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Persönliche Erfahrungen mit offenen Beziehungen

*********rary Mann
159 Beiträge
@ iPet

Ich weiß ja nicht.... wie Du offene Beziehung definierst, aber Kaffee trinken, Tanzen gehen, Essen gehen oder ein Thermenbesuche mit einer Freundin oder auch nur eine Freundin zu haben, hat wohl wenig mit offener Beziehung zu tun... sondern sehe ich eher als Bereicherung - solange Freundin nicht gleich Sexpartnerin bei dir heißt. ..
Ich hatte und habe gegen sowas auch bei meinen Partnerinnen nie was gehabt, aber eine offene Beziehung ist für mich, wenn es mit mehr als der/dem Partner/in Intimitäten gibt und das nicht als Ergebnis eines Silvesterrausches .. alles andere würde ich eher in den Topf krankhafte Eifersucht oder reines Besitzdenken werfen.
Aber wie definierst Du es und was ist bei euch dann Liebe, oder ist es nur eine Interessengemeinschaft (heute so schön "Freundschaft+" genannt).
Zu einer Beziehung hört für mich Gefühl, Leidenschaft, Zuneigung und optimalerweise tiefe Liebe, Ehrlichkeit und Vertrauen und egal wie man sich einigt, Eifersucht muss nicht sein wenn alles da ist und Verlustängste unbegründet sind....
Nur wenn einer nicht weiß das er in einer offenen Beziehung lebt ist das eben keine und wenn Sie sich das Recht nimmt und es dir gestattet, ist das ja wohl eher ihr Weg als deiner, oder?
@lookforfun11...
Das ist eben das schöne und andererseits auch das komplizierte - jeder definiert anders.

Für mich/uns ist es eben keine Selbstverständlichkeit in monogamen Beziehungen, wenn der Partner mit Menschen anderen Geschlechts tanzen geht, in die Therme geht oder intim wird.
So zumindest meine Erfahrung aus meinem Freundeskreis.

Selbst rein sexuelle Seitensprünge werden eher verziehen, als wenn der Partner Gefühle für einen anderen Menschen entwickelt.

Und deshalb definiere ich unsere Beziehung als offen oder geöffnet, weil jeder von uns sich emotional auf andere Menschen einlassen kann. Wie auch immer das dann im Detail aussieht. Das kann sexuell sein, muss es aber nicht.

Du fragtest, was Liebe ist. Auch das definiert sicher jeder anders. Für mich ist Liebe, wenn ich mir ein Leben ohne meine Partnerin nicht vorstellen möchte. Wenn ich mich bei ihr "zu Hause" fühle. Wenn ich alles an ihr mag und schätze. Wenn das Leben mit ihr erfüllend ist. Das ist für mich Liebe.
Und wir lieben uns.

Ich denke, deinen letzten Satz habe ich in meinem ersten Posting mit meinem ersten Absatz beantwortet. Es ist beidseitig und ganz sicher unser gemeinsamer Weg*ja*.
*********rary Mann
159 Beiträge
@iPet
Vielen Dank für deine Ausführungen, hatte schon Bedenken das Du es persönlich nimmst, aber war wirklich nur an deiner Sicht interessiert.

Nur von intim werden sagte ich nichts. Aber selbst das wäre ok wenn es vereinbart wäre, und die Gesundheit des anderen nicht aufs Spiel gesetzt wird... also jeder wie er will...
Doch ich bemerkte, dies geht wenn man eine Affäre lebt, jeder Frei ist und dies kann ohne weiteres über Jahre gehen und gefühlvoll und voll Zuneigung und Vertrauen sein, dennoch ohne wirkliche Liebe...
Aber auch wenn ich Liebe, gehört der andere mir nicht, jedoch würde ich Intimitäten nur noch mit mir oder gemeinsam wünschen....
Was nicht heißt das Sie keine Freunde haben dürfte... und Tanzen gehen ist kein Fremdgehen. .. aber Sex mit anderen zu haben, dies aber zu verschweigen, oder sich monogam zu geben, aber nur um den anderen bei der Stange zu halten, ist ebenso wenig ok, wie nur so zu tun als wäre man offen und der Partner dürfe alles... wobei im letzten Falle schadet man sich ja nur selbst, aber auch das geht nicht ewig...

Also offen Ja, aber dann bitte mit Ehrlichkeit und mit Vertrauen....
Wirklich offen heißt für mich Vereinbarungen zu haben, diese nicht zu brechen, aber auch zu wissen der andere wird immer zurück kommen, weil er/sie mich will und liebt... und dennoch geht sowas nur in den seltensten Fällen gut für beide aus... schön wenn ihr es für euch leben könnt.
****hia Frau
484 Beiträge
@ lookforfun:

Hm, ich teile "Intimitäten" aber auch mit meinen engen monogamen Freund/Innen (Kuscheln, Händchehalten, gemeinsam fertig machen...) und ich kann Emotionen für jemanden entwickeln, ohne ihn auch nur ein einziges Mal körperlich berührt zu haben oder über Intimitäten auch andeutungsweise gesprochen zu haben.

Warum jetzt gerade der Sex so etwas exklusives und höchstintimes sein muss, erschließt sich mir nicht ganz. Muss es aber auch nicht, da mein Partner und ich uns da ja einig sind *g*


Das was du in deinem letzten Posting beschreibst ist entweder Betrug (sich monogam geben und dann doch fremdgehen) oder eine recht ungare Vereinbarung, die aus mangelnder Kommunikation entstanden ist (irgendetwas tun, weil man den Partner halten möchte) - das hat für mich mit einer ehrlichen, offen gelebten Partnerschaft nun so gar nix zu tun.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Allroundmusiker, vs Pianist
Um mal eine Metapher aus der Musik zu nutzen.

Es gibt Allroundmusiker und es gibt z. B. den Pianisten.

Der Allrounder spielt zig Instrumente, verschiedene Musikrichtungen, der klassische Pianist spielt nur ein Instrument, den aber RICHTIG. Am Resultat sieht man den Unterschied. Der Allrounder hat seinen Platz in der Musik und ist genauso wichtig wie der klassische Pianist. Was aber nunmal Fakt ist, dass der Allrounder, selbst wenn er ein verdammt guter Pianist ist, es niemals mit einem reinen Pianisten aufnehmen kann. Der klassische Pianist, wenn er denn gut ist, kann eine Tiefe mit dem Instrument erreichen, der sich dem Allrounder, der (auch) Klavier spielt immer entziehen wird.

Das gleiche ist bei Sport. Ein Zehnkämpfer springt eben nicht so hoch, wie ein Hochsprungathlet, rennt nicht so schnell wie ein Sprinter usw. Das heißt aber nicht, dass der Zehnkämpfer ein miserabler Sportler ist, überhaupt nicht.

Obwohl jede Metapher seine Grenzen hat und nie eins zu eins übersetzt werden kann, beschreibt das auch eben die Offenheit von Poly und die Tiefe von Mono m. E. hinreichend.

Hier geht es um eine Entscheidung!!!

Die Entscheidung zur Treue ist eine selbst-getroffene, oder zumindest sollte dies der Fall sein und nicht eine Zwangs-Entscheidung. Wenn mein Partner sich dazu zwingen muss mir treu zu bleiben, dann kann er sich das auch sparen, denn wenn er das aus Zwang heraus tut, dann wird er unglücklich sein und ich hab dann einen deprimierten, unglücklichen Partner an meiner Seite, wer will das denn?

Und dennoch freue und wünsche mir das Geschenk des Versprechens, das Geschenk der freiwilligen Treue von ihm. Meine Motivation hingegen selbst mich auf meinen Partner alleine zu konzentrieren ist die, dass ich das Klavier in all seinen tiefen erleben will.

Ich finde man sollte auf sich hören und versuchen entsprechend bei sich zu bleiben.

Wenn ich bisexuell bin, da bringt es doch nichts mich zur Heterosexualität zu zwingen, (was unbedingte Treue bedeuten würde) tue ich dies hingegen freiwillig über eine Entscheidung die ich treffe, so ist dies auch ok oder nicht?
*********rary Mann
159 Beiträge
@boethia
Habe mich wohl zu unklar ausgedrückt *g*

Ich habe schon beides gelebt und vieles erlebt....
Ich bin durch aus kein Gegner offener Beziehungen, es ist ja eine Sache zwischen den Partnern und durch aus reizvoll... nur eben viele belügen sich, den Partner oder den zusätzlichen Sexualpartner, manche sogar alle...

Ja sehe es wie Du, Kommunikation ist die Grundlage und Vertrauen, aber habe ich mich für eine Partnerschaft entschieden, egal ob monogam oder offen, lebe ich mit einem Partner... alles andere wäre poly oder?
Und die Hand geben kann durchaus schon intim sein :-), aber das meinte ich auch nicht... *zwinker*
Sex muss nicht exklusiv sein, das Gefühl der Zusammgehörigkeit schon...
*********rary Mann
159 Beiträge
@derspieler
Wieder ein toller Beitrag.
Trifft es sehr deutlich, finde ich.
****hia Frau
484 Beiträge
@*******ler:

Wenn du noch in Klammern dazusetzt, dass Treue = sexuelle Exklusivität für dich bedeutet, ist das noch halbwegs ok. (jaja, darum geht es hier in dem ganzen Thread, aber das ist der einzige Punkt, an dem ich einhaken will. Denn die Diskussion darüber, ob Polys die gleiche Beziehungstiefe entwickeln können wie Monos ist in etwas so sinnvoll, wie ob BDSMler ihren Partnern tiefer/mehr vertrauen (müssen) als Vanillas *roll* )

Aber das ist doch unser Hauptproblem hier, oder? Was ist Liebe, was ist Treue? Was heisst "offen"?
Jeder muss das letztendlich für sich selbst herausfinden und mit dem Partner kommunizieren. Und wenn da keine Schnittmenge besteht, sollte man die Beziehung grundsätzlich hinterfragen (betrifft übrigens nicht nur Mono vs. Poly sondern alles, was das persönliche Wertekonstrukt betrifft)

@*******fun
Sex muss nicht exklusiv sein, das Gefühl der Zusammgehörigkeit schon...
Da kann ich persönlich im Moment sogar mitgehen (mag sich ändern, wenn ich mich mal so richtig ernsthaft zweitverliebe)-
wobei das aber auch schon wieder die Frage nach der eigenen Definition aufwirft, denn eigentlich ich fühle mich ja auch meinen Eltern und den engsten Freunden sehr verbunden und bin denen im übrigen seit auch Jahren sehr treu (sprich Loyal und verlässlich).
*********dream Paar
563 Beiträge
Definitionssache
Wir haben eine "feste" Beziehung, Liebe *herz2* gibt es nur und ausschließlich zwischen uns. Für mich bedeutet "offene" Beziehung das auch Dates ohne den Partner bzw. Alleingänge dazugehören. Wir erleben Sex mit Anderen immer gemeinsam.

Aber: Sex genießen wir gerne im Club... Da geht es dann aber wirklich nur um das Körperliche - mit Sympathie für jemand "Fremdes". Es wird geflirtet, weil die Optik anspricht & weil es eine sexuelle Anziehung gibt. Aber immer nur gemeinsam, keiner geht alleine (getrennte Räume) oder datet solo. Wenn der Abend - die Nacht vorbei ist, ist auch das Abenteuer vorbei...

Für uns ist eine "offene" Beziehung nicht vorstellbar, da wir das Swingen als Bereicherung für uns sehen und nicht für einen alleine. Es ist eine wunderschöne Ergänzung und macht uns wahnsinnig Spaß...


Grundsätzlich empfindet jeder anders - und wer poly (ob nun -amor oder -sexuell) leben möchte soll das genau so tun...

lg Sara
*********rary Mann
159 Beiträge
@boethia
Manchen Sicht von dir kann ich nachvollziehen oder gehrmexsogar konform. ..

Nur manchmal vergleichst Du meiner Ansicht nach doch Äpfel mit Pflaumen....
Denn loyal bin ich auch zu Freunden mit denen ich kein Sex haben muss...
Und Kinder, wie Eltern sind ebenso eine andere Ebene wie ein Partner, es sei denn für dich ist auch das alle das selbe, aber wolltest Du je mit denen Sex???
Ist emotionale Nähe gleich zusetzen mit moglichen oder praktizierten Sex? Ich denke nicht... und wenn Du dich "zweitverliebst" ist es eben der Zweite... oder die erste Liebe stirb oder wird vernachlässigt. ... denn wo bleibt da dann die Zusammengehörigkeit. .. soll ER dann mit in die WG, nur weil Du es willst? Und was wäre wenn dein Partner dauerhaft und innig jemanden hätte oder mitbringen würde? Würdest Du dann freudig die zweite Geige spielen?
*******_hh Frau
200 Beiträge
Vielleicht ist das gar nicht unbedingt ein Modell, vielleicht ist das einfach das Leben, das so gelebt wird, wie es sich anbietet? Es mag einfach sein, in Mustern, Schubladen und Regeln zu denken, sich damit die Welt zu erklären, aber das Leben nimmt darauf keine Rücksicht, es geschieht einfach.

Und man kann noch so sehr überzeugt sein, dass man selbst über jeden Zweifel erhaben, Monogamie die einzig mögliche Lebensform ist, plötzlich sagt das Leben, hier ist ein Mensch, der ist dir ganz nah, viel näher als der, den du dir am nächsten vermutet hast. Jetzt sieh zu, wie du damit klar kommst inmitten deiner Regeln, Lebensmuster und Vorurteilen.

Ich könnte es nicht besser sagen. Ich bin der Meinung, dass Monogamie eine von der Natur nicht gewollte Sache ist, die eindeutig gegen die menschlichen Instinkte geht. Sie ist entstanden aus Besitzansprüchen, Verlustängsten, Bequemlichkeiten und Eifersucht.

Ich weiß ganz genau, dass ich zwei Menschen lieben kann... und sich (gezwungenermaßen) den Regeln der Gesellschaft zu fügen ist nicht immer leicht oder spaßig.
****hia Frau
484 Beiträge
@*******fun: Zum letzten Teil kann ich erst etwas sagen, wenn ich die Erfahrung mal gemacht habe. "Zweitverliebt" bedeutet in dem Kontext aber erstmal nur, dass der andere chronologisch vorher da war. Wie man das organisiert, welche emontionalen, logistischen und kommunikativen Hürden da gemeistert werden müssen... wie gesagt, ohne die konkrete Erfahrung, kann ich nichts dazu berichten.
Aber es ist mir aber zumindest vorstellbar, dass ein Tripel auch als gleichseitiges Dreieck funktionieren kann.

Ansonsten unterscheide ich beim Treuebegriff eben nicht zwischen Partnerschaft und Freundschaft (weil beides ja mit Liebe verbunden ist), eben weil Sex mit Treue für mich nichts zu tun hat.
*********r_by Mann
546 Beiträge
@boethia
Ich verstehe, dass die Behauptung, "Tiefe ist in mono möglich in poly nicht!" vielen Polys sauer aufstößt. Es entsteht möglicherweise das Gefühl, etwas zu verpassen, nicht richtig zu machen etc. Ich liebe zwei Partner und fühle immense Tiefe, werden viele sagen. Willst du mir erzählen, dass meine Liebe nicht tief ist? Wer bist du, dass du das so behaupten kannst etc.?

Völlig zurecht einerseits, auf der anderen Seite gibt es die Wahrheit, die absolut ist, jenseits von Interpretationen, Sichtweisen, und Wertekonstrukten. Letztere sind alles relative Wahrheiten, und da ist jeder für sich Wahr. Dennoch gibt es auch die absolute Wahrheit, die durch alles hindurch schimmert.

Die Frage ist nun, soll ich dem anderen die absolute Wahrheit zeigen, sagen, wenn ich ganz deutlich sehen kann, das er eine unehrliche Form dessen lebt, zu sich selbst unehrlich ist? Für mich lautet die Antwort eher "Nein". Das steht mir nicht zu, wenn er nicht fragt, mich drum bittet. Der zweite Grund; Wie kann ich sicher sein, dass ich nicht eine unehrliche relative Wahrheit lebe?

Deswegen tauschen wir uns ja aus.

Bezüglich der Liebe ist die absolute Wahrheit, dass die Liebe erfahrbar existiert. Mehr nicht. Alle zusätzlichen Aussagen zur Liebe sind der Bereich der relativen Wahrheit über Liebe. Die absolute Liebe ist die EINE Liebe, die immer gleich ist, bei jedem Menschen ohne Ausnahme, denn jeder Mensch kann unzweifelhaft die Liebe erleben (bzw. ihren Mangel). Eine Diskussion über die absolute Liebe würde hier den Rahmen sprengen. Die individuelle Liebe (relative Wahrheit) ist die eigene Interpretation von etwas, was real ist, aber über Lebensgeschichte, Geschlecht, Gene was auch immer unterschiedlich erfahren, beschrieben, gelebt wird.

Ich bin der Meinung, dass Monogamie eine von der Natur nicht gewollte Sache ist, die eindeutig gegen die menschlichen Instinkte geht. Sie ist entstanden aus Besitzansprüchen, Verlustängsten, Bequemlichkeiten und Eifersucht.

Sowas allerdings ärgert mich ein wenig. Was heißt "nicht von der Natur gewollt"? Was für ein Anspruch ist es, zu behaupten, man selbst wäre natürlicher?

Mal eine Neuigkeit; Monogamie ist durchaus von der Natur gewollt! Warum? Weil sie existiert! Auch Bequemlichkeit, Eifersucht, Besitzanspruch und Verlustängste sind von der Natur gewollt, alle haben sie ihre Funktion in der Natur. Das menschliche Baby ist keine Gazelle, die 1 minute nach der Geburt herumhüpfen kann.

Polyamor, Polysexuell ist auch von der Natur gewollt, denn auch sie existiert.

Es sind unterschiedliche Dinge die zu unterschiedlichen Ergebnissen führen. Die gesellschaftliche Konstruktion der EHE ist keine Unnatürliche Angelegenheit, sie ist die menschlich kulturelle ANTWORT auf etwas, was in der Natur eben natürlich ist. Sie ist eine Übersetzung, die Extrapolation der Natürlichkeit in das Gesellschaftliche.

Und da Bequemlichkeit, Eifersucht, Besitzansprüche und Verlustängste der Monogamie zugeschrieben werden, ich könnte jetzt gemein sein aber all diese Dinge sind extrem auch in Poly enthalten. Nur weil man etwas aus dem Wege geht, es zutiefst unverarbeitet verdrängt (das könnte man den Polys unterstellen wenn man auf Kampf aus wäre) heißt es nicht, dass diese Dinge nicht auch in Poly Beziehungen existieren.

Meine Erfahrung ist, dass sie dort sogar in einer größeren Brutalität existieren können.
****ma Mann
23 Beiträge
Die Zwischentöne bestimmen unserer Welt
Ich theoretisiere auch mal ein wenig ...
Meiner Erfahrung nach sind die meisten Dinge in unserem Leben in Zwischentönen gefärbt. Biologisch/genetische Voraussetzungen und soziales Umfeld beeinflussen unser handeln und fühlen. Bei allen diesen Einflussfaktoren gibt es deutliche Streuungen. Wir neigen dazu den Durchschnitt als Norm zu betrachten. Entgegen diese Neigung bin ich hier sicher, dass es unter uns einige ausschließlich zu einer Person eine tiefe Liebe empfinden können und am anderen Ende einige dieses Gefühl mit mehreren teilen können. Dabei halte ich es bei der zweiten Variante für nebensächlich die „tiefe der Liebe oder Zuneigung“ zwischen den einzelnen Partnern zu bewerten. Wesentlich ist doch dass alle beteiligten sich dabei wohl fühlen. Was nicht gleich bedeutend das jeder dabei sein hypothetische Optimum erreicht. Wie schon geschrieben – die Zwischentöne bestimmen unsere Welt. Ich finde: Habt Euch lieb - so wie ihr es wollt *love*.

Spammend finde ich die Beiträge, die beschreiben wie mit offenen Beziehungen umgegangen wird. Für mich ist das ein schwieriges Thema ähnlich wie mare15 es (hier Persönliche Erfahrungen mit offenen Beziehungen) schreibt.
Ich finde es erstaunlich, dass DerSpieler die Wahrheit kennt...solltest du dich auch in der realen Welt so zu Themen melden, würde ich dir einen guten Therapeuten ans Herz legen *g*
*********r_by Mann
546 Beiträge
@Nina_van_Wegen
Aus deiner Aussage entnehme ich, dass niemand das behaupten kann, oder darf, die Wahrheit zu kennen?

Wenn ich dich damit richtig verstehe, so behauptest du ja auch im Besitz der ultimativen und unwiderlegbaren Wahrheit; "niemand kann die Wahrheit kennen!" zu sein, oder nicht? *g*
*********iten Paar
1.953 Beiträge
Poly ist doch nur dann interessant, wenn ich mit einem Partner nicht alle meine "Ansprüche" erleben kann. Was sonst soll mich zu anderen führen, wenn nicht das Gefühl, dass mir die eine Beziehung nicht bietet, was ich in einer anderen erfüllt bekomme.
Sind meine Ansprüche in einer Beziehung vollumfänglich erfüllt, so dürfte die Dopplung des Habens doch mehr anstrengend, denn erfüllend sein.
Man könnte Poly auch als Beziehungskonsum betrachten ... oder als Baukasten.
Interessant die Betrachtung, ob Poly eher gebraucht wird, weil man selbst nicht genug bekommt, oder weil man so viel zu geben hat.
Interessant, dass Beziehung und Liebe hier häufig mit Besitz in Zusammenhang gebracht wird. Ich empfinde Liebe und Beziehung als das Besitzloseste, dass man erleben kann, da die freiwillige Entscheidung zur dauerhaften Bindung alle Ansprüche nimmt und gegen Verbundenheit eintauscht. Wenn man so zu eins zusammenwächst, dann gibt es den Wunsch nach Anderem von alleine gar nicht mehr.Eine Beziehung beschliesst man ja nicht, sondern eine Beziehung wächst. Sie wächst mit der fortschreitendenden Bindung, die sich von alleine durch das Verbringen von Zeit miteinander entsteht, mit der Vertrautheit und dem Wunsch die Bindung weiter wachsen zu lassen.
Poly kann keine Bindung vollumfänglich wachsen lassen ...

Ich lese hier viel von Freiheit geben ... obwohl eher gemeint ist: Die Freiheit nehm ich mir.
Aber ist es wirklich Freiheit, wenn man zwanghaft an ihr festhält?

Wir haben uns die Freiheit gegeben alles zusammen erleben zu dürfen ... zu zweit als eins, auch sexuell ...

Wie sieht es eigentlich mit Poly im Alter aus ... Macht viel dann nicht eher einsam?
*******na57 Frau
22.281 Beiträge
JOY-Angels 
Poly... zu leben
bedeutet nicht, dass die Partnerschaft als defizitär gesehen wird.... vielleicht ist das auch einer der Gründe, die Menschen dagegen haben: sie haben das Gefühl, nicht "zu genügen".

Aber vielleicht ist es eher die Erkenntnis, dass tatsächlich nie einer alles für einen anderen sein kann, deshalb haben wir ja auch den Fußballverein und die Freundinnen zum Shoppen, um mal in Klischees zu sprechen.

Und selbst wenn dann auch noch jemand anders geliebt wird - es ist nicht besser oder schlechter, sondern - wie ich es einmal sehr schön ín einem Thread gelesen habe: es sind "verschiedenen Farben der Liebe".
*********ar69 Paar
5.058 Beiträge
Und selbst wenn dann auch noch jemand anders geliebt wird - es ist nicht besser oder schlechter, sondern - wie ich es einmal sehr schön ín einem Thread gelesen habe: es sind "verschiedenen Farben der Liebe".

Das können wir uns für uns nicht vorstellen.
Freundschaft kann man teilen, Sex kann man mit dritten teilen, aber sobald Gefühle wie Liebe zu dritten ins Spiel kommen wird es schwierig und zumindest wir brechen dann alle Kontakte sofort ab.
Zu oft haben wir in den letzten 15 Jahren erlebt wie Paare die meinten sie haben alles im Griff auseinander gehen. Klar kann das auch monogamen Paaren passieren (was auch wir nicht sind) aber das Risiko für eine Beziehung und das Risiko einen Menschen zu verletzen steigt unbestreitbar wenn man seine Liebe auf mehrere aufteilt.

Nein, nichts für uns aber wir respektieren die die es leben und auch noch 20 Jahre später ein Paar sind.
Fragen, die ich vor einigen Jahren mit meiner Partnerin diskutierte, mit der ich eine Form von freier und offener Liebe versuchte:

Was mache ich, wenn mich eine Frau unheimlich anzieht, ich eine sexuelle Begegnung mit ihr möchte aber sie dir überhaupt nicht sympathisch ist? Akzeptieren wir einen Kompromiss, finden wir einen Konsens oder stellen wir ein Prinzip als Entscheidungsgrundlage auf?

Wie entscheidest du, wenn ein Mann dich vor die Entscheidung zwischen freier Liebe ohne ihn oder Exklusivbeziehung mit ihm stellt und du ihn so sehr liebst, dass du in ein Entscheidungsdilemma gerätst?

Zugegeben, das sind Probleme, die in einer rein monogamen Beziehung nicht auftauchen. Aber gerade, weil wir uns für die freie Liebe entschieden hatten, sah ich es als möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich an, dass solche oder ähnliche Fragen auf uns zu kommen könnten. Und sie kamen …
Das Experiment scheiterte irgendwann an dem Phänomen, dass es nicht möglich ist, Emotionalität in Schemata einzuordnen oder Befindlichkeiten zu planen.
*********iten Paar
1.953 Beiträge
Aber vielleicht ist es eher die Erkenntnis, dass tatsächlich nie einer alles für einen anderen sein kann, deshalb haben wir ja auch den Fußballverein und die Freundinnen zum Shoppen, um mal in Klischees zu sprechen.

Beschreibt aber doch genau, dass das Gefühlte tatsächlich der Motivator ist.

sie haben das Gefühl, nicht "zu genügen".

**ja Frau
3.045 Beiträge
Wenn ein Partner sagt; "ich liebe dich!" und dann aber auch mit anderen zusammen ist, denen das Gleiche sagt,... naja,... dann ist, so denke ich eher das Vergnügen gemeint, dass geliebt wird, nicht der Mensch.

Es gibt Menschen, die sagen: Ich liebe Dich ... Zu mehr als einem Menschen und ­meinen Das genau so, mit allem, was dazugehört.

Sie übernehmen Verantwortung und streben ein Leben zu dritt, zu viert oder mit wie vielen Menschen auch immer und sogar Kinder gemeinsam an.
Mit einem gemeinsamen Zuhause, Lebens- und Liebesmittelpunkt.




Auch wenn eine Ehe mit mehr als einem Menschen von Staats wegen verboten und momentan nicht möglich ist, kann man, mit mehr als einem Menschen, eine langfristige und vertrauensvoll angelegte verbindliche Beziehung führen.
In der Liebe nicht nur ein Wort ist, sondern gelebt wird, wie in einer Ehe zu zweit, mit oder ohne Kindern auch.

Man übernimmt Verantwortung, für mehr als nur einen Menschen.
*********r_by Mann
546 Beiträge
Wenn ich
Wenn ich das Video sehe kommt es mir hoch, sorry! Zumal in diesem speziellen Fall das eine aus religiösen Motiven heraus entstandene Eheform ist, in der ein Mann mehrere Frauen heiratet, aber einer Frau verboten ist mehrere Männer zu heiraten. Das mag einst historisch Sinn in einer Welt, in der die Frauen nichts durften, sich selbst nicht versorgen durften etc. gemacht haben. Somit ist es eine kulturelle Reaktion auf das Patriarchat gewesen und es ist und bleibt sexistisch.

Wenn das Verantwortung bedeuten würde, dann würden die Gefühle der Frauen den Gefühlen der Männer gleichgestellt sein, was hier nicht der Fall ist. Also nix Verantwortung, eher egomanes Machopatriarchat. Es gibt etwa gleich viele Frauen wie Männer auf der Welt, das heißt, dass wenn alle Männer versuchen würden vier Frauen zu heiraten, dass sehr viele Männer leer ausgehen würden. Das ist männliches Machtdenken in übelster Form (sich mit Frauen zu schmücken, und seine Nebenbuhler leer ausgehen lassen) und in alter Zeit war das eine Form des Status, wenn der König im Islam ein ganzes Harem hatte.

Die können ja viel von Liebe reden, für mich ist das eine Verdinglichung der Frau zum Zwecke des Status und des Eigenwohls.
**ja Frau
3.045 Beiträge
dass sehr viele Männer leer ausgehen würden.

Ach herjee ....

Es kann auch eine Frau mit 2 oder mehr Männern zusammenleben, das bleibt doch jedem Menschen selbst überlassen.

Es geht nur darum das Liebe mit Verantwortung und allem drum herum mit mehr als einem Menschen möglich ist ... In welcher Konstellation auch immer.

Single wird es immer geben ... Nicht alle Menschen auf dieser Welt möchten in einer Partnerschaft ob nun zu zweit oder mehreren Menschen leben.

Die Gründe warum jemand mit mehr als einem Menschen zusammen sein möchte, sind auch vielfältig.

Das Video sollte nicht überbewertet werden.
das
video hat ja nichts mit " offener beziehung " zu tun. es handelt sich hierbei ja einfach nur um eine form der vielehe, wie sie in vielen ländern dieser erde auch noch praktiziert wird.

" offen " ist das nicht *zwinker*

im himalaya gibt es einen stamm, da wird das umgekehrt praktiziert. da haben die frauen mehrere männer ( meistens brüder ).

kann man allerdings auch nicht " offene " beziehung nennen.
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