Mein Schrank

Mein Schrank

Ich suchte dich aus, ich trug dich nach Haus, dann suchte ich einen Platz für dich in meinem Haus. Jetzt packte ich dich aus, Brett für Brett, Schraube für Schraube. Ich passte auf dich auf und behandelte dich gut, so dass dir nichts und niemand schaden konnte und dann, dann setzte ich dich zusammen. Tag für Tag, Stunde für Stunde, doch du machtest es mir schwer dich zu begreifen und wieder und wieder baute ich dich um. Es entstanden Löcher, die nie hätten entstehen müssen und ich lernte, dass ich nicht perfekt bin und dich in deinem Wesen nicht ergründet hatte. Ich machte Fehler um Fehler, mal ging eine Schublade nicht mehr und mal ging die Tür nicht auf, aber ich blieb an deiner Seite und gab nicht auf. Jetzt stehst du fertig in der Ecke, mit Löchern und kleinen Dellen und ich habe dich ergründet deine Seele gesehen und nein, ich muss gehen, den mein Schrank ist nicht mehr mein Schrank, den er hat seinen Glanz verloren und so mache ich mich auf den Weg und suche nach dem was ich durch meine Erfahrungen nun brauche, einen Schrank den ich von Anfang an verstehe, bei dem ich nicht kämpfen muss und dem ich keine Löcher mehr zufügen muss. Einem Schrank dessen Seele ich versteh.