@ Dunkle_Seiten,
erst einmal Danke für deine ausführliche Antwort und vor allem für die Beispiele:
Praktische Beispiele, BDSM - spezifisch?
Einer von beiden möchte 24/7, der andere nicht.
Sub fühlt sich nicht gut aufgefangen
Absturz
Sub wandelt sich zu Dom
Dom wandelt sich zu Sub
Betrachte die letzten beiden Beispiele. Wie soll sich in einer Partnerschaft mit zwei Doms oder Subs ein befriedigendes Sexualleben entwickeln.
Wenn du bestreitest, dass BDSM zu speziellen Partnerschaftsproblemen führen kann, würdest du auch bestreiten, dass BDSM eine besondere Gefühlswelt zwischen zwei Menschen entstehen lassen kann?
1.) Ich frage nicht nach um irgendwas zu bestreiten,sondern weil, wie gesagt, ich nicht verstanden
habe was genau du nun meintest. Anhand deiner Beispiele kann ich das nun erkennen.
2.) Ich denke , es unterscheiden sich einfach mal nur die Sichtweisen.
3.) Auch wenn Sub/Dom BDSM spezifisch ist,so sehe ich die Klärung der in dem Bereich auftreten könnenden Probleme/Herausforderungen dennoch im "Stino -Bereich". Vielleicht kommt meine Sichtweise auch daher, dass ich BDSM selbst als voll Stino ansehe und daher für mich keinen besonderen Stellenwert
hat. Es ist nur eine mögliche Form seine Sexualität auszuleben.
BDSM ist für mich Sexualität - keine Lebensphilosophie, keine Religion, keine Ideologie, kein Lifestyle.
Zu deinen Beispielen.. und warum ich sie, obwohl unter dem Label BDSM angesiedelt,
zu "Stino-normal" zähle:
a.)
Einer von beiden möchte 24/7, der andere nicht.
Jeder versteht unter 24/7 etwas anderes.
Meine Sichtweise: Ausdruck eines sogenannten permanenten Machtgefälle.
In "Stino-Vanilla Kreisen" wird da nicht viel diskutiert, da gibt es dann halt so Sätze wie:
"Einer hat die Hosen an" oder " ER/Sie steht unter dem Pantoffel".
Der BDSmer hat dafür seinen eigenen Wortschatz erfunden," Szene-Sprech".
24/7 ist ein schönes Kopfwichskino was enorm zu erregen vermag (so denn man es erregend findet)
"Stete Verfügbarkeit , Eigentum,Besitz"
Zumeist finden das eben Menschen erregend, denen man eine devote oder dominante Neigung nachsagt
oder eine solche bei sich empfinden- aber auch nicht bei Allen muß das dann als erregend empfunden werden.
24/7 gibt es auch bei Stino, wie beim BDSM
"Er sie ist der erste Gedanken, wenn man Morgens aufwacht und ihm/ihr gehört der letzte Gedanken, bevor man wieder einschläft" und dazwischen ist der Partner stets in Gedanken dabei ob nun bewußt an ihn/sie denkend oder unbewußt im Hinterkopf vorhanden."
Kurz zusammengefasst:
BDSM baut für mich nur auf Stino-Grundlagen auf.
Zudem, ich denke nicht, dass es funktioniert, wenn sich 2 das erste mal treffen und dann " verabreden":
" Hey, wir machen ab jetzt mal 24/7 - weil in der Vorstellung voll toll"
24/7 , da müssen die Vorstellungen schon kompatibel sein ( voll Stino das mit der Kompatibilität)
und vor allem entwickelt sich das meist aus gegenseitigen Bedürfnissen heraus -
Also etwas was sich entwickeln kann - nicht muß.
Voll Stino die Frage : "hmm... wie entwickel ich denn bei meinem Partner Bedürfnisse ?.. die den meinen entgegen kommen ?"
Im BDSM spricht der BDSMer dann zuweilen von "Führung und zuweilen Erziehung".
Stino sagt: Wie bringe ich meinen Partner dazu, das... ?
BDSMer kann das so ausdrücken : Wie erziehe (lenke,leite,mache ich Partner Neugierig )
mein/e Sub/ Sklavin ,kajira,Zofe ,etc. dazu, dass .....
b.)
Sub fühlt sich nicht gut aufgefangen
Es kann immer passieren, in jedem Lebensbereich, dass sich ein Partner -egal wie man den nun betitelt/benennt - nicht gut aufgehoben, nicht erkannt und anerkannt,nicht geborgen, nicht aufgefangen, gehalten/gestützt/getragen , angeleitet, befolgt ,etc. fühlt.
Der Unterschied besteht halt nur mal wieder in der Sprechweise.
BDSM "Szene -Sprech" klingt halt ein wenig anders als "Stinosprech".
Die zugrunde liegende Problematik ist aber voll Stino - egal wie man das "Problem" nun benennt.
c.
Absturz
- siehe Antwort b
d.
Sub wandelt sich zu Dom
Die Entwicklung zum Switcher ist nicht so selten. Ist mir auch " passiert".
Nichts Schreckliches. Ich denke eh, dass Mensch " beide Seiten" in sich trägt.
Also sowohl ein Stück Devotion als auch Dominanz in sich beherbergt.
Die individuelle Fragestellung ist halt nur, welche Beziehung er da zu sich selbst hat.
Ob er das was er ins ich trägt ablehnt oder annehmen kann.
Und auch was ihn da zu erregen oder abzutörnen vermag.
Und wieder was voll Stinomäßiges - weil es Stino auch nicht anders geht.
Dominanz und Devotion haben BDSM er ja nicht für sich gepachtet, auch wenn sie diese Eigenschaften/Neigungen sexualisieren, in ihren sexuellen Lebensbereich übernehmen -
was der Stino halt nicht macht.
Dennoch kann sich auch bei Stinos dieselbe Problematik ergeben, die nennt sich dann:
"Huch, mein Partner will "plötzlich" Dinge, die vorher gar nicht" in Frage" kamen.
Irgendwie hat er/sie sich" verändert" ,bzw. so entwickelt wie es außerhalb meines Vorstellungsvermögens/meiner Gedanken lag.
Problemlösung könnte sein ( voll Stino):
Öffnen der Partnerschaft. Sub kann ihre Dominanz woanders ausleben, wenn
der Partner sagt: Also, Nö- bei mir nicht.Aber du darfst gern bei Anderen unter den und den Bedingungen.
Nennt sich bei Stino dann halt " O.K. , dann mach das bei wem anders und bitte achte darauf, dass..
nicht küssen, nicht ficken, was auch immer.. genannt : Kompromißfindung.
beim BDSM ist das aber auch nichts anderes, nur klingt Kompromiss halt nicht so nach Machtgefälle und erotisch erregend, etc - also klingt das im" BDSM Szene Sprech" auch nur anders, ist aber nix Anders.
Klingt nur halt nur so.
Dass sich 2 Partner völlig auseinander entwickeln können, weswegen auch immer - voll Stino
e .
Dom wandelt sich zu Sub
- siehe Antwort d
Zu denken, nur weil man BDSM er ist und ein "Szene Sprechweise" nutzt,
ist Mensch von der allgemeinen Grundlagen des Mensch seins " befreit" und
"mutiert" deshalb zu einem völlig andersartigem Wesen (als er eh auch schon vorher war),
wird quasi zu einem Alien, bei dem die stino-Grundlagen des Mensch seins nicht mehr vorhanden sind,
halte ich persönlich für irrealistisch.
Auch wenn ich die verlockende Sichtweise verstehen kann, die Euphorie die BDSM
( gerade in den Anfängen) auszulösen vermag, die ganze Verklärungen und Erklärungen darin ,
die Paradoxen die im BDSM auftreten können.
Die ganzen intensiv gefühlten Emotionen halt, die im BDSM Bereich - genau so wie im Stinobereich
( Gefühle sind übrigens auch voll Stino - hat jeder Mensch, sind angeboren) auftreten können.
Und wenn dann das, was du " sspezifische BDSM Probleme" nennst - und ich halt unter voll Stino einordne,
gelöst werden müssen, dann passiert das halt auch voll Stino - im zwischenmenschlichen Bereich.
"Meine Sklavin - ich verbiete dir dominant zu werden" würde da halt nicht als "Lösungsansatz" funzen.
Käme eher albern rüber, wenn wer tatsächlich glauben würde, so würde BDSM funktionieren.