
Aber zunächst zum zweiten Grund: dem Umzug
Ich weiß nicht, wie krass der Wechsel für dich ist; ich bin vom Rheinland nach Berlin, von Berlin unter die Schwaben und von dort nach Beirut und zurück gezogen und jedes Mal war dies nicht einfach ein Wohnortwechsel sondern ein Wechsel von einem Volksstamm (Deutschlands) zum anderen, so eklatant sind die Unterschiede in Mentalität und Lebensgefühl. Auch die Frage, wie man sich damit arrangieren kann und anpassen will oder auch nicht, ist eine individuelle und vom Charakter und der Persönlichkeit abhängig. Mancher integriert sich leicht, mancher tut sich schwerer, mancher will sich nicht ändern und bleibt der "fremde" bewusst fremd. Dann ist das Kontakte-knüpfen deutlich schwieriger.
Und Last but Not least: die Trennung
Auch ein Mensch, der sich getrennt hat - und nicht getrennt wurde - und sich vielleicht zunächst einmal darob erleichtert fühlt, kommt nicht umhin, die Phasen einer Trennung zu durchleben, bis er als singuläres Individuum wieder "überlebensfähig" ist.
Ich erspare dir - und den anderen ungeduldigen Mitlesern hier und heute, diese zu schildern. Dazu gibt Tante google trefflich Auskunft. Ebenso gibt es - denn du willst ja die Psychologen meiden und es alleine schaffen - viele bunte Ratgeber mit Tipps, diese Phasen zu durchleben und damit umzugehen.
Und auch dies hat jeder Erwachsene schon durchlebt und durchgemacht und ist kein Alleinstellungsmerkmal für dich, auch wenn es dir momentan so scheint, als sei dies dein singuläres Schicksal.
Nun zur Lösung!
Die gute Nachricht: es gibt Lösungen, (wenn man sie sehen, finden und einsetzen WILL) und zwar so viele, wie es Menschen gibt.
Die sind nämlich individuell.
Und die kannst du nur selber finden und dir erarbeiten.
Für manche (Männer) ist es:
Sport: laufen, Kampfsport, Mannschaftssport
Sich mit bedeutungslosen Sexkontakten das Hirn und die Seele wegvoegeln
Saufen
Mit Kumpeln um die Häuser ziehen
Alle Frauen blöd finden
Work-a-hol-icken
Ehrenamtliche Tätigkeiten (wie: alten Frauen wie mir über die Straße helfen oder ihnen das Hirn wegvögeln, Telefonseelsorge, bei der man merkt, dass es anderen genauso/noch viel schlechter geht, humanitärer Einsatz in einem Entwicklungsland mit ähnlichem Ergebnis, im Altenheim vorlesen, auf der Krebsstation die Kinder bespaßen)
Keine Zeit dafür, da du beruflich eingespannt bist?
Jede Minute, die du Zeit hast, auf Joy zu sein oder zu Hause zu sitzen und dich zu bedauern, kannst du dafür einsetzen
Für andere (Frauen) ist es:
Shoppen
Sich bei Freundinnen ausheulen
Alle Männer blöd finden
Bauch, Beine, Po-Tussi-gymnastik
Zum Friseur gehen
Zur manischen Pediküre gehen
Sich die
machen lassen
Noch mehr Schuhe kaufen
Ehrenamtlich tätig werden
Chor, Heimatverein, Wandergruppe, Strickkraenzchen, Koch- und Backclub
Oder auch:
I'm walking on sunshine oder: Welt-verbessern leicht gemacht
Diese Möglichkeiten sind natürlich noch nicht mal an das biologische Geschlecht gebunden und austauschbar und meine Aufzählung ist nicht abschließend sondern bringt nur Beispiele.
Das Tolle daran ist, selbst wenn dabei der unwahrscheinliche Fall eintreten würde, dass du dabei keine Menschenseele kennenlernst; du hast hinterher etwas gelernt, was neu ist, was lehrreich ist, was dir gut tut ...
Und siehst die Welt nicht mehr durch diese grenzenlos grau gefärbte Brille der Einsamkeit.
Ein weiterer Rat für dich und mich und andere Singles, die allein sind und sich einsam fühlen.
Alleinsein kann gelernt werden und das Gefühl Einsamkeit kann durch Meditation gelindert werden.
Trotzdem ist der Mensch auf Dauer und anundfuersich ein soziales Wesen und lebt mit und in der Kommunikation mit anderen.
Dabei ist aber gar nicht der "große Wurf" entscheidend.
Auch wenn eine Partnerschaft oder echte Freunde das non plus Ultra im Leben sind/ zu sein scheinen, entscheidend für ein Wohlgefühl, Zufriedenheit und das "kleine Glück" sind die kleinen Begegnungen im Alltag.
Wenn du rausgehst, nur mit der Absicht, Menschen zu begegnen, trittst du mit anderen in Kontakt und nimmst dir selber den Erfolgsdruck, dass eine Frau gleich die nächste große Liebe oder ein Mann der nächste beste "Sandkasten"freund sein werden.
Also: sei freundlich zu der Bedienung im Café, lächele dein Gegenüber im Bus an, halt einer Frau/einem Mann die Tür auf, trag ner alten Frau die schweren Tüten/Koffer, sag nem Kollegen, dass er ne chice Krawatte trägt, mach der Bäckereifachverkäuferin ein Kompliment für den leckeren Kuchen oder die neue Frisur. So kommst du mit Menschen ins Gespräch und: flirte zunächst mal mit Frauen, die dich als Partnerin nicht interessieren würden, um die Kunst des Flirtens (neu) zu lernen.
Dann lernst du das Kontakteknüpfen auch zwanglos wieder.
Und: sieh die glücklichen Paare nicht mit Neid und Missgunst an und lauf nicht vor ihrem Glück weg und verkriech dich nicht Zuhause in deiner Einsamkeit.
Auch dabei gibt es zwei Perspektiven:
Die eine ist: nicht alle Paare/Familien sind nach innen so glücklich, wie es nach außen scheint - was ich als zuhörende Single schon zwangsweise in Cafés und Biergärten an Ehestreit, Trennungsdramen via Handy, heulenden Kindern und genervten Erwachsenen erlebt habe, würde ganze Kurzgeschichtenbände füllen.
Oder: wie schön ist es, dass diese Menschen glücklich sind. Ich setze mich ganz still daneben und lasse dieses Glück auf mich abfärben, und ich weiß, dass das Universum für mich sorgt und auch ich glücklich bin.
UND: auf Joy bezogen:
Überarbeite bitte zügig dein Profil, (was "eigentlich" nach 7! Jahren Hiersein schon längst hätte möglich sein können?!)
Lass es verifizieren, stell ein irgendwie geartetes Bild ein, das ein Blickfang ist (und nein ein
oder ein
piepzensiert sind kein Attraktivitätssiegel) und entferne die jammernden und um Freundschaft/Liebe/Beischlaf-bettelnden Untertöne aus deinen Texten!
Das Gute hier auf dieser Plattform ist, dass du mit einem geprüften Profil auch zahlreichen Gruppen beitreten kannst, entweder um lokal auf Stammtischtreffen, Menschen zu begegnen oder überregional andere kennenzulernen, die deine Interessen - übrigens nicht nur erotischer Natur - teilen.
Das war:
das Wort zum Dienstag von Iher
beauty
Spiritualität: Tägliche Engelbotschaft VII