So läuft das bei mir mit MMF
So oder so ähnlich lief das bisher immer:
Zuerst fahre ich vom Bodenee durch die halbe Republik an einen Ort, an dem ich mit hoher Wahrscheinlichkeit von niemandem erkannt werde. Im Club rüste ich den überdurchschnittlichen Monatslohn vieler Entwicklungsländer ab, wofür ich einen nummerierten Schlüssel ausgehändigt bekomme, der in ein grundsätzlich schwergängiges oder ausgeleierten Spindschloss in der Umkleide passt.
In der Umkleide sehe ich dann meist ein recht attraktives Paar. Ich empfehle die Dame jetzt nochmals genau anzuschauen, denn danach sah ich sie selten wieder. Wo die nach der Umkleide abtauchen, ist mir Schleierhaft. Entweder waren sie gerade im Begriff zu gehen oder sie schließen sich sofort in einem der wenigen abschließbaren Räume ein.
Gespannt darauf was mich erwartet, gehe ich zur Bar, gebe den Spindschlüssel bei der meist drolligen Bedienung ab und trinke mir etwas Mut an. Sämtliche Paare sitzen oder stehen eng umschlungen oder zumindest sehr einander zugewandt, als wollten sie zu niemandem Kontakt. Ich scanne mein Umfeld und stelle fest: Ein Drittel ist zu jung, ein weiteres zu alt, vom verbliebenen Drittel gehen etwa zwei Drittel nicht mit meinen optischen Vorstellungen konform. Zum Verständnis für Menschen mit Bruchrechenschwäche: Von neun anwesenden Paaren bleibt maximal eines, mit dem ich gerne in Kontakt kommen möchte.
Sollte nicht schon ein anderer um deren Gunst balzen, stellt sich die Frage, wie ich mit den beiden am Besten ins Gespräch komme. Etwa einem der beiden auf die Schulter tippen und fragen, "was arbeitet ihr eigentlich sonst so"? Oder unvermittelt ein Gespräch über Politik oder Technik aufzwingen? Vielleicht besser doch über den schlechten Sekt, den noch schlechteren Wein oder die kitschige Einrichtung ablästern? ... habt ihr schon gefickt ... sind die Nudeln am Buffet wieder verkocht? Von diesen Gedanken schnell verabschiedet, wage ich den Gang zur Spielwiese.
Die meisten Matratzen sind leer, aus einem verschlossen Raum stöhnt es, in einem anderen vögeln die zwei, denen das Essen offensichtlich immer gut schmeckt. Im Darkroom sehe ich die Hand vor Augen nicht, irgendwas scheint aber zu gehen. Ich tastet mich vorsichtig etwas vor und werde schließlich mit einem "NEIN!" abgewiesen.
Barfuß oder besockt latsche ich in meiner Unterhose weiter, das Gedränge wird dichter und irgendwo in einer Niesche findet sich eine Menschentraube. In deren Mitte, so lassen es die Geräusche zumindest vermuten, geht es ordentlich zur Sache. Auf Sichtweite vorgekämpft, erkennt man im Halbdunkel immer mindestens einen Typen im Gefecht mit Kondom und halbsteifem Schwanz. Auf der Frau hoppelt natürlich einer herum, der vermeintlich alles voll im Griff hat, bis er sich plötzlich erhebt und an seinem schlaffen Penis herumrubbelt. Der nächste kommt dran und quittiert nach kurzer Zeit auf die gleiche Weise. Dann versucht sich der Jüngere, der auch immer dabei ist. Dieser hält etwas länger durch und vielleicht erreicht er sogar sein Ziel. Dann dackle ich nochmals alles ab, stelle kaum Veränderungen fest und gehe wieder zur Bar oder ans Kalt-Warme Buffet.
Das einzige Paar meiner Wahl ist entweder verschwunden oder es redet noch mit dem balzenden Typen. Gestärkt (gelegentlich auch geschwächt) vom Buffet ziehe ich wieder in den Kampf, der ähnlich endet, wie der erste. Das wird so lange wiederholt, bis ich einsehe, dass das Hähnchen für heute gerupft ist. Kurz waschen, ab ins Auto und wegen der dicken Klöten möglichst breitbeinig sitzend, fahre ich wieder nach Hause.
Als Single und Solo erlebe ich in Clubs eigentlich immer die gleiche. Wer sich meine Erfahrungen mit MMF im Swingerclub noch als Zusammenfassung wünscht, ich kann sie jederzeit auf ein Wort reduzieren, darf sich gerne melden.